Staubfänger

Staubfänger

Der Wagen rollt langsam zum Tor, der Blinker tickt gedämpft, meine Mutter sitzt hinter dem Lenkrad und kaut auf ihrer Lippe. Ich versuche einen Ort in mir zu finden, an dem ich bestehen kann oder mich an den Moment zu binden. Denn er wird kommen. Der Komplex ist von Tannen gesäumt und ich erinnere mich bewusst daran, dass sie auch im Winter ihre Nadeln nicht hergeben. Sie stellen sich dem Sturm immer wieder.
Wir parken und durchqueren die Passage zur Klinik. Wir müssen durch eine rot-weiß gestreifte Schranke - vorbei an einem kleinen Führerhäuschen. Das wird nun also der Komplex sein, der mich beherbergen wird. Wenn es uns gelingen sollte, das auszudrücken, was kaum auszudrücken ist. Die Gänge sind nicht steril, nicht so wie ich es erwartet hatte und unsre Schritte machen kaum Geräusche. Die Gänge sind breit und mit alten, dunklen Wandtäfelungen überzogen, wo hier und da der Lack bricht. Ich muss an ein altes Herrenhaus denken, irgendwo versteckt im Wald, das nur hier und da besucht wird.
Meine Mutter kennt den Weg, sie war schon hier. Manchmal ist sie ein Geheimnis für mich. Ihr Blick bleibt ehrlich, aber er verbirgt etwas. Ich bin überrascht, wie schnell sie den Weg findet aber ich kann ihn mir nicht merken. Hier und da blitzen Leute mit weißen Kitteln auf, die im Kontrast stehen zu dem maroden Braun. Und andere, die ich noch nicht sehen will. Die hohen Fenster sind behangen mit grauen, gesteppten Tüchern, die einen Großteil des Lichts fangen und vielleicht findet man die Zeit, dem Staub zuzusehen wie er fällt. In Stunden in denen man wartet.

Die Atmosphäre ist seltsam, noch nicht greifbar für mich. So, als lebten die weiß gekleideten Gestalten in Symbiose mit ihr. Das sind Dinge, die mir auffallen. Dinge, die ich verstehen werde, ob ich will oder nicht. Wir setzen uns auf die mintgrünen Stühle vor dem Ärztezimmer. Meine Mutter pfeift vor sich hin wie sie es immer tut wenn sie aufgeregt ist. Ich greife mir die hellen Töne heraus und speichere sie. Ich gestehe mir ein, dass ich sie sehe. Die grauen Facetten in ihrer Mimik. Wie ein Schatten, den man krümmen und biegen kann und gegen die Wand lehnt, aber den man liebt und nicht vergisst.

Ich schaue auf die Tür vor mir. Dahinter sind leise Stimmen, die irgendetwas diskutieren. Mein Gefühl in diesem Moment ist wie zähe Materie, man zieht und zerrt und wird immer wieder zurück in die Ausgangssituation gezwungen. Wie wir so dasitzen und ich die Starre annehmen muss, frage ich mich, was sie gehört haben. Die Wände in den Gängen. Was sie weitergeben. Ein Lexikon, in dem ich bald wälzen werde.

Meine Mutter neben mir wärmt mich, auch wenn die Haut um ihre Nase fahler geworden ist. Sie wärmt mich mit Gewohnheit und sie pfeift und drückt meine Hand in Intervallen. Gewohnheit will ich mitnehmen. Ich will sie bei mir haben, weil sie das Neue weichklopft und erträglich macht. Etwas auf das ich bestehe, meine Forderung um hier zu bleiben.

Vor mir ist die Tür, die ich mit dem zähen Gefühl und sogar Angst blockiere und wenn sie sich öffnet, treten sie zur Schau. Die Herren der Medizin in ihren gebleichten Kitteln, die dich analysieren wollen und dir eine gepfefferte Diagnose ausstellen. Das ist zumindest ist das Bild, das ich vor mir herschiebe. Und du weißt nicht, wie du damit umgehen sollst, bist überfordert und du hörst nicht auf dir selbst Fragen zu stellen bis du sie beantworten kannst, irgendwann.

