Titan Kapitel1

„Was habe ich mir dabei nur gedacht?“

Das ist der Satz, der mir nach der Veröffentlichung des Auszuges von Kapitel 5 nicht aus dem Kopf ging. Ich bin immer noch froh und dankbar über eure Kritik (ja auch deine Palinurus ;)), aber habe mich eher über mich selbst gewundert. Trotzdem lasse ich mich nicht entmutigen und möchte euch nun mein Kapitel 1 vorwerfen. So, wie ich es eigentlich von Anfang an hätte machen sollen.
Ich habe noch einen möglichen Klappentext zwischengeschoben. Zu beidem darf sich gerne geäußert werden.

Nachdem die Menschen den Mars kolonialisiert haben und immer bessere Antriebssysteme entwickelt wurden, nahm man sich den Saturnmond Titan als nächsten besiedelbaren Himmelskörper vor.
In wenigen Tagen startet der Jungfernflug des modernsten und schnellsten Schiffes der gesamten terranischen Flotte: die Cassiopeia.
Ihr Ziel: Weitere Komponenten für den Aufbau der Titan-Kolonie liefern.
Wie Schiffsmechanikerin Emilie Richardson schon bald feststellen muss, ist einer der Passagiere an Bord aber nicht aus Fleisch und Blut.
Dieser fremde Passagier droht damit die gesamte Mission scheitern zu lassen und alle Crewmitglieder umzubringen. Da zunächst nur Emilie von dessen Existenz weiß, liegt es jetzt allein an ihr, nicht nur sich selbst und die Crew, sondern auch den Mann, den sie liebt, zu retten. Wenn sie es tatsächlich schaffen will, muss sie schnell und vor allem mit Bedacht handeln.
Die Verantwortung liegt nun bei ihr.

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Liebe Simona,

zunächst einmal Glückwunsch zum Schreiben, zum Buch, zum Mut, Dein erstes Kapitel hier einzustellen! Ich finde, es ist schon eine ganz schöne Leistung, sich eine Geschichte zu überlegen und sie aufzuschreiben.

Vieles von dem, was ich anmerken möchte, wird Dir aus den Anworten auf Deine erste Leseprobe bekannt vorkommen, daher fasse ich mich kurz. Also:

Die **Sprache **der Erzählerin, ihr Alter und ihren Beruf bringe ich nicht in Einklang. So schmachtend, ob gegenüber Commander (besonders) oder Schiff klingt keine Frau von um die 30 Jahren. Sie klingt wie ein Teenager. Und das auch noch als Mechatronikerin - mag ein Vorurteil sein, aber die Frauen, die ich kenne, die technisch so begabt sind, daß sie wie in diesem Fall an Bord eines Raumschiffs einen entsprechenden Beruf ausüben könnten, die sind alle, sagen wir, weniger schmachtend. Natürlich kann sich eine Mechatronikerin verlieben. Aber auf den ersten Blick? Derart schmachtend, als wäre es die erste Schulhofliebe? Für mich paßt das nicht zusammen.
Du hast in einer Antwort auf eine ähnliche Kritik geantwortet, daß Du bewußt diesen Stil nutzt, weil er “noch mehr Lacher” erzeugt, und Du einmal anders als steif schreiben wolltest. Lacher erzeugt diese Sprache bei mir nicht. Höchstens macht sie den Charakter der Erzählerin lächerlich. Du bist die Autorin, das ist allein Deine Entscheidung. Aber vielleicht wäre es mal ein Experiment wert, zum Beispiel dieses erste Kapitel umzuschreiben in eine andere, erwachsenere Sprache? Steif muß es ja nicht sein. Nur weniger hach. Vielleicht gefällt es Dir ja sogar selber besser. Zumindest hast Du dann einen direkten Vergleich.

Das **Setting **könnte für mich überzeugender sein. Möchtest Du eine Romanze schreiben, oder eine Science Fiction Story? Das ist mir nicht ganz klar. Du erwähnst den Reaktorraum und einige Displays, aber im Grund sehe ich nicht viel mehr als das vor mir. Der Commander betritt doch den Raum. Wie klingt die Tür, durch die er geht? Gibt es überhaupt noch Türen? Wie hören sich seine Schritte auf dem Boden an; was ist das für ein Boden? Ich sehe eigentlich nur den Commander vor mir - einen schönen Mann mit “göttlichen Wangenknochen”, sowie die rubinroten Haare der Erzählerin. Wie aber sieht das Schiff aus? Ich meine, hallo: Es ist ein Raumschiff, sowas gibt es noch gar nicht! Da will ich doch wissen, wie so ein Ding aussieht, funktioniert!

