Liebe Experten: Es ist nur eine Kleinigkeit, aber je mehr ich darüber nachdenke, desto unsicherer werde ich.
Was findet ihr besser: „Stell dir vor“ oder „Stelle dir vor“. Aufgrund des Kontext ist beides möglich. Beides wird auch in diversen Wörterbüchern angeführt. Ich tendiere zu: „Stell dir vor“.
Diese Gummiparagraphen, wonach es zweierlei Lösungen gibt, sind häufig anzutreffen. Ich würde, wie @Suse, zu dem tendieren, was besser von der Zunge flutscht und nicht ‚sperrt‘. In wörtlicher Rede sind diese Auslassungen „stell(e) dir vor“, „komm (ein)mal runter“, „auf (da)s Glatteis führen“ u.s.w. die natürlichste Art und Weise. In gehobener Sprache oder auch in lyrischen Texten ist das wieder anders.
Für moderne Unterhaltungen ist ‚Stell dir vor …‘ die gebräuchliche Version.
‚Stelle dir vor …‘ klingt sehr gehoben und ist für gewisse Konversationen wichtig. Ich selbst brauche das manchmal.
„Stelle dir vor …“ > mystisches Gelaber von Geistlichen, Gelehrten, des verschrobenen alten Onkels, das aufgesetzt hochnäsige Gehabe des Mäzen im Herrenklub der royalen Akademie der Wissenschaften etc
„Stell dir vor“ > umgangssprachlicher und gewöhnlicher
An einem mittelalterlichen Hof oder einem entsprechenden Fantasy-Setting ist diese Ausführung für mich ‚normal‘ … es kommt eben immer auf den Kontext an …