Sie oder sie

Als Erstautor sollte man sich um korrekte Rechtschreibung bemühen. Wenn man etabliert ist, kann man die Regeln eher mal brechen, denke ich.

@Manuela K. Ich liebe die Bilder von Arik Brauer

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Na ja: FOCUS - da erwarte ich auch nicht viel…
:wink:

Peter

Hi Waldfried!
Danke für dein Statement.
Ich vergaß, das Wörtchen bewusst einzusetzen. My fault.
Mir ging es nicht darum, die allgemeinen Rechtschreibregeln in Frage zu stellen, sondern darum, die Freiheit der Kunst zu verteidigen. Ich halte mich, soweit ich das vermag, streng an Orthographie und Interpunktion. Mag aber keine ideologischen Leitplanken, denen man stur zu folgen hat.
Du hast Recht. Bewusst und unbewusst sind zwei Paar unterschiedliche Schuhe.

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Vielen Dank für Eure Beteiligung an meiner … Verwirrung :slight_smile:

Das mit der Rechtschreibung ist bei mir ja so: Bis in die letzte Pflichtschulklasse hatte ich durchwegs schlechte Noten in Deutsch, weil meine Rechtschreibung aufgrund meiner Legasthenie wirklich übel war, und weil ich mit der Benennung all dieses grammatikalischen Firlefanz nie auf einen grünen Zweig kam. Ich meine, was interessiert sich eine Vogel für Ornithologie?

Dass es dann mit Rechtschreibung doch noch klappte, lag einerseits an meiner Lesebegeisterung und an einem älteren Förderer, der mich mit Abenteuerbüchern versorgte, dem ich einmal mein Leid klagte, und der sich dann wirklich die Zeit nahm, mir Grammatik und Rechtschreibung beizubringen, in dem er mir ihre Schönheit verständlich machte.
Er bemühte auch den Vergleich, dass selbst der coolste improvisierende Gitarrist jahrelang an seiner Technik feilte, und dazu gehört Disziplin und ein Gefühl dafür, was richtig ist. Das Gefühl, meinte der alte Herr, ist die Grundlage für das wirkliche verstehen. Beistrichsetzung nach Atem. Passt fast immer - nur so als Beispiel.
Kurz: Er schaffte es, mir einzuimpfen, dass mir die Notwendigkeit, richtig zu schreiben, als harmonisches Prinzip einleuchtete. Von da an gings rasant. Also flotter meine, ich. Es wurde besser.
Zu neunzig Prozent deckt sich mein Bauchgefühl bezüglich der Richtigkeit mit der faktischen Richtigkeit. Und dann kommt das Thema „Sie“ vs „sie“ und weil ich fast nur Romane schreibe, in denen sich die Menschen duzen; das bedeutet, die schriftstellerische/grammatikalische Notwendigkeit der Großschreibung von „Sie“ war mir fremd - und ich kannte aus meiner Jugend nur das großgeschriebene Sie aus der persönlichen Anrede in Briefen.
Auf buechertreff.de habe ich mich bei einem Thema über das Korrektorat diesbezüglich weit aus dem Fenster gelehnt, habe Haue gekriegt und dachte, ich gehe zu meinen Freunden im Papyrusforum, ein bißchen weinen.

Zum Glück fällt es mir sehr leicht, Fehler eingestehen - was vielleicht damit zu tun hat, dass mir das lernen einfach so viel Spaß macht :slight_smile:

Danke Euch allen!
Peter

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My two cents:
Ich schreibe auch, wie hier die Mehrheit, das “Sie” als Anrede groß.
Ausnahme mache ich nur in der Top-Bottom Rede. Spricht der Top den Bottom an, bleibt die Anrede klein, in ganz krassen Szenen wechsel ich in die dritte Person.

Das leuchtet als Stilmittel ein, um das Gefälle auch im Schriftbild erfahrbar zu machen. Das mit der 3. Person erschließt sich mir in dem Zusammenhang nicht, außer es richtet sich vom Bottom zum Top - oder verstehe ich das falsch?

Liebe Grüße!
Peter

Wahrscheinlich meint er es so, wie im „Schweigen der Lämmer“[FONT=-apple-system](Es reibt sich die Haut jetzt mit der Lotion ein).
Um das Machtgefälle und den Abstand zu betonen und gleichzeitig den Bottom zu einem bloßen Objekt zu machen.

“Haben wir es ihm nicht gesagt, er solle sich benehmen?” frage der Herr den Sklaven.

Verständlich, oder…

Jetzt hab ich es verstanden. Danke :slight_smile:

Ich verwende sogar Satzzeichen. Wir gehören damit einer qualifizierten Minderheit an.

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Also damit, dass jemand in einer privaten(!) Whatsapp-Nachricht nicht unbedingt auf Rechtschreibung achtet, kann ich noch leben. Nachrichten ohne Satzzeichen finde ich dagegen sehr anstrengend - vor allem, wenn sie länger sind. Manchmal mache ich mir nicht einmal die Mühe, solche Nachrichten zu lesen. :kissing:

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Ich möchte auf jeden Fall geltende Regeln beachten. Doch in der wörtlichen Rede kann ich Anredepronomen klein oder groß schreiben, ohne das die Papyrus-Korrektur es unterstreicht. Das Häkchen, „Korrektur auch in wörtlicher Rede“ ist gesetzt! Habe ich da eine Einstellung übersehen?

… woher soll Papyrus wissen, ob es ein höfliches Sie ist oder ein “normales” sie (z.B. Mehrzahl)?

“Glauben sie, dass es etwas bringt?”
“Glauben Sie, dass es etwas bringt?”
Beide Sätze sind korrekt, im ersten Satz wird eine Gruppe (mind. 2 Personen) als “sie” bezeichnet, im zweiten Satz ist es eine höflich angefragte Person.

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… Klar, das stimmt natürlich! :slight_smile: Vielen Dank, hätte ich auch von selbst drauf kommen können!