Die Charaktere, das schließt sich direkt an meine Frage an, erschließen sich mir auch nicht so recht. Der Commander sieht gut aus und hat viele Akten gelesen - aber was sonst? Was ist er für ein Mensch? Warum ist er so un-Commander-haft, so kumpelig? Mir fehlt hier etwas, das seine Kompetenz illustriert. Es sei denn natürlich, die ganze Weltraumreise ist nur der Hintergrund für eine Liebesgeschichte - dann würde ich verstehen, daß Du erstmal auf sein Äußeres abhebst. Die Erzählerin hinterläßt bei mir auch einen recht eindimensionalen Eindruck: Sie wirkt naiv, kindlich, mehr weiß ich noch nicht über sie. Kann natürlich noch kommen - aber gerade bei der Erzählerin würde ich mir wünschen, daß sie mir von den ersten Zeilen an präsent ist, daß ich mich an sie gewöhnen kann, daß ich mich entscheiden kann, ob ich sie mag. Nur dann bin ich nämlich bereit, mir von ihr auch den Rest der Geschichte erzählen zu lassen.

Das waren jetzt sehr kritische Anmerkungen - laß Dich davon nicht entmutigen. Fühlt sich zwar im ersten Moment doof an, ist aber das, was einen im Schreiben weiterbringt; so jedenfalls meine Erfahrung.

Viele Grüße
Buchling

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*Nachdem die Menschen den Mars kolonialisiert haben und immer bessere Antriebssysteme entwickelt wurden, nahm man sich den Saturnmond Titan als nächsten besiedelbaren Himmelskörper vor. – *Diesen Satz würde ich weglassen.

*Dieser fremde Passagier droht damit die gesamte Mission scheitern zu lassen und alle Crewmitglieder umzubringen. – *Wenn ich das schon weiß, brauche ich die Geschichte gar nicht mehr zu lesen.
*
Da zunächst nur Emilie von dessen Existenz weiß, liegt es jetzt allein an ihr, nicht nur sich selbst und die Crew, sondern auch den Mann, den sie liebt, zu retten. Wenn sie es tatsächlich schaffen will, muss sie schnell und vor allem mit Bedacht handeln. – *Das hört sich für mich wie eine Gebrauchsanweisung an.

Liebe Simona,

weder deine Geschichte noch dein Klappentext sprechen mich an. Ich finde beides langweilig, zu viel Erklärungen, zu viel verraten vom Inhalt, also der Problematik, der sich Emilie stellen muss.

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Dem möchte ich mich anschließen. Vielleicht bist du sogar verärgert. Das könntest du dir zunutze machen in Richtung: Jetzt erst recht! Ich hoffe, du weißt, was ich damit meine.

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Liebe Simona,

da kann ich mich Buchling und Suse eigentlich nur anschließen, all das wären auch meine Kritikpunkte.

Ich bin dir hier die ersten beiden Absätze mal durchgegangen, worüber ich so gestolpert bin:

Dieser erste Satz ist nicht gerade ein Knaller, der zum Weiterlesen einlädt.

Ob im Jahre 2076 das Bügeln tatsächlich noch eine so mühselige Sache ist?

Derartige Aufzählungen machen sich selten so wirklich gut, im dritten Satz einer neuen Story sind sie allerdings tödlich, denn all das will zu diesem Zeitpunkt noch kein Mensch wissen.

Genau das wurde im vorherigen Satz bereits gesagt.

Hach, hey und juhu, wie alt ist die Kleine denn eigentlich?

Solche Beschreibungen haben zu Beginn einer Story einfach nichts verloren. Man liest es, denkt sich ‘na und’ und klappt das Buch zu.

Ja, das pflegt beim Kommandanten auf einem Schiff eigentlich immer so zu sein :wink:

Ein Raumschiffkommandant als Manager? Wenn ich da z.B. an den guten alten James T. Kirk denke … ok, den hab ich nie leiden können, aber Manager bezeichnet doch irgendwie eine etwas andere Berufsgruppe.

Auch das ist auf einem Schiff völlig normal.

Das ist jetzt das dritte Mal, dass einem dieser Sachverhalt erklärt wird, den man bereits beim ersten Mal verstanden hat.

Der Sinn dieser Aussage erschließt sich mir nicht. Wie und warum sollte es dazu kommen, dass der jüngste Private das Kommando über das Schiff haben würde?

