Am Ende zum Glühen gebrachte Hölzer sind auch recht nützlich.
Hm. Beileibe nicht nur. Sind die Klingen scharf, können Muskelverletzungen stark behindern und die Chancen verringern,. Werden stark durchblutete Adern getroffen, tritt schnell eine Schwächung oder gar Bewusstlosigkeit (bis hin zum Tod) ein.
Was natürlich das Führen erschwert.
Das steht so nicht im Waffengesetz, und die Polizei kennt sich da leider oft noch viel weniger aus. Ich würde mich keinesfalls darauf verlassen. Bei meinen Taschenmessern entferne ich immer die Einhand-Pins - die sind idR. verschraubt, dann sind die Messer legal zu führen.
Die Aussage ist beileibe zu absolut. Da geht schon Einiges, aber natürlich immer nur mit Chancen <100%. Und richtig - die beste Art, einen Messerkampf unbeschadet zu überstehen, ist, ihn zu vermeiden.
Heißt das, es gibt kaum eine Chance, dem Angriff mit einem Messer zu entgehen oder sich zu verteidigen? Ich hatte in einer Szene ebenfalls einen Angriff mit Messer vorgesehen und wollte meinen Held gern unverletzt entkommen lassen.
Aber nein. Eine gute Portion Glück steht im Gleichgewicht mit einer passenden Ausbildung. Zwei kräftige, gut ausgebildete Hände und Füße oder auch Einfallsreichtum machen das leicht möglich.
Musst mal mehr dazu sagen, Ausbildung des Verteidigers, dann kann ich Dir da etwas Realistisches bauen.
Man hat nur auch als hoher Meister dennoch eine Chance, verletzt zu werden oder sogar draufzugehen, aber sicher eher eine gute Chance, davonzukommen oder gar zu gewinnen (sofern überhaupt jemand einen Kampf gewinnen kann, aber das ist eine andere Frage ).
… und hört natürlich da auf, wo ein Kämpfer seine Ausbildung an einem anderen Ort der Welt als in sehr engen Ecken eines sehr romantisierten Italiens bekommen hat …
Nun Schnitte sind nicht gut und können schlimm sein. Aber schlimmer und tödlicher sind die Stiche. So wollte ich das sagen. Will mich hier jetzt aber nicht mit Wortspielen messen. Ich selbst habe Messerkampf gemacht. Hatte auch eine Zeit das italienische Messerfechten gemacht. War aber mir zu tänzerisch. Nicht so meines. Besonders weil es sehr auf die Ausdauer ging. Die Klinge ist keineswegs unhändig. Die Leute verstehen ihr Handwerk.
Er kann natürlich Glück haben, wenn er trainiert ist, die Sache schnell erkennt oder vielleicht ein paar Jahre Kampfsport gemacht hat. Gibt natürlich auch Verteidigungsmöglichkeiten gegen ein Messer. Vieles ist aber Quatsch. Man kennt so Videos, einer Sticht frontal mit einem Messer zu. Der andere kann es abfangen. Sowas ist unmöglich. Ist ja schon so, wenn ihr einem Kind einen Stock wegnehmen wollt, geht es ja auch nicht so leicht. Jetzt ist er aber größer, stärker und will euch verletzten. Wobei, will er denn wirklich den anderen verletzen? Wie hast du dir die Abwehr vorgestellt? Gibt z.B. eine Notfallmethode, wenn man nicht mehr wegkommt und jetzt sich gegen ein Messer, einem Schraubenzieher oder einer anderen Waffe währen will, man schlägt mit links auf den Waffenarm und umgreift ihn, während man sich aber aus dem Schlagwinkel hinausbewegt, in Richtung des Angreifers. Also noch näher an ihn heran. Zeitgleich mit einem Schlag kombiniert, der den Angreifer ins Gesicht trifft, packt die rechte Hand den Oberarm. Man klemmt den Waffenarm quasie so ein. Man kann so den Waffenarm blockieren. Dann sollte man versuchen mit Schlägen oder Tritten, je nach dem was eben der Angreifer macht, der steht ja nicht da und wartet, ihm die Waffe entnehmen.
