lol - nee, selber nichts geregelt kriegen und alles den heißgeliebten Typen machen und entscheiden lassen.
Ja, das ist halt dieses puritanische amerikanische Weltbild. Genauso wie das Thema „Kein Sex vor der Ehe“, was da propagiert wird. Da kommt dann halt das Mormonentum der Autorin durch.
öha, das wusste ich gar nicht. Aber es erklärt ne Menge.
Man könnte meinen, der Archetyp einer toxischen Beziehung sei MacBeth. Aber wer liest heutzutage noch Shakespeare, außer vielleicht im Studium.
Spliss im Morgengrauen. Es scheint wirklich so zu sein, dass Menschen sich das nächst Beste krallen, wenn es ihnen irgendeine Form von Halt und Orientierung bietet. Serien wie „GZSZ“ oder „Unter uns“ brachten uns solche Schenkelklopfer wie „Sag mir, dass das nicht wahr ist!“.
Wenn man die Jugend auf diese Weise wenigstens dazu animieren kann, wieder Bücher zu lesen, hätte es zumindest etwas Positives.
Ich würde „toxisch“ so definieren, dass es dem Zweck der Beziehung entgegenläuft. Um die Biologie zu bemühen: Liebe ist eine Droge. Wenn man sich erst einmal darauf eingelassen hat, arbeitet man, bewusst oder unbewusst, am Erhalt dieser. Eine Reihe biochemischer Prozesse im Körper sorgt für ein Glücksgefühl, die Ausschüttung von Endorphinen findet statt. Wenn der Partner jetzt diesen Endorphinkonsum mit einer Bedingung verknüpft, findet im Kopf eine Schmerzreaktion statt. Beweise mir, dass du mich liebst, und kaufe mir dies oder das. Oder töte diesen oder jenen. Je nach psychischer Verfassung des Süchtigen wird sich dieser darauf einlassen, oder auch nicht. Toxisch wird es dann, wenn dieser Wechsel zwischen Glück und Schmerz zur Dauerbelastung wird.
Wie sich diese Toxizität auswirkt, dafür gibt vielfältige Beispiele:
In „Romeo und Julia“ bewirkt diese Abhängigkeit voneinander, das die beiden nicht ohne einander leben können, und sie begehen beide Selbstmord.
In „MacBeth“ ist der Protagonist MacBeth zugleich königstreu, wird aber von seiner ehrgeizigen Frau Lady MacBeth (nach einem Zwischenspiel mit Hexen) zum Mord am König gedrängt, was beide dann um ihren Verstand und ihre Menschlichkeit bringt.
In „Coriolanus“ sind es die Mutter, die Frau und der Sohn des Protagonisten, die diesen dazu bringen, seinen Feldzug gegen seine einstige Heimat Rom zu beenden. Was wiederum in seiner Ermordung durch die Volsker mündet, da sich diese durch seinen Wankelmut betrogen sahen.
Möglicherweise sind toxische Beziehungen die Quelle guter Dramen.
Ja. Vor ein paar Tagen habe ich mir den Spaß gemacht, im Einkaufsmarkt in der Bücher-Ecke zu stöbern. Ich nahm das Platz 1 Spiegel Bestseller Buch einer mir unbekannten Autorin in die Hand. Genre Young adult.
Auf den ersten Seiten wurde auf die Triggerwarnungen am Ende des Buches hingewiesen. Ich habe mir das angesehen und fand dort gefühlt alles: Häusliche Gewalt, Missbrauch, Stalking, psychische Erkrankungen, Gaslighting (musste ich nachschauen was das ist) und noch einige mehr. Das Buch wanderte wieder ins Regal. Ich habe schlicht keine Lust, mir so was reinzuziehen.
Das alles sind sensible Themen und ich bezweifle, dass Young adult Bücher das entsprechend so behandeln.
Wenn das nur dem reinen Unterhaltungswert dient, oder um Drama zu erzeugen, finde ich das ziemlich bedenklich.
Kann sein, dass ich mich irre, das ist nur meine Meinung.