Ich habe mir den Luxus gegönnt, mein fertiges Werk über BoD Print zur Probe zu bestellen.
Einmal um zu sehen, ob mein Cover gut wirkt und einmal um zu kontrollieren, ob alles im Buch so geworden ist, wie ich es mir vorgestellt habe.
Das Cover habe ich an zwei Stellen neu gemacht, die 15€ waren gut investiert, ich hätte mich später echt geärgert.
Das Buchlayout haben meine drei Testleseopfer beim Überfliegen für gut befunden, mit einer Ausnahme:
Meine Protagonistin schreibt im Buch ihr Tagebuch. Durch Abstände vom „normalen“ Text, anderer Schriftart und Einrücke links und rechts hebe ich die Teile ab.
Alle drei Testleserinnen hätten den Tagebuchtext jetzt lieber außen mit dem restlichen Text bündig, dafür im Inneren eine Einrückung.
Da es sehr viele Passagen sind, versuche ich zu vermeiden, eine weitere Formatvorlage zu erstellen und die Textteile händisch anzupassen.
Es gruselt mich auch etwas, was passiert, wenn ich am Anfang ein Wort ändere und ich dann 150 Stellen im Text erneut die Formatvorlage neu zuweisen muss.
Gibt es sowas oder bleibt mir nur der gute alte Sisyphos über?
Hallo @KaePie ,
hast Du schon für die Tagebuchstellen ein spezielles Textformat, die sich vom anderen Fließtext unterscheidet?
Für den Fall, dass Du für diese schon hast, markierst Du eine kleine Passage, stellst Dein gewünschtes Format ein. Dann rufst Du den Dialog Formatvorlage auf, machst Deine Häkchen bei Absatzformatierung (!), Zeichensatz, Punktgröße etc. auf.
Anschließend klickst Du unten auf Textstil von aktueller Textstelle übernehmen und bestätigst, dass das bei allen Textstellen dieses Formats passieren soll.
Ich glaube, dass ich dieses Procedere hier schon öfter beschrieben habe.
Gerade bei Tagebucheintragungen wäre eine kursive Schrift oder sogar eine Handschrift, von denen es im Netz etliche freie gibt, einzusetzen.
Kleine Ergänzung:
Von Kursiv hat mir meine Lektorin abgeraten, weil im Fließtext Kursiv schwerer zu lesen ist und schnell ermüdet.
Habe ich. Damit die Abstände innerhalb des Tagebucheintrages gleich bleiben, am Anfang und Ende des Textes unterschiedliche Abstände zu dem „normalen“ Text haben, habe ich mir vier gebaut: Anfang - Innen - Ende - Anfang&Ende (für die kurzen Schnipsel).
Jetzt müßte ich die vier Vorlagen duplizieren, einen Satz für linksbündig, einen für rechtsbündig und händich die ca. 150 Textteile je nachdem ob sie auch der gerade oder ungeraden Seite sind entsprechend zuweisen. Von den Stellen mal abgesehen, die über einen Seitenwechsel gehen.
Deshalb ist ja meine Idee, dass Papyrus das alleine macht, also den Text immer an den Außenrad des Buches zieht.
Ich werde mal noch weitere über meinen Probedruck schauen lassen, was die von dem Layout halten.
Eben. Das halte ich weder für notwendig noch für sinnvoll. Einheitliche linke Einrückung bei rechter Bündigkeit wäre völlig in Ordnung. Wie bei längeren Zitaten in wissenschaftlicher Literatur. Oder ähnlich bei Aufzählungen.
Ich denke mal, das ist sehr individuell! Es gibt Menschen, die gerade die kursive Times New Roman lieben, wie mein ehemaliger Kursleiter der Schreibwerkstatt in der VHS. Bei Lesungen hatte er ausschließlich Textblätter in eben der kursiven Times New Roman; aber das nur am Rande.
Wenn ich mich recht erinnere, wurde die kursive Times dazu geschaffen, um Persönliches wiederzugeben, quasi als Handschriftersatz. - Was könnte persönlicher sein, als ein Tagebucheintrag …
Zusammen mit einer Einrückung, wie sie Waldfried vorschlug, würde ich die Sache favorisieren.
Aber es ist Dein Buch!
Meist wird nur ein Unterscheidungsmerkmal gewählt. Kursiv tatsächlich durchgängig in der klassichen biographischen Reihe Rowohlts Monographien (ohne Einrückungen). Aber auch in Pascal Merciers Nachtzug nach Lissabon (Hanser).
Eine Alternative ist die Verwendung einer kleineren Schrift, wie in Janik/Toulmin: Wittgensteins Wien (auch Hanser).
Wieder eine weitere Möglichkeit ist die Verwendung einer serifenlosen Schrift – wenn die Hauptschrift eine Serifenschrift ist, versteht sich; habe leider gerade kein Beispiel zur Hand.