Auch wieder ganz ehrlich, aber spätestens jetzt würde ich das Buch weglegen. Es lädt nicht zum Weiterlesen ein und die Protagonistin wirkt auf mich einfach nur wie ein sehr unreifer, nerviger Teenager. Man nimmt ihr in keiner Weise ab, dass sie erwachsen ist und einen verantwortungsvollen Posten auf einem Raumschiff innehat.
Dann werden viel zu viele Dinge erklärt, die zu diesem Zeitpunkt nicht interessieren, wobei der Erklärtext auch ein bisschen unbedarft wirkt. Die Charaktere haben keinerlei Tiefe und du wiederholst dich häufig, so dass da weder Dynamik noch Spannung aufkommt.

Dem möchte ich mich ebenfalls anschließen.
Nicht entmutigen lassen, Zähne zusammenbeißen und weitermachen! Du hast eine Idee, die durchaus tragfähig für einen Roman scheint, nur mit der Umsetzung hapert es noch an allen Ecken und Enden. Denk dir nichts, das ist keinem von uns anders gegangen, gutes Schreiben ist ein Prozess, den man mit der Zeit durch viel Übung und noch mehr try & error lernt.

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Dein Klappentext hat fast die Länge einer Taschbuchseite.
Für mein Empfinden ein bisschen lang für einen Klappentext. Es ist aber viel Raum den Text zu straffen, um den Text interessanter und prägnanter zu fomulieren, ohne großartig den Informationsgehalt senken.

Hier kam ich etwas ins Stocken. Und habe mir kurz die Entfernungen, die sich daraus ableiten, in Erinnerung zu rufen (und nachzuschlagen ;-).

Der Titan mag zwar auf gewisse Weise relativ erdähnlich sein, da er eine Atmosphäre aus Stickstoff hat, die sogar dichter als die der Erde ist, macht ihn aber deswegen nicht zum “nächsten” besiedelbaren Himmelskörper.
Da kämen Monde des Jupiter eher in Betracht (einige haben sogar eine leichte Sauerstoffatmosphäre).

Auch darfst Du nicht vergessen, dass die Umlaufbahn (nicht die Entfernung - ganz wichtig!) des Saturn zur Erde mehr als doppelte der Entfernung vom Jupiter zur Erde beträgt.

Die Entfernung Erde zu Saturn liegt (je nach Planetenlage) zwischen 1.280 bis 1.580 Mio km. Die von der Erde zum Jupiter liegt ‘nur’ im Beriech 630 Mio km bis grob 930 Mio km.

Bei einem Flug (der ja auch nicht unbedingt auf der Planetenebene stattfinden muss) kannst Du davon ausgehen, dass dieser nicht in ‘gerader’ Linie erfolgen wird. Also hat eine Reise zum Titan noch deutlich mehr Kilometer, als die der direkten Entfernungen zwischen diesen Himmelskörpern.

Die optimalen Zeitfenster für eine Reise zum Saturn werden zudem wesentlich weiter auseinander sein, als bei dem Jupiter.

Der Jupiter legt bei einer Sonnenumkreisung etwa 2,4 Mrd km zurück, der Saturn jedoch um die 4,4 Mrd km (alles mal schnell kopfgerechnet).

Der Mars dagegen liegt bei etwa 0,7 Mrd km und die Erde bei nicht einmal 0,5 Mrd km. Die Umlaufbahnen von Erde und Mars sind relativ nahe beieinander (im Vergleich zu Erde/Jupiter oder Erde/Saturn), nur ‘läppische’ 80 Mio km. Die Entfernung liegt zwischen 80 Mio und 380 Mio km. Auch hierbei ist das optimale Zeitfenster wichtig (im Marsianer klingt das z. B. auch auf).

Eine Reise zum Saturn oder ‘nur’ zum Jupiter ist damit um ein vielfaches länger und teurer, als eine Reise zum Mars (die unter heutigen Gesichtspunkten schon mehrere Monate dauern würde).

Zwar mag es durchaus möglich sein, dass zukünftige Antriebe deutlich günstiger arbeiten können und wesentliche kürzere Flugzeiten ermöglichen, trotzdem wird auch in Zukunft auf die Kosten geschaut und welcher Nutzen daraus gezogen wird.

Was also macht es (deutlich) plausibel, dass der Mensch des Jahre 2076 unbedingt zum Titan will?

Sonntag 22.03.2076 (ich habe spaßerhalber recherchiert, der Wochentag scheint zu stimmen ;-).

Der Start erfolgt also am 25.03.2076 um 07:07 Uhr?
Die Startzeit für einen besonderen Flug würde ich eher auf eine volle Stunde legen.

19:41:23 - hier reicht es bestimt 19:41 zu schreiben. Für die geschilderte Szene (dazu noch Ich-Form) passt das besser.

