Mit Verlaub, meine Erfahrungen auf Instagram der letzten Wochen haben ein anderes Bild ergeben. Die Leute, die da unterwegs sind, lesen unheimlich viel, unheimlich gern und nicht nur irgendwelche Promibiografien. Manche schreiben in ihren Beiträgen, dass sie über Instagram überhaupt erst zum Lesen gekommen sind. Und ja, wenn so ein/e Influencer/in mit 46.000 Followern dann ein Buch schreibt, so wie lilys.wortwelt/Lily S. Morgan mit ihrem YA-Roman „City of burning wings“, dann wird das innerhalb von einer Woche ein Bestseller. Ich habe mir die Leseprobe beim Amazon angeschaut, das schien mir eine solide Schreibe. Muss also kein Zeichen für mangelnde Qualität sein.
Was mir beim Betrachten der vielen Bücher-Posts (vorwiegend in Pastell übrigens :sick:slight_smile: gekommen ist: Es hat vermutlich wenig Sinn, als unbekannter Autor einfach nur mit einem Buch in den SoMe in Erscheinung zu treten. Meine Erkenntnis: Einen Account aufbauen, regelmäßig was zum Thema „Bücher“ machen, das Zeug von anderen angucken und liken und dann nach und nach einfließen lassen, dass man selber an etwas arbeitet. Klar, Leute, die über Bücher posten, gibt es auf Instagram inzwischen wie Sand am Meer. Es gibt dort aber eben auch unheimlich viele Leute, die wahnsinnig viel lesen. Und nicht alles, was da vorgestellt wird, ist Schund. Wenn der Algorithmus erstmal geschnallt hat, dass er einem auch Beiträge vorschlagen darf, die nicht pastellfarben sind, dann werden da auch mal Klassiker der Weltliteratur etc. vorgestellt.
Ich verstehe, dass du das deprimierend findest, @Tania . Ist es ungerecht? Ja. Darf man sich davon entmutigen lassen? Nein.
Davon mal ganz abgesehen: Diese Blogger und Influencer haben auch hart dafür gearbeitet, um irgendwann da hin zu kommen, wo sie jetzt sind. Die erwähnte lilys.wortwelt hat seit 2017 300 Beiträge gepostet, und viele davon waren Rezensionen der Bücher** anderer** Leute. Die sicher von ihren 46k Followern ebenso profitiert haben.
Und auch einen Blog muss man erstmal **schreiben. **Klar, ist kein Roman, aber eine gewisse Affinität zum geschriebenen Wort ist da offensichtlich schon vorhanden. Da liegt es doch nahe, irgendwann auch mal zu probieren, ob man auch ein „richtiges Buch“ zustande bringt.