Vom Blues der sechziger Jahre

Ein Abgesang auf das rechte Bürgertum.

Tränen wie Steine, Herzen aus Glas.
Freiheit verkauft im Streben -
Beschäftigt im Übermaß.
Gestorben schon, im Leben.

Die Kindheit abgekauft,
verbrannte Haut und Marzipan.
Eure Wunden, in unsren Schoß gelegt.
Schmerz, nie gezeigter.

Habt nie gekifft, sowas tut man nicht.
Lag über deinen Knien, machst heut´wieder Sonderschicht.
Euch soll es einmal besser gehen,
meine Tränen fallen wie Steine,
damit ihr nicht hören müsst, wie ich weine.

Wirf mir deine Gefühle doch, gnadenlos in mein Herz.
Damit ich dich spüre, mit diesem tiefen Schmerz.
Doch quäle mich nicht, mit diesem Schweigen.
Heilte ich deine Wunden doch, so oft auf meiner Haut.
Töte mich, oder lass mich leben-
Hab`mein Haus so nah bei dir gebaut.

2 „Gefällt mir“

Auf struktureller Ebene: einige Probleme. Die durch die 1. Strophe gesetzte Form hältst Du nicht, lese ich laut, stolpert’s einige Male, einige Kommas stören.

Schiebe ich das beiseite, bleibt ein Text, der viel Emotion vermittelt und betroffen macht.
Nachkriegsvater, nehme ich an, Kriegsheimkehrer vielleicht, der seinen Seelenschmerz durch Prügel verarbeitet.

„Heilte ich deine Wunden …“ → trifft! (kein Komma nach doch, „mit“ statt „auf“?)
„Töte mich, oder lass mich leben -“ → zeigt die Hilflosigkeit, das Ausgeliefert sein

Alles imho natürlich.
Sehr gerne gelesen.

Gruß,
misc

1 „Gefällt mir“

Das Komma und ich, wir werden keine Freunde mehr. :boom: