Ich habe ein paar Schreibmacken, die ich ohne Vorlesen nie finden würde.
Da schlägt die Betriebsblindheit zu, mein Hirn weiß ja was kommt und überliest es, Scheuklappen sei Dank.
Zum Beispiel
mit/mit gehen oft durcheinander
und/uns auch, die Tasten sind für meine Wurstfinger zu dicht.
Über diese Vorlesefunktion (MacOS-Bedienungshilfen) lasse ich mir hin und wieder Texte vorlesen, da ich bedauerlicherweise dazu neige, beim Schreiben ganze Wörter zu vergessen. Seltsamerweise findet diese Fehler Papyrus nicht (die Adleraugen von @Koebes hingegen schon ), und ich selbst begehe sie beim Korrekturlesen erneut – mein Gehirn ersetzt während des Lesens das fehlende Wort automatisch. Vorgelesen jedoch, fallen diese Fehler sofort ‚ins Ohr‘!
Aber diese Funktion ist dennoch insgesamt qualitativ grauenvoll bis humorig aufgrund der betonungslosen Roboterstimme, die buchstäblich ohne Punkt und Komma durchliest.
Papyrus ist meiner Meinung nach bereits jetzt eine Software, die vom Umfang so mächtig ist, dass aus meiner Sicht nicht noch viel mehr dazukommen sollte, was nicht unmmitelbar dem Zweck des Schreibens von Büchern dient. Sonst läuft man Gefahr wie z.B. bei Blender (eine kostenlose Open Source Software für die Erstellung und Animation von 3D-Objekten), die zwar auch höchsten professionellen Ansprüchen genügt, aber eine enorm steile Lernkurve hat.
Eine Vorlesefunktion ist daher meines Erachtens nach überflüssig. Mal davon abgesehen davon, das eine „seelenlose“ Stimme das Anhören u.U. unerträglich macht. Wer mal ein Hörbuch mit einer schlechten Sprecherin oder schlechtem Sprecher gehört hat, wird wissen, was ich meine. Und großartige Sprecher wie z.B. Richard Barenberg, Detlef Bierstedt, Simon Jäger, Luise Helm oder Vera Teltz werden hoffentlich nie von KI-Vorlesern ersetzt.
Ausserdem würde die Implementierung einer solchen Funktion sicherlich einiges an Entwicklung kosten, was sich dann durchaus auch im Preis niederschlagen würde.
Wünschen kann man sich so eine Funktion sicher und fragen kostet in der Tat nichts. Ob es letztlich sinnvoll ist, steht auf einem anderen Blatt.
Wie haben es Autoren wie Daniel Dafoe, Herman Melville, Heinrich Böll oder auch Shakespeare nur geschafft, ohne Figurendatenbank, Zeitstrahl usw. usw. Weltliteratur zu erschaffen? Das nötigt mir noch heute großen Respekt ab!
Daher finde ich die Idee modularer Ergänzungen ja ganz gut. Kleine Zusatzsoftware mit Kompatibilität zu pap Dateien.
Gibt es in anderen Bereichen ja schon lange. Ich bin davon überzeugt, dass dies auch wirtschaftlich gut funktionieren könnte.
Unter uns: Dafoe hatte sein Netflix Abo nicht bezahlt, Melville war Teilzeitjobber und Shakespeares Therapeutin hat ihm Schreibtherapie verordnet (und nach Macbeth gekündigt).
Das Thema kommt immer wieder auf. Nützlich wäre es auf jeden Fall beim Überarbeiten, aber es geht auch mit dem Umweg über Word. Hat zudem den Vorteil, dass man eine frische Sicht auf den eigenen Text bekommt, was noch mal bei der Fehlersuche hilft.
