Unterscheidung wörtliche Rede, Gedanken, Erzähler

Hallo an die Runde.
Ich habe ein Entscheidungsproblem mit der Hervorhebung von wörtlicher Rede (die sehr sparsam im Text ist), den Gedanken der Figur und den Ausführungen des Erzählers, der ja die Gedanken der Figur kennt (und die reichlich im Text vorhanden sind).
Die Kurzgeschichte hat 1500 Worte. Es gibt nur eine menschliche Figur, alle anderen haben keinen Text.

Klarstellung durch Absätze
Bisher habe ich sie im Fließtext, also inhaltlichen Absätzen eingebaut, was sich für mich flüssiger und dynamischer (vor-) liest.
Beim Selbstlesen von 10/12jährigen bin ich mir aber nicht ganz sicher. Eine erfahrene Leseratte sollte damit kein Problem haben. Beim „Durchschnittsleser“ bin ich mir nicht sicher, ob der das in jeweils eigenen Absätzen besser erfassen kann.

Zur Abgrenzung von Figur-Gedanken und Erzähler
Ich habe einige Gedanken bisher kursiv (und ohne Anführungszeichen) gesetzt, um den Leser zwischendurch wieder näher an die Figur zu bringen.
Fragen die in der Story auftauchen sind dummerweise BEIDES – Figur-Gedanken UND Erzählung. Diese sind hier normaler Fließtext. – Wie seht ihr es: Ist es aus „handwerklicher“ Sicht ok oder MÜSSEN diese auch als Gedanken erkennbar gemacht werden und kursiv oder gar in Anführungszeichen gesetzt werden?
Ich habe schon in anderen Threads hier gelesen, dass es keine Faustformeln gibt.
Aber, wie gesagt ist der Text für 10/12jährige Leser. Deshalb würde ich gern mal eure Gedanken dazu wissen.

wörtliche Rede und Fließtext vs Absatz
Dabei hopste Julian auf seinem Rücken wie bei einem Rodeo. Übermütig warf er einen Arm in die Luft und rief: »Hey, Platz da für den Tigerreiter.« Doch in diesem Moment rutschte seine schwitzende Hand aus dem Fell und er flog im hohen Bogen durch die Luft.

Figur-Gedanken oder Erzählperspektive – kursiv, Anführungszeichen, Absatz
… Hände suchten Halt und griffen doch nur ins Leere.
Da! Irgendetwas langes Dünnes hing von der Krone eines der Bäume herab. Aber es bewegte sich. War es nur wegen des Windes oder bewegte es sich von selbst? War es gar eine Schlange? Eine Riesenschlange? Doch Julian hatte keine Zeit, darüber nachzudenken, zu schnell flog er auf das hängende Ding zu.

Was sollte er jetzt tun? Wie lange würde er sich noch halten können? Und wann die Liane reißen würde, war auch ungewiss.
Wenn du so frech bist und mich fressen willst, dachte er, bin ich noch viel frecher.
Er schätzte die Breite des aufgerissenen Mauls und ließ sich einfach fallen. Mit seinen Füßen landete er auf der Nase und dem Kinn und spreizte sie so auseinander, dass er dem Krokodil eine Maulsperre verpasste.
»Na, damit hast du nicht gerechnet«, machte er sich lustig.
Seine Beine drückten das Maul des Krokodils weiter und weiter auseinander, bis er einen richtigen Spagat machte.
Jetzt wird’s aber doof. Noch ein Zentimeter und ich bin sein Mittagessen. Und in genau diesem Augenblick, in dem er in den hungrigen Schlund fiel, wurde er an den Schultern gepackt.
Puh, das war noch mal gut gegangen. Jetzt jedoch zappelte …

1 „Gefällt mir“

Moin storyteller,
da der Thread ja schon etwas älter ist, weiß ich natürlich nicht, ob deine Anfrage noch aktuell ist. Allerdings: Ich kann dieses Hadern gut verstehen, denn auch ich plage mich mitunter mit dem erforderlichen Format derjenigen Textteile, die nicht zum Fließtext gehören. Deine Beispiele zeigen m.E. aber, dass du hier eine gute Lösung gefunden hast damit, nur die aktiv gedachten Gedanken kursiv zu setzen und die informativ-gedanklichen Halbhandlungen bzw. Situationsbeschreibungen so stehen lässt. Ich find’s gut!
Gruß: Selma