Seitenzierden automatisch einfügen

Ich mache mal dieses Thema auf, zugegebenermaßen noch ohne im Programm gründlich gesucht zu haben. Und ich bin gespannt, ob es sich mit Papyrus lösen lassen wird, oder ob ich einen Weg der Nachbereitung mit anderen Werkzeugen finden werden muss.

Ich trage mich mit dem Gedanken, in der rechten oberen Ecke meiner Taschenbuchausgabe auf allen ungeraden Seiten passend zum Inhalt ein Daumenkino laufen zu lassen. Als kleine Seitenzierden. Strichzeichnungen, sehr reduziert, und im allgemeinen zyklisch. Es wird etwas anderes, aber als Beispiel: Jahreszeiten. Da steht ein Baum, den wedelt es ein bisschen hin und her, manchmal regnet es, manchmal schneit es, er verliert seine Blätter, bekommt neue. Die Seitenzierden sind so bemessen, dass sie nicht in den Text hineinfließen. Ich habe die entsprechenden Zeichnungen so verfügbar, das ich anhand der finalen Kapitel- und Seitenaufteilung halbautomatisch für alle Seiten eine Zuordnung Seitennummer – Bildnummer generieren kann. Wenn etwa, um beim Beispiel zu bleiben, auf Seite 100 Mittwinter ist, auf Seite 135 Frühling, dann kann würden die entsprechenden Bilder auf den Seiten 100 und 135 platziert, und dazwischen automatisch 34 Einzelbilder der vorhandenen Bildsequenz Mittwinter bis Frühling gleichmäßig verteilt. Mit Dopplungen oder Auslassungen, je nach dem Verhätnis zwischen Seitenzahl und verfügbarer Bildsequenzlänge.

Ich hätte also eine generierte Liste Seitennummer – Bildnummer (bzw. -name) verfügbar und würde anhand der gerne die Bilder an einer vordefinierten Stelle platziert bekommen.

Gibt es dafür innerhalb von Papyrus bereits die Chance einer Lösung?

Ich würde die Liste zunächst in eine Papyrus-Datenbank importieren. In der Datenbank kann man ein Feld für ein Bild anlegen und den Dateinamen des Bildes aus den Daten der Liste zusammensetzen (Rechenfeld). Danach kann man eine Reportvorlage anlegen, die für jeden Datensatz zwei Seiten erzeugt – eine ungerade und die darauf folgende gerade Buchseite.

Auf der ungeraden Seite der Reportvorlage platziert man ein Textobjekt genau an der Stelle und in der Größe, wo später das Bild erscheinen soll. In dem Textobjekt wird ein Datenfeld für das Bild angelegt. Das Textobjekt würde ich außerdem „nicht verankert“ anlegen, damit die Zuordnung vom Bild zur Seite immer erhalten bleibt und man nachträglich trotzdem den Text einfügen kann.

Wenn man danach einen Report über alle Einträge der Datenbank macht, sollte ein leeres Papyrus-Dokument mit den Bildern auf den ungeraden Seiten entstehen. In dieses Dokument sollte sich der bestehende Text des Buches einsetzen lassen, ohne dass die Bilder sich verschieben.

Für die Titelei und ggf. das Inhaltsverzeichnis muss man sich noch etwas einfallen lassen, weil das nachträgliche Einfügen von Seiten am Dokumentanfang keine entsprechende Verschiebung der Bilder bewirken würde. Gegebenenfalls müssen dafür schon Seiten am Beginn der Reportvorlage vorgesehen werden, aber nur die letzten beiden Seiten (ungerade + gerade) werden zum sogenannten „Wiederholungsbereich für Datensätze“ ausgewählt.

Je nachdem, ob du schon am Layout deines Buches gearbeitet hast, könnte man ein Duplikat davon als Reportvorlage nutzen. Wahrscheinlich wäre das sogar der beste Weg – also zuerst das Layout ohne Bilder fertigstellen und anschließend als Reportvorlage nutzen.

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Danke für diese detaillierten Hinweise. Ich habe mittlerweile ein bisschen experimentiert und muss leider sagen, dass es mir zu kompliziert gewesen ist. Meine Lösung: ein eigenes Programm (mit Hilfe einer OpenSource PDF-Library), das dem PDF die „Daumenino“-Bilder entsprechend einer Liste und vorliegender Bilddateien hinzufügt.