Ich heiße Andrea, bin 28 Jahre alt und würde mich sehr über Schreibfreundschaften freuen, da mein Freundesumfeld andere Interessen verfolgt.
Ich selbst schreibe vorwiegend Romance / Fantasy mit eher düsterem Grundton (consensual!), aktuell arbeite ich an meinem 5. Buch. Veröffentlichungen gab es bislang keine, aber ich habe auch nach 5 Jahren und gefühlt 2842717 Absagen nicht aufgegeben. (Sturheit lässt grüßen haha)
Meine Einstellung ist die, dass harte Arbeit und Dranbleiben sich irgendwann lohnen. Ein ständiges Neiden, Bekritteln und schlechte Vibes gibt es bei mir aber trotz allem nicht. Ich arbeite sehr ambitioniert an meinen Projekten (beende auch gerade meinen MA in Germanistik) und bin inzwischen sehr schmerzbefreit, was Absagen angeht, bleibe aber dran. Gut Ding braucht Weile.
Ich würde mich über Bekanntschaften freuen, die unerschütterlich an ihre Herzensprojekte glauben, eine Zukunft als Autorin oder Autor anstreben und trotz Rückschlägen dranbleiben, gelegentliches Auskotzen über die Hürden des Verlagswesens sind aber vollends okay!
Was ich (tbh!) nicht möchte: Naysayer - Ja, das Verlagswesen ist hart, aber ein Publishing ist dennoch nicht unmöglich.
Und ständiges nur einseitiges Aufbauen, das in ein Energie-Vampir-Dasein umschlägt, leider waren schlechte Erfahrungen damit der Grund, warum ich lange Einzelgängerin im Bezug auf das Schreiben war. Vielleicht finden sich auf diesem Wege Gleichgesinnte - Kreative Freigeister mit einer klaren Vision und einem klaren Ziel
Du kannst ansonsten auch gerne dich mit uns hier im Forum austauschen. Wir haben einen Fortschritt und Erfolge Thread zum gelegendlichen gegenseitig Mut machen und Tritt geben.
Richtig ist: Einfach nicht aufgeben - aber mal gefragt: Wenn du bereits 4 Bücher im petto hast, warum nicht selbst verlegen? Du kannst ja Verlage trotzdem anschreiben für Zukunfstprojekte und dabei immer sagen: „Ich habe bereits 4 Bücher verlegt, dieses aber möchte ich bei Ihnen unterbringen“
Ich schließe mich @Tapio an und ermuntere Dich zum Selfpublishing. Daran ist heutzutage nicht das Geringste auszusetzen. Der Vorteil ist noch, dass du volle Hoheit über dein Buchprojekt behältst, was viel mehr Spaß macht, als einer Deadline, einer inhaltlichen Vorgabe, einer Covergestaltung, die dir nicht gefällt und anderen Dingen hinterherzulaufen, die dir bei einem Verlag passieren können. Natürlich kann es auch perfekt passen mit der Verlagspublikation, insofern: einfach beides parallel betrachten. Du willst doch nicht, dass deine tollen Bücher in der Schublade bleiben! Am Ende schreiben wir doch vor allem, damit jemand es liest!
Ja es stimmt schon, was das SP angeht, habt ihr schon recht. Ich glaube für mich ist es einfach das Unbekannte und ich kenne auch niemanden, der das macht. Dafür gehe ich als Lektorin bei mehreren Verlagen („leider nur“ Sachbuch/Ratgeber/Krimi) ein und aus und das ist auch die Welt, die ich seit Jahren kenne Ein bisschen ist es einfach inzwischen Prinzipsache, so nach dem Motto: Die Mitarbeit im Verlag war so hart erkämpft, ich habe bald den MA in Germanistik, wäre doch gelacht, wenn ich das nicht hinbekomme, selbst bei einem Verlag reinzukommen. Dafür wieder wäre das beim SP schon praktisch, Lektorat erspare ich mir quasi
Ich bin noch nicht 1000% sicher, was ich mache, aber ich glaube sehr, sehr, sehr fest an meine Bücher
Verständlich. Aber jetzt kennst du ja doch schonmal welche, die SP gemacht haben. Ich habe ein Buch im Verlag und ein „richtiges“ im SP und ein bisschen Kleinkram. Das hat alles gleichermaßen Spaß gemacht. Bei meinem SP Buch hatte ich Verlage probiert und war dann etwas frustriert. Gar nicht so sehr wegen Absagen sondern vor allem wegen der Unsitte, gar nicht zu antworten und die Autoren hängen zu lassen. Im SP läuft das Buch inzwischen erfolgreich. Bei meinem nächsten werde ich gar nicht erst Verlage ansprechen, denn das ist Band zwei dazu. Irgendwie sehr entspannend, gar nicht erst in die Verlagsmühle zu müssen. Wenn ich dann wieder ganz was anderes schreibe, werde ich es wohl doch wieder probieren, aber dann nur eine Runde und ohne ewig auf Reaktionen zu warten.
