Von der Bloggerin zur Autorin?

Hallo liebe Gemeinde,

seit gestern bin ich hier angemeldet und habe noch keine wirkliche Idee, was mich hier alles erwartet.
Aber ich bin super gespannt.

Als Bloggerin ist es für mich nichts Neues in die Tasten zu hauen und Worte zu Sätzen zusammenzufügen und meinen Leser:innen etwas zu erzählen. Bisher habe ich eher über Bücher geschrieben, die ich gelesen habe.
Doch nun wollen die Geschichten in meinem Kopf raus.

Nachdem ich verschiedene Demo Versionen unterschiedlicher Schreibprogramme ausprobiert habe, könnt ihr euch sicher denken, dass ich bei Papyrus Autor gelandet bin. Allein die Erklärbär-Videos fand ich sehr ansprechend und das Handbuch ist verständlich geschrieben.

Also, wie geht es jetzt weiter?
Ich habe mir erst einmal vorgenommen, alles was in meinem Kopf umherschwirrt runterzuhauen und dann eine Struktur hereinzubringen.
Was ich beeindruckend finde, und so nicht erwartet habe, dass die Charakterbildungen sich schon fast zu kleinen Biografien entwickeln. :slight_smile:

Liebe Grüße und danke für die Aufnahme in euren Reihen.
RoXXie

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Hallo RoXXie,

erstmal herzlich willkommen im Forum.

Das ist wie die Frage nach Covid-19. Befrage 3 Experten und du wirst 5 verschiedene Antworten erhalten. :slight_smile:
Ich glaube, da gibt es auch gar keine Musterlösung. Ich kann dir nur sagen, wie ich es mache. So gesehen bin ich ein Szenenschreiber. Mir fällt etwas ein und ich schreibe die entsprechende Szene herunter. Beispielsweise weiß ich manchmal ganz genau, wie der Schluss des Romans sein wird, habe aber noch gar nicht darüber nachgedacht, wie der Anfang sein soll. Irgendwann setze ich dann die Einzelteile zusammen und hoffe, dass irgendwas Sinnvolles herauskommt. Die Figuren entwickeln sich bei mir so nebenher.

LG
ThAchi

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Hey @ThAchi

Vielen Dank fürs Willkommen heißen. :slight_smile:
Meine Frage war wohl auch einfach rein rhetorischer Natur. :wink:
Aber schön, zu sehen, wie du die Sache angehst. Ich habe für meine Werk bisher noch kein Ende. Dafür sind sehr viele Szenen im Kopf, wohin es meine Protagonist:innen führen soll.

Ich habe gemerkt, dass ich ohne einen richtigen lebendigen Charakter nicht weiterkomme. Ich benötige einfach deren bisherige Lebensgeschichte, um alles aus ihnen herauszuholen.

Cheerio,
RoXXie

Meinst Du damit einen lebendigen Menschen als Vorbild für Deine Charaktere? Den würde ich aber verfremden, damit der sich später in Deinem Buch nicht wiedererkennt.
Oder meinst Du mit “lebendig” so detailgetreu vor Deinem inneren Auge, dass er Dir wie lebendig vorkommt? Das kann ich nur begrüßen, denn die Figur macht sehr viel von der Geschichte aus. Manche sagen sogar, alles. Aber Du kannst ja sehr gut die Figurendatenbank von Papyrus nutzen, um Deine Figuren zu organisieren.

Ich habe meine Datenblätter ein bisschen angepasst. Vielleicht inspiriert Dich das ja auch. Du findest sie hier: https://www.papyrus.de/forum/threads/screenshot-von-ein-paar-datenblättern.8526/

Damit Dir der Umstieg von einer Bloggerin auf eine Autorin leichterfällt, findest Du hier https://www.papyrus.de/forum/threads/liste-mit-schreibratgebern.8422/ vielleicht noch etwas Inspiration.

LG

Pamina

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Ich meine damit lediglich, dass ich sehr lebendig erscheinende Figuren erstellen möchte.

