Ich möchte gern einen Gedanken zur Diskussion stellen, der mir beim aktuellen Arbeiten gerade kam.
Und zwar sitze ich an einem Textabschnitt – zwei längere Szenen in einem Kapitel –, bei dem mit der Abfolge der Handlungsschritte etwas noch nicht stimmt. Die Dinge, die ich schildere, müssen in einer andren Reihenfolge passieren; ich weiß nur noch nicht, in welcher.
In “alten Zeiten” hat man sich sowas ausgedruckt, den Text mit der Schere zerschnitten und mit den Teilen dann auf einem großen Tisch Puzzle gespielt. Um anschließend die Fassung, bei der man gelandet ist, in der Datei von Hand nachzuvollziehen. (In “ganz alten Zeiten” hat man die Seiten aneinandergeklebt und alles nochmal sauber abgeschrieben.)
In Papyrus mache ich sowas so, dass ich die einzelnen Abschnitte - mal zwei Absätze, mal drei Seiten, je nachdem - als Textschnipsel auf ein frisches, leeres Klemmbrett ziehe und dort so lange mit deren Reihenfolge experimentiere, bis alles stimmt. Dann muss ich nur alles zurück in den Text ziehen und eventuell nötige Angleichungen vornehmen.
Jetzt ist es aber so, dass man von diesen Textschnipseln immer nur die ersten paar Zeilen sieht. Man muss viel aufklappen und scrollen usw., wenn man nicht mehr genau weiß, wie ein Abschnitt endet.
Deswegen folgende Idee:
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Textschnipsel werden auf dem Klemmbrett grundsätzlich in verkleinerter Schrift dargestellt, z.B. nur mit 75% der Original-Schriftgröße: Damit passt schon mal mehr ins Rechteck.
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Außerdem werden Textschnipsel, wenn sie vom Umfang her nicht komplett angezeigt werden können, so ähnlich angezeigt, wie der Mac das mit langen Dateinamen macht: indem die Mitte rausgeschnitten und durch “…” ersetzt wird, so dass man den Anfang und das Ende sieht, wo meistens die relevanten Infos sind.
Für das Arbeiten mit Textstücken ist es eben manchmal so, dass es da wesentlich auf die Übergänge ankommt: Das Ende des einen Abschnitts muss auf den Anfang des nächsten passen. Deshalb wäre es gut, z.B. eine anderthalb Seiten lange Passage so verkürzt zu sehen:
**Vorsichtig drückte er die Tür auf. Dahinter war es dunkel. Er tastete …
… keine Bewegung", sagte eine Stimme im selben Moment, in dem er etwas Rundes, Kaltes in den Nacken spürte.**
Was meint Ihr?