@writers_headroom Puh! Ja, klingt entspannend, „nicht in die Verlagsmühle zu müssen“ ist mehr als treffend! Ich denke würde ich einen Job in einer anderen Branche haben, in dem ich glücklich bin, wäre eine Entscheidung zum Self-Publishing auch leichter. Ich werte es auf gar keinen Fall ab, ganz im Gegenteil, ich ziehe meinen Hut vor Selfpublisher*innen. Meine Sturheit liegt zu 100 % in meiner Arbeit im Verlagswesen begründet. Aber ja, die Bewerbungen stressen schon sehr. Keine Antworten oder Absagen, neulich hat ein Verlag mir sogar eine Begründung gegeben: Weil sie das Machtgefälle der beiden Figuren problematisch finden. Daraufhin haben sie mich blockiert, denn mein Hinweis, dass der Ausbruch der Protagonistin aus diesem Machtgefälle Hauptplot des Buches ist, ging nicht mehr durch. Aber ja, da schreibt man eine Recovery-Geschichte, in der sich die Protagonistin aus einer toxischen Beziehung löst und der Verlag so: Nope, wir finden, dass zwischen den beiden ein unausgeglichenes Machtverhältnis besteht, das ist problematisch. Ich hoffe, wir konnten dir mit unserem Feedback für weitere Projekte helfen. - Ju, das war auch das eine Mal, dass ich wirklich sauer war. Normalerweise prallen Absagen ziemlich an mir ab.
Ohje. Ja, „starke Frauen“ sind gesucht, die von Anfang an alles drauf haben. Das macht sie auch so langweilig. Trotzdem der Trend. Naja, du weißt ja durch deine Arbeit sicher besser, was Verlage aktuell so wollen. Mir hat mal jemand auf einer Buchmesse Folgendes als „gerade gesucht“ empfohlen (unabhängige Themen): „Rocky Mountains / Irgendwas mit Tee / Queere Beziehung“. Deswegen jetzt aber über ein queeres Pärchen zu schreiben, das in den Rockys eine Teeplantage gründet, nur um dann zu merken, dass es da zu kalt ist, habe ich aber nicht übers Herz gebracht Ich fürchte, dass das eigene Herzensprojekt zufällig gerade in eine sich unter rein kommerziellen Gesichtspunkten auftuende Schublade passt, ist einfach Glückssache oder man schreibt eben tatsächlich „nach Vorgabe“. Aber dazu hätte ich keine Lust. Lieber habe ich Spaß an meinen Büchern, als dem Idealbild des Bestseller-Verlagsautors hinterher zu hecheln. Ich fürchte auch, wenn man es als Newbie in einen großen Publikumsverlag schafft, ist man da auch nicht gerade ganz vorne mit dabei, was Werbemittel und Support angeht. Aber ja, nett ist das Gefühl natürlich schon „verlegt zu werden“.
Liebe Andrea, ich bin mir sicher, dass Du hier ein gutes Feedbackforum gefunden hast. Mein Tipp wäre: poste doch einfach ein oder zwei Leseproben und warte die Reaktionen ab. Die Leute, mit denen Du Dich am besten auseinandersetzen kannst, lädst Du dann in eine private Nachrichtengruppe ein - so sind Deine Texte nicht öffentlich und ihr diskutiert im „geschlossenen Kreis“. Die Leseproben (als upload) kannst Du auch im Nachhinein jederzeit löschen. (Hab ich neulich auch gemacht.)
Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn Du hier keine Schreib-Buddys findest…
off topic: was ist denn Dein Master-Thema? (reine Neugier. Literatur oder Linguistik?)
Ich schreibe in älterer deutscher Literatur - zeit- und raumtheoretische Aspekte in Sankt Brandans Reise (Seefahrt eines irischen Abtes aus dem 13./14. Jh.) Obwohl ich selbst Fantasy/Romance lese und schreibe, habe ich mittelalterliche Literatur vertieft
Hallo Minathorn,
ich kenne deine Lage etwas. Habe auch massig „fertiges Zeug“ rumliegen. Allerdings wende ich mich nicht an Verlage/Agenturen. Keine Ahnung was mich davon abhält.
Die Leidenschaft des Schreibens bleibt dabei ungetrübt.
Das Ziel ebenfalls. Natürlich möchte ich, dass meine Werke gelesen werden.
Ein Romänchen - kein Meisterwerk, aber ne coole Nummer - habe ich inzwischen doch veröffentlicht. Das nächste vielleicht noch in diesem Jahr, mal sehen.
