Vorstellung Ralf

Da ich hier nun seit einiger Zeit mitlese und auch die eine oder andere Frage zum hervorragenden Programm hatte, folgt nun meine Vorstellung. Ich versuche es Kurz und Knapp zu machen.

Mein Name ist Ralf und ich bin von Beruf Softwareentwickler. Also der Typ Mensch, der täglich, ohne sich um Allgemeinverständlichkeit zu scheren, für den Normalmenschen rätselhaft anmutende Texte in den Computer tippt. Das Verfassen von nüchternen formalen Texten abseits jeder schöngeistigen Prosa war bisher der Kern meines schreibenden Seins. Nur unterbrochen von einigen halbherzigen Versuchen, die eine oder andere Kurzgeschichte zu verfassen. Ein seltsamer Umstand änderte dies.

Vor nicht allzu langer Zeit fuhr ich in einer dieser bequemem Beförderungsröhren der Deutschen Bahn, als mich, wie ein Blitz, eine Idee zu einer Geschichte erfasste. Nun, »erfasste« ist wohl nicht das richtige Wort. »Beseelte« wäre treffender. Denn diese Geschichte ließ mich fortan nicht mehr los, fesselte jeden meiner Gedanken. Kaum war ich zu Hause, begann ich umgehend mit Recherchearbeiten. Mittlerweise quillt mein Schreibtisch über von wissenschaftlichen, aber auch religiösen Texten.

Und das mir, dessen Kenntnisse der hohen Kunst der Grammatik eher bescheiden anmuten. Seid diesen verhängnisvollen Augenblick bin ich ein Getriebener. Getrieben von dem Verlangen meine Geschichte in eine Folge von Bits und Bytes zu pressen. Zu meinem Glück brauchte ich sie nicht mehr »zu Papier« zu bringen, denn meine Handschrift ist die eines Programmierers. Gerade eben tauglich den eigenen Namen zu setzten.

Der berufsbedingte Hang zu Perfektion ließ mich schnell über Papyrus Autor stolpern. Ohne dieses Programm würde der Schreibfluss zu einem quälenden Rinnsal werden. Aber mit diesem Programm sprudelt er im schreckenerregendem Maße. Es ist schon so weit, das mir meine eigenen Protagonisten erzählen, wie die Geschichte abzulaufen hat. Einer von ihnen hat mich sogar regelrecht, unter Androhung von Missachtung, gezwungen ihm mehr Platz einzuräumen. Ist dies eine Form des beginnenden Wahnsinns? Mag sein. Ich bin mir da nicht sicher. In einem bin ich mir jedoch sicher: Es macht wahnsinnigen Spaß zu sehen, wie das Werk wächst. Und das passiert fast automatisch, ganz ohne mein bewusstes Zutun. 530 Norm-Seiten sind es schon, und ich habe das Gefühl erst den Prolog erzählt zu haben. Das ist viel zu viel, werden nun einige zu Recht anmerken. Aber erst mal muss die Geschichte aus meinem Kopf, dann sehen wir weiter.

Gruß

Ralf

P.S.: Dies ist der erste längere Text, außerhalb meiner Geschichte. Seid Langem.

P.P.S. aus “Kurz und Knapp” ist schon wieder nichts geworden…

Aw: Vorstellung Ralf

Hallo Ralf,

das was du schilderst hört sich toll an! So wünscht es sich wohl jeder Autor.

Aw: Vorstellung Ralf

Hey Ralf!

Deine Vorstellung habe ich gerne gelesen! Hört sich ja so an, als ob einem Fass der Stoppel herausgeschlagen worden wäre, wodurch seine bisher in flachen Bits fließende Kreativität nun plötzlich mehrdimensional sprudeln darf! Sie scheint sich offenbar auch in eifriger Ergiebigkeit sehr dafür zu bedanken! Gratuliere Dir zu dem Schritt!

Zudem bin ich insofern eine leicht verwandte Seele, als ich ebenfalls bisher meine Brötchen durch Programmerzeugung verdiente (und noch ein wenig verdiene). Kann also Deine schriftstellerische Grätsche gut nachvollziehen.

Weil ich übrigens 530 Normseiten lese - lässt sich so viel Stoff eventuell in einzelne Fortsetzungsromane teilen?

Herzliche Grüße

Martin

Aw: Vorstellung Ralf

Hey Martin,

„Grätsche“ ist hier nicht das richtige Wort. „Wahnsinn“ beschreibt es besser :slight_smile:

Ich fühle mich wie jemand, der in seinem Leben gerne und viel Musik gehört hat und sich nun eine Geige kauft, ein Notenblatt von Paganinis Caprice 24 vor sich legt und entscheidet: ich komponier mir selber was.

Zum Glück macht Schreiben keine lauten Geräusche, sonst stände alsbald abends eine größere Gruppe Nachbarn mit Fackeln und Mistgabeln vor der Tür.

Tjo … ich habe mich einige Zeit „vergraben“, meine Familie sah es mit Verwunderung (Obwohl ich befürchte, dass es die Art Verwunderung ist, die Menschen dazu bringt mit der flachen Hand vorm Gesicht zu wedeln). Aber nun ist die letzte Zeile der ersten Entwurfs ist fertig … 640 Seiten. Ich muss kürzen … alles weg was nicht passt. Oha.

Denn die Plots für die Fortsetzung sind auch schon vorhanden …

Herzliche Grüße

Ralf

Aw: Vorstellung Ralf

Hey Ralf,

übrigens zu der hohen Seitenanzahl: Solltest Du einen Verlag suchen, hast Du damit wahrscheinlich als Newcomer keine Chance. Oder peilst Du ein eBook an?

Viele Grüße

Martin

Aw: Vorstellung Ralf

Hallo Ralf, :smiley:

Auch von mir ein Willkommen, Deine Geschichte von dem Ideenblitz hatte ich schon letzte Tage gelesen und ihn ganz erstaunlich gefunden. Interessant. Mach mal zu, vielleicht wirst Du etwas Zufriedenstellendes für Dich schaffen. Verlage sind nicht alles in der Welt.

Liebe Grüße und viel Erfolg :confused: