Spracherkennung mit NaturallySpeaking

Guten Tag,

schreiben macht Spaß, Tippen aber kann auch mühselig sein, da ich z. B mich häufig vertippe und das 10-Fingersystem nicht beherrsche.

Es wäre schon für mich sehr vorteilhaft, wenn man Spracherkennungsprogramme (ich benutze NaturallySpeaking) in Papyrus Autor problemlos verwenden könnte. Das betrifft nicht nur das Diktat, sondern auch die Korrekturmöglichkeiten.

(Leider wird selbst in diesem Schreibfeld die Spracherkennung nicht angenommen.)

Was lässt sich in dieser Hinsicht machen?

Mit freundlichem Gruß

H. S.

Aw: Spracherkennung mit NaturallySpeaking

Hallo H. S.

Ich habe selbst mehrmals mit Spracherkennungsprogrammen experimentiert. Inzwischen habe ich mich davon verabschiedet. Nicht etwa, weil die Erkennensquote zu schlecht wäre. Mein Problem war, dass tatsächlich nur der Wortlaut umgesetzt werden kann. Betonungen, Stimmungslagen, Sprechgeschwindigkeit, das sind alles Parameter, die verloren gehen müssen. Ich bin der Meinung, das jeder geschriebene Text dazu bestimmt ist, gelesen zu werden. Das klingt banal, ist es aber nicht. Der geschriebene Text, muss mit einem begrenzten Vorrat an Zeichen auskommen. Das ist bei E-Books beklagenswerterweise nur noch schlimmer geworden. Also müssen alle Möglichkeiten der gesprochenen “Sprache” in die Zwangsjacke der geschriebenen “Lese” umgesetzt werden. Ich selbst kann beim Sprechen diese Disziplin nicht durchhalten. Daher mein Rat: Schreiber bleib bei deinen Tasten.

Mit getipptem Gruß

Fagus

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Ich beherrsche das 10-Finger-System auch nicht und vertippe mich auch oft. Ist alles kein Hindernis, um doch ab und zu das eine oder andere Buch fertig zu kriegen :wink:

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Aw: Spracherkennung mit NaturallySpeaking

Wo ist der Like-/Gefällt mir-Button, wenn man ihn braucht? :smiley:

Aw: Spracherkennung mit NaturallySpeaking

Guten Tag, Fagus,

die Argumentation ist für mich nicht stichhaltig. Denn wenn wir etwas lesen, dann lesen wir den Wortlaut. Betonung, Stimmungslagen und dergleichen entstehen beim Lesen im Kopf. Sie sind also nicht Gegenstand des Textes selbst, sondern werden durch das Wort erzeugt.

In der Vergangenheit gab es Autoren (Goethe zum Beispiel) der diktierte seine Texte. Nun kann ich mir keine Sekretärin leisten, die ständig verfügbar wäre, um meine Ideen aufzuschreiben. Ich habe auch viel zu wenige. Wenn ich aber mal eine habe, dann entspringt sie unmittelbar meinem Kopf, und dann ist es mühselig, diese Gedanken wegen meiner unzulänglichen Fähigkeiten einzutippen. An dieser Stelle kommen die Stärken der Spracherkennungsprogramms zum Tragen. Deshalb halte ich es weiterhin für wichtig und notwendig, dass man in einem so wunderbaren Programm wie Papyrus Autor seine Gedanken durch gesprochene Sprache festhalten kann.

Mit gesprochenem Gruß

H.S.

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„Das Pferd wird es immer geben, Automobile hingegen sind lediglich eine vorübergehende Modeerscheinung."

Der Präsident der Michigan Savings Bank, 1903

Aw: Spracherkennung mit NaturallySpeaking

Spracherkennung hatte seinen ersten richtigen Hype vor 20 Jahren, Mitte der 90er. Da haben wir auch wunderbar verkauft, gekoppelte Systeme. Dann ebbte das wieder ab, nahm wieder zu und wieder ab - kontinuierlich in Richtung unbedeutende Nische.

Es wird simpel nicht sonderlich vom Markt angenommen, das ist leider Fakt.

