Nicht zum ersten Mal schaue ich vor und nach dem Überarbeiten eines Kapitels in die Stilstatistik und beobachte, wie sich die Balken verschieben. Und denke: Wie bequem wäre es, ich könnte einfach auf einen dieser Balken klicken, und dieser Klick würde mich in das entsprechende Kapitel führen und dort genau die (und gerne nur die) Stilschwächen markieren, die Papyrus dort ausmacht.
Zum Beispiel: Kapitel 4 weist 69 Prozent mehr Verbfaulheit auf als der Durchschnitt meiner Kapitel. Da fände ich es aufschlußreich, einfach auf den Balken zu klicken und mir im Kapitel anzusehen, wo denn die ganzen faulen Verben stecken. Und wenn ich die wirklich Störenden beseitigt habe, klicke ich zurück und lande wieder bei der Stilstatistik. Stilstatistik aus, und zurück zum normalen Korrekturmodus so, wie die Stilanalyse eben eingestellt ist.
Ich könnte das bestimmt simulieren, indem ich mir selber das entsprechende Kapitel vornehme und die Stilanalyse so modifiziere, daß sie eben nur Verbfaulheit anzeigt. Allerdings wäre das für jedes einzelne Kapitel äußerst umständlich und aufwendig.
So oder so: Ich bin gespannt, wie die Stilstatistik noch ausgebaut wird!
Mir würde es für den Anfang schon reichen, wenn man die Basis sehen könnte, auf denen die Abweichungen berechnet werden. Wovon gehen denn die 69% aus, die Du erwähnt hast ?
So wie ich das lese, basieren die Abweichungen auf dem Durchschnitt aller Kapitel. Beispiel: Im Durchschnitt aller Kapitel hast Du fünf faule Verben, aber in Kapitel zehn sind 15. Dann wäre das, so wie ich es verstehe, eine Abweichung von 300 Prozent mehr faulen Verben in Kapitel 15.
Ich arbeite erst seit ein paar Tagen mit Papyrus 11 und verpasse einem bereits fertigen und mehrfach überarbeiteten Manuskript damit den letzten Schliff. Da es sich um eine Kindergeschichte handelt, habe ich die Stilstatistik oft im Blick. Alle Balken sind mehr oder weniger Grünblau, mit Tendenz zu Blau. Demnach sollte die Geschichte relativ leicht lesbar sein.
Gibt es irgendwo Anhaltswerte, welchen Lesbarkeitsindex eine Geschichte oder einzelne Kapitel haben sollten, um junge Leser:innen ideal zu bedienen? Ich find hier nix.
Ich hänge mich hier mal dran und wünsche mir zusätzlich zu „Buchlings“ Wunsch noch folgendes:
Ich möchte gern die Größe der Textstücke, die Papyrus vergleicht, selbst festlegen können.
Also statt Kapiteln die Stilstatistik für jede Szene anzeigen lassen oder auch bestimmte Wort- oder Seitenanzahlen, beispielsweise immer 5 Seiten statt ein Kapitel.
(Meine Kapitel sind zu lang, als dass die Stilanalyse noch nützlich wäre, und von Hand 150 zusätzliche Kapitel einzufügen, um die Stilabweichungen lokalisieren zu können, killt die Romanstruktur und macht keinen Spaß.)