Entschuldige, aber Du schilderst die Gegebenheiten hier etwas arg einseitig und in meiner Betrachtung etwas auf bestimmte, eingefahrene Situationen festgefahren romantisiert.
Unmöglich ist so gut wie nichts. Man hat natürlich eine Chance, sich einen Stich einzufangen, aber auch eine gute Chance, dem Stich zu entgehen und ggf. sogar eine mehr als brauchbare Gegenaktion zu machen. Training ist natürlich hilfreich, aber ein sportlicher Mensch hat auch Chancen - Ausweichen ist uns schon genetisch gegeben.
Es gibt diverse brauchbare Methoden, die bei einem Messerangriff gut weiterhelfen. Man muss sich nur gewahr sein, dass ein Messerangriff eine hohe Chance birgt, verletzt zu werden, insbesondere wenn man arrogant wird und meint, man hätte ja schon zwei lange Jahre trainiert und sei Tarzan - da fängt man sich dann gern einen Schnitt in die Hand ein, wenn man sich beim Greifen verschätzt. Soll schon genau so vorgekommen sein X-).
Wahrt man den Respekt vor der gegnerischen Klinge, sind viele Dinge machbar.
Vom Einklemmen des Waffenarms insbesondere am Oberarm rate ich dringend ab. Der Oberarm ist kräftiger als Unterarm oder Handgelenk (= sinnvollere Ansatzpunkte) und man selbst hat einen sehr viel schlechteren Hebel. Verschätzt man sich dabei und der Messerträger kann den Arm noch herausziehen, fängt man sich fast sicher einen Schnitt ein, oder einen Stich in den Rücken, brächte man so doch die Klinge seitlich hinter sich. Gar nicht gut.
Ich empfehle dringend, nicht nach innen, sondern aus dem Schnitt nach außen heraus zu treten, wenn möglich. Man steht dann seitlich neben oder gar hinter dem Angreifer. Die Nach-Aktion vom Bösewicht als Stich oder Schnitt nach außen ist schwieriger bis unmöglich, so dass man außer Gefahr ist. Schafft man es noch, das Handgelenk zu greifen, ist die Sache für den Messerträger schon zu Ende und das Handgelenk oder der Ellbogen von ihm funktionsuntüchtig zu hebeln oder zu schlagen.
Gerät man dennoch nach innen, weil die Abstände beim Ausweichen nichts anderes zulassen, ist nach einem Schock-Schlag ein einfacher Wurf oder das Durchtauchen unter dem Messerarm besser (weil ungefährlicher) als ein Einklemm-Versuch, zumal dabei auch noch der andere Arm des Messerträgers für unangenehme Gegenaktionen frei bleibt.
Ihr seid echt klasse, ich bin gerade bei einem total anderen Char, an der musikalischen Seite der Geschichte, sozusagen, oder lyrisch? und schaue während einer Getränkenachfüllpause ins Forum und dann das. Macht echt Spass mit euch. *vernahm man seine Stimme zwischen der Basslinie von bring on the night" Ich empfehle 10 jährigen Arbdbeg gegen die aufkommende Kälte…
Danke, Carry und Ulli. Das sind viele sehr konkrete Hinweise. Ich muss also genau überlegen, wie ich die Szene baue, damit sie realistisch ist und mir dann nicht Carry das Ganze um die Ohren haut, weil die Verteidigung fast unmöglich war. Vielleicht geschicktes Ausweichen, ein Tritt ans Schienenbein und dann Flucht.
Im Moment bin ich an einem Balvenie oder einem Ardmore
Nochmal betont - das ist eine übertrieben eingeschränkte Betrachtung. Es kommt immer darauf an, wer da handelt.
Klar, der Schreibtisch-Arbeiter im Rentenalter gegen einen sportlichen Mittzwanziger mit Messer wird bei ernsthafter Attacke böse verletzt werden (auch das ist wichtig - WILL der Messermann überhaupt verletzen / töten, oder nur “posen”, was oft genug so ist? Was passiert nach dem “First Blood”, geht es dann noch weiter, und warum? Blut “schockt” häufig und stoppt oft weitere Handlungen).
