Meine Testleser sind super. Ich habe jemanden aus dem Forum, der auch schreibt, peinlich genau alles überprüft und ehrlich ist, eine Milchbäuerin, die gerne liest und ehrlich ist, meine Schwägerin, die ehrlich ist (nachdem sie sich beim allerersten Testlesen vor vielen Jahren davon vorsichtig und schrittweise überzeugt hatte, dass ich nicht beleidigt bin, wenn das Feedback negativ ausfällt) und meinen Mann, der ebenfalls ehrlich ist. Wenn er lacht (z. B. bei einer Mordszene) weiß ich, es ist gut. Er malt in meinen Entwürfen, die ich ihm unregelmäßig vorlege, herum und er sagt: „Maus!!!“, wenn ihm etwas inhaltlich nicht gefällt.
„Meine“ Milchbäuerin hat sich beim letzten Buch schwergetan. Sie fand das Thema doof, hat mir gesagt, als ich bei ihr Milch gekauft habe, dass sie das blöde Buch in die Ecke wirft. Ich habe ihr daraufhin vorgeschlagen, nicht weiter zu lesen, weil ich schließlich nicht wollte, dass sie sich ärgert. Ihr Ärger hat sie jedoch voran getrieben, mir die Meinung zu sagen. Das hatte allerdings tatsächlich mit der Thematik zu tun. Was ich damit verdeutlichen will: Meine Testleser beißen sich durch und ich bin außerordentlich glücklich, auf Menschen getroffen zu sein, die vollkommen anders sind als deine Testleser, liebe @Cara .
Herzlichen Glückwunsch zu deinen tollen Lesern !
Naja, meine sind nicht alle so einfaltslos unkritisch. Meine Tochter ist da schon sehr detailliert in ihrer Kritik und haut schonungslos drauf ( was mich manchmal schlucken lässt, aber ich möchte es so)
Aber Familie oder Bekannte als Testleser hat seine Tücken. In meinem Roman gibt es ein pikantes Kapitel, das auch wichtig ist. Nein, das werde ich meiner Tochter nicht geben ( jetzt mal rot werd)
Witzig. Gib’s ihr doch. Vielleicht sieht sie ihre Mutter dann mit ganz anderen Augen und sagt zu ihren Freundinnen: „Hey, echt cool, meine Mum.“
Meine bessere Hälfte ist meine verlässlichste Testleserin. Sie liest während der Entstehung hin und wieder mal ein paar Kapitel, dann die Rohfassung und schließlich nochmals die Endfassung - die nach dem letzten Testlesen durchaus etwas anders aussehen kann als davor.
Ansonsten habe ich noch zwei nicht verwandte/verschwägerte Testleserinnen, die beide gnadenlos ehrlich sind - das sollte reichen.
Hmm, ich habe meine Biographie geschrieben, die werden meine beiden Töchter bekommen, aber keinesfalls bevor mich der Schlag getroffen hat. Ich gestehe, dass ich eine sehr (!!) bewegte Jugend hatte … veröffentlichungsreif wäre manches darin nicht, anderes ist zumindest grenzwertig - daher erst an meine Kinder, wenn ich dem großen Manitou die Hand geschüttelt habe.
Ich wurde soeben scharf gerügt, weil ich meine bedeutendste Testleserin vergessen hatte. Entschuldige bitte, liebe Camilla!
So habe ich auch angefangen. Einen Plot im Kopf und losgelegt.
Irgendwann wird das Projekt so groß, dass es nicht mehr reicht, alles im Kopf zu haben.
Ich habe dann von vorne angefangen: Plot auf dem Denkbrett skizzieren, die Figuren fixiert und dann getextet. Etliche Passagen konnte ich übernehmen, dein Gedankenplot war nicht falsch, nur zu groß.
Das Überarbeiten macht mir persönlich auch keinen Spaß, aber ich finde es spannend, weil es eine weitere Gelegenheit bietet, sein eigenes Buch und seine Geschichte auf ein höheres Niveau zu bringen. Ich vergleiche das Schreiben gerne mit dem Lernen in der Schule und das Überarbeiten mit der Abschlussprüfung.
Ach du Schande! Grauenvoll. Eben wollte ich dir ein Herzchen für deinen Beitrag geben. Nun bin ich entsetzt.
Ich bin ein Mensch mit Prüfungsangst und mir macht das Überarbeiten viel Spaß. Aber wenn ich so darüber nachdenke, hast du wohl doch recht mit deinem Vergleich.
Ich denke, letztlich hat ein Buch die Abschlussprüfung bestanden, wenn interessierte Leser nicht bereuen, Geld dafür ausgegeben zu haben (sofern es veröffentlicht wurde).
tolles Bild!
An manchen Tagen ist sie kaum vom Bildschirm wegzukriegen, wobei sie früher lieber gedruckt hat. Ihre Schwester interessiert sich hingegen überhaupt nicht für „Computerarbeit“.
ich bewundere besonders diesen interessiert - verständigen Blick, dein dortiges Thema findet offenbar ihre Zustimmung.
Unserer saß mit Leidenschaft immer auf der Laptop-Tastatur, die am Desktop war auch völlig uninteressant.
Lass dich nicht täuschen! Sie ist sehr kritisch! In aller Unregelmäßigkeit schläft sie vor meinen Texten ein oder - schlimmer noch - geht weg.
ich sags ja immer: Als Autor braucht man ein dickes Fell, ein sehr dickes!