Thriller - Intimität

Sehr gut geschrieben. Tut fast körperlich weh, so realistisch ist das und man will unbedingt wissen, was mit den beiden los ist, bzw noch geschehen wird.
Die Vergleiche sitzen mM punktgenau (mehr solltens allerdings nicht werden). Den Markennamen kannst du bedenkenlos weglassen, oder durch Unverfänglicheres ersetzen, der tut hier nichts zur Sache.
Apropos Markennamen: Caroline Wahl nennt in ihrem Roman „22 Bahnen“ gut 150 echte Markennamen (ihre Prota ist Supermarktkassierin). Das Buch wird (zurecht) gehypt und geht mittlerweile in die xte Auflage. Würde es wahrscheinlich nicht, wenn von Edeka bis Kinder sämtliche genannten Marken hier unsinnige Ansprüche stellen würden. Wenn die Marke nicht in eine negative Konnotierung fällt, dann freuen sich die doch über jede Produktplatzierung. Ich würde diese Sorgen ans Lektorat des Verlages delegieren.
Und bei besagtem Möbelhaus muss ich immer an den netten Bilderwitz denken, in dem ein deutsches Touristenpaar durch den schwedischen Wald irrt, plötzlich vor einem Elch steht und die Frau ausruft: „Kai-Uwe, kuck mal, ein Ikea!“

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Genau das habe ich mir auch gedacht. Ein kleines bisschen straffen würde den Text wahrscheinlich noch besser machen.
Irgendwie bin ich drüber gestolpert, wie oft von Augen, Stimme & Co die Rede ist:

  • während sie spielerisch eine Augenbraue hochzog
  • Ein schelmisches Funkeln stahl sich in ihre braunen Augen.
  • In ihrer Stimme vibrierte jetzt eine Spur von Ärger mit.
  • Jetzt klang sie ungeduldig
  • ihre Augen waren jetzt härter.
  • Ihre Worte klangen spöttisch,
  • eine Spur von Spott schlich sich in ihre Augen
  • bevor sich ihre Augenbrauen in einer präzisen Bewegung hoben
  • Ihre Stimme wurde leiser
  • Der gereizte Ton in seiner Stimme war nicht zu überhören
  • Ihre Stimme hatte jetzt einen spielerischen Ton angenommen,
  • Ihre Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen
  • Unter ihrem spöttischen Tonfall …

Ich würde zumindest einige dieser Sätze entweder ganz streichen (in mehreren Fällen problemlos möglich, du drückst die Stimmung in den entsprechenden Dialogen bereits sehr gut aus), oder aber etwas umformulieren.
Möglicherweise liegt es auch an mir, und ganz sicher ist es Nörgeln auf hohem Niveau, denn mir gefällt die Szene außerordentlich gut. Ohne irgendwelchen Schwulst kommt die Position der beiden sehr gut rüber (wie gesagt, ich würde mal versuchen, ob es sich nicht doch etwas straffen ließe) und man kann das Problem des Protagonisten hautnah nachvollziehen.

Ich würde sehr gerne weiterlesen wollen!

… und IKEA hat mal jemand in meinem Bekanntenkreis als ‚Möbelelch‘ bezeichnet.

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Danke @Yoro. Das ist mir auch schon aufgefallen, ich war jedoch unsicher, ob die jeweilige Stimmung auch ohne die nonverbale Kommunikation funktioniert. Ich werde die Stellen raussuchen und noch einmal auf mich wirken lassen. Lieben Dank, dass Du Dir die Mühe gemacht hast sie aufzulisten <3

Das so über ein ganzes Buch durchzuhalten, ist für alle sehr ermündet, nehme ich an. Zudem fällt mir wahrscheinkich irgendwann auch nichts neues mehr ein (:

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Wenn du magst, stell deinen Text hier nochmal als .PAP-Datei ein (oder schick sie mir als PN), dann mach ich dir eine Textarbeit.

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Alles klar, dann kommen hier meine Anmerkungen mit allem, was mir auf- und eingefallen ist.

8. Kapitel - Mark2.pap (30,0 KB)

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Einfach wow!

Ich schließe mich den anderen an, es ist sehr packend beschrieben - man hat sofort ein klares Bild von Sophie und ihrer Persönlichkeit.

Ab der Mitte hatte der Text - obwohl noch immer sehr gut - ein paar Längen. Marks Versuch Spazieren zu gehen, ein Gespräch zu führen … in meinem Kopf wäre das Gespräch ohnehin länger, auch wenn du es gekürzt hättest. Ich hatte die Szene im Kopf und hätte sie weitergesponnen. Das muss man erst mal schaffen!