Es handelt sich immer, immer, immer um Wahrscheinlichkeiten, und es geht dabei selten in wirklich unrealistische Prozentbereiche. Man kann halt Prognosen treffen “entscheide ich mich für Reaktion A, passiert vermutlich B”. Ausweichen nach außen statt nach innen (sofern zeitlich machbar) → bessere Chance, einen Rückzugs-Schnitt zu vermeiden. (“Außen” meint hier, dass man danach nicht “im Mann” eng gegenüber steht, quasi bereit für eine Umarmung, sondern seitlich neben ihm, auf der Ellbogenseite des Messerarms).
In einem Kampf bist Du auf beiden Seiten so voller Adrenalin, dass das Schienbein eine irrelevante Trefferzone wird. Wo man im Alltag fluchend vor sich hin humpelt, wenn man sich gestoßen hat, merkt man das in einem Kampf (erst einmal) überhaupt nicht.
Ein passendes Szenario wäre ein seitliches Ausweichen und ein Tritt seitlich gegen das Knie, das stoppt den Angreifer gut möglich, und dann ist auch die sinnvolle Option “Weglaufen” eher erfolgreich.
Au. Das endet gern und schnell tödlich, wenn der Darm in die Bauchhöhle geöffnet wurde. Die darauf folgende Sepsis muss spätestens nach einer halben Stunde intensivst bekämpft sein, im Krankenhaus, oder das war’s.
Jop, I know. Sie muss sich nur weitere 10 Minuten vorwärtsbewegen. Eher fünf. Und das ganz grobe wird sofort “geflickt”. Funktioniert nur nicht so gut, wie sie es sonst gewohnt ist, was die fünf Minuten ziemlich ätzend für sie macht.
Danke, Uli. Guter Hinweis. Das muss ich beachten. Mein Verteidiger ist 40 Jahre alt und fit. Der Angreifer aber wesentlich jünger, jedoch unerfahren. Dessen Ziel ist es, den Älteren aus dem Hinterhalt umzubringen. Der bemerkt die Bewegung hinter sich und kann sich im letzten Moment wegducken.
Wirst Du wissen, aber dennoch bemerkt: Bauchhöhle ist häufig tödlich, weil die Darmbakterien Dich schnellstens vergiften. Ist daher fast schon binär - Darmschlinge verletzt ja/nein entscheidet über das Überleben.
Wund- / Feldärzte in der ersten Hilfe außerhalb des Krankenhauses pressen daher etwas und riechen dann an der Wunde. Riechen diese nach Fäkalien, war’s das, ohne aufwendigere OP mit tonnenweisen Antibiotika und Desinfektion.
Jep, magischer Heilung ist das zum Glück egal
Gab im übrigen in “Der Schakal” mit Bruce Willis eine “schöne” Szene zum Thema Tödlichkeit einer Bauchwunde. Da war es - wenn ich mich recht erinnere - die Gallenblase.
Völlig korrekt. Ich hab vor 2 oder 3 Jahren mal eine Doku gesehen, von Terra X, in der diverse Kampfsituationen unter realen Bedinungen nachgestellt wurden. In Wahrheit, hat der alte und erfahrene Kämpfer immer die Nase vorne.
Erst bei deutlich längeren Schlachten würde der jüngere Körper in die Überlegenheit rutschen. Interessantes anbei: geht man von einer durchschnittlichen Schlacht aus, mit Kriegern aller Altersgruppen, sind 7 von 10 Überlebenden über 30 Jahre. In der heutigen Zeit nichts besonderes, aber im Mittelalter war man da schon ein erfahrener, in die Jahre gekommener Ritter - oder einfach nur Fusssoldat.
Guter Hinweis, danke!
Leider, oder zum Glück, habe ich persönlich keine Erfahrungen mit Messerattacken.
Das sollte ich auch im Hinterkopf behalten.
Wobei mir dabei einfällt, dass dieses Thema bereits im Hildebrandslied eine wichtige Rolle spielte. Leider fehlt da der Schluss, so dass wir nicht sicher wissen, ob nun Vater oder Sohn gewonnen hat oder sie sich doch noch einigen konnten.