Immer wieder habe ich die Diskussionen um das Verankern von Grafikobjekten verfolgt, und auch ich hab das Problem, dass die Dinger in bestimmten Situationen nie das tun, was sie sollen. Zudem finde ich dieses herumprobieren mit den im Forum beschriebenen zahlreichen Krücken nicht sehr gut nachvollziehbar
Meiner Meinung nach besteht das eigentliche Problem darin, dass der Verankerungspunkt immer oben links an einem Absatz ist. Alle die Verankerungs-Presets in Papyrus beruhen darauf(!), ob Marginalie, links oder rechts unten oder oben, an Text, Inline oder Seite oder was weiß ich. Das hat den Nachteil, dass wenn eine Grafik mit dem Text weiterfließt,und dazu noch relativ weit unterhalb der Textoberkante plaziert wurde, irgendwann mal an einem Nadelöhr hängt, dem Ende der Seite, durch das sie nicht hindurch kann, bis die Textoberkante mit dem Anker auf die nächste Seite springt.
Jetzt kann man zwar einwenden, dass man das Grafikobjekt ja an den nächsten Absatz heften kann. Allerdings gebe ich hier zu bedenken, dass zum Strukturierten Schreiben auch die strukturierte Zuordnung von Grafiken zu Absätzen gehört.
Mein Vorschlag dazu ist: die Möglichkeit schaffen,** den Verankerungspunkt von Grafiken optional an das Ende eines Absatzes verlegen zu können**.
Ich denke, dass man bis zu einem bestimmten Grad schon kreativ mit den Möglichkeiten eines Programms umgehen sollte, jedoch sehe ich den Aufwand, den die derzeitige Lösung bereits gemacht hat als teilweise unnütz, wenn man einen so einfache Verbesserungen nicht aufgriffe.
Die Möglichkeit, den eigentlichen Verankerungspunkt je nach Situation „springen“ zu lassen – vielleicht sogar innerhalb eines voreinstellbaren Bereiches, oder manuell um- oder voreinzustellen, würde die ganze Reihe nützlicher Presets erst richtig handhabbar machen, und den einen oder anderen sicherlich gut gemeinten Insider-Tipp ad acta legen können, also auch diese immer wiederkehrenden gleichen Fragen, mit denen man ein Forum letztlich auch verstopfen kann.
(?) Wozu bräuchte man all diese Presets, wenn man doch sowieso nur „… als Zeichen“ benutzen müsste, damit alles klappt? Das liefe der Philosophie von P. ein Stück weit zuwider und ich denke auch der Idee des strukturierten Schreibens. Und zu guter letzt die Frage nach all den typografischen Konventionen – wozu gibt es die? Letztllich frisst es Energie, die man sicherlich besser einsetzen kann. Klar kann man sich immer irgendwie behelfen, aber ich schreibe um meiner Aufgaben willen, nicht um workarounds auszuprobieren.
PS: Der Eigentliche Sinn meines Vorschlages lag nicht darin, Den Anker einer Grafik hinten am Absatz zu plazieren, sondern die Möglichkeit zu haben, dass sich Grafiken mit ihrer, durch die Art der Verankerung durchaus unterschiedlichen Bedeutung, im Fließen des Textes vorhersehbarer verhielten, und nicht irgendwann und irgendwo im „off“ verschwänden. Damit gewönne ich/man einen Teil meiner/seiner Aufmerksamkeit für das Schreiben zurück! Und … mit dem Herumschustern mit den Verankerungsmöglichkeiten, verschwimmt bei einem gestalterischen Grafikelement auch ein Stück weit seine Bedeuutung als eben solches.
Hallo, jetzt glaube ich das Problem verstanden zu haben:
Der untere Papierrand:
Sagen wir mal, Du hast das Bild 4 Zeilen unter dem Absatzanfang positioniert.
Dann müsste beim Einfügen von Text oberhalb des Bildes das Bild zwar mit dem Absatz verschoben werden wie eingestellt, aber wenn es über die Unterkante des Seitenlayouts herausragen würde, dann sollte es komplett auf die nächste Seite springen, und oben hängenbleiben, bis der eigentliche Platz von der oberen Seite auch wieder da vorbeikommt.
Ja das wäre eine schöne Automatik, die würde ich auch begrüßen.
Es gibt - problembedingt - eigentlich keine Software, die das so richtig zufriedenstellend vollautomatisch löst.
Bildverankerungen am Seitenrand sind eines der teuflischsten Probleme überhaupt, aufgrund der Seiteneffekte, die die Problematik mit sich führt.
Z.B. insbesondere, wenn die Grafik nur die halbe Seite füllt und Text neben sich mit Textumfluss verdrängt und dann dadurch, dass sie unten “heraushängt”, auf die nächste Seite “vorspringt” und dadurch in einem anderen Absatz landet, wo die Grafik dann dessen Text per Umfluss verdrängt.
