Ulli lösch bitte diesen Thread, ist voll in die Sackgasse gefahren
Wieso denn? Hier steht doch nichts Schlimmes. Bloß Meinungen, mit denen du offenbar nicht gerechnet hattest.
Ich schätze, die Software, um die es hier geht, war „Write or Die“ – ein Online-Tool, das es meines Wissens nicht mehr gibt, das aber so funktionierte, dass man ohne längere Unterbrechung tippen musste, bis das eingestellte Schreibziel erreicht war. Hielt man inne, dann fingen die zuletzt geschriebenen Wörter an, nach und nach zu verschwinden, und nach einer gewissen Zeit verschwand der ganze Text.
War ein Gimmick, aber in seinem regulären Schreibprogramm möchte man das eher nicht haben: Was, wenn es aus Versehen aktiviert wird, gerade, wenn man aufsteht, um sich einen Kaffee zu holen … und wenn man zurückkommt, hat es den ganzen Roman gelöscht?
Wer’s mal ausprobieren will, hier gibt’s einen Ersatz: „Write or Else“
https://thewritepractice.com/write-or-die/
Ausprobieren? Das kommt höchstens auf die Do-not-touch-Liste!
In der Pro-Version kann man es an den Herzschrittmacher koppeln.
Schwierigkeitsgrade: leicht (Arrythmie) bis, nun ja, Deathmatch.
Notiz: „Nein, Herr Fitzek, die Idee ist vergeben.“
Nichts für mich. Bietet mir keinen Mehrwert. Außer Druck.
Schlimmste. Funktion. Überhaupt.
Wir sind fast alles Schreiber, die es aus Spaß machen, als Hobby. Ich bewundere jemanden, der sich gerne absichtlich unter Druck setzen lässt, verstehen kann ich ihn nicht. Es ist wie eine Schachuhr. Wir schreiben zwar nach Regeln, aber ich habe noch nie von einer Regel gehört, die will, dass man keine drei Sekunden Pause machen darf. Es hat auf die Textmenge vielleicht einen Einfluss. Auf die Qualität aber auch, und zwar einen umgekehrt proportionalen. Je mehr man schreibt, desto schlechter wird das Geschriebene. Das ist höchstens etwas für Leute, die an den Satz glauben, dass die erste Version ohnehin Mist ist. Von denen gibt es einen ganzen Haufen. Aber nicht einmal die lassen sich hier blicken.
Wenn die Gedanken zum Buch fließen, dann wird bei mir geschrieben.
Aphrodisiaka wie passende Musik oder ein anregendes Ambiente sind erlaubt.
Aber einen Tastentimer würde ich nie dazu zählen. Mein Leben im literarischen OFF, sprich im Hauptberuf, ist mir anstrengend und fordernd genug. Und ich glaube nicht, dem Thema Literatur unter Zeitaspekten gerecht werden zu können.
So einen Timer würde ich auch nicht nutzen wollen, dafür habe ich meine exakt 60 Minuten dauernde Playlist.
Das allerdings würde ich immens begrüßen, zusammen mit der überfälligen Statistik für die pro Tag geschriebenen Wörter. Das könnte doch wirklich mal die dappige, händisch geführte Excel ablösen
Meine Liste ist sogar per Hand im Bulett Journal, aufgeteilt nach 25 Minuten Blocks. Mein Lieblingszeitfenster für eine kleine Einheit. Gern auch im Doppel.
Aber tatsächlich kann das Papyrus schon. Man kann tägliche Schreibziele setzen und sieht dann unten einen Balken, wie man sich seine 500 Wörter oder mehr annähert. Ein Kalender Widget hakt ab, wenn man es geschafft hat.
Der Fortschrittsbalken gilt doch aber nur für den aktuellen Tag bzw. die derzeitige Session. Wenn ich meine Wortziele im Zeitverlauf festhalten will, muss ich sie eigenständig notieren.
Ich könnte nie schreiben, wenn ich mich von einem Tool - nun ja - leiten lassen müsste. Wenn mich eine Idee, ein Gedanke, einie Sätze, was auch immer, anspringen, wird er notiert (meistens jedenfalls), Papier, Mail an mich selbst, Teilen mit der besten Frau der Welt. Manchmal sitze ich am geöffnteten PAP-Dokument, um nach einer halben Stunde festzustellen, dass jeder der geschriebenen Sätze einfach nur Müll is.t, dann können es wieder mehrere Stunden sein, die am Ende vielleicht zehn Sätze ergeben - von denen ich fünf wieder streiche. Ab und an scheint mich tatsächlich die Muße (oder wer auch immer) zu küssen und ich gehe mit mehreren Seiten in den Feierabend, die dann nur einen sensiblen Feinschliff erfordern.