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Wäre ich mir aktuell nicht mehr ganz so sicher. Gerade die letzte Version von Dragon (Nuance) kann sich in Verbindung mit Office Produkten durchaus sehen lassen. Ich selbst bevorzuge zwar auch erst einmal weiterhin die Tastatur, aber das ich testen konnte, war aller Ehren Wert. Im Zeitalter von Touchscreen Monitoren, die sich zurzeit ebenfalls verbreiten, rechne ich auch wieder mit (etwas) mehr Fokus auf der Spracherkennung und von zumindest einem professionellen Anbieter einer Spracherkennung für spezielle Anwendungsfälle weiß ich, dass an einer Version für den Massenmarkt gearbeitet wird. Ich würde das Thema nicht komplett abschreiben :wink:

Aw: Spracherkennung mit NaturallySpeaking

Das war ja auch keine Qualitätsaussage, sondern eine über die Akzeptanz des Marktes.

Und komplett abgeschrieben habe ich das Thema auch nicht, aber wenn man 25 Jahre lang sieht, dass ein spannendes Thema immer “kurz vor dem Durchbruch” steht, mildert das die Spannung und Erwartung etwas :wink:

Aw: Spracherkennung mit NaturallySpeaking

Guten Tag,

John Irving schreibt mit der Hand, benötigt (vermute ich) Papyrus nicht unmittelbar. Aber Nietzsche, Brecht un dHemingway schrieben mit der Schreibmaschine. Diejenigen, die mit einer besseren Schreibmaschine dem Computer schreiben, benötigen Papyrus (Stilprüfung, Rechtschreibprüfung, Recherchemöglichkeiten usw. einmal ausgeklammert) auch nicht unmittelbar. Warum also nicht eine Möglichkeit schaffen, die den Kreis der Nutzer erhöhen könnte? Man kann dann immer noch entscheiden, welche Methode für einen die beste ist. Das ist, so glaube ich, auch ein Verkaufsargument.

Übrigens, Tom, Autoritätsargumente sind in der Hierarchie immer die letzten. Da es für jedes Argument auch eine Autorität gibt. Zum Beispiel meinte Thomas J. Watson, ehemaliger IBM-Vorstandsvorsitzender, dass es auf der Welt nur fünf Computer geben wird. Auch er ist eine Autorität gewesen.

Mit freundlichem Gruß

H. S.

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Lieber H.S.,

ich verstehe leider nicht ganz das Problem. Allerdings nutze ich Macs und die Spracherkennung-Software von Nuance heißt dann Dragon Dictate. Ich nutze es nicht ausgiebig. Doch ich kann prinzipiell in Papyrus diktieren - mit relativ guten Ergebnissen.

Allerdings empfiehlt Nuance, für das Diktat das spezielle Diktatfenster zu nutzen. Das scheint dann noch viel besser zu funktionieren d.h. fehlerfreier und das Programm kann dann “lernen”. Also, hier würde es letztlich, wenn man es wirklich ausgiebig nutzen möchte, Sinn machen, den Text erst zu diktieren und dann ins das eigentliche Textprogramm zu kopieren. Aber wie gesagt, auf dem Mac geht es gut mit Papyrus.

Liebe Grüße

Markus

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Der entscheidende Punkt dürfte sein, dass sich der aktive Wortschatz, den man beim Schreiben, und der, den man beim Sprechen zur Verfügung hat, unterscheiden, und zwar in der Regel enorm, nur ist man sich dessen nicht bewusst. Bis man eben mal probiert, zu diktieren statt zu schreiben.

Die meisten Schriftsteller, die ich kenne, und ich auch, sind schriftlich wesentlich eloquenter als im direkten Gespräch (höflich ausgedrückt). Fällt oft auch in Videointerviews auf, wenn man mal drauf achtet. Ich vermute, das dürfte sogar der Grund sein, warum man überhaupt beim Schreiben hängenbleibt: Weil man merkt, man kann sich damit besser ausdrücken. Nun - wozu soll da eine Diktiersoftware gut sein?

Auf der anderen Seite gibt es Leute, die im Gespräch die Tischrunde ganze Abende blendend unterhalten, die witzig, bildhaft, anschaulich erzählen - nur darf man sie nichts schreiben lassen, weil dann nur verkrampfter Quark herauskommt. Die sollten es vielleicht mal mit Diktiersoftware versuchen …

(Es soll auch Ausnahmen geben. Mir fällt zwar gerade niemand ein, den ich kenne, aber z.B. J.R.R. Tolkien, von dem wir wissen, dass er ein hervorragender Autor war, soll auch ein blendender Erzähler gewesen sein.)

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Das Diktat, gleichgültig ob per Dragon oder Sekretariat umgesetzt, hat eine immense Bedeutung. Allerdings weniger im privaten Bereich und wohl auch weniger für die „typischen" Nutzer von Papyrus Autor.

