Aw: Re: Tastaturqualität
Hallo!
Ich bin mal so frei, diesen alten Thread wiederzubeleben, anstelle einen neuen aufzumachen, und ein paar weitere Erfahrungen zu ergänzen.
In den letzten ca. 15 Jahren habe ich mit einer „Ergo-Touch“-Tastatur geschrieben. Hersteller weiß ich nicht mehr, steht auch nicht drauf. Das Ding ist so alt und wohl auch exotisch, dass ich trotz ausgiebigen Suchens im WWW nicht in der Lage war, ein Bild, Datenblatt oder sonst etwas darüber zu finden. Es gibt zwar andere Modelle gleichen Namens, die aber alle nichts mit meiner alten Tastatur zu tun haben.
Dank dieser Tastatur habe ich in Kürze mit zehn Fingern blind tippen gelernt. Was das an Lebenszeit einspart, wieviel schneller man mit vielem fertig ist, mit dem man so bei Arbeiten am PC beschäftigt ist… Ich glaube, es gibt wenige Investitionen, sie sich mit so einem hohen ROI auszahlen, denn man zehrt ja ein Leben lang davon.
Der Vorteil gegenüber vielen Tastaturen, die es heute unter der Bezeichnung „ergonomisch“ gibt, war, dass die Leertaste zweigeteilt war, sodass sie leicht zu drücken war. Bei vielen der heutigen Tastaturen, insbesondere denen von Microsoft, ist diese schwergängige, weil überbreite Leertaste schlicht ein überflüssiges Ärgernis.
Positiver Nebeneffekt: Außer mir kam mit dem Ding niemand zu Rande. Das ist ein besserer Zugangsschutz als jedes Passwort . Da ich aber gerade auf der Arbeit mit einer neuen „tollen“ ergonomischen Tastatur aus dem Hause M$ beglückt worden war, habe ich das zum Anlass genommen, mich mal umzusehen, was es heute so an Alternativen gibt.
Leider sind viele der ergonomischen Tastaturen, wie z.B. die von Adesso (Preis < 100EUR), nur mit amerikanischem Tastaturlayout zu haben. Für eine Kinesis oder Maltron konnte ich meine Haushaltskasse nicht begeistern. Auch sonst bewegt sich vieles im >250EUR-Bereich.
Am liebsten hätte ich ja eine Splittastatur gehabt mit einem Trackball rechts unter der Leertaste und den Mausbuttons neben der linken Leertaste (oder eine ähnliche Anordnung), sodass eine Mausbedienung ohne das Anheben der Hand möglich gewesen wäre (man, bin ich faul. Das wird mir jetzt erst bewusst… ) Sowas baut anscheinend aber niemand, und an einen Eigenbau a la Ergodox traue ich mich dann doch nicht heran. Zwei linke Hände, zehn linke Finger und so.
Wie es der Zufall wollte, habe ich beim Stöbern auf einem WWW-Kleinanzeigenportal auf Anhieb ein uraltes (1996), aber noch original verpacktes BTC 8120 für 10 (zehn!) EUR inklusive Versand ergattert. Wer nicht nach einem Bild suchen will: Das ist eine Tastatur, die aus zwei Hälften besteht. Eine für jede Hand, frei positionierbar. Das hat den Vorteil, dass die Leertaste kurz und leicht zu bedienen ist. Spezielles Gimmick dieser Tastatur: Die linke Leertaste ist keine Leertaste, sondern die Backspace-Taste. Sehr schön, auch wenn ich zu Beginn schon das ein oder andere Mal etwas gelöscht habe, anstelle ein Leerzeichen zu setzen. Aber das hat sich in ein paar Tagen ausgewachsen.
Das hier ist zwar erst der zweite Beitrag, den ich damit schreibe, aber schon jetzt habe ich den Eindruck, dass das Schreiben nochmals etwas bequemer von der Hand geht, als mit meiner alten Tastatur.
Daneben hat die Tastatur den Vorteil, dass man die Hälften zusammenschieben kann, sodass eine „gerade“ Tastatur entsteht, was für Mitbenutzer eine angenehme Alternative ist.
Naja, und vielleicht kaufe ich mir doch noch einen Trackball und stelle ihn in die Mitte zwischen den Tastaturhälften.