Testleser:innen gesucht – literarischer Roman in den 70ern, Kalifornien / New York

Hallo zusammen,

ich suche 2–3 Testleser:innen für ein abgeschlossenes Buchprojekt, das ich in den letzten Monaten mit viel Zeit und Sorgfalt entwickelt habe.

Der Roman heißt Lena Rae – Nothingproof, umfasst 46 Kapitel, etwa 75.000 Wörter, und wurde bereits professionell korrekturgelesen.

Aktuell bin ich im letzten Feinschliff – querlesen, prüfen, verwerfen – und merke: Ich brauche frische, unvoreingenommene Reaktionen.

Worum geht’s?

Ich schreibe in einem fiktionalen Universum, angesiedelt in den 1970er Jahren – Kalifornien und New York.

Es geht nicht um Glamour oder Genretreue, sondern um Begegnungen, Abhängigkeiten, Sprache und Identität.

Nicht Coming-of-Age – eher: Was passiert mit Menschen, wenn sie sich in dieser Zeit begegnen – in einer Musikszene, in Umbruch, in inneren Spannungen?

Ich suche ehrliches, offenes Feedback zu zwei Punkten:

  • Gefühl – Trägt dich der Text? Bleibt etwas hängen?

  • Authentizität – Wirken die Figuren auf dich glaubhaft in ihrem Verhalten?

Es geht mir nicht um formale Korrekturen oder Grammatik, sondern um Resonanz.

Zur Veröffentlichung:

Ich habe mir dazu noch keine abschließenden Gedanken gemacht. Diese Fragen stelle ich mir, wenn ich selbst das Gefühl habe, dass das Buch dafür bereit ist.


Hier ein kurzer Ausschnitt aus einem frühen Kapitel – Lenas erster Kontakt zur Musik:

Der Fernseher stand in der Ecke. Ich durfte ihn nicht anfassen, schon gar nicht allein. Aber an diesem Abend drückte ich den Knopf. Und hielt die Luft an.

Mein Herz raste, als ich den Knopf drehte. Erst Rauschen – dann ein Bild.

Die Ed Sullivan Show. Ich verstand kaum etwas, bis ein Name fiel: The Beatles.

Vier Jungs in Anzügen. Die Frisuren fremd, irgendwie komisch. Und dann kam er. Der erste Ton.

Eine Gitarre – grell, roh, wie ein Stromschlag. Ich erstarrte. Der Atem stockte.

„I Feel Fine.“ Das Publikum kreischte. Aber ich – ich hörte nur die Musik.

Es war kein Lied. Es war eine Tür. Und sie stand plötzlich offen.

Da war etwas in mir, das sich zum ersten Mal bewegte. Ich gehörte zu etwas – auch wenn es tausende Meilen entfernt war.

Dann sangen sie: „How can you laugh when you know I’m down?“

Und plötzlich wusste ich, was Musik wirklich konnte. Sie sah einen.

Ich war dreizehn. Ein Mädchen aus einem Loch namens Gallup. Doch mit einem einzigen Ton war ich mehr.

Ich fühlte mich gesehen. Nicht von meinem Vater. Nicht von Miss Berger. Aber von einer Gitarre – irgendwo in England.

Ich war so tief in dieser Welt …

…dass ich den Schlüssel im Schloss nicht hörte.

Plötzlich stand er im Raum. Groß. Schwer. Und der Geruch – Alkohol, Rauch, Kälte. „Was machst du da?“ Seine Stimme zerschnitt die Musik wie ein Messer.


Wenn dich das anspricht, freue ich mich über eine kurze Nachricht – vielleicht mit ein paar Sätzen über dich und dein Leseinteresse.

Ich verschicke auf Wunsch ein paar Kapitel als PDF, Austausch gerne per E-Mail.

Herzliche Grüße

iamnothingproof

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Lieber iamnothingproof,

ich finde die Idee, einen Roman in den 70er Jahren anzusiedeln – besonders in Verbindung mit Musik – sehr spannend. Diese Zeit war voller Veränderungen, und Musik war ein starkes Ausdrucksmittel für das Lebensgefühl damals.