Das hat (bzw. hatte) und das man sind für mich ‘gruselige’ Worte, die hat man nicht … äh … die solltest Du mit Bedacht einsetzen. Du hast im Text 9x ‘man’ (man man man ;-).

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Was mir beim Laden des Textes (wieder einmal) aufgefallen ist, Papyrus fragte mal wieder nach einigen Ersatzfonts. Das liegt i. d. R. daran, dass der Text unter Windows geschrieben wurde und ich ihn jetzt mit dem Mac geladen habe (umgekehrt ist das Spiel genauso).
Da stellt sich mir mal wieder die Frage, welche Schriftarten passen für beide Systeme?

Liebe Simona,

ich mach mal paar Einlassungen zum Klappentext, das Kapitel sehe ich mir später an.

Hier liegen Fehler in der consecutio temporum (c.t.) vor (Zeitenfolge und -gefüge)! Wenn du schon ‘nachdem’ wählst, kannst du dem damit Intendierten dann in den Temporalkonstruktionen nicht widersprechen!

Ein Vorschlag: *Nachdem die Menschen den Mars kolonisiert und immer bessere Antriebssysteme entwickelt hatten, nahmen sie sich vor, Titan, einen der Saturnmonde, zu besiedeln.
*
Anm.: ‘kolonialisierten’ ist hier nicht gut, sie kolonisierten Mars. Die Kürzung des ‘man’ und überflüssiger Informationen bedarf – glaub ich – keiner weiteren Erläuterung. Die c.t. ist jetzt richtig: Da du mit ‘nachdem’ einleitest, dann jedoch im Präteritum fortfährst (‘nahmen sie sich vor’), muß das Vorhergehende zwingend im Plusquamperfekt stehen (‘hatten kolonisiert und … entwickelt’). Das mußt du beachten, sonst wirds 'ne Katastrophe!

Einmal: Jetzt wechselst du ins Präsens. Du hättest das auch schon im Vorsatz machen können: ‘Nachdem … nimmt sie sich jetzt vor …’. Dann hätte das Plusquamperfekt gar nicht erst gewählt werden müssen, sondern gleich Präteritum. – Aber das muß nicht sein. Du kannst in zwei, drei Sätzen auch über drei Zeitformen springen. Nur: ist das geschickt?
Und dann: Das Ziel [sic] der Cassiopeia könnte zwar mit dem Titan angegeben werden, aber gewiß nicht, “Komponenten … (zu) liefern”. Wenn, dann wäre es das Ziel des Jungfernfluges, das zu tun. Und folglich sollte es heißen: “Sein Ziel: …”. Vielleicht wäre es besser, mit ‘ihr Auftrag’ o.ä. zu operieren, wenn du die C dabei im Spiel halten möchtest.

Ob hier ‘fremde[r] Passagier’ die beste aller Zuschreibungen für den Androiden ist, solltest du m.E. nochmal reflektieren. Wörtlich genommen droht er (selbst) der Crew, so wie du’s schreibst. Aber meinst du das auch so? – Oder meinst du, durch ihn drohe [irgendwas]? Ich will sagen: Diese Fügung könnte ambivalent erscheinen. Und du löst sie auch nicht damit auf, wenn du fortfährst: “Da zunächst nur Emilie von dessen Existenz weiß, liegt es jetzt allein an ihr …”. Denn wenn sie nur von seiner Existenz weiß, ist nicht klar, ob er ihr gegenüber die entsprechende Drohung ausgesprochen hat oder ob sie nur vermutet, er könne dieses oder jenes vorhaben.
Gar nicht geht: 'jetzt’ in diesem Zusammenhang! Das muß raus! Und ob dabei die Love-Story bereits Erwähnung finden muß, würde ich auch noch mal reflektieren an deiner Stelle.

Diese letzte Passage enthält – Verzeihung bitte, liebe Simona – nur Blafasel. Streich sie und denk dir etwas für den potentiellen Leser an dieser Stelle Interessantes, Fesselndes, Prickelndes oder wenigstens tatsächlich Informatives aus! So, wie’s jetzt dasteht, ist das nur blinder Füllstoff. Aber für was?!

Noch eine Zusatzüberlegung: Wenn ich es richtig sehe, “verschwendest” du beinahe die Hälfte des Klappentextvolumens für rein “technische” Informationen, die wenig mit der eigentlichen Story zu tun haben, sozusagen nur den Rahmen abgeben. Wäre es nicht sinnvoll, diese Infos in einen Satz zu packen und damit mehr Platz für **Wichtiges, Spannungzeugendes **usw. freizuschaufeln? Muß der Klappentext [sic] bspw. überhaupt darüber schwadronieren, was an Kolonisierung früher abgegangen ist?