Und der Platzbedarf oben auf der Seite davor wird wieder geringer, weil ja das Bild “weg” (eine Seite darunter gewandert) ist, wodurch auf der oberen Seite mehr Text hinpasst - usw. … Wie gesagt, mörderisch.
Baut man da Automatismen, schießt man sich schnell dadurch ins Knie, dass Grafiken mit einem Male nicht mehr so frei platzierbar sind, wie man sie haben möchte, weil Seiteneffekte des Automatismus greifen, wenn sie gar nicht sollen.
Dennoch sind wir gerade dran, das ziemlich genau so zu lösen, algorhithmisch betrachtet, wie Du, Ali, das gerade beschrieben hast.
So in etwa habe ich mir das vorgestellt. Es ist momentan nur noch unbefriedigender. Wenn ich einen Absatz habe, der vielleicht nur knapp eine Seite lang ist, und ich füge in den letzten vier Zeilen eine Grafik ein, dann bleibt die auch dort, bis eben jener Anker von der ersten Zeile mal unten vorbeikommt. Aber der Kontext zu der Grafik ist lange anderswo
Ein möglicher Ansatz das Verhalten von Grafikelementen beim Umbruch auf eine neue Seite zu handhaben wäre, diese möglicherweise kontextbezogen zu verankern, also einer, oder einer Anzahl von Zeilen zuzuordnen, die auch mit der Grafik zu tun haben. Man könnte beispielsweise eine Anzahl Zeilen markieren, jedenfalls mehr als eine, und der Anker, oder besser der Ankerplatz würde damit dann quasi “unscharf” auf die nächste Seite springen, so dass die Grafik solange unten wartet(aber nicht raushängt), bis genügend Zeilen da sind, damit nicht der nächste Absatz umfließt. Sinnvollerweise sollte mit der Größe der Grafik auch die Anzahl der Zeilen steigen, aus denen dann das Umbruchsverhalten ermittelt würde. Sicherlich bleibt ein Moment, in dem u.U. die Grafik nicht weiß, wo sie hin soll, wenn sie dann nur nicht in Fußnoten und Footer herumtauchen täte. Aber wenn man einer Grafik einer bestimmten Größe, eine bestimmte Anzahl Zeilen zuordnen würde innerhalb derer sie sich beim Fließen “bewegen, also verharren oder springen” könnte, das wäre schon ausgezeichnet.
Gruß, D.
PS: ich denke nicht, dass es sinnvoll wäre darauf hin zu entwickeln, dass Grafiken beim Seitenumbruch ohne weiters Feintuning ihren Platz finden
Habe mich eben auch länger mit der Problematik rumgeschlagen, dass Papyrus offenbar gerne Grafiken über den Textbereich hinausschiebt, und sie nur noch halb zu sehen sind.
Ich arbeite mit mittigen, rechts und links frei gestellten Abbildungen…
Die Lösung die ich jetzt offenbar gefunden habe:
Ich bau mir nach dem Absatz einen 1x1-Tabelleneinzeller (den ich schön mit absoluten Größenangaben passend einstellen kann) und verankere die Grafik dadrin!
Mit dem Anklicken der Tabelle mit dem Mauscursor kann ich ihre Linienfarbe auch auf Weiß stellen, so dass man sie nicht sieht.
Bis jetzt scheint es wunderbar zu klappen: Die Grafik war immer innerhalb des Textbereiches.
Ich habe mir also das Verhalten zunutze gemacht, was ich bei Papyrus andernorts kritisiert habe, nämlich dass es innerhalb einer Tabellenzeile nicht umbrechen kann, und diese vollständig auf der Seite anzeigt, wo sie (noch) hinpasst.
Auf so eine Idee kommt man aber auch erst, wenn man länger mit dem Programm gearbeitet hat. Hätte ich die Tabellenfunktion noch nicht gekannt, wär ich jetzt vermutlich am verzweifeln…
EDIT: Erfahrungen:
man sollte die Grafik wohl sofort in ein passend großes Tabellenfeld einfügen. Den Anker zwischen Text und Tabelle hin und her schieben, führt bei mir zum Teil zu seltsamen Resultaten und Instabilitäten. Das gilt auch, wenn die Abbildung aus der Tabelle aus irgendwelchen Gründen plötzlich rausfällt.
man sollte keine Tabellen und enthaltene Bilder als perfekt markieren, weil man den Schutz, und damit die ganze Tabelle sonst kaum wieder weg bekommt…
na ja OK, das ist natürlich keine echte Lösung, da ist es einfacher, den Text durchzugehen und die Textzeilen neben der Grafik manuell zu klammern (also mit Strg+“(” zu erzwingen, dass die “geklammerten” Textzeilen zusammen auf einer Seite bleiben).
Aber so in der Art wird die Lösung, an der wir gerade bauen, technisch intern aussehen, nur dass der Anwender sich nicht darum zu kümmern braucht.