ich hab letztens wieder an einem Schreibkurs teilgenommen, wo es am letzten Tag hieß, wir sollten frei schreiben.
Ich bin ja ein „Fan“ von Möwen und so habe ich auch etwas darüber geschrieben.
Der Kursleiter sagte, ich hätte mich richtig in die Möwe reingelebt- um es mal so zu sagen.
Er meinte auch, ich solle es mal mit einem Tierkrimi versuchen- so eine ermittelnde Möwe…
Zum Eigentlichen:
Habt ihr Tipps und Tricks, wie man einen Tierkrimi oder einen Tierroman schreibt?
Man sollte sicher „sein Tier“ schon gut kennen- also wie es in der Natur lebt, wie es sich verhält.
Tatsächlich so wie einen echten Krimi. Es muss eine Tat - einen Plot geben - und einen Grund für das Tier, dort zu ermitteln. Der Grund des Tieres ist meist anders, als „Gerechtigkeit“ → aber es kommt meist auf dasselbe heraus, bei Krimis. Meist sind Tierkrimis mit einem Augenzwinkern witzig. D.h. oft wird sich über den Menschen und seinem Verhalten lustig gemacht. Als Katze z.b: „Mein Hauskeeper ist einkaufen, um mir meine wohlverdiente Speise und auch sich etwas Kleines zu besorgen.“
z.b könnte eine Katze gegen die neue Freundin von „ihrem Hauskeeper“ ermitteln, weil sie sich für ekliges Trockenfutter einsetzt. Außerdem könnte die Katze sabotage üben. (irgendwas zerkratzen, verstecken) um den Eindringling loszuwerden. Als Leser wird einem klar, dass die neue Freundin nur auf das Geld vom „Hauskeeper“ aus ist und „fiebert deshalb mit der Katze mit“ obwohl ihr Ziel nur besseres Essen ist
Da du etwas mit gefiederten Freunden schreiben möchtest. Könnte z.b ein „Glitzerkram“ sammelnder Rabe etwas „beobachtet“, oder auch etwas „verloren“ haben. Vielleicht fühlt sich Möwi zur Hilfe verpflichtet? Vielleicht hat der Rabe immer sein „Fundgut“ mit ihr geteilt, als sie einmal verletzt war, und ihr die anderen Möwen nichts von Fischbrötchen abgeben wollten?
Ich habe mal Tierthriller (Kurzgeschichten - unveröffentlicht - war ein Geschenk) geschrieben → da ging es um ein naives Eichhörnchen, dass sich zusammen mit einem Habicht, gegen gefährliche Eulen verbündet. Der Habicht macht ständig Witze, die damit zu tun haben, dass man Eichhörnchen essen könnte - aber das Eichhörnchen ist so freundlich, dass versteht das nie
btw: kennst du den alten Film „Die Möwe Jonathan“ ?
Wurde hier schon mal irgendwo anders erwähnt (und ich muss zugeben, ich hab das Buch zwar zuhause aber nie gelesen) aber es gibt ja den Roman Glenkill, in dem die Schafe den Tod ihres Schäfers untersuchen…
Fabeln bieten auch einen reichen Fundus an Ideen oder bspw. der literarisch ernstere Vertreter von George Orwell „Farm der Tiere“. Zunächst solltest du einen Plot haben und eine Vorstellung, wie du dich der Geschichte stilistisch nähern willst. Ernst, doppeldeutig, humorig, belehrend, sarkastisch … Und dann die Zielgruppe definieren.
Glenkill solltest Du aus dem Regal holen, liebe HannahK, wenn Du dich erst einmal eingelesen hast, ist das eine wirklich schöne Geschichte. Kann ich auch Dir empfehlen, @Schreibmöwe , ich meine, es gibt auch einen 2. Teil dazu . „Bolt“ und „Cats & Dogs“ (Animationsfilme) wären auch etwas, um sich in die Thematik hineinzufühlen, schätze ich.
Da Tiere im allgemeinen keine Titel oder Dienstgrade haben, würde ich es so ungefähr beginnen:
Da lag er nun. Hein der stolzeste Strumvogel westlich des Hafens. Für einen natürlichen Tod war er zu jung und vital, ein Unfall hinterlässt andere Spuren.
Langsam umrundete Rebecca, die Gefährtin ihren verblichenen Partner.
Genau beäugte sie ihren Hein. Irgendetwas war hier nicht richtig…
„Garou“. Ebenfalls gut.
Anderes zum Thema: Cujo bietet z.B. die Perspektive des Hundes. „Der weiße Hai“ (das Buch) ebenso. Also man kann da einiges machen, was nicht mit Fabel oder Humor zu tun hat. Im Jugendbereich gibt es ja zusätzlich hunderte Warrior cats, etc mit verschiedenen Tieren. (Mag ich aber alles nicht.)
Wie wäre es mit einer nordeutschen Neuauflage von Hitchcocks „Die Vögel“. Aus der Sicht einer Möwe? DAS gab es zumindest noch nie…
Dann könnte der Schrei wie aus der Kehle eines Babys folgen. Habe ich kürzlich bei Lachmöwen wahrgenommen. Ich habe recherchiert, dass es sich um Revierverteidigung handeln könnte. Aber passt hier.
watership down - oder auch „unten an fluss“ lief mal zu Ostern im Fernsehen. Ich war noch ein Kind und wurde dadurch stark traumatisiert - keine empfehlung von mir.