Spiele gerade mit der Stilanalye und Stilstatistik herum, um die Funktionsweise besser zu verstehen. Das v.a. hinsichtlich (zu) langer Sätze. Die Einstellungen für die Stilanalyse sind:
Basislevel 0
Anzeige testweise bei mehr als 90 Wörtern pro Satz
Das Ergebnis ist:
Es werden im eingestellten Basislevel bei der Stilanalyse im Text keine zu langen Sätze angezeigt. - Das ist korrekt
Rufe ich dagegen die Stilstatistik für das bearbeitete Kapitel auf, bekomme ich einen dicken Balken für das Vorhandensein von zu langen Sätzen. Keiner der Sätze in diesem Kapitel hat jedoch mehr als 90 Wörter (s.o.).
So, wie ich das verstanden habe, basiert die Stilstatistik auf dem eigenen Durchschnitt in diesem Textdokument. Sie macht dich also darauf aufmerksam, wenn in einem Kapitel die Sätze länger sind als durchschnittlich in den Kapiteln. Vermute ich.
Stimmt schon, die Statistik bezieht sich auf den Durchschnitt für den kompletten Text. Aber wenn ich die Grenze für lange Texte auf das Maximum einstelle (90 Wörter pro Satz), dann dürfte es doch gar keine zulangen Sätze geben, oder?
Wenn du immer 308 Wörter in einem Satz verwendest und plötzlich nur noch 3, dann fällt es der Stilanalyse eben auf.
Wenn du immer nu 3 Wörter pro Satz benutzt und plötzlich 88, dann müsste das theoretisch bei deinem Maximum auch auffallen.
Ich glaube, es geht um auffällige Abweichungen und nicht um die exakte Wortzahl. Ich mag mich aber auch irren. Auf jeden Fall würde ich die Werte der Stilanalyse nicht so eng sehen.
Ich habe gelesen, was hier vor einiger Zeit zu dieser Thematik geschrieben wurde. Gleiches Fazit: Nicht so eng sehen.
Dann ist es aber fast egal, welche Werte man für die Levels einstellt, ob 36, 44 oder 88 Wörter. Die Prozentangaben in der Statistik liefern so eine m.E. missverständliche Information.
Bleibt die Frage des persönlichen Stils. Klar ist: Musil hätte den ersten Satz im „Mann ohne Eigenschaften“ nicht stehen lassen, wenn er sich zu eng an die Stilstatistik von Papyrus gehalten hätte.