nach Jahren reines Papierschreibens habe ich Papyrus entdeckt.
Nun habe ich eine bunte Sammlung vieler Seiten von verschiedenen Teilen meiner Erzählung.
Wie gehe ich strukturiert an eine Sortierung der Seiten mit Papyrus ran ?
Schreibe ich die Seiten ab und erstelle für jede „Sammlung“ eine neue Datei und organisiere diese dann im Zeitstrahl ?
Du hast ja die Möglichkeit, Szenen zu setzen, mach das doch so, wen du es so zuordnen kannst, oder kapitelweise, das kannst du dann fröhlich hin und herschieben, wie es passt.
Ich arbeite sehr selten mit Handschrift, aber dann sind’s immer Riesenstapel
Lusmores Tipp ist super, ich mache das genauso oder benutze ein Denkbrett (je nach Content). Wenn ich mit Handschrift experimentiert habe, scanne/fotografiere ich erstmal alles, bevor ich damit weiter arbeite.
Was Müll ist oder wohin etwas Brauchbares kommt, schaue ich dann auf dem Bildschirm.
Mehrere Dateien würde ich nur anlegen, wenn es Zettel-Seiten-Inhalte sind, die inhaltlich nicht zusammengehören.
Wenn sie aber inhaltlich zusammengehören: in Szenen oder Kapitel anordnen, die kann man auch jederzeit an andere Stellen verschieben - in einem Dokument bzw. Projekt.
Das Projekt besteht aus dem Hauptdokument mit Text/Szenen/Kapiteln, Navigator, Organizer, Zeitstrahl und z.B. der Figuren-DB. Im Hauptdokument können die genialen Notizen, Pinnwände, Denkbretter helfen.
Weitere Dokumente (Dateien) können verknüpft werden, bleiben aber eigenständig.
Die Figuren- (und Orte, Gegenstände-) Datenbank kann man übrigens auch für mehrere Projekte verwenden, wenn man das möchte.
Der Zeitstrahl ist zum Organisieren m.E. nicht so geeignet, dafür ist eher Navigator und Organizer gut,
Wichtig ist, dass Szenen und/oder Kapitel verwendet werden, damit man die Struktur auch sehen kann (das geht nicht bei einem monolithischen Text).
Schau doch mal bei Youtube/Papyrus Autor vorbei, da gibt es einige gute Anleitungs-Videos.
Daran liegt es nicht, eher an der Menge an Zetteln. Ich denke Kapitel, so habe ich bereits angefangen, werden hier erstmal helfen, mittlerweile „kleben“ schon die ersten Notizzettel am Text, super das diese an eine Zeile geheftet werden können und mitwandern.
Ah, scannen, auch eine gute Idee, Danke, mache das mal. Leider habe ich mein ganzes Geschriebenes auf mehrere Notizbücher, Ordner und Blöcke verteilt. Scannen scheint hier das Richtige zu sein.
Wenn ich non-A4 Formate habe, "scan-"fotografiere ich mit meinem Handy, funktioniert super und schnell. Achte nur darauf, dass die Umgebung hell genug ist.
Vielleicht verstehe ich dein Problem nicht richtig. Aber wozu denn alles scannen?
Du musst doch ohnehin alles abschreiben. Das wird doch ein Vorgang mit längerer zeitlicher Ausdehnung sein. Diese abgeschriebenen Texte musst du dann in eine sinnvolle Struktur bringen. Dabei helfen dir Kapitel- und Szeneeinteilungen. In die musst du dich einarbeiten.
Diese Kapitel und Szenen kannst du dann ganz einfach im Navigator in eine sinnvolle Reihenfolge bringen. In aller Regel tippst du an so einer handgeschriebenen Seite wahrscheinlich eine Weile. Da wird das nachgestellte Verschieben an die richtige Stelle das kleinste Problem sein.
Also – wichtigste erste Lerninhalte (Videos ansehen): Formatvorlagen, Kapitel, Szenen, Navigator.
Alles in einer einzigen Datei sammeln, was zu einem Buchprojekt gehört.
