Seitenwind Woche 7: Mach eine Szene!

Weihnachtsmarkt 2.0

Sie war allein auf den Weihnachtsmarkt spaziert. Eine Mutprobe. Seit ihrer Scheidung hatte sie vieles vermieden. Weihnachtsplätzchen backen. Einen Baum aussuchen.

Immerhin, den Adventskranz hatte sie aufgestellt und sich jeden Abend am warmen Licht der Kerzen gefreut, das ihr niemand mehr madig machte. Sie hörte immer noch Rolfs Stimme. „Religiöser Kitsch!“, hatte er gesagt. Vorbei.

Als sie am Morgen nach dem Wetter geschaute hatte, hatte der Tag sie mit zartem Rouge und einem Spitzenkragen aus filigranen Wolken begrüßt. Jetzt war der Wind aufgefrischt, der Tag zog die dicke graue Strickjacke über und der Weihnachtsbaum in der Mitte des Platzes wankte bedrohlich.

Die Händler rieben die Hände aneinander und stapften mit den Füßen. Der Wind scheuchte allerlei lose Papiere zwischen den Buden her, gebraucht und nutzlos, entsorgt. Der Wind trieb sein Spiel damit. Die Kälte ließ ihre Augen tränen.

Bei Käthe Wohlfahrt war es warm. Vielleicht könnte sie doch noch einen Stern aus Glas kaufen, der im Fenster das fahle Winterlicht zum Funkeln brächte. Oder das Licht der Kerzen.

Sie fand keinen Stern, der ihr gefiel.

Was ihr gefiel war zu teuer und was sie bezahlen konnte, gefiel ihr nicht und als sie mundgeblasene saure Gurken aus Glas als Weihnachtsschmuck entdeckte, floh sie aus dem Laden und hörte Rolf hämisch lachen.

Der Markt duftete nach gebrannten Mandeln und Zimtsternen, so sehr, dass sie die Süße schmecken konnte. Es roch ein wenig klebrig. Märchenweihnachtsmarkt, Sterntaler im Hemdchen mit bloßen Füßen in der Kälte.

Petra schlenderte zum Maronenstand. Kindheitserinnerungen. Die kleine Hexe. Der Maronimann war kein frierendes Männchen sondern eine frierende ärmliche Frau mit Hijab, dunkler Haut und ein paar bläulich schimmernden Tattoos im Gesicht. Marokko, dachte Petra.

„Atlas“, sagte die Frau, als hätte sie Petras Gedanken gelesen, „Schnee, Winter. Kalt.“

„Kalt.“ Petra nickte und gab ihr einen Fünf-Euro-Schein. Als die Frau ihr das Wechselgeld hinhielt, legte sie ihre Hand um die Hand der Frau, schloss die Finger und schob die Hand zurück.

Die Frau hatte Kältetränen in den Augen oder vom Maronenofen.

„Schon gut“, sagte Petra. Sie schlenderte weiter, vorbei am Sterntaler, am Krippenschnitzer aus Tirol, dem Stand mit den Mützen und russischen Matrjoschkas. Die Maronen wärmten Hände und Magen. Sie steckte die leere Tüte in die Tasche, selbstvergessen.

„Vom Himmel hoch da komm ich her“

Petra stellte sich beim Finnen an, holte sich eine Portion Feuerlachs und Rentierblut, Preiselbeersaft mit einem gehörigen Schuss Wodka. Deftig, nichts klebte.

Ein Mann gesellte sich zu ihr, wärmte seine Hände am Becher mit heißem Glögg. Er trug eine Nikolausmütze, die ausgezeichnet zu seinem weißen Bart passte.

„Allein unterwegs?“, fragte er. Anbaggern auf dem Weihnachtsmarkt! Petra packte ihre Punschtasse fester und schaute nach der Finnin in der Bude. Wo waren Freundinnen, wenn man sie brauchte?

„Keine Sorge.“ Der Nikolaus räusperte sich. „Ich will nichts von Ihnen. Ich bin unterwegs, um Menschen einzuladen.“ Er schob ihr eine Karte hin. „Kaminabend. Weihnachten zum Mitfeiern mit Freunden, die man noch nicht kennt.“ Darunter eine Anschrift und eine Telefonnummer.

Als sie wieder aufblickte, war der Nikolaus verschwunden. Sie hielt Ausschau nach der Nikolausmütze und entdeckte sie hinter der Schlange am Bratwurststand.

„Hallo“, Petra lief hinüber und winkte. Der Nikolaus drehte sich um. Ein Schwarzafrikaner im Kostüm.
„Oh, ich habe Sie verwechselt.“ Der Nikolaus schaute sie grimmig an.

„Den Nikolaus verwechselt. Keinen Schwarzen erwartet, was?“

„Nein, nein!“ Petra beeilte sich, das Missverständnis aufzuklären.

„Ich hab den Job ergattert, Studentenwerk, Kaspar, der Afrikaner, der schwarze König zu Diensten.“ Er machte einen Diener. „Ich verteile kleine Krippenfiguren aus Uganda.“ Er gab ihr eine. Daran befestigt war ein Zettel, der zu Spenden aufrief. Welthungerhilