Nach langer Zeit, und angeregt durch die Diskussion über Political Correctness in Kinderbüchern, hab ich mich wieder mal als Lyriker versucht. Ursprünglich in Wiener Dialekt geschrieben, hinkt es ein bisschen in der hochdeutschen Variante. Aber vielleicht versteht man ja trotzdem auch nördlich des Weißwurstäquators, was der Autor damit sagen will. Kritik wie immer gern gesehen.
Nicht alles
Nicht alles, was blau ist, ist Himmel
Nicht alles, was rot ist, ist Blut
Nicht alles, was grün ist, ist Wiese
Und nicht alles, was schön ist, ist gut
Nicht alles, was gedruckt wird, ist Wahrheit
Nicht jedes Gesetz ist gerecht
Nicht alles, was neu ist, muss gut sein
Und nicht alles, was alt ist, ist schlecht
Nicht alles, was du tust, ist auch richtig
Nicht alles, was du hast, was du brauchst
Nicht alles, was du willst, ist zu kaufen
Und nicht alles gesund, was du rauchst
Nicht alles, was gesagt wird, musst du glauben
Nicht alles, was du glaubst, muss es geben
Nicht alles, was geschieht, ist ein Unglück
Und nicht jeder muss so wie du leben
Nicht alles, was schwarz ist, ist hässlich
Nicht alles, was weiß ist, ist schön
Nicht alles, was still steht, ist standhaft
Und gar nichts muss so weitergehn.