Viele Grüße von Palinurus

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Also gut, vielleicht macht es Sinn, wenn ich die Idee meiner Geschichte kurz zusammenfasse:

Die Hauptfiguren sind:

  • Emilie (25) , Ich-Erzählerin
  • Stanley (31) , Schiffscommandeur

Es ist der Flug in einem Raumschiff. Man hätte auch ein anderes Ziel, als den Titan nehmen können, wichtig ist nur, dass die Leute für mehrere Wochen mit ordentlich Tempo durchs All schießen. Der Commander (Stan) weiß, dass auch feindliche Spione in der Crew sind und damit auch an Bord des Schiffes sein werden. Er möchte nun herausfinden wer von den Besatzungsmitgliedern das ist. Dafür hat er mit der Unterstützung des Schiffsarztes eine Software für ein Kybernetik-Steuerungsimplantat entwickelt, welches den Träger dazu bringt Leute als “Verdächtig” einzustufen und bei ihm zu melden. Er schaut sich also an, wer aus der Crew eine kybernetische Prothese trägt und siehe da: unter anderem die Hauptperson Emilie. Er arrangiert ein Treffen mit ihr (verliebt sich auch in sie) und spielt ihr später die Software auf, unter dem Vorwand, er würde die Funktionalität des Armes steigern. Auf dem Flug fängt die Hauptperson also an andere Crewmitglieder zu bespitzeln und kann gar nicht verstehen, warum sie das tut. Soweit noch alles gut. Die Software hat allerdings einen fehlerhaften Code: Es wurde falsch definiert, ab wann jemand als “verdächtig” eingestuft werden soll. Vielleicht hat der Programmierer ein Komma falsch gesetzt - man weiß es nicht. Also stuft die Software den Commandeur als “Spion” ein. Da sie aber die Flotte vor den Spionen schützen soll, kann Emilie die Informationen über die richtigen Spione (das findet sie nämlich tatsächlich heraus) nicht an Stanley geben lassen, weil der in ihren Augen (von dem Programm) auch ein Spion ist. Die zunehmend lebendig werdende V.I. rechnet sich aus, dass die einzige Möglichkeit darin besteht, die Spione auf dem Schiff umzubringen. Gleichzeitig lernt das Programm, mit Emilie in Gedanken zu kommunizieren. Immerhin ist es ein Gehirnimplantat, welches Reize aufnimmt, verarbeitet und auch eigene ins Gehrin abgeben kann. Sie hat also plötzlich einen zweiten “Jemand” in ihrem Kopf, der Gedanken denkt. Das Programm beeinflusst sie dazu, den Schiffscomputer zu hacken und verschiedene Leute auf dem Schiff umzubringen (“Unfälle”). Alle die im Weg stehen, sollen nun auch ausgeschaltet werden und das sind quasi alle Menschen auf dem Schiff. Es gipfelt darin, dass einer der Behälter mit den radioaktiven Brennstäben, die zur Energieversorgung der Kolonie geliefert werden sollen, vom eingeschleusten Virus gesprengt werden, wodurch etwa ein Drittel der Besatzung stirbt. Stan verrät ihr, dass er sie benutzt/ ausgenutzt hat und gemeinsam mit den letzten Crewmitgliedern versuchen sie all die Sabotagen zu minimieren, bevor ihr Fehlkurs unabänderbar wird. In diesem verzweifelten Moment übernimmt das Programm die Kontrolle über Emilies Prothese (linker Arm) und versucht sogar sie umzubringen. Stanley muss den Arm zerstören und irgendwie schaffen sie es noch heil bis zur Kolonie. Am Ende sind ungefähr 36 der 50 Crewmitglieder verstorben.

Die Geschichte soll über zwei Dinge zum Nachdenken anregen:

  • dass selbst EIN Fehler in einem Programm verheerende Folgen haben kann
  • die Frage: Wer denkt eigentlich meine Gedanken? Stammen alle Gedanken die ich denke wirklich von mir?
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Noch ein Mal vielen lieben Dank für eure Rückmeldungen!
Ich fühle mich beim Lesen zwar zeitweise wie ein totaler Trottel, aber damit habe ich ja auch irgendwie rechnen müssen, also ist das wohl in Ordnung…
Mich wird es auf jeden Fall nicht davon abhalten noch weiter zu schreiben. Ich denke aber, bevor ich wieder einen Text von mir hochlade, werde ich zunächst mal üben, üben und nochmals üben.
Vielleicht habe ich ja in ein paar Monaten etwas völlig Neues? Und vielleicht gefällt es euch dann etwas besser, als dies hier. :slight_smile:

Wie immer hoffe ich, ihr habt einen wunderschönen Tag und seid rundum glücklich:p

LG
Simona

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Genau so ist es richtig!