Ich hab schon versucht mit den Datenblättern für die Figuren zu experimentieren. Aber das funktioniert bei mir irgendwie nicht. Warum? Keine Ahnung, aber ich werde es weiter versuchen. :wink:

Danke, für die Liste. Da werde ich mich die Tage mal durcharbeiten. Für das Erste habe ich aber ganz viele lose Blätter, die hier noch sortieren muss. Das ist wohl die „Last“, wenn frau* lauter Dinge niederkritzelt. :laughing:

Da gehe ich wie bei den Szenen vor.

Wenn ich beispielsweise etwas schreibe wie ‘Hermann betrat die Bar und der dichte Zigarrenrauch reizte ihn zum Husten. Er wagte kaum zu atmen und …’. dann lege ich in der Datenbank den Charakter ‘Hermann’ an und schreibe als Bemerkung vielleicht so etwas wie ‘leidet unter Asthma. Später, nach ‘…forderte seine Leibesfülle bereits nach wenigen Treppenstufen ihren Tribut…’, ergänze ich sein Profil dann mit *‘übergewichtig’. *Oder viel später, nach ‘“Kaminski , altes Haus, lange nicht gesehen! Mensch, bist du grau geworden!”, rief der Mann, der auf der gegenüberliegenden…’, fülle ich das Feld in der Datenbank mit dem Nachnamen und die Eigenschaften ergänze ich mit ‘älter, grauhaarig’.

So entwickle ich meine Charaktere, während ich die Geschichte schreibe. Erst nach und nach ergibt sich bei mir dann aus den Puzzleteilen ein ganzheitliches Bild.

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Im Grunde musst Du nur die Feldeigenschaften Deiner Tabelle “Meine Figuren” anpassen. Das findest Du in der Figurendatenbank unter “Datenbank” → “Feldeigenschaften”. Mit “neues Feld” kannst Du Felder hinzufügen, die dann auch auf dem Figurendatenblatt erscheinen. Für jedes neue Feld musst Du einen Namen (möglichst kurz und ohne Leerzeichen) und einen Datentyp, z.B. Text, Zahl, Datum etc. definieren. Auch die Reihenfolge der Tabellenfelder kannst Du mit “weiter nach hinten/ vorne” verändern.
Dann klickst Du auf “Tabelle” anpassen.
Dann öffnest Du einen Eintrag in deiner Figurendatenbank und klickst außerhalb eines Feldes auf die rechte Maustaste. In dem Kontextmenü wählst Du “Eingabeformular bearbeiten” aus.
Nun erscheinen die vorher neu angelegten Tabellenfelder in der Reihenfolge, in der sie in der Tabelle stehen. Das Layout kannst/ musst Du jetzt noch anpassen.
Ich mache es immer so, dass ich ein schon bestehendes Textfeld kopiere und dann dorthin ziehe, wo ich es hinhaben will. Und dann ziehe ich die Beschreibung wie “Größe”, “Alter” etc. darüber oder daneben.
Es kann sein, dass der Platz nicht ausreicht, um all die neuen Tabellenfelder auf dem neuen Figurendatenblatt unterzubringen. Dem kannst Du abhelfen, indem Du das Seitenformat abänderst.
Wenn Du im Modus “Eingabeformular bearbeiten” bist, kannst Du auch auf das Layout zugreifen. Gehe dazu auf Dokument → Seitenlayout → Papierformat. Dort müsste das Format “Figuren-DB” markiert sein. Damit Du es nicht kaputt machst und später verwenden kannst, falls Du das willst, empfehle ich, ein neues Format mit der +Taste zu erstellen. Gib ihm einen Format-Namen, z.B. DB-Roman und stelle dann Breite und Höhe des Blattes nach Belieben ein. Ich habe, glaube ich, bei mir 300 mm Höhe und 500 mm Breite eingestellt, damit alles hinpasst.

Und wenn Du die Einträge bequem nachlesen willst, kannst Du Dir Reports erstellen, die Du als pap-Dateien abspeichern kannst.

LG

Pamina

P.S.: Mir ist gerade aufgefallen, dass dieses Thema vielleicht gar nicht in diesen Thread passt. Für den Fall, dass das gelöscht wird, erstelle ich noch einen neuen Thread.

