Hallo Maxe,
über dieses Feature bin ich auch schon öfter gestolpert. Weil ich nämlich sehr gern Sätze mit „als“ und „während“ verknüpfe.
Und wenn ich mir meine Schreibe so durchlese, dann sind das natürlich nicht die einzigen Konjuktionen(?), die häufig auftauchen. „Und“, „dass“, „obwohl“, „da“, „doch“, „bevor“, „ehe“, „bis“ … und so weiter. Die Alternative, alles per Kommata aneinanderzureihen bzw. Hauptsätze zu benutzen, finde ich leider auch nicht so angenehm, das stört für mich den Rhythmus extrem. Ich benutze natürlich auch Hauptsätze, wenn es mir sinnvoll erscheint, bin aber nachwievor ein großer Freund des Satzgefüges.
An anderer Stelle im Forum wurde eine temporäre Verknüpfung mit „als“ allerdings als ein No-Go eingestuft… das hat mir schon ein wenig zu denken gegeben.
Wie gehe ich jetzt damit um?
Beispielsatz eins:
*Maximilian hatte sich auf seinem Stuhl entspannt zurückgelehnt und blickte hinauf in die Baumkrone der großen Linde, die dem Biergarten seinen Namen verlieh. …]
Kies knirschte, als sich Peter einen Stuhl griff und sich neben ihm niederließ, doch Maximilian rührte sich nicht von der Stelle. *
Hier finde ich es sehr schwer, eine passende andere Konstruktion zu finden. Mir ist wichtig, dass der „Kameraschwenk“ vom Kies zur Figur geht. Vermutlich nur möglich, wenn man komplett umsortiert.
Beispielsatz zwei:
*Er machte eine galante Verbeugung vor Marie, küsste ihre Hand und dann drehte er sie auch schon im Kreis, während alles johlte und im Takt mit den Füßen stampfte. *
Würde ich an dieser Stelle so lassen. Denn natürlich passieren die beiden Dinge gleichzeitig. Mögliche Alternative: „Unter dem Gejohle und Geklatsche der anderen machte er…“ Gefällt mir leider garrrr nicht. Gibt es aber sicher auch noch eine bessere Variante.
Beispielsatz drei:
Emil verabschiedete sich mit einem Handschlag von Meier und ging sich schon einmal bettfertig machen, während Sophia es sich nicht nehmen ließ, ihren Gast zur Tür zu bringen.
Joah. Da fänd ich es es jetzt nicht so tragisch, das umzubasteln.
„…ging sich schon einmal bettfertig machen; Sophia ließ es sich jedoch nicht nehmen, ihren Gast zur Tür zu bringen.“ Holpert für meinen Geschmack etwas, aber warum nicht.
Fazit: Wenn man einmal drauf achtet, springt es einen im Text leider überall an, auch beim Lesen. Die allgemeine Aversion gegen diese Konstruktion kann ich noch nicht ganz nachvollziehen, aber in Zukunft werde ich vermutlich schon beim Schreiben drauf achten, damit ich gar nicht erst in die Situation komme, dann wie der Ochs vorm Scheunentor davor zu stehen und krampfhaft nach einer anderen Formulierung zu suchen, wenn sich die erste schon so ins Hirn gebrannt hat.
Übrigens habe ich festgestellt, dass ich diesen Fehler, wenn es denn einer ist, in meinem ersten Kapitel sehr viel häufiger drin habe als in den späteren. Offenbar hat da schon ganz von selbst eine Entwicklung stattgefunden.
Und allein, dass sie die Stellen anzeigt, ist ja schon mal superhilfreich.