Wartezeit

Anbei mal ein kurzes Gedicht von mir, das mir bei einem diesjährigen Arztbesuch spontan eingefallen ist. Es lautet „Wartezeit“ und über Rückmeldungen, gleich welcher Art, würde ich mich sehr freuen!

Gruß

Super Girl

Wartezeit

Zeit zum Denken, Zeit zum Staunen
Zeit zum Schenken, Zeit zum Raunen
Zeit zum Träumen von daheim
Zeit zum Einfach-Glücklich-Sein.

Zeit für die Sekundenstille
Zeit für eine Lesebrille.
Zeit ohne Maß und ohne Schranken
Zeit ohne Hintergedanken.

Zeit in keinem Pulverfass
Zeit auch für ein „wünsch dir was“
Zeit in keinem großen Rahmen
Zeit auch für ein „Ja“ und „Amen“.

Zeit auf ne besondre Weise
Zeit verbringen, laut und leise
Zeit „tot schlagen“ nicht für immer
Zeit in einem Wartezimmer!

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Das ist klasse. Einzig „Zeit zum Einfach-Glücklich-Sein.“ verbinde ich nicht direkt mit der Zeit im Wartezimmer beim Arzt …

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Bei den von dir zitierten Zeilen handelt es sich nicht um die Strophen, sondern um den Refrain. Die Strophen sind hier mal ausnahmsweise kürzer als der Rest und auf biblischer Grundlage entstanden:
Alles hat seine Zeit:
To everything turn, turn, turn
There is a season turn, turn, turn
And a time to every purpose under Heaven

Liebe Grüße vom Niederrhein

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Hallo Supergirl,

Schön beobachtet und sauber gereimt.
Metrum schön gleichmäßig bis auf Vers 3 und 4 in der zweiten Strophe.
Da hakt das Metrum, das bis dahin immer betont unbetont im Wechsel hat.
Wenn Du es laut liest, merkst Du wie es holpert.

Da würde ich noch feilen, vielleicht so oder so ähnlich:

Zeit auch ohne Maß und Schranken
Zeitlos ohne Fluchtgedanken …

(Halt irgendwelche Gedanken mit nur einer Silbe davor, damit das Metrum nicht gesprengt wird)

Schönen Abend noch!
gui

Ach doch, ich schon. Es gibt ja auch harmlose Routinebesuche oder ich sitze als Begleitperson da und bin genauso zu „Zeit“ gezwungen.
Und das gefällt mir besonders an dem Gedicht. Es klingt wie ein Genuss, endlich einmal Zeit für alles Mögliche zu haben, jedoch nur, weil ich dazu gezwungen werde. Tatsächlich könnte man sich diese Aus-Zeit immer wieder einmal gönnen, aber wer tut das schon? Die meisten bevorzugen in Zeiten der Ruhe und Stille eine Berieselung in Form von TV oder Handy.

Schön!

Gefällt mir sehr gut.
Ohne deine Erklärung, dass die Idee durch das Warten beim Arzt entstanden ist, wäre meine Interpretation des Wartezimmers vielleicht ganz anders ausgefallen.
Sozusagen, das Warten im Wartezimmer des Lebens, bis etwas passiert in uns oder um uns, das uns sagt: Bitte weiter gehen…

Ja, hi, meinte natürlich moin in den hohen Norden aus dem Schwarzwald. :blush:

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Das stimmt. Aber würdest du das auch so sehen, wenn Super Girl nicht auf das Wartezimmer beim Arzt hingewiesen hätte?