Das sagt einer, dem Papyrus alles bietet. Ich sag dir eins: Mir (und anderen) würde eine Vorlesefunktion sehr viel bringen. Mir zum Beispiel reichen bei Papyrus die Textverarbeitung und die Personendatenbank. Mehr nutze ich nicht. Nur weil ich den Rest nicht benutze, muss ich trotzdem dafür zahlen. Ich subventioniere für dich allerhand Funktionen, die ich nicht brauche. Da wäre es nur recht und billig, wenn du etwas Toleranz zeigen könntest.
Na ja, gut. Ganz so harsch würde ich es nicht ausdrücken! Aber im Prinzip hast Du recht. Leider oder zum Glück ist Papyrus nur als Ganzes zu bekommen. Aber ein Grundprogramm und einzeln zubuchbare Plugins wäre ein ganz anderer Ansatz. Im Endeffekt könnte so ein Papyrus aber teurer werden als ein allumfassendes …
Andererseits wüssten dann die Macher, was besonders gefragt ist …
Auf jeden Fall eine Sache, die alle einmal weiterdenken sollten. Persönlich finde ich eine Vorlesefunktion nicht schlecht. Es muss ja nicht was Eigenes sein! Eine Funktion, die aus Papyrus heraus angewählt werden kann, ohne dabei Papyrus zu verlassen. Mit Balabolka habe ich tatsächlich schon etliche Fehler in meinen Texten entdeckt, die ich mehrmals (!) überlesen habe.
Das nicht mehr vertriebene österreichische(?) „Patchwork“ hatte sie und auch dort konnte man den Duden-Korrektor zubuchen. Da es diese Konkurrenz nicht mehr gibt, wäre vielleicht ein Grund was derartiges zu implementieren. … nur mal so laut gedacht …
Aber ja, Vorlesefunktin ohne das Programm zu verlassen, fände ich natürlich mega. Ähm.
Da es möglich ist, das anders zu lösen - kleiner Umweg - bräuchte ich es nicht arg dringend.
Dieses Problem hast du aber bei jeder Software. Ich habe ein Microsoft Office Paket, wovon ich nur 2 Programme nutze (Word und Excel). Wenn ich nur anteilig bezahlen würde, was ich tatsächlich nutze, würde ich wohl mit 5 Euro auskommen.
Geht mir genauso. Ich hab hier auf dem Laptop so ein 2024-professional-Dingens … und nutze vorwiegend das outlook email Programm. Ja, Banause vielleicht … oder Dilletant. Aber so ist es halt.
Die Vorlesefunktion aus Word hab ich vorhin mal probiert (um den Twist zum Thema zu bekommen) … ich fand es furchtbar.
Da wäre etwas professionelleres schon schön. Wo ist denn die hoch gelobte KI, wenn ich sie mal brauche? Word hört sich an wie ein 70er-Jahre-SciFi-Roboter, der sich mit der männlichen Sprachvariante von Alexa gepaart hat …
Als Papyrus-Anwender seit mehr als 30 Jahren (erste Atari-Version = Papyrus 2.x) habe ich …
… auch heute noch einige Einträge auf meiner Papyrus-Wunschliste (bspw. Fußnoten auch in Tabellen);
… über alle Versionen und Updates gerne die Entwicklung auch der Funktionen mitgemacht und damit auch mitbezahlt, die ich nicht brauche, denn Papyrus wurde insgesamt immer besser, und dabei
… meine Toleranz noch lange nicht aufgebraucht.
Ich sehe Papyrus immer als Ganzes, das dankenswerterweise kontinuierlich weiterentwickelt wird. Und dafür würde ich persönlich die Ressourcen in die Funktionen stecken, die das Programm weiter voranbringen und wirtschaftlich realisierbar sind.
Ich denke, dass die Verantwortlichen das genauso sehen.
Inwieweit meine persönliche Meinung zur Notwendigkeit von Diktier- und/oder Vorlesefunktionen dabei für relevant gehalten wird, wird meine über die vielen Jahre gewachsene Wertschätzung des Programms nicht negativ beeinflussen. Ich mag es auch ohne Diktier- und/oder Vorlesefunktion.