Unfug. Andere zu kritisieren, ist immer einfach. Und wenn man dann selbst einen Text einstellt … Das kommt von der „entfernten“ Sichtweise. Darum finde ich es immer wichtig, fremde Leute draufschauen zu lassen. Mit einer gewissen Distanz kommt ein viel klareres Ergebnis heraus.

Wichtig ist, dass du den Spaß dabei nicht verlierst. Also denke beim Üben bitte NICHT daran, dass wir hier mal wieder meckern könnten … :thumbsup:

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Guten Morgen Simona

Wie immer, schreibe ich nicht so viel und werde mich auch nicht in Details verlieren.

Nur soviel sei gesagt, mich spricht dein Manuskript nicht an.

Aber sag mal, hast du dir schon überlegt, für welche Altersgruppe du schreiben willst? Der uns vorliegende Auszug wäre für eine wesentlich jüngere Leserschaft hervorragend geeignet. Also ich denke da ab 13+. Diese Altersgruppe weiß vieles noch nicht, und für die ist es wichtig, dass im Text vieles erklärt wird, wie z. B. dass der Commander der Ranghöchste ist. Und da gibt es viele Beschreibungen, Erläuterungen die für einen interessanten, spannenden Sci-Fi unpassend sind, sobald er für Erwachsene sein soll. Aber für die Kids? Ja, ich muss sagen, für diese Altersgruppe würde mir dein Manuskript gut gefallen. :thumbsup:

Diese Einstellung ist die absolute richtige, also sich nicht vom Schreiben abhalten zu lassen. Nur so entwickeln wir uns und ich bin mir dessen ganz sicher, du wirst deinen Weg als Schriftstellerin gehen und eines Tages wirst du uns deinen Erfolg um die Ohren hauen :laughing: .

Alles Liebe
Urmel

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Noch etwas liebe Simona

Diese Anregungen zum Nachdenken sind ein Werk wert, ganz ohne Zweifel, nur glaube ich nicht, dass sie in einem langatmigen Sci-Fi zum Ausdruck kommen. Kurze prägnante Geschichten eignen sich da viel besser, weil der Leser nicht in einer langen Story verwickelt ist. Aber auch hier, würde ich dir eine Leserschaft von 13+ ans Herz legen. Für die ist dieses Nachdenken sehr viel wichtiger, weil sie noch in der Entwicklung sind und es gerade in diesem Alter sehr wichtig ist zu erkennen, dass nur ein einziger Fehler verheerende Folgen haben kann. :wink:
Denk doch darüber mal nach.

Alles Liebe und Gute
Urmel

Das sehe ich anders. Gibt dutzende dicke Wälzer, die das (politische) Denken der Menschen umgewälzt haben.
Simona hat schon genug Kritik über sich ergehen lassen und Rückgrat gezeigt. Auch noch ihre Intentionen zu kritisieren, finde ich nicht gut. Jeder der seinen „Schatz“ in den Haifischbecken wirft, hat meinen vollen Respekt und keiner verlangt/möchte mit Samthandschuhen angefasst zu werden… aber das Denken von jemanden, sollte unantastbar bleiben. Vor allem, wenn sie sich mit etwas befasst, womit ihre Generation - vermutlich - noch zu kämpfen haben wird.

Hier stimme ich Dir 100% zu

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@ Renator,

Also als Haifischbecken würde ich dieses Forum definitiv nicht bezeichnen. Hier wird sehr respektvoll miteinander umgegangen und auch die Kritik an Leseproben ist mit gut überlegten Worten formuliert.
Doch natürlich hat jeder dazu eine andere Ansicht und die wird hier kundgetan. So auch in meinem Fall. Ich kann mich nicht erinnern behauptet zu haben, dass Simonas Idee verkehrt oder schlecht ist. Ich habe explizit gesagt “… ich glaube nicht, dass sie in einem langatmigen Sci-Fi Roman…”, was doch wohl meine Ansicht beschreibt. Und ich sehe nicht, wo ich ihr Denken in Frage gestellt habe. Ich persönlich halte nur die Form nicht für geeignet, aber das ist halt meine Meinung. :wink:

Liebe Grüße
Urmel

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Ich habe jetzt als Nächstes vor, meine Geschichte nochmal von Vorne zu beginnen und neue „Charakterseelen“ auszuprobieren, ohne die eigentliche Idee zu verändern. Dabei werde ich auch versuchen etwas… erwachsener zu schreiben. Ich habe von euch sehr viele Anstöße bekommen, wie mir das besser gelingen kann und worauf ich zu achten habe. Dann kann ich beide (vielleicht sogar mehr als zwei) Versionen nebeneinander halten und für mich selbst entscheiden, was mir aus welcher Version am besten gefällt.