Gerade als ich fertig gedacht habe, wird die Klinke betätigt. Von einer Sekunde auf die andere fangen meine Augen an zu brennen. Etwas wird anders. Mir bleibt nur ein kurzes Zeitfenster um mich zu orientieren, oder mich hinter meiner Mutter zu halten. Mein Hals pocht und zieht sich zusammen, aber ich schlucke den Tremor geübt hinunter. Mir und meiner Mutter werden die Stühle zugewiesen und kurz fühle ich mich, als nehme ich an irgendeiner wichtigen Besprechung teil. Wir setzen uns und ich erhasche einen flüchtigen Eindruck über das Ärztezimmer. Dicke Bücher in den Regalen, getrocknete Kaffeekreise auf dem Tisch und ein Skelett rechts in der Ecke. In Gedanken beeile ich mich, es mit Fleisch und Sehnen zu überziehen.

Ich bin eingekreist. Wie auf einer Lichtung. Aber auf einer, in der du nicht in das Geäst und die Tannen huschen kannst und dich mit Moos bepackst um dich zu tarnen. Drei Ärzte und eine Psychologin.

Soweit mein Bild.

Der Schatten meiner Mutter gibt sich Mühe gerade zu sitzen. Aber sie scheint nicht die rechte Position zu finden, sie schlägt die Beine immer wieder übereinander. Die Stimmen beginnen, Unterlagen werden auf den Tisch gelegt. Der Oberarzt schaut mich an. Kennt er die dumpfen Schläge, die mich hier hingebracht haben? Ich kann seinem Blick nicht lange standhalten. Es ist, als kenne er mich schon. Als könne er mich an den Komplex fesseln, seien es auch nur 8 Wochen. Seine Augen scannen mich als spielte ich in irgendeinen Science-Fiction Streifen die zu bemitleidende Nebenrolle, die konzipiert wurde, um zu scheitern.

Meine Mutter fängt an zu erklären. Sie gräbt den Staubfänger wieder aus. Es ist, als nähme sie einen Pinsel der die feinen Konturen freilegt um sie dann genau zu beleuchten. Kurz werde ich zornig. Irgendwo in mir. Ich habe kein Zeitgefühl mehr, mir bleibt nur mein Zwischenraum. Mir ist als werde ich zerpflückt. Auseinandergenommen. So schnell und unerwartet, dass ich feststecke und sie wieder da ist, die zähe Materie.

Die Ärzte schauen auf ihre Klemmbretter und blicken ernst, einer nickt verständnisvoll. So, als wäre es schon so weit. Fünf nach zwölf. Ich schiebe ein Lächeln vor und schaue auf die angetrockneten Kaffeekreise auf dem Tisch und habe mein pulsierendes Skelett als Rückhalt. Mein Oberkörper ist aufrecht und gespannt wie ein Bogen aber ich knicke die Füße ein und verkrampfe die Zehen.

So sieht man mir den Schatten nicht an, der Löcher in meinen Magen frisst. Meine Mutter erläutert und erklärt, rutscht auf dem Stuhl herum und ihre Stimme hallt durch meinen Kopf. Die Vokale polstern mich. Nur die „s“ Laute bringen mich zurück ins Zimmer. Die Ärzte kritzeln immer wieder auf ihre Blätter und ich versuche, die Worte zu erraten, weil ich denke, dass von hier alles ausgeht. Meine Zukunft im Komplex. Und sobald sie mich fragen - dann lächle ich. Wie ein Patient, der keine Ecken und Kanten hat, an dem sich nichts verhaken kann, sondern aalglatt hinunterrutscht. Man stellt ihn zu dem Schatten an der Wand und versucht, das Licht anzuknipsen.

Was könnte ich ihnen erzählen?

Dass hier und da eine Scherbe aus mir herausbricht und ich sie unter allen Umständen wieder in mich einfügen muss?

