Weiter unten wieder eine audiotechnische Umsetzung
Verblasst
Ein altes Band, es rauscht und bebt,
Dein bekanntes Lachen, das hier noch lebt.
Die Kamera dreht sich vorbei,
und lässt mich stehen – stumm und frei.
Die Fotos liegen längst im Staub,
ihr Glanz ist grau, der Rahmen taub.
Gesichter, die ich kaum erkenne,
doch einst so nah, dass ich sie nenne.
Wir verblassen – im grellen Licht,
ein paar Jahrzehnte – keiner über uns mehr spricht.
Nur Bruchstücke werden bleiben,
ein Bild, vielleicht ein Ton, ein Schattengesicht.
Die Steine tragen fremde Namen,
von Leben, die vergangen waren.
Vielleicht ein Lied, ein Traum hat überlebt,
nur stiller Stein, der einsam steht.
Wir verblassen – im grellen Licht,
ein paar Jahrzehnte – keiner über uns mehr spricht.
Nur Bruchstücke werden bleiben,
ein Bild, vielleicht ein Ton, ein Statist eines Lebens - mehr nicht.
Und Ruhm ist nur ein fernes Echo,
das flüchtig in den Zeiten weht.
Auch allergrößte Namen werden leiser,
bis niemand mehr ihr Wort versteht.
So werd auch ich zum Rest der Jahre,
ein Staubkorn, betrauert an der Bahre.
Vielleicht ein Atem, ein paar Jahre, kurz gespürt,
das in der Stille sich bald verliert.
Wir verblassen – im grellen Licht,
selbst Sterne sterben – und keiner spricht.
Und was von uns bleibt,
ist nur ein Bild, das in Erinnerung leise zerbricht.
Das Band verstummt, die Spur wird grau,
mein Bild verblasst im Dämmerblau.
Die Zeit trägt weiter, vergisst wer ich war,
ein ferner Hauch, kaum noch da.