Wie ich schon vorher angemerkt habe, geht es mir besonders um möglichst definierte Figuren, denen ich viel Raum geben möchte, damit der Leser sie kennenlernen kann. Wenn ich meine Idee versuche in eine Kurzgeschichte zu quetschen, kann ich jetzt schon mit 100%iger Sicherheit sagen, wo die meisten Abzüge gemacht werden: Bei den Figuren. Ich weiß deinen Vorschlag zu schätzen, finde aber, dass er meiner Idee ziemlich entgegensteht.

Da gebe ich dir recht und - ihr braucht es mir nicht mehr sagen :laughing: - ich habe verstanden, dass mein Schreibstil eher für Teenies, als für Erwachsene angesehen werden kann. Beim Inhalt bin ich mir aber nicht so sicher, immerhin geht es um die Ausnutzung eines Mitmenschen zu Selbstzwecken und den Tod dutzender Menschen. Sicherlich könnte man nun anführen, dass Kinder in dem Alter wohl schon tausende Tode in Film, Fernsehn, etc. gesehen haben, aber ich denke, dass wenigstens die Literatur da nicht auch noch mitziehen muss und ein geschützter(er) Raum sein sollte. Natürlich könnte ich diese Elemente streichen, aber ich persönlich möchte sie als Grundlage zweier wichtiger Schock-Momente, umbedingt in der Geschichte lassen. (Ich argumentiere hier übrigens nur, weil ich die ganzen Erotik-Szenen nicht streichen will :p)

Also ich hoffe, dass meine Geschichte mit einem erwachsenerem Schreibstil, einigen Änderungen in den ersten zehn Kapiteln und einer passenderen Charakterisierung der Hauptpersonen, ein deutlich besseres Bild abgibt und auch für eine erwachsene Leserschaft durchaus spannend sein wird. Denn ich bin der festen Überzeugung, dass man nie ausgelernt hat und auch mit 70, 80 oder 90 Jahren noch mit Anregungen zum Nachdenken etwas anfangen kann. Schließlich lernt das Gehirn immer weiter.

Ich bin aber tatsächlich auch überraschend glücklich, über die ganze negative Kritik, weil ich zum ersten Mal, seit dem Karatekurs in der Grundschule, das Gefühl habe, nicht mit Samthandschuhen behanelt zu werden. Ob es stimmt oder nicht weiß ich nicht, aber ich hatte immer das Gefühl, behandelt zu werden, wie ein rohes Ei. Selbst wenn ich selbst komplett unzufrieden mit irgendwas von mir war, waren trotzdem noch alle anderen absolut begeistert. Und jetzt sagt mir ENDLICH mal jemand, dass ich genauso ein Versager bin, wie alle Anderen (nur Spaß:D). Ich will damit nicht sagen, dass ich von nun an nur negativ-konstruktive Kritik haben möchte, aber ich glaube trotzdem, dass es mir gerade auf eine sehr merkwürdige Art total gut getan hat. Klingt das verrückt? Oder gibt es dieses Wort für Schriftsteller überhaupt?o_O

Ich wünsche euch allen einen Haufen Kekse und ein erfolgreiches Wochenende!

Mit freundlichen Grüßen,
Simona:)

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Kritik kann mehrere Formen haben. Sie kann positiv, negativ, konstruktiv und/oder destruktiv sein. Dann gibt es natürlich noch die Selbstkritik ;-).

Wichtig für einen ‘Lesezirkel’ wie diesen (bzw. für die Teilnehmer) ist, dass die Kritik möglichst konstruktiv sein sollte. Sie also aufzeigt, was gut oder was nicht so gut ist und dies anhand von Beispielen belegt. Nur so kann hier jeder seinen Nutzen heraus ziehen.

Auch als nur mitlesender habe ich schon oft genug einen positiven Nutzen (und darum geht es hier ja insbesondere) aus den Ausführungen hier im Forum gezogen.

Nennen wir es also lieber konstruktive Kritik, anstatt negative Kritik ;-).

Und Samthandschuhe sind hier in der Regel nicht angebracht, aber auch keine dreckigen Pfoten ;-).