Die Blicke wechseln zwischen meiner Mutter und mir und ich werde hinein und hinausgeschleudert und kann mich nicht halten im Zwischenraum. Nur der Blick der Psychologin ist anders. Ich merke, dass ich hier und da zu ihr flüchte, bevor ich mich wieder zurückwinde um erneut hervorzubrechen. Zuerst habe ich es gar nicht gemerkt. Sie sitzt und schweigt. Sie lächelt beständig und es ist eigentlich kein Lächeln, es scheint etwas Zufriedenes zu sein. Detailliert und doch versteckt. Ich springe es an wie ein Tiger und ziehe mich wieder zurück in mein Gehäuse. Manchmal denke ich, ich könnte dem Gespräch mehr folgen, schaute ich zu ihr. Das passiert immer wieder bis ich es akzeptiere.

Die Diskussion nimmt ihren Lauf. Medikamentenpläne werden erstellt. Die Worte meiner Mutter fliegen durch den Raum wie Notenflügel von ferner Musik. Ich kann mir jetzt nicht die Mühe machen, sie zu sortieren. Die Psychologin schweigt aber sie hat etwas an sich. Etwas, das mich kurz wärmt. Alle paar Sekunden schaue ich in ihre Ecke. Sie hockt in der Nische wie eine Eule, zufrieden, mit runder Brille und kariertem Jackett. Ihr Gesicht scheint durchzogen von Linien, die sich einmal tief eingegraben haben aber auch herausgezogen sind wie alte Krampfadern. Und ich frage mich, ob mir schwarze Linien vertraut sind. Und wenn ich zu ihr sehe ist es wie ein Glimmen, das sich hervorhebt aus Umständen und Schicksalsschlägen. Ich muss an Sonne denken, die nach dem Regen kommt und bin überrascht, dass ich es sehen kann.

Kurz bin ich da, und habe ein Fragezeichen vor meinen Augen. Ich höre wieder hin. Die Worte der Ärzte werden wieder klarer. Hier und da verkrampfe ich noch die Zehen, das aufgezwungene Lächeln spannt etwas. Ich fühle mein halblebendiges Skelett im Nacken, der Tremor hängt irgendwo zwischen Magen und Kehle. Das Einzige, was ich höre, sind 8 Wochen. Aber ich bin kurz woanders. Das Gespräch ist schneller vorbei als ich dachte. Es war für mich zeitlos, flüchtig. Aber vielleicht habe mehr verstanden als ich dachte.

Meine Mutter reicht den Ärzten die Hand, wie bei einem Deal - und ich glaube, sie ist froh, aufstehen zu können. Ich hänge noch irgendwo zwischen Gespräch, 8 Wochen und Psychologin. Wie ist es zuzulassen, getrübtes Glas zu sein? Kann man Schatten messen oder untersuchen? Ich versuche es zu verstehen, wie glatte See nach einem Sturm. Als wir gehen schaue ich noch schnell zu ihr. So, als greife ich nach etwas Wegzehrung für die 2 Monate. Als uns die Ärzte verabschieden bin ich höflich und reiche die Hand, aber meine Mutter weint. Ich hoffe, dass der Arzt es nicht sieht.

Eine Träne hängt an ihrer Wange und fällt als sie geht. In Gedanken fange ich sie schnell auf und schütte Regenbögen hinein. Wie schillerndes Öl auf den Straßen, die abzweigen können. In welche Richtung auch immer. Ich tue es, weil ich sie liebe. Noch kurz hänge ich an ihrer hageren Gestalt und dann lasse ich sie los. Für 3 Wochen darf ich sie nicht sehen, nicht mit ihr reden, keine Briefe. Wir verlassen den Gesprächsraum, die Akten werden wieder einsortiert, die Krankenschwester bringt mich aufs Zimmer. Sie scheint nett zu sein.

