Unterschiedliche Schriftarten für ePub

In meinem Papyrus Text nutze ich verschiedene Schriften zur Kennzeichnung z. B. von eigenen Gedanken und Mailnachrichten.
Den normalen Text schreibe ich in Times Roman, die Mail-, WhatsApp- und SMS-Nachrichten in Helvetica und eigene Gedanken in Kursiv. Bei der Umwandlung in ePub ist Kursiv noch vorhanden, aber Helvetica und Times Roman sind in ePub nicht mehr vorhanden.

Ich müsste also die Schriftarten in die CSS Vorlage integrieren. Das wollte ich eigentlich vermeiden. Ich weiß von meinem eigenen Reader, dass bei manchen eBooks mit integrierten Schriften der Text viel zu klein, zu groß und manchmal sogar fast unlesbar ist.

Was könnte man außer Kursiv noch als Unterscheidung machen?

Ich würde versuchen, mit den generischen Schriftarten „serif“ und „sans-serif“ im CSS zu arbeiten. Dann kann der E-Reader eine passende Schrift aus seinem eigenen Schriftfundus auswählen.

In der CSS-Vorlage würde ich für das gesamte Dokument zunächst „serif“ als Schriftart festlegen und dann zusätzliche Klassen für Mail (.mail), Whatsapp (.whatsapp) und SMS (.sms) anlegen, die jeweils andere Schriftklassen oder auch Hintergrundfarben bzw. -grautöne verwenden.

Bei einer Mail könnte man „monospace“ als Schrift verwenden, sodass die Darstellung eher einem Schreibmaschinentext entspricht. Bei Whatsapp und SMS bieten sich unterschiedliche Hintergrundfarben an (Whatsapp grün, SMS blau), eventuell auch Rahmen um die Kurztexte herum (border), möglicherweise auch abgerundet (border-radius).

Um das zu realisieren, muss man sich ein Duplikat der CSS-Vorlage „Papyrus Standard“ in den eigenen Projektordner legen und anpassen. Beim Export als EPUB oder HTML wählt man die modifizierte Vorlage aus. Außerdem ist es sinnvoll, für Mail, Whatsapp und SMS eigene Absatzformate in Papyrus zu verwenden, denen man die jeweiligen CSS-Klassen zuordnen kann (Absatz > Formatvorlagen > HTML > CSS-Klasse zuordnen).

2 „Gefällt mir“

Danke für die ausführliche Antwort. Dann muss ich mich jetzt mal etwas ausführlicher mit den CSS-Vorlagen und deren Funktionen beschäftigen.

Ich habe das schon mit mir diskutiert und wieder verworfen. Denn ich weiß ja nicht, was der Reader hier nimmt. Möchte ich also zwei voneinander abgesetzte Fonds haben und nehme „sans-serif“ als Normalschrift, weil mein Kindle die nimmt - was ist, wenn ein anderer Reader standardmäßig „serif“ als Standard hat? Dann wären meine Schriften dort gleich.

Das funktioniert und das habe ich auch so schon verwendet. Bei Monospace kann man sicher sein, dass der Reader das nicht zur Anzeige eines „normalen“ Textes verwendet. Eignet sich aber wirklich nur für kurze Texte wie Whatsapps oder Mails. Sieht beim Kindle Scheiße aus und liest sich Scheiße. Erfüllt aber bei kurzen Texten seinen Zweck.

Tatsächlich kann der Reader (zumindest der Kindle) auch noch die font-family: cursive. Das ist dann allerdings kein „italics“, sondern eine extra Schriftart, die dort sehr verspielt aussieht. NIchts, womit ich lange Abschnitte schreiben wollte.

Und Vorsicht beim Zuordnen von CSS-Klassen zu Formatvorlagen. Das ist bei Papyrus eine Vollkatastrophe. Das muss nach jedem Speichern überprüft und neu gemacht werden, weil Papyrus hier immer die CSS-Zuordnung der beim Öffnen des Dokuments ausgewählten Formatvorlage rauswirft. Macht keinen Spaß, funktioniert aber.

Das hört sich alles viel zu kompliziert und unkalkulierbar auf verschiedenen Readern an.

Ich werde es einfach mal mit verschiedenen Schriftgrößen, Fettschrift und Kursiv versuchen.

Wenn im EPUB-CSS „serif“ für Standardabsätze eingestellt ist, sollte der Reader das eigentlich nicht ignorieren.

„cursive“ heißt soviel wie Schreibschrift oder Handschrift. Es klingt zwar so ähnlich wie „kursiv“, aber das wäre „italic“. Ein klassischer „false friend“. :blush:

Das ist mir noch nicht aufgefallen, aber ich habe damit auch noch nicht viel gearbeitet. Sollte man mal als bug report einsenden.

Also wenn die Standardschriftart eine fixe Schriftart ist, ist sie entweder serif oder grotesk. Das ist dann der Standard. Ich würde mich also nicht darauf verlassen, dass es sich so verhält, wie du schreibst. Aber ich schließe es nicht aus, dass es mein Problem gar nicht geben könnte.