Ich habe meine Einfälle von Anfang an wie folgt sortiert:
→ längere Textstücke als eine Szene
→ Ideensammlungen für eine bestimmte Szene als eine Szene
Diese Szenen habe ich in den Überschriften mit prägnanten Stichworten und Symbolen versehen, so dass ich Themen und Bearbeitungsstand jeder Szene sofort übersichtlich im Navigator sehe.
→ Kurze, unzusammenhängende Notizen und einzelne Einfälle hatte ich als kleine Notizzettel auf den Pinnwänden gesammelt. (Inzwischen habe ich 9 verschiedene Pinnwände zu verschiedenen Themengebieten.) Nach und nach sind viele Notizzettel aus der Pinnwand auf die Szenen gewandert und dann eingearbeitet worden.
→ kurze Textstücke, die so etwa 3-10 Sätze lang sind und keine eigene Szene ergeben, hatte ich zuerst als Textschnipsel auf der Pinnwand gesammelt, dann aber auf den Pinnwänden total den Überblick darüber verloren. Jetzt habe ich dafür ein eigenes Kapitel namens „Die Textschnipsel“ hinten an mein Manuskript angehängt, das ich ab und zu überfliege oder mit der Stichwortsuche durchsuche.
Das Wichtigste ist für mein Buchprojekt auf jeden Fall der Navigator, in dem ich den Überblick über meine Szenen behalte und die Szenen immer wieder umsortiere.
Hast du schon mal längere Texte oder Notizen abgetippt? Das kann Stunden dauern und ist nicht immer angenehm für den Nacken, wenn man nach links auf eine Vorlage, die auf dem Tisch liegt, schauen muss.
Ich würde auch für das Scannen oder Fotografieren plädieren. Dann vergrößert man am besten Papyrus auf die halbe Bildschirmgröße (oder nutzt 2 Monitore) und ruft das Gescannte als pdf-Datei oder Foto-Datei daneben auf und kann sehr bequem und viel halsschonender abschreiben, als wenn man eine sperrige Papiervorlage neben dem Rechner liegen hat. Selbst diese Vorlagenhalter, die man an den Bildschirm anklipsen kann, sind nicht so gut geeignet, vor allem nicht, wenn die Vorlage ein gebundenes Notizbuch ist. Das kann man da nämlich nicht einspannen.
Lieber @Sulzart, für die Zukunft würde ich dir raten, entweder nur noch auf losen Blättern zu schreiben, oder auf einem Tablet. Die losen Blätter kannst du in einem Copyshop sehr schnell über den Vorlageneinzug, der oben auf den meisten großen Kopierern drauf ist, einscannen. Da hast du einen Riesenstapel im Nu eingescannt. Es würde sich auch lohnen, mal in eine Unibibliothek zu schauen. Ich weiß, dass z.B. in der Unibibliothek Würzburg das Scannen kostenlos ist (Copyshops berechnen dafür meist etwas). (In Wien war das Scannen in der Bibliothek aber gar nicht kostenlos, sondern sogar teurer als das Kopieren, obwohl dabei Papier verbraucht wurde. Versteh’ einer die Wiener … )
In Würzburg braucht man zwar eine Copy-Karte, aber man verbraucht kein Guthaben, wenn man nur scannt und nicht kopiert. Vielleicht ist das an anderen Unis auch so?
Ein Tablet ist auch eine Option, weil man da das Geschriebene leicht in eine pdf-Datei verwandeln kann. Manche Apps können auch Handschriften erkennen. (Ich glaube, Apple ist da besser als Android, aber mit Apple habe ich noch nie gearbeitet.)
Oder, wenn du gerne handschriftlich schreibst (was ich bei der Ideenfindung sehr gut nachvollziehen kann und genauso mache), könntest du auch über die Anschaffung der Software „Dragon Naturally Speaking“ nachdenken. Dann kannst du deine Texte diktieren. Ich habe das vor Jahren mal versucht, aber ich tippe sehr schnell, sodass sich das für mich nicht wirklich lohnt, zumal das Programm meine Fantasynamen einfach nicht lernen wollte. Aber vielleicht schreibst du ja gar kein Fantasy und die Erkennung der Wörter hat sich seitdem enorm verbessert?
Nach dem, was ich gelesen habe, WIRD das Stunden dauern.