Alles geht jetzt schnell und immer noch kann ich meinen Blick nicht recht fixieren. Ich bemerke nur flüchtig die Gitter vor den Fenstern, setze mich auf das Bett und halte inne. Ich versuche den Moment zu festigen, zu verstehen. Zu verstehen, dass sich Dinge eingraben. Ich ertappe mich dabei zu planen und abzuwägen. Und da meldet sich noch die Gewohnheit, die ich mit ins Zimmer zerren will um sie auf den Nachtisch zu stellen und hinzuschauen, sobald ich es brauche. Wie eine kleine Ikone. Aus Trotz bemale ich die Wände in Gedanken schwarz dann wieder weiß. Für ein paar Sekunden sitze ich einfach nur da. Ich schaue mich um. Das Zimmer ist leer und abgenutzt. Wie ein Handschlag alle paar Wochen. Der Tremor kommt zurück, aber langsamer. Die Krankenschwester macht mich aufmerksam auf das Abendessen. Wo der Speiseraum ist weiß ich noch nicht. Ich versuche mich aus der zähen Materie heraus zu winden und im Zwischenraum zu bleiben und mich auf 8 Wochen vorzubereiten. Ich möchte mit der Eule arbeiten - wenn überhaupt - und setze mich plump auf das Bett. Dann grabe ich meine Hände in die steife Bettdecke, die mir zu steril und papiern vorkommt und lasse es kurz zu. Das Gefühl, ein Staubfänger zu sein.

Wie Blätter im Wind lasse ich die Fasern flattern. Ich tue es bewusst - hocke in der Staubwolke, denke nach und übertreibe ein bisschen. Meine Hände liegen auf meinem Bauch, dann streiche ich über meine Beine, verschränke die Hände hinter meinem Kopf und lege mich hin.

Mein Körper ist da.

Mein Fuß wippt mit dem Takt der Uhr an der Wand. Hier und da denke ich an schneidende, tintige Linien. Und ich denke an Entwurzelung. Oder an etwas, das sich ändern kann - mit der Zeit. Oder auch an etwas, das dir zeigt, dass du lebst.

Wenn ich durch die Gitter schaue so ist der Himmel behangen und diesig, nicht ganz so bleiern wie vor einer Stunde. In meinen Gedanken komme ich langsam an und ich versuche ein bisschen nach dem Leuchten zu haschen, das den Schatten sticht.

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Der Wagen rollt langsam zum Tor, der Blinker tickt gedämpft. Meine Mutter sitzt am Steuer, kaut auf ihrer Lippe. Ich suche einen Zwischenraum in mir, einen Ort, an dem ich bestehen kann. Der Komplex ist von Tannen gesäumt. Ich denke daran, dass sie selbst im Winter ihre Nadeln nicht hergeben – wie Wächter, die den Sturm kennen und bleiben.

Wir parken, gehen durch die Passage zur Klinik. Eine rot-weiße Schranke, das kleine Führerhäuschen, dahinter der Komplex, der mich aufnehmen soll. Falls wir Worte finden für das, was kaum zu fassen ist. Die Gänge sind nicht steril, sondern mit dunkler Täfelung versehen, deren Lack blättert wie alter Staub von einer Oberfläche. Ich denke an ein Herrenhaus im Wald, lange unbewohnt, in dem Schatten und Erinnerung wohnen.

Meine Mutter kennt den Weg. Ihr Blick bleibt ehrlich, trägt aber Geheimnisse. Sie findet sich hier zurecht, ich nicht. Weiße Kittel leuchten wie Lichtblitze vor marodem Braun. Hohe Fenster mit grauen, gesteppten Tüchern fangen das Licht und den Staub, der sich langsam senkt – Staub, der Zeit sichtbar macht.

Die Atmosphäre ist wie eine fremde Haut, die ich noch nicht annehmen kann. Als würden die weiß gekleideten Gestalten mit ihr atmen. Wir setzen uns auf mintgrüne Stühle vor dem Ärztezimmer. Meine Mutter pfeift, wie immer, wenn sie aufgeregt ist. Ich speichere die hellen Töne, als wollte ich sie später in meinen Zwischenraum legen, um ihn zu wärmen.