Eignet sich auch für kurze Texte. Aber schon zum Einbinden eines handgeschriebenen Briefes würde ich es nicht verwenden wollen - zumindest bei meinen letzten Tests von vor ein paar Jahren schwierig lesbar.

Ich habe mir meine eigene Welt an Formatvorlagen mit CSS-Entsprechungen gebaut und veröffentliche damit auch mein Zeug. Die Probleme hab ich schon bei Papyrus 9 oder 10 gemeldet. Aber ich bin da wohl einer dieser Poweruser, die sich in Welten vorwagen, in die sich sonst niemand vorwagt. Da muss man wohl einfach damit leben. Außerdem wurde in Aussicht gestellt, dass dieser komplette unschöne Bereich der CSS-Zuordnungen neu gebaut wird. Ist wohl vergessen worden :slight_smile:

2 „Gefällt mir“

ueberlass es dem reader.
Ich kann meine Schriftart und Schriftgroesse an meinem Kindle selbst bestimmen.
In online reader auf Amazon sieht das Schriftbild wieder anders aus. Bei einem anderen Reader, mit anderer groesse ist es wieder anders. Deswegen hast du da auch keine echte Kontrolle ueber Worttrennungen, denn da jeder eine eigene Einstellung haben kann, wird auch bei unterschiedlichen Worten getrennt.
Verlass dich auch nicht drauf, dass jeder Reader cursive kennt.
Etliche Buecher sehen auch voellig anders aus, wenn man zb mit der Kindle App oeffnet und nicht mit dem Hardware-Kindle.
Betrachte am besten deine Einstellung nur als losen Vorschlag und rechne damit, dass es bei deinen Lesern voellig anders dargestellt wird.

2 „Gefällt mir“

Ich beschränke mich jetzt bei allen Gedanken auf kursiv, und bei allen elektronischen Nachrichten auf Fettschrift. Das sollte dann wohl wirklich jeder Reader unterschiedlich darstellen.

1 „Gefällt mir“

Mist!
Das funktioniert auch nicht richtig. Ich habe das jetzt gründlich ausprobiert. Kursiv zu Normal fällt oft so gut wie gar nicht auf. Da muss man ganz genau hinschauen, um das zu sehen. Jetzt werden Gedanken eben zusätzlich zu Kursiv auch noch fett geschrien. das sieht man deutlich. Leider finde ich keine Möglichkeit, in Papyrus nach „Kursiv“ zu suchen. Also schon wieder 700 Seiten einzeln durchschauen.

Im Menü „Text“ kannst du die Zeichensatzauswahl aufrufen und bei einem gegebenen Zeichensatz (bei gegebener Größe) dann rechts „kursiv“ auswählen und unten auf „Markieren“ klicken. Dann werden im Text alle entsprechenden Stellen durch Markierung hervorgehoben.

1 „Gefällt mir“

Im Übrigen würde ich, wenn nicht längst geschehen, jedem Texttyp ein eigenes namentliches Absatzformat bzw. Textstilformat zuweisen. Diese Formate sind auch suchbar (über die Dokumentstatistik) und änderbar. Dann bleiben zumindest in Papyrus bspw. die Gedanken Gedanken, egal, ob man sich nun gerade für kursive Darstellung entschieden hat oder nicht.

2 „Gefällt mir“

Das hilf mir aber nicht viel, wenn die Stellen nur hervorgehoben werden. Ich muss trotzdem durch alle 700 Seiten blättern, um die Stellen zu finden, und zu ändern. Allen eine eigene Formatvorlage zuordnen, wäre für zukünftige Änderungen ideal. Aber die erste Neuzuordnung müsste ich wiederum per seitenweisen Durchblättern und finden ändern.

Sie werden nicht nur hervorgehoben, sondern sie sind ja auch markiert. Ich hätte erwähnen sollen, dass ein Befehl genügt, um alle markierten Stellen gleichzeitig fett zu machen.

Auch die gewünschte Formatvorlage kannst du, nachdem du sie vorab erstellt hast, mit einem Klick allen markierten Stellen gleichzeitig zuordnen.

1 „Gefällt mir“

Ich glaube, ich muss mich doch nochmal etwas intensiver mit Papyrus beschäftigen.

Das Buch ist vor 9 Jahren entstanden und dann war erst mal Pause mit der Schreiberei. Erst jetzt habe ich bzw. wir wieder Zeit dafür und arbeiten wieder intensiv mit Papyrus.

1 „Gefällt mir“

Tipp: Mach ne extra Inline-Formatvorlage für Gedanken, Schreien, Flüstern und was du sonst noch so auszeichnen willst. Dann kannst du später sehr einfach die Stile ändern. Das wirst du bei kursivem Fettdruck sicher später brauchen :slight_smile:

Habe ich inzwischen so gemacht und es funktioniert prima. Danke für den Tipp, der erspart mir zukünftig viel Arbeit.