Was stimmt jetzt, ich stehe auf dem Schlauch! »Kommt nach Grinsen.«, kein neues Anführungszeichen? Der ganze Text wird von derselben Person gesprochen.
»Ja!«, antwortete ich mit einem breiten Grinsen.
»Es ist unglaublich! Weisst du, woher er das Geld hat?
Das kann doch nicht sein monatliches Taschengeld sein, so viel bekommt er bestimmt nicht, sagte ich misstrauisch.«
Oder so ?:
»Ja!«, antwortete ich mit einem breiten Grinsen.
Es ist unglaublich! Weisst du, woher er das Geld hat?
Das kann doch nicht sein monatliches Taschengeld sein, so viel bekommt er bestimmt nicht«, sagte ich misstrauisch.
Für solche Fragen nutze ich gerne ChatGPT. Das erklärt einem auch mit engelsgeduld warum etwas ist wie es ist. Ich würde dem zwar nicht immer zu 100 % vertrauen, denn manchmal macht es auch seltsame Fehler, aber für den groben Überblick mit Erklärung find ichs wahnsinnig nützlich. Hier die Antwort:
ChatGPT:
In der deutschen Sprache wird bei direkter Rede am Ende der wörtlichen Rede ein schließendes Anführungszeichen gesetzt, bevor eine beschreibende Passage folgt (wie etwa „antwortete ich mit einem breiten Grinsen“). Nach dieser beschreibenden Passage wird die wörtliche Rede mit einem neuen Anführungszeichen fortgesetzt, falls die direkte Rede weitergeht. Da der ganze Text von derselben Person gesprochen wird, sollte nach „Grinsen“ das Anführungszeichen geschlossen und vor „Es ist unglaublich!“ wieder geöffnet werden.
Hier ist die korrigierte Version:
»Ja!«, antwortete ich mit einem breiten Grinsen. »Es ist unglaublich! Weißt du, woher er das Geld hat? Das kann doch nicht sein monatliches Taschengeld sein, so viel bekommt er bestimmt nicht«, sagte ich misstrauisch.
Eigentlich fehlt m.E. noch ein Ausrufezeichen hinter der letzten Aussage, die ja eher ein Ausruf, als ein normal gesprochener Satz ist. Außerdem ist ein Zeilenumbruch innerhalb der wörtlichen Rede zumindest ungewöhnlich.
Dann wäre richtig:
»Ja!«, antwortete ich mit einem breiten Grinsen.
»Es ist unglaublich! Weißt du, woher er das Geld hat? Das kann doch nicht sein monatliches Taschengeld sein, so viel bekommt er bestimmt nicht!«, sagte ich misstrauisch.
Ich würde den Absatz nach „Grinsen“ nicht setzen. Es ist ja noch dieselbe Figur, die da spricht und eine längere Zeit scheint dazwischen auch nicht vergangen zu sein. Allerdings das Ende (sagte ich misstrauisch) kommt mir nicht vollkommen durchdacht vor. Vielleicht ist es besser folgendermaßen: »Ja!«, antwortete ich mit einem breiten Grinsen und wurde misstrauisch. »Es ist unglaublich! Weißt du, woher er das Geld hat? Das kann doch nicht sein monatliches Taschengeld sein, so viel bekommt er bestimmt nicht!«
»Ja!« Ich grinste breit. »Weißt du, woher er das Geld hat? Das ist nie und nimmer sein Taschengeld. So viel kriegt der nie.«
Ich würde es vermeiden, in einem Dialog solche Wörter wie monatlich zu verwenden. So redet kaum jemand, den ich kenne. Und wenn schon aus der Ich-Form, dann mir mehr Drive. Sachen wie: antwortete ich mit breitem Grinsen, sind als Gedanke irgendwie mager. Zu umständlich, so denke ich nicht. Du solltest deine Dialoge kürzen. Achte beim Sprechen mehr darauf, was die Leute sagen. Ich krieg viertausend im Monat? Oder: Ich verdiene viertausend Euro monatlich? Schau den Leuten aufs Maul. Hör zu und sprich im Dialog so, wie echte Leute reden.
Dialoge wie im wahren Leben sind eigentlich scheußlich zu lesen. Ja, man kann eine sparsame Ausdrucksweise anklingen lassen, genau wie ein Dialekt. Aber durchziehen sollte man das auf keinen Fall! Die Schriftstellerei ist schließlich eine Kunstform. Man muss da irgendwie eine Brücke finden zwischen der täglichen Ausdrucksweise und dem Komprimieren von Unterhaltungen, ohne dass die Ausdrucksweise unnatürlich ist. Denn natürlich wird beim Sprechen auch viel geschwafelt.
In den letzten Jahren sind deutsche Filme wegen nuschelnder Schauspieler ins Gerede gekommen. Wenn der Zuschauer zu wenig von dem Dialog der Schauspieler mitbekommt, weicht er auf ausländische Produktionen aus oder schaltet ab. Bei synchronisierten Filmen sind die Zuschauer auf ein deutliches Sprechen der deutschen Stimmen angewiesen, denn nicht einmal aus den Mundbewegungen heraus kann auf den Dialog schließen lassen. Noch schwieriger wird es bei nuschelnden Schauspielern für Hörgeschädigte - ohne und mit Hörgerät. Diese können ohnehin bei Hintergrundgeräuschen wenig verstehen und den Partyeffekt gibt es für sie kaum mehr.
Was sich ein Schreiber eines Dialogs dabei denkt, wird in einem Text nicht sichtbar. Auch Hintergrunderfahrungen haben alle Menschen eine unterschiedliche! Das sollte immer im Hinterkopf des Schriftstellers präsent sein. Dann werden die Dialoge gut und lebensecht.
Ich bin nicht hörgeschädigt. Zudem habe ich eine grottenschlechte Internetverbindung. Wenn es dann doch mal klappt, verstehe ich oft kein Wort und höre mit dem Streaming umgehend auf. Abartig.