Deine Schilderung mit dem Fernseher, der Begeisterung für Musik und speziell der Faszination für den Klang der E-Gitarre wirkt auf mich sehr glaubwürdig. Ich musste direkt an meine Kindheit denken: Mein erster Kassettenrekorder hat mir die Musik meiner Eltern nähergebracht, und ich war sofort hin und weg.

Ein Gedanke kam mir beim Song „I Feel Fine“ von den Beatles. Der passt vom Gefühl her wirklich gut – lebendig, positiv, treibend. Der Song kam ja 1964 raus, und die Beatles haben sich 1970 aufgelöst. Ich habe mich gefragt: Passt das zeitlich zu deiner Geschichte?

Was das Testlesen angeht: Ich sehe mich da nicht als Profi, aber falls du Fragen zum Thema Musik hast, helfe ich dir gerne weiter. Ich bin seit über 30 Jahren Musiker und habe auch lange professionell in dem Bereich gearbeitet. Wenn du einzelne Textstellen hast, bei denen jemand speziell auf musikalische Aspekte schauen soll, sag einfach Bescheid.

Beste Grüße
Gonzo

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Lieber Gonzo,
vielen Dank für deinen Kommentar – ich hab mich ehrlich darüber gefreut.

Du hast recht: I Feel Fine kam 1964 raus, und I’m Down ebenfalls aus dieser Zeit. Die Szene, die ich zitiert habe, bezieht sich auf den 3. Auftritt der Beatles in der Ed Sullivan Show, der am 12. September 1965 ausgestrahlt wurde. Im Roman steht auch genau dieses Datum – es war mir wichtig, weil es in Lenas Erinnerung wie eingebrannt ist.

Die Setlist dieses Auftritts passt genau: I Feel Fine, I’m Down, Act Naturally, Ticket to Ride, Yesterday, Help! – und ja, die Zeile „How can you laugh when you know I’m down“ stammt natürlich aus I’m Down.
Lena ist zu dem Zeitpunkt 13 – also passt das auch stimmig in die spätere 70er-Verortung der Geschichte. Manchmal sind es eben genau diese frühen Momente, die eine Art Richtung ins Leben setzen – auch wenn sie uns erst später bewusst werden.

Ich freu mich, dass du dir so bewusst Gedanken gemacht hast – und dein Angebot, mal auf musikalische Stellen zu schauen, nehme ich sehr gern an, wenn’s soweit ist.

Viele Grüße
iamnothingproof

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Hallo @iamnothingproof und willkommen im Forum.

Ich habe leider ein paar kritische Anmerkungen zur Leseprobe. Ich vermute, dass dies ein durchgehender Text ist. Wieso hast du ihn dann in einzelne Zitate gestückelt?

Zum Inhalt:

Hat Lena den Knopf gedrückt, gedreht oder beides?

Zum Stil:

Die einzelnen Sätze wirken auf mich wie eine Aufzählung. Da ist kein Fluss im Text. Geht das in diesem Stil weiter?

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Hallo Koebes,
danke dir für dein genaues Hinschauen – das schätze ich.

Zur Struktur: Der Text ist natürlich ein Fließtext, die Zitatform hier im Forum war eher der Lesbarkeit geschuldet. Ich wollte nicht eine ganze Wand aus Text posten, daher die Aufteilung.

Zum Stil: Ja, das Fragmentarische ist bewusst gewählt – die Szene zeigt eine 13-Jährige in einem Moment starker innerer Aufladung. Die kurzen, manchmal abgehackten Sätze spiegeln eher das Erleben als eine durchstrukturierte Reflexion. Es ist mehr innerer Puls als Erzählfluss.

Was den Knopf angeht – guter Punkt. Gemeint ist: erst gedrückt, dann am Senderknopf gedreht. Ich schau mir das nochmal an, ob das präziser formulierbar ist.

Danke für deine Rückmeldung – ich nehme mir gern mit, was davon passt.

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