Wir (5Leute) haben seit 5 Jahren eine Online-Schreibgruppe, treffen uns einmal im Monat. Dazwischen schicken wir uns Texte, geben Feedback usw.
Ein bis zwei Autor/innen könnten wir gut vertragen. Wenn du magst, schicke mir eine private Nachricht.
Ach ja, auf düsteres Zeug stehe ich nicht besonders - kommt darauf an. Aber das macht nichts. Man kann aus jedem Genre etwas lernen. In unserer Gruppe gibt es höchst Unterschiedliche. Das ist cool, erweitert den eigenen Horizont.
Lieben Gruß von Kick
Hallo Minathorn,
ich kann deinen Frust sehr gut verstehen. Ich hab schon mehrere Projekte gehabt, von denen ich dachte: Das wird was! Wurde es erstmal auch insofern, dass ein kleinerer Verlag sich ihrer angenommen hat, aber obwohl gutes Feedback zurückkam, haben sich die Bücher nicht besonders gut verkauft. Dann habe ich aus familiären Gründen einige Jahre Pause gemacht und nun wieder zwei Projekte beendet, aber die bekomme ich gar nicht mehr unter. Das mit dem Machtgefälle verstehe ich nicht, es gibt doch x-solche Bücher und die sind auch sehr beliebt. Einerseits wünschen sich viele Leser provokative Themen, andererseits muss man heutzutage schrecklich aufpassen, dass sich die Leute nicht verstört oder irgendwie getriggert fühlen. Ich hab da auch so einen Kandidaten in der Schublade. Die Konstellation des Liebespaars dort wirkt zwischendurch etwas heikel, obwohl sie es (wie man zum Schluss erfährt) gar nicht ist. Trotzdem wird die Geschichte wohl in der Schublade bleiben, weil ich mich auch nicht trauen würde, sie auf eigene Faust zu veröffentlichen. Hab Angst, dass ich einen Shitstorm krieg. Dabei macht gerade dieses Heikle und leicht Skandalöse den Reiz der Geschichte aus. Und du hast recht, Charaktere und auch Beziehungen brauchen Raum für Entwicklung. Mit meiner zweiten fertigen Geschichte gerüstet versuche ich nun erneut mein Glück, hab aber bisher nur Absagen bzw. anhaltendes Schweigen erhalten. Selbst Testleser zu finden ist schwer. Nachteilig ist bei mir vielleicht auch, dass ich nicht so die Social Media-Skills habe, und Verlage inzwischen anscheinend erwarten, dass Autoren einen wesentlichen Teil des Marketings stemmen. Wie schaut das bei dir aus? Bist du gut vernetzt?
Nicht ganz Aber die Ausgangssituation ist folgende: Die beiden sind angeheiratet verwandt, er hat sie bei sich aufgenommen (ohne Hintergedanken) und sie befindet sich an der Schwelle zur Volljährigkeit. Da kann man schon Bauchschmerzen kriegen, auch wenn das Thema sehr sensibel behandelt wird und am Ende alles anders ist als es schien.
Wenn man sich beim Schreiben durch solche oder ähnliche Gedanken ausbremsen ließe, gäbe es kaum noch spannende Thriller, Psychothriller, Kriminalromane etc… Die Wahl der Sprache und die Art der Beschreibungen trennen letztlich die Spreu vom Weizen.
Das „Problem“ ist vielleicht tatsächlich das Genre. Wäre es ein Thriller oder würde die Beziehung negativ dargestellt, wäre die Sache völlig unproblematisch. Aber es ist eine Cozy-Romanze (mit leichtem Suspense), was zumindest eine Testleserin irritiert hat (vielleicht wegen dem Altersunterschied, der Love Interest ist 32). Andere hatten kein Problem damit, aber ich hab nicht so viele Testleser gefunden und hab mich dann tatsächlich verunsichern lassen. Also danke für die ermutigende Rückmeldung.
Hi Andrea , hast du zwischenzeitlich schon genug Schreibfreundschaften gefunden?
Falls nicht, dann kannst du dir evtl. folgendes vorstellen? Lesen/Kommentieren/Bewerten einzelner Kapitel/Abschnitte. Diskussion zu diversen Ideen. Den neutralen Blick bei Betriebsblindheit … alles beruhend auf Gegenseitigkeit.
Unerschrocken bin ich, und strebe ebenfalls Veröffentlichungen via Agentur/Verlag an. Zum SP fehlt es mir an den notwendigen Skills und Social Media-Kontakten.
Als Leser bin ich für alle Genres offen. Schreibend eher in der Spannungsliteratur unterwegs.
Unveröffentlichte Texte poste ich generell nicht im Netz, aber ein Austausch per Email wäre jederzeit möglich. Melde dich einfach.