Dann würde ich mir sicher nen Notenständer kaufen, bevor ich mir die Mühe mache, alles einzuscannen, nur, damit ich es auf dem Bildschirm daneben habe. Aber jedem, wie er will.
Ist auch nicht viel besser. Du musst immer noch am Bildschirm vorbeischauen. Und du musst immer wieder die Hand von der Tastatur lösen, um umzublättern und sicherzustellen, dass die Seite sich nicht von alleine wieder zurückblättert. Also musst du sie fixieren. Das dauert viel länger, als durch eine pdf-Datei zu scrollen. Aber wie gesagt, am besten ist es, wenn man auf losen Blättern schreibt. Dann kann man 100 Seiten in ein paar Sekunden einscannen (Vorder- und Rückseite) und eine pdf-Datei erstellen lassen.
@Pamina22 danke für die ausführlichen Tipps, da ich ja gerade erst mit Papyrus starte, war meine Frage eher struktureller Natur. Ich habe mittlerweile, alle Blätter gescannt und kann sie nun auf meinem großen Bildschirm parallel zu Papyrus aufmachen und angenehm schreiben.
Ich schreibe gerne per Hand und auf dem iPad pro mit Stift läuft es trotz meiner „dynamischen“ Schrift doch sehr gut.
Spracherkennung benutze ich maximal zum Sprachenlernen, auch ich schreibe ziemlich flüssig mit der Tastatur. Handschriftlich ist eher für unterwegs. Wenn ich irgendwo bin mit meinem Block und schneller was notieren kann, der Block ist selten leer, das iPad manchmal
Scannen kann ich zum Glück auch in der Dienststelle, hier stehen die Geräte zu Verfügung, aber Losblattschreiben, wäre bei meiner Ordnung später eher ein Lückentext.
@tomP Scannen klingt erstmal unlogisch, hat aber für mich den Vorteil, meine Texte als PDF in meiner Ablage zu haben und von jedem System Zugriff darauf zu haben. Notenständer steht neben dem Computer, aber meine A5 Notizen sind mir, vor allem weil ich nicht sehr leserlich geschrieben habe, zu klein. Am Bildschirm kann ich das dann etwas vergrößern, man wird ja nicht jünger.
@_Corinna Danke, ja so in etwa hatte ich mir eine Struktur erhofft. Danke Papyrus mache ich mir momentan viel mehr Gedanken um die Personen und die Story als vorher. Vorher war es eher „Flow“ und egal wohin geschrieben. Nun soll es ein Ganzes geben.
An alle: Ich denke ich werde all Eure Tipps versuchen für mich zu verwenden. Vielen Dank.
Ich habe hier 14 Tagebücher aus den Neunzigern - geschrieben mit Bleistift. Eins davon habe ich bereits eingescannt. Ich habe also in etwa eine Idee von dem Aufwand. Aber mach deine Erfahrungen.
Da kann der reMarkable eine sinnvolle Hilfe sein. Ich nutze das Gerät jetzt seit einem dreiviertel Jahr und bin sehr angetan. Sehr angenehmes Schreibgefühl. Keine losen Blätter mehr, immer alle Aufschriebe zur Hand. Und wenn die Texte auf den Mac sollen, dann über die Handschrifterkennung importieren. Die erkennt sogar meine Klaue sehr gut.
Auch wenn es nun schon fast 2 Jahre sind, um das reMarkable schleiche ich schon lange, habe aber die Befürchtung, dass es das gleiche Schicksal wie meine FreeWrite ereilen wird. Die Größe finde ich super, ich schwanke halt zwischen „ein“ Gerät wie iPad oder zwei Geräten um nicht abgelenkt zu werden. Wie bekomme ich die Texte dann in Papyrus ? Schrifterkennung ?
Ich habe nur einen kurzen Blick auf die Webseite von Remarkable geworfen und dort gelesen, dass das Gerät selbst Handschrift erkennen kann. Als Exportformat stehen nur PDF, PNG und SVG zur Verfügung. Ich würde aber wegen der Handschrifterkennung davon ausgehen, dass man in dem PDF den Text auswählen, kopieren und dann in Papyrus einsetzen kann. Vor dem Kauf vielleicht besser noch mal nachfragen.