470 Normseiten (+/- 10 Seiten).
Vielen Dank für die vielen Angebote testzulesen. Das nehme ich sehr gerne an und freue mich über jede Art von Rückmeldung (positiv, negativ, “Ich habe nach 15 Seiten aufgehört”). Ich habe keine Erwartungshaltung, was den Zeitrahmen angeht. Nehmt euch so viel Zeit, wie ihr braucht und wenn ihr die Zeit nicht habt (oder nach den ersten Kapiteln nicht mehr haben wollt), ist das natürlich völlig in Ordnung. Ich melde mich in den nächsten Wochen mal direkt bei euch, wenn ich “fertig” bin.
Ich wäre dabei …
mfg os|<ar
Vielen Dank für die vielen Antworten. Ich finde es sehr spannend, zu lesen, welche Kriterien man ansetzen kann. Besonders aufgefallen ist mir dabei, dass zwei voneinander unabhängige Fragen beantworten wurden.
1) Wann ist die Geschichte zu Ende?
[FONT=-apple-system]Diese Frage ist m.E. eindeutiger zu beantworten, weil es da recht ausführlich beschriebene, handwerkliche Richtlinien gibt. Man kann sich an bewährten Konstrukten orientieren (Akte, Wendepunkte, Heldenreise, etc.). Zumindest fällt es mir leichter, meine Geschichte auf diese sehr analytischen Aspekte hin zu überprüfen (was nicht heißt, dass ich deswegen darin automatisch gut wäre) als die zweite Frage zu beantworten.
2) Wann ist die Geschichte fertig?
[FONT=-apple-system]Damit tue ich mir schwerer. Die oben erwähnte Struktur (1. Akt, 2. Akt, 3. Akt) lässt sich auf 100 Seiten erzählen oder auf 1.000. Bei der Schneeflockenmethode steht diese Struktur im Prinzip schon mit der ersten Seite. Nun kann man aber innerhalb der bestehenden Geschichte immer wieder neue Abzweigungen nehmen. Die Geschichte weiter verdichten.
Ein Beispiel: Die Struktur meiner Geschichte steht inkl. einer Prämisse. Alle Kapitel sind soweit geplant, grob orientiert an der von @Pamina22 oben schön beschriebenen 3-Akt-Struktur. Es beginnt damit, dass die Bankkonten weltweit leer sind. Dann kommt die Heldenreise, Wendepunkte und am Ende ein vorläufiger Höhepunkt, der gleichzeitig einen Ausblick auf den ebenfalls bereits in Arbeit befindlichen zweiten Band gibt. Die meisten Kapitel sind geschrieben und jetzt hatte ich die Idee, dass einer der Charaktere Lebensmittel besorgen geht. Ich habe die Szene geschrieben und sie zahlt zwar indirekt auf die Prämisse ein, treibt die Geschichte allerdings nicht zwingend voran. Der Spannungsbogen würde genauso funktionieren, wenn ich diese Szene wegließe, aber sie macht die Welt ohne Geld greifbarer. Ich persönlich mag diesen kleinen erzählerischen Ausflug sehr, weil er ein Licht darauf wirft, wie Menschen mit der neuen Situation umgehen und weil sie dem Sidekick des Protagonisten mehr Raum und dadurch ein stärkeres Profil gibt.
Und da liegt wohl mein Dilemma: Ich schreibe eher „analytisch“ und habe nun keinen handfesten, dramaturgischen Grund, die Szene drin zu lassen, außer mein ganz persönliches Gefühl, dass sie dazu gehört. Aber aus vielen eurer Antworten habe ich entnommen, dass das vielleicht auch gerade reicht. Insofern vielen Dank für eure Hinweise. Die wichtigste Erkenntnis ist für mich, dass es nicht darum geht, sich zwingend zwischen dem handwerklichem Spannungsbogen und den eigenen Interessen und Gefühlen zu entscheiden, sondern eher darum, beides in Einklang zu bringen.
Also, mich würde ja schon interessieren, wie das jetzt mit dem Essen besorgen geht, wenn kein Geld mehr da ist.
Auch wenn es nicht in den Hauptstrang der Handlung gehört.
Andere Leser sagen: “Das tut nix zur Sache - weglassen!”
Von manchen Geschichten krieg ich einfach nicht genug. Da würde mich sogar interessieren, ob der Prota Kartoffeln mag oder nicht und warum.
Und beim Liebesroman hört das Buch mit der Hochzeit auf. Dabei würde mich brennend interessieren, wie die zwei miteinander leben, so unterschiedlich wie sie sind. Ich stelle mir das spannender vor, als das ganze Vorgeplänkel.
Vielleicht sollte es bei Büchern auch zwei Versionen geben, wie bei manchen Songs: die normale und die extended Version.
Und manchmal gibt es ja noch die Folgebücher, die die Details zum Hauptbuch erläutern. So im Sinne von “Die Welt von …”, oder es wird ein Nebenstrang, eine Erwähnung, zu einem eigenen Buch ausgebaut.
Oha - das gibt schon wieder verschiedene Möglichkeiten!
Nee, die LeserInnen sind “der Fisch”, nicht “der Köder”.
You got me wrong.
Stimmt! Ich Dös! Begriffsvertauschung, so sorry. Ich futter ja keinen Köder… Im Prinzip - trotz dieses Fauxpas - bleibt der Rest jedoch so stehen.