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Liebe Simona,

gib ja nur nicht diese Idee auf! Als ich deine Erläuterung las, habe ich mich dir sehr verbunden gefühlt, denn die Frage …

… ist ja in der modernen Literatur (ich meine jetzt die “ambitionierte”) einer der Knaller schlechthin und wieder und wieder gehen Autoren dieser Frage nach, auf je ganz eigene Weise. Es liegt m.E. in der Natur der Sache, weil mit der Ausbildung der modernen Individualität eben erst richtig die Probleme, die sich damit verbinden, ersichtlich wurden (das Problem stellte sich überhaupt zum ersten Mal in der Renaissance – für den mittelalterlichen Mensch wären solche Fragen völlig gaga gewesen …). – Mein Geschreibsel gilt jedenfalls wesentlich auch dieser Materie, auch wenn ich mich anderer Szenarien bediene als du. Aber die Grundfrage und der Problemhorizont sind uns beiden gemein. Und deshalb zeigst du* in meinen Augen* ein durchaus reifes Problembewußtsein – so vermittelt mir das auch deine Zusammenfassung --; es mangelt dir allerdings noch gehörig an Formbewußtsein, wobei es freilich so ist, daß man daran arbeiten kann … aber nicht nur durch Schreiben, sondern auch durch Lesen. Es mag sogar sein, daß wir beide ein großes Formproblem haben, wenn auch möglicherweise von sehr unterschiedlichen Formverständnissen herkommend; denn vielleicht hast du schon mitgekriegt, daß meine Art zu schreiben hier auch viel Kritik erfährt.

Ich kann dich jetzt jedenfalls viel besser verstehen als vor der kleinen Erörterung deines Roman"planes" und mir scheint, vieles, was du äußerst und hier schreibst, zeigt, daß es dir weder an Ambition noch an Problembewußtsein noch an Imaginationskraft mangelt, sondern einfach ein Stückweit … an … (formaler Schreib-)Technik! – Und deshalb nochmals! Mach weiter und laß dich nicht entmutigen. Denk – das ist mein ganz persönlicher Rat für dich --, wann immer du ein paar Sätze geschrieben hast, zuerst an die ganz unverrückbaren Formalia (Zeitformen, Interpunktion usw. [so etwas muß immer passen!]) und danach an die “zweite formale Ebene”, also des Ausdrucks und bestimmter syntaktischer Gestaltungen etc. (aber wirklich erst im zweiten Schritt!) und reflektiere dabei bitte immer mit, daß es ein ungeschriebenes Gesetz in der Literatur gibt: Schriftsprache ist ungleich der umgangssprachlichen Rede (von bestimmten Konstellationen abgesehen), denn nur unter dieser Prämisse kann sich ein **eigener Stil **ausbilden, der der fiktionalen Materie des Literarischen gerecht wird. Mal platt gesagt: Youtube-Barbie-Geplapper geht genauso wenig wie Seminarsprache an der Uni (in die ich z.B. öfter verfalle). Es muß eben gerade nicht-klischeehaft und eigen sein, in einem unmöglich ausdeklinierbaren Sinn … literarisch …, wenn man auf obige Frage hinschreibend “etwas” Gültiges und auch Schönes “zustandebringen möchte”.

Und jetzt, um den Kreis zu schließen, der Rückgriff auf den Anfang (meines Sermons): Wenn die Frage prekär wird,* wer ich bin* und *wer oder was so alles in mir denkt bzw. “aus mir heraus spricht”, *ist eben die adäquate Form das besonders Maßgebende! Denn es kann nicht über klischee-legierte Sprache glaubhaft gemacht werden, will mir scheinen, daß ein nicht-klischee-geprägter Umgang mit einem fundamentalen Problem des Menschsein zur Sprache gebracht werden soll.

Ich wünsche dir alles Gute und hoffe, von dir noch richtig … ähm … “geile Sachen” zu lesen! Ich glaube, daß du’s kannst. Aber du mußt arbeiten. Denn Schreiben ist – so meine Erfahrung – tatsächlich harte Arbeit. – An der Schrift und … und an sich selbst (was immer das auch ist, dieses … Selbst [vom ominösen ‘Ich’ ganz zu schweigen] …).

Liebe Grüße von Palinurus

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Liebe Simona

Ich finde es genial, wie du dich hier behauptest. Hut ab! :thumbsup:

Und zur Kritik will ich noch anmerken, und da gebe ich @Rainer völlig recht, die Kritik, die wir hier erfahren, ist viel mehr eine konstruktive, als negativ.

Und ein Hinweis noch, der dir vielleicht hilft, deinen Text zu redigieren. Lass doch mal die Stilanalyse von Papyrus für dich arbeiten. Es dauert ein wenig, bis man damit so richtig warm wird, aber dann ist es eine sehr gute Hilfe. :wink:

Alles Liebe,
Urmel

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