Da ich kein Experte bin, mein Beitrag in dieser Kategorie:
Der antike griechische Philosoph Protagoras (ca. -490 bis -411), nicht zu verwechseln mit dem Mathematiker Pythagoras (geb. um -570), soll den Homo-Mensura-Satz, »Der Mensch sei das Maß aller Dinge«, geprägt haben. Forschungen haben ergeben, dass das menschliche Auge eine Sehschärfe von 40’’ bis 60’’ (Winkelsekunden) hat. In Grad ausgedrückt sind das 0,0111° bis 0,0167°. Um dies auf eine praktische Größe umzurechnen, ermittle man den Tangens. Es wird weiterhin ein Betrachtungsabstand von 350 mm angenommen.
Bei der mittleren Sehschärfe von 50’’ ≙ 0,014° ist der Tangens =0,00024. Das entspricht bei einem Betrachtungsabstand von 350 mm einer »Strecke« von 0,084 mm. Damit passen auf eine Entfernung von 25,4 mm (1 Inch) 302 Punkte von 0,084 mm. Das sind also 302 dpi.
Es gibt also keinen Grund, Fotos und Grafiken mit mehr als 300 dpi zu drucken. Selbst bei Bildbänden, wo man vielleicht mal etwas näher herangeht, reicht eine Auflösung von 450 dpi.
Strichzeichnungen bilden wegen der harten Schwarz-Weiß-Übergänge eine Ausnahme. Niemand kann dabei garantieren, dass die gezeichneten Kanten genau in die Rasterung der Abtastung passen. Erfasst ein abgetasteter Bildpunkt den schwarzen Strich zu 30% und den weißen Hintergrund zu 70%, wird entweder Weiß gedruckt, weil weiß überwiegt (bei 1-Bit-Farbumfang, nur Schwarz und Weiß) oder 30-prozentiges Grau bei einem größere Farbumfang. Im ersten Fall ergibt das sichtbare Stufen und im zweiten eine unscharfe Kante beim Druck. Beides ist wohl nicht gewünscht.
Ich denke, das sollte mal festgestellt werden …
… wobei man, wenn man über dpi spricht, auch klarstellen sollte, dass Dots, die mit Farbe auf das Papier gedruckt werden, nicht dasselbe sind wie Pixel eines digitalen Bildes. Die meisten Leute denken fälschlich, dass Dots per Inch gleichbedeutend mit Pixel per Inch seien.
Genauer müsste man sogar die Bildschirmpunkte als ppi (Pixel per Inch) bezeichnen. Gedruckt wird ohnehin viel feiner, sonst könnte man keine Zwischenfarben darstellen. Beim Druck gibt es nämlich nur zwei Zustände: Farbe auf dem Papier oder keine Farbe auf dem Papier. Daher hier die Bezeichnung dpi (Dots per Inch). Leider wird das immer wieder synonym verwendet, sogar unter Fachleuten. Um einigermaßen farblich gut aufgelöste Bilder zu drucken, muss jeder Pixel des Bildschirms (im übertragenen Sinne) mindestens von einem Raster von 4 * 4 Farbflächen gedruckt werden. Das ergibt dann die oft gehörten 1200 dpi, die bei vier Farben (CMYK) ca. 65.000 Farben darstellen können.
Aber regelmäßige Raster ergeben in Zusammenhang mit irgendwelchen Rastern im Bild selber gern Störungen (Moiré). Das würde hier aber zu weit führen …