ich möchte gerne einmal eure Meinung zum Thema Self-Publishing im Bereich Kinderbücher hören.
Obwohl meines nur 10 Doppelseiten haben soll, liegen die Kosten bei rund 10,00 Euro pro Buch. Und hinzu kommen dann noch die Kosten für die Illustrationen.
Die meisten Kinderbücher/Vorlesebücher, die ähnlich gestaltet sind, wie meines, gehen für unter 10,00 Euro über den Ladentisch. Selbst bei einer recht großen Abnahmemenge komme ich da keinesfalls hin.
Sind solche Bücher für das Self-Publishing einfach nicht geeignet, oder habe ich nur die teuren Druckereien erwischt?
Ehrlich gesagt bin ich nun ratlos. Soll ich meine Geschichte doch besser an eine Agentur geben?
hab deine Eckdaten mal eben bei epuli eingegeben. Wenn man dort das Format Kinderbuch auswählt, Softcover, 10 Seiten und 10 Farbseiten, kommt man auf einen Einzelpreis von 5,41 €. Der Mindestverkaufspreis läge bei 6,99 €. Verdienst wäre dann 0,23 €/Buch. Bei einem Verkauf von 8,99 € kämst du auf einen Verdienst von 1,17 €/Buch. Bei einem Hardcover läge der Einzelpreis allerdings schon bei 10,32 €.
Einen durchschnittlichen Verdienst kenne ich leider nicht. Der Verdienst, mit dem ich zufrieden bin, ist vermutlich kein Indikator, da ich sehr wenig Wert auf einen Hammerverdienst lege. Ich freue mich über jeden Cent. Das meine ich wörtlich.
Du kannst getrost von einer Abnahmemenge unter hundert ausgehen. Deine Freunde erwarten sowieso, es geschenkt zu bekommen, is leider so. Umgekehrt gefragt, was würdest du für ein Buch mit so wenigen Seiten ausgeben? Und wieso machst du nicht die Illustrationen selbst? Wenn du die kaufen musst, brauchst du eine Auflage von tausend oder mehr, um schwarze Zahlen zu schreiben. Entweder machst du es als Liebhaberobjekt, oder du lässt es. Oder du findest einen Verlag.
Neulich gab es ein Interview mit u.a. Matthias Matting im SWR2 zum Thema SP, und da hat er meine ich erwähnt, dass alles, was farbige Illustrationen hat, sich im SP nicht lohnt. Betrifft nicht nur Kinderbücher, sondern z. B. auch Kochbücher. Genau aus dem Grund, den du auch schilderst: Der Preis wird dann zu hoch, um da auch nur ansatzweise was dran zu verdienen.
Ich würde auch vorschlagen, sich damit an einen Verlag zu wenden.
Was die Illustrationen angeht: Vielleicht mal Kontakt zu einer Kunsthochschule oder ähnlichem aufnehmen. Vielleicht findet sich der/die eine oder andere Student/in, der/die Lust hat, sich für schmales Geld mal auszuprobieren.
Ja, hätte ich auch gedacht. Sind denn Illustrationen in einem Kinderbuch nur schmückendes Beiwerk? Oder sind sie essentiell? Ja nachdem müsste man sich fragen, worin denn noch die eigene Leistung besteht. Bei einem solch dünnen Buch. Nehmen wie den Maulwurf, dem auf den Kopf gekackt wurde. Ohne Illustrationen geht es nicht. Raupe Nimmersatt. Idee und Text? Sicher, aber was ist die wahre Leistung? Die Idee? Der Text? Letzteres sicher nicht bei so wenig Text. Die Illustrationen sind eben nicht austauschbar, sonst wird es nichts.
Ich könnte sicher wahnsinnig tolle Kinderbücher machen. Falls ich auch nur ein bisschen Begabung in Zeichnen hätte. Aber die habe ich nicht. Also denke ich nicht daran, Kinderbücher zu schreiben. Also Suse, ich glaube, du bist niedlich, weil du meinen Text hinter dem eigentlichen Post nicht verstanden hast. Warum sollte ich Kochbücher schreiben, wenn ich nicht kochen kann? Warum Reisebücher, wenn ich nicht fotografieren kann? Die Liste ließe sich beliebig erweitern.
Der ursprüngliche Satz lautete: Ich möchte gerne einmal eure Meinung zum Thema Self-Publishing im Bereich Kinderbücher hören.
Meine Meinung: Man sollte es lassen, falls man eine Gewinnerzielungsabsicht hat. Man sollte gleich dreimal die Finger davon lassen, wenn man schwarze Zahlen schreiben will und nicht in der Lage ist, alles selbst herzustellen.
Die übliche Vorgehensweise stelle ich mir vor, dass man ein Team ist. Oder dass man sich Partner sucht. Partner für die Bereiche, in denen man selbst nicht gut ist. So können ein Grafiker, ein Illustrator und ein Texter so etwas auf die Beine stellen. Und die teilen sich dann die Einnahmen zu ausgehandelten Prozenten. Falls es dann ein Kaliber wie die Raupe Nimmersatt wird, kommt auch mehr als nur ein Abendessen bei rum.
Wieso? Was hat die Leistung mit der Quantität zu tun?
Ja. Auch.
Das finde ich auch. Nur mit der Suche nach geeigneten Partnern ist es eben nicht so einfach.
Ich glaube nicht, dass jeder Regisseur ein guter Schauspieler ist, wenn ich mir diesen Vergleich mal erlauben darf. Mein Chef ist ein super Koch. Ich kann nicht kochen, er nicht anschaulich schreiben. Würde er ein Kochbuch schreiben wollen, würde er mir den Inhalt liefern und ich würde es umsetzen. Womit wir wieder bei “deinem” Team sind.
Hallo @JazSwan
Gibt es viele Kinderbücher im SP Bereich? Da habe ich keine Ahnung.
Die Margen im SP sind jedenfalls um einiges höher, als bei einer Verlagsveröffentlichung. Der Verlag finanziert alles, bei SP muss man das selbst. Beim Verlag hat man oft wenig Mitspracherecht bei SP ist man da völlig frei. Hat alles seine Vor- und Nachteile.
Vielleicht findest du hier im Forum jemanden der dir mit den Illustrationen helfen kann.
SP in Farbe rentiert nicht. Die Kosten sind zu hoch.
Bei Kinderbücher sollten die Seiten aus Pappe sein. Es gibt Druckereien, die das anbieten. Rentieren würde es nur im Auflagendruck. Da brauchts du Platz zum lagern der Bücher und versendest sie selber an die Buchhandlungen (mühsam). Oder du nutzt Nova MD, ein Buchvertrieb für Verlage und Selfpublisher.
Buchtipp: Sylvia Englert, Handbuch für Kinder- und Jugendbuchautoren.