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Ja, mir fallen auch immer wieder neue Details beim Schreiben ein. Da ich für zwei der drei Hauptprotagonisten bereits genaue Vorstellungen habe, musste ich die auch erst einmal runter rattern. :wink:

Oh, super Tipp. Genau das hatte ich noch nicht gefunden. Werde ich später direkt einmal probieren. Daaaaanke! :thumbsup:

Die Welt ist klein. :laughing: Fühl dich gedrückt, willkommen und viel Spaß hier im Forum.

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Ich entwerfe meine Geschichte nach der Schneeflöckchenmethode. Da bekommen die Figuren eine einge Vita. Die der Prota kann da schon an die 60 Seiten haben. Für mich ist erst mal entscheidend, ob die Person für diese Geschichte tauglich ist. Ich bin kein Helikopter Autor sondern lass die Figuren erzählen. Wenn man mal das Brachland von den Figuren ansieht und die gegeneinander ausspielt bekommt man unglaublich viele neue Ideen die man in neuen Szenen ausleben darf. Ein Plot ist für mich wichtig, damit ich nach längerer Zeit dort fortsetzen kann, wo man war. Papyrus ist eine große Hilfe und bietet eine Menge toller Funktionen zum Plotten und Schreiben.
Geschichten einfach nur wegschreiben, habe ich früher gemacht, aber schnell gemerkt, dass es oft an einer Stelle hakt und nicht mehr weitergeht, genau aus dem Grund, weil man nicht genug geplant hat und die Figuren nicht stabil sind. Es ist nicht entscheidend, dem Leser jedes Detail vor die Nase zu halten, sondern als Autor zu wissen, wie die Figuren in außergewöhnlichen Situationen reagieren, wenn hier und da beim Schreiben Situationen kommen, die im Plot nicht geplant waren.
Aber wie das jeder handhabt, muss er mit den Jahren selber herausfinden. Da kann - glaube ich - nur die Routine helfen.

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Ach, das ist ja toll, dich hier zu sehen. Schön, dass du mich gefunden hast. :heart_eyes:

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Wow, 60 Seiten ist schon stark. Aber ich bin da voll bei dir, nur wenn ich meinen Protagonist:innen in und auswendig kennen, kann ich mit ihnen auch auf alle Situationen (geplant oder ungeplant) reagieren. :wink:

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Ja, ich kenn das. Auch ich komme eher aus der Blogger/Aufrags/Ghostwriter/PR-Ecke. Aber man kann seine Figuren richtig gut kennenlernen. Manchmal gibt es Menschen, die man kennt, die man unbenennt und einarbeitet, es hängen aber auch Fotos wildfremder Menschen aus dem Internet oder zufallsgenerierte Bilder bei mir an der Wand, zu denen dann eine Biographie, Charakter, Emotionen, Sehnsüchte, Ziele etc. sich entweder entwickeln, oder entwickelt werden. Der Vorteil vom Schreiben: Passts nicht, kannst Du es passend machen. Meine eine Protagonistin habe ich auf eine Reise geschickt, und sie war von Beruf im Hotelgewerbe, bis ich merkte, dass sie einen eher ungewöhnlicheren Beruf braucht, samt Biographie, Interessen, Vorlieben, Freundeskreis. Jetzt ist sie Klavierstimmerin… :wink: Und ich habe viel über Klavierbau/Stimmen gelernt von ihr und mit ihr…

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na, das nenne ich mal eine Vita. Aber genauso ist der richtige Weg. Denn wenn man spürt, dass der Protagonist im falschen „Gewerbe“ tätig ist, sollte man ruhig neue Wege gehen. Mir ist es mit einer Geschichte so ergangen, die ich bereits lange geplant habe. Jedoch blieb die Protagonisten blass und mir war nicht klar in welche Richtung das geht. Als ich bemerkte, dass alle Figuren Lügengeschichten aufgetischt haben, wurde mir klar, weshalb die Protagonisten so war. Unterdrückt von ihrem Ehemann und anderen Menschen lernte sie nie aus sich herauszukommen. Ich bin immer noch am Plotten und mir immer noch nicht sicher, ob diese Figur am Ende die Geschichte als Protagonist erzählen darf.