Ansonsten war es tatsächlich nur eine Kleinigkeit, die mich etwas stolpern ließ:

Er nahm das Kissen und presste es vor sich, während er sich erhob. Sophie beobachtete ihn ruhig, eine Spur von Spott schlich sich in ihre Augen.
»Vergiss es«, presste er hervor. Seine Kiefermuskulatur war angespannt.

Neben dem zweimaligen „presste“ fand ich auch, dass „presste er hervor“ und „Seine Kiefermuskulatur war angespannt“ eine Dopplung ist.
Ich finde sogar, dass „Vergiss es.“ reicht. Man kann sich vorstellen, wie sich dabei das Kiefer anspannt, dass man die Worte mehr herausstößt, als locker dahinsagt.

Aus irgendeinem Grund fühlt sich die Küchenszene fremd zur Couchszene an. Nicht unbedingt, als hätte sie jemand anderer geschrieben, aber doch als würde diese Szene nicht zur anderen gehören. Das Geplänkel zwischen Mark und Sophie war Emotion pur, die Küchenszene hingegen empfinde ich hingegen als reine Beschreibung. So wie ich mit Marks Verzweiflung über Sophias Charakter (und seiner falschen Erwartung) mitgelitten hab, so gleichgültig war er mir da dann.

Allerdings ist das offenbar auch Kapitel 8 - also irgendwo mittendrin. Vielleicht passt im Kontext zum Rest des Buches dann doch besser.

Ich wünschte, ich könnte so schreiben!

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Ja, da habe ich den Wald vor lauter pressen nicht gesehen! @Yoro hatte diese Stelle auch angemerkt und ich habe sie korrigiert.

Bei der Küchenszene muss ich auch noch mal nachfühlen. Die ist noch nicht rund, weiß jedoch gerade nicht, wie ich sie zum Rollen bekomme.

Ich muss gestehen, dass es die 8 Kapitel davor noch gar nicht gibt (nur Notizen und Ideen), ich habe das erste Kapitel mal ausprobiert - das funktioniert noch nicht. Da ich aber Mark als Figur schon fertig konstruiert habe, dachte ich mir, ich teste gleich mal, was er so treibt. (Der Wortwitz war jetzt nicht beabsichtigt.)

Lieben Dank <3

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Ich hab ein bisschen mehr drüber nachgedacht…

Den Abgang von Sophia finde ich stark, ihre Kaltschnäuzigkeit spürt man. Leider in dem Augenblick auch irgendwie die von Mark. Und die passt so gar nicht zu der Szene davor - zumindest für mich nicht.

Ich hätte irgendwie erwartet, dass er hofft, dass sie doch nicht geht. Dass er lauscht, ob sich ihre Absätze nicht doch näher, statt zu entfernen. Dass er vielleicht zwar auf den Wasserkocher blickt, aber eigentlich darauf wartet, dass es sich Sophia doch noch einmal anders überlegt, an die Tür klopft und ihm in die Arme fällt, ganz verzweifelt, die Idiotin, die sie eben ist. Aber stattdessen holt er sich ein Bier.

Also dass er sich ein Bier holt, passt schon ^^
Aber die Küchenszene hätte sich für mich angeboten, dass er sich über sich ärgert? Über sein ambivalentes Verhalten? Er will mehr von Sophia? Aber stattdessen hat er ihr die Tür vor der Nase zugeknallt? Warum? Aus falschem Stolz? Oder aus Ärger, weil sie nicht mehr von ihm will? Scham, weil er einen Teil seiner Wünsche dargelegt hat und sich jetzt selbst zum Loser gemacht hat?

Der Gedanke kommt zwar im letzten Absatz, aber bis dahin hat mich sein Verhalten schon zu lange irritiert …

Vielleicht hilft dir ja das etwas? Meine Sichtweise ist sicherlich nicht die einzig Richtige, aber vielleicht ist irgendwas dabei gewesen, was dich anspricht.

Ohaaaa. Danke für Deine Ideen! Ja, das hilft mir.

Mark hofft nicht, dass sie zu ihm in die Küche kommt. Es ist ihm nicht leicht gefallen über seine Gefühle zu sprechen - er hat es dennoch getan. Als sie ihn dann verspottet, reicht es ihm. Da macht er dicht, das kann man natürlich kaltschnäutzig nennen oder auch Selbstschutz. Er ärgert sich über sich selbst ist aber gleichzeitig auch verwirrt, da er nicht einordnen kann, woher das plötzliche Bedürfnis nach Nähe herkommt. Hat mir schon geholfen. Setze ich mich nochmal dran.

Und: Bier passt irgendwie immer tbh ^^

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