Hallo,
ich hatte die Voreinstellung in Papyrus gelassen: „kombiniert (konservativ und progressiv erlaubt)“. Damals hatte ich allerdings noch Papyrus 9. Die „Dudenempfehlung“ muss neu sein, ist mir gerade erst durch den Thread aufgefallen.
Bei Wikipedia steht zur Rechtschreibreform:
1996 kam es im deutschsprachigen Raum zu einer Rechtschreibreform mit dem erklärten primären Ziel, die deutsche Rechtschreibung zu vereinfachen. Sie war sowohl wegen der angestrebten Änderungen als auch wegen der Vorgehensweise bei der Durchsetzung umstritten und führte zu Auseinandersetzungen zwischen Befürwortern und Gegnern. In den Jahren 2004 und 2006 wurde das Regelwerk in besonders strittigen Punkten überarbeitet, außerdem 2011, 2017 und 2018. Die reformierte Rechtschreibung wird in den Schulen gelehrt, von den meisten Verlagen aber nur in Form von daran orientierten Hausorthographien angewendet.
Da hat also jeder so sein eigenes System
Für viele Begriffe gibt es mehrere Schreibweisen. Hauptsache, du lässt es einheitlich. Genauso mit den Kann-Kommas. Zur Orientierung bei den Kommas bei verbundenen Hauptsätzen und auch, wo Absätze gemacht werden und wie Dialoge gestaltet werden von der Optik her (Absätze), habe ich mir verschiedene Bücher angesehen, neuer und älter, und im Grunde war das sehr einheitlich.
So mache ich z.B. immer ein Komma bei 2 aneinandergereihten Hauptsätzen, auch wenn sie mit „und“ oder „oder“ verbunden sind. Das ist ein bisschen nachteilig, weil man die schnell mal vergisst und Papyrus nicht darauf hinweist (bitte nachbessern), finde es aber logischer. Denn es gibt immer Fälle, in denen man beim Lesen stolpert und erstmal denkt, der Teil nach dem „und“ gehöre zum letzten Wort. Mir geht es darum, dass die Leser nicht wegen Stolperstellen aus dem Lesen gerissen werden, und das scheint auch recht üblich, habe es in Büchern nicht anders gesehen.
Habe gerade zum Testen mal auf Dudenempfehlung umgestellt … erster Begriff „langgezogenen“, da empfiehlt Papyrus „lang gezogenenen“, das wäre laut Duden korrekt. Allerdings empfiehlt korrekturen.de eine andere Schreibweise als Duden.
langgezogen / lang gezogen | Neue Rechtschreibung – korrekturen.de
Würde ich hier auch zustimmen, denn es ist viel eindeutiger, da es 2 Bedeutungen haben kann.
Beispiel:
- Ich habe lang gezogen am Tischtuch.
- die langgezogenen Straße
Duden erlaubt auch beide Varianten, empfiehlt aber die komische.
Ergo lasse ich die Voreinstellung konservativ/progressiv von Papyrus stehen. Es hat mich schließlich eine Menge Zeit gekostet, ein System für mich zu finden, das ich mir merken kann und Sinn ergibt. Dabei orientiere ich mich eher an korrekturen. de (wobei ich zugeben muss, dass ich immer dachte, die gelb hervorgehobene Variante wäre die Dudenempfehlung )
Im Zweifel einfach mal bei beiden Webseiten nachsehen.
Was „gehts“ und „geht’s“ angeht: Das ist zwar beides korrekt, und teilweise habe ich es auch verwendet, aber sämtliche Testleser mochten es nicht und empfanden es als falsch, also bin zurück zum Apostroph. Es sieht halt besser aus, und man ist es gewöhnt. Außer natürlich bei „ins“ usw. Da kommt keins.
Tendenziell, behaupte ich mal, ist man mit der konservativeren Schreibweise besser dran. Konservativ im Sinne von refomierter Rechtschreibung, nicht, dass man wieder mit „daß“ anfängt o.ä. Das ist ist schlich falsch.
Ich mutmaße mal, dass die Kombination konservativ/progressiv einfach verschiedene Dudenvarianten abdeckt.
Zum Abschluss den Text nochmal komplett mit der Rechtschreibprüfung durchgehen (Dokument → Korrekturlesen), die Korrekturen zwischendurch erfassen bei Papyrus nämlich nicht alles.
Was Verlage angeht: Gerade für die Leseprobe, die du einreichst, ist es wichtig, dass du eine einheitliche und korrekte Schreibung verwendest. Verlage werde überschüttet mit Manuskripten, da kannst du es dir nicht leisten, mit schlampigen Texten aufzutreten. Nicht im Anschreiben, nicht in der Leseprobe. Letztendlich hängt der Erfolg aber auch immer von der Story und vor allem von der durch den Verlag eingeschätzten Markttauglichkeit ab.