Vor mir die Tür. Dahinter Stimmen, gedämpft wie durch Schichten von Staub. Mein Gefühl ist zäh, zieht mich zurück in denselben Ausgangspunkt. Ich frage mich, was die Wände gehört haben. Welche Schatten hier festhängen, wie Spuren, die nicht mehr weggewischt werden.

Meine Mutter drückt meine Hand in Intervallen. Gewohnheit. Etwas, das ich wie eine kleine Ikone auf meinen Nachtisch stellen möchte.

Die Tür blockiere ich mit Angst. Wenn sie aufgeht, treten die Herren der Medizin heraus. In meinem Kopf tragen sie Kittel, in denen man selbst zum Schatten wird. Ich weiß nicht, wie ich damit umgehen soll.

Dann bewegt sich die Klinke. Meine Augen brennen. Ein kurzer Moment, um mich zu orientieren – oder mich hinter meine Mutter zu retten. Mein Hals zieht sich zusammen, aber ich schlucke den Tremor hinunter.

Im Zimmer Bücher, Kaffeekreise, ein Skelett. Ich überziehe es in Gedanken mit Fleisch, um es weniger nackt im Licht stehen zu lassen. Doch der Kreis der Anwesenden schließt sich um mich.

Der Oberarzt mustert mich. Sein Blick bohrt sich wie eine Nadel durch den Zwischenraum, will mich hier festhalten – acht Wochen lang. Die Psychologin schweigt, aber in ihrer Stille liegt etwas. Sie sitzt wie eine Eule in der Nische, mit runder Brille und kariertem Jackett. Ihr Gesicht von Linien durchzogen, wie Landkarten, auf denen auch Stürme verzeichnet sind.

Ich merke, dass ich immer wieder zu ihr flüchte, um aus der zähen Materie des Gesprächs zu entkommen. Sie lächelt nicht, aber sie trägt etwas in sich, das wärmt. Ein leiser Schein, wie Staub im Sonnenlicht.

Medikamentenpläne werden erstellt. Meine Mutter spricht, ihre Stimme polstert mich, nur die „s“-Laute schneiden hindurch. Ich lächle aalglatt, damit niemand hängen bleibt.

Was könnte ich sagen?
Dass Scherben aus mir brechen, die ich unter allen Umständen zurückfügen muss, damit der Schatten nicht zu groß wird?

Die Blicke wandern zwischen uns. Ich werde hineingezogen, hinausgeschleudert. Aber der Blick der Eule bleibt. Er ist wie eine kleine Schneise im Schatten.

Das Gespräch endet schneller, als ich dachte. Acht Wochen. Ein Abschied. Eine Träne fällt von der Wange meiner Mutter. Ich fange sie in Gedanken auf und lege Regenbogen hinein – als Gegengift gegen den Staub.

Drei Wochen kein Kontakt. Die Krankenschwester bringt mich aufs Zimmer. Gitter vor den Fenstern. Die Luft riecht abgestanden, als hätte sich seit Tagen Niemand bewegt. Ich setze mich, male die Wände in Gedanken schwarz, dann weiß. Das Zimmer ist leer wie ein Zwischenraum, den noch niemand betreten hat.

Ich will die Eule als Kompass behalten. Grabe meine Hände in die steife Bettdecke, lasse kurz zu, Staubfänger zu sein. Wie Blätter im Wind lasse ich die Fasern flattern, setze mich in die kleine Staubwolke, die ich selbst aufwirble.

Mein Körper ist da. Mein Fuß wippt im Takt der Uhr. Ich denke an Entwurzelung und daran, dass Schatten sich manchmal bewegen, wenn das Licht sich ändert.

Draußen ist der Himmel diesig, nicht mehr ganz so bleiern wie vor einer Stunde. Ich greife nach dem Leuchten, das in den Staub fällt – und für einen Moment sticht es den Schatten.