Im Arbeitsbereich von Ärzten und Rechtsanwälten ist das Diktat, und zunehmend auch die Spracherkennung, kaum verzichtbar. Nicht nur, dass sich in kürzerer Zeit deutlich mehr Texte verfassen lassen. Die gesprochene Sprache ist für den Adressaten in der Regel besser lesbar und verständlicher, weil einfacher. Unnötig aufgeblähte Bandwurmsätze werden seltener, weniger Fremdwörter und klare Strukturen sind oft die Folge. Das Diktat fordert natürlich Übung.

Dass manche Vorteile des Diktats für Romanschreiber nicht unbedingt zählen, dürfte klar sein.

Bei der Benutzung von Papyrus Autor und Dragon empfiehlt es sich mE, während des Diktates die Dudenkorrektur und Stilanalyse auszuschalten. Sonst kommen sich die beiden Programme ins Gehege. Nach erfolgter Fertigstellung des Textes kann dann ohne Weiteres wieder die Rechtschreibprüfung genutzt werden. Einen Nachteil bei dieser Vorgehensweise konnte ich dabei nicht feststellen. Das spezielle Diktatfenster habe ich noch nicht vermisst.

Aw: Spracherkennung mit NaturallySpeaking

Ich verstehe die Probleme nicht. Ich arbeite mit Dragon 12 und habe es vor einem Jahr aufgegeben, weil es mir zu langsam war und ich mit dem diktieren schon vier Sätze weiter war, als das Diktierfenster. Lag aber am Rechner (Win 7 64 bit, icore 2). Nachdem sich meine Festplatte verabschiedet hat, habe ich auf SSD umgestellt. Und mit der ist alles um Klassen schneller. Ich habe Dragon wieder installiert und siehe da, es läuft wunderbar. Erstaunlich wenig Fehler und jetzt auch schnell genug. Und dabei spielt es keine Rolle, ob ich in Papyrus, Word oder Outlook diktiere. Das Diktat gilt immer für die sich im Vordergrund befindliche Anwendung. Ich diktiere auch grundsätzlich ins Diktierfenster.

Bezüglich des Wortschatzes diktiere ich nicht anders, als ich schreiben würde (außer dass ich die Satzzeichen mit diktiere). Es sind ja meine Gedanken, die ich zu Papyrus bringe und da fällt es mir nicht schwer, ans Schreiben zu denken und nicht ans Sprechen. Allerdings ist es meine Schreibweise, dass ich meine Gedanken immer schnell zu Papier bringe, um den Ideenfluss nicht zu behindern. Ich versuche also immer, mich nicht während des Schreibens mit besseren Formulierungen aufzuhalten. Die Feinarbeit kommt später, wenn der Text im Wesentlichen steht und nimmt natürlich viel mehr Zeit in Anspruch. Die Feinarbeit mache ich dann auch immer mit Tastatur und Maus. Mit Dragon wäre es mir zu mühsam, per Sprachbefehl im Text hin und her zu hüpfen. Prinzipiell ist es aber machbar.

Aw: Spracherkennung mit NaturallySpeaking

Jetzt fällt mir noch etwas ein: Die diktierten Texte werden in Papyrus immer in einer anderen Formatierung übernommen. Das mit Schriftart und Schriftgröße könnte ich in Dragon revidieren; für die Absatzformatierung habe ich aber keine Einstellmöglichkeiten gefunden. Wenn das Problem über Papyrus gelöst werden könnte, würde ich mich freuen!

Aw: Spracherkennung mit NaturallySpeaking

Obwohl ich mit 10 Fingern schreiben kann, nutze ich das Diktieren gern. Es kommt allerdings auf den Anlass und die Art der Vorbereitung an, ist also keine alleinseligmachende Lösung. Und man kommt ohne Korrekturen nicht aus.

Richtig ideal ist es jedoch erst, wenn man zum Diktieren ein Diktiergerät benutzt. Der Computer kann dann später das Diktat umsetzen. Dabei ist es egal, wie lange er dafür braucht. Damit ist das Warten weg. Allerdings ist ein Diktiergerät, das dazu brauchbar ist und nicht nur Textschnipsel erzeugt, teurer als das Diktierprogramm und Papyrus zusammen. Das ist ein echter Nachteil. Auf der anderen Seite kriegt man so auch füllergeschriebene Konzepte gut in den Rechner - und neben Papyrus ist ein Füller natürlich das einzig wahre Schreibinstrument :slight_smile: .

Natürlich findet die Umsetzung im Diktierfenster statt. Dann aber geht es mit „Kopieren“ und „Einfügen und Stil anpassen“ in Papyrus. Danach erst geht es an die Textarbeit, aber das ist ja normal. Dabei nützt Diktieren natürlich gar nichts mehr.

Aw: Spracherkennung mit NaturallySpeaking

Guten Tag,

mir liegt dieses Thema auch am Herzen. Ich diktiere beruflich täglich mit Dragon Naturally Speaking 13, kenne dabei keine Geschwindigkeitsprobleme und verwende meist das Dikierfenster. Dabei kann ich nicht bestätigen, dass das Diktat eher dem gesprochenen Wort ähnelt, als der schriftlichen Ausdrucksweise. Das (eingeübte) Diktat ersetzt einfach nur die Eingabemethode per Tastatur. Ich kann seit meiner Schulzeit im 10-Finger-System schreiben, aber es geht einfach sehr viel schneller, lange Texte zu diktieren. Da ist allerdings Microsoft Word aktuell sehr im Vorteil, weil ich da auch diktierend einen Text überarbeiten kann. Leider fehlt mir da das Hintergrundwissen über die Software, um zu wissen, ob diese Funktion der Direkteingabe auch in Papyrus realisierbar wäre. Aber für mich wäre es noch eine attraktive Möglichkeit für Papyrus. Ansonsten ist privat für mich Papyrus das allerbeste Schreibprogramm.

Aw: Spracherkennung mit NaturallySpeaking

Bitte nicht ältere Beiträge ohne neue Fragen etc. pushen, danke!

Wir haben übrigesn schon Rückmeldung, dass es mit V.8 besser gehen soll.

Aw: Spracherkennung mit NaturallySpeaking

Stimmt, einiges ist besser geworden:

  • Am Satzanfang wird jetzt automatisch großgeschrieben (nicht ganz zuverlässig - wenn man vorher im Text herungesprungen ist, nicht mehr, aber immerhin)

  • einige wenige Sprachbefehle funktionieren (“weiter bei”, “Streich das”) - leider längst nicht alle

  • Leerzeichen werden zuverlässiger gesetzt

ABER von “voll kompatibel zu Dragon” ist Papyrus immer noch weit entfernt:

  • das Dragon-Korrekturmenü geht nicht

  • die Sprachdatei wird nicht im selben Verzeichnis angelegt

Dragon kann also beim Diktieren/Korrigieren in Papyrus nicht hinzulernen, und ein komfortables Diktieren ist so nicht möglich. Wer ernsthaft auf Spracherkennung setzt, wird daher wie gehabt in den dragoninternen Editor diktieren und irgendwann nach dem Korrigieren den Text in Papyrus übernehmen. Kann man natürlich machen, ist und bleibt aber eine Krücke. Jedes Weiterbearbeiten in Papyrus danach ist ähnlich unkomfortabel.

Dass Belletristik-Autoren Dragon eher nicht verwenden, ist meiner Meinung nach kein stichhaltiges Argument: Papyrus wurde schon immer als DAS Werkzeug für Texte aller Art beworben - zu Recht. Und es gibt immer mehr Schreiber, die Dragon verwenden (und nicht zu vergessen: Leute mit Handicaps).

Die Sache mit dem anderen Wortschatz beim Diktieren kann ich für mich übrigens nicht bestätigen. Das ist meiner Meinung nach eine Frage von Gewöhnung und Training.

Dragon hat ein Dokument mit den Richtlinien zur dragonfreundlichen Entwicklung ins Netz gestellt, vielleicht hilft das ja weiter und womöglich wäre es ja mit weniger Aufwand realisierbar als gedacht? Hier:

nuance.custhelp.com

Ich eröffne dieses Thema nochmal. Viele meiner Briefe, Emails und Tagebucheinträge verfasse ich mit Nuance Naturally Speaking Version 13. Das klappt gut. Im Gegensatz zum Buch.
Gründe bisher: Die Sprachbandbreite im Roman will mir bei der sonst sehr guten Erkennungsrate nicht ausreichend gelingen und die Nacharbeit empfinde ich störender als das direkte Tippen (10 Finger-System klappt).
Hat jemand Tipps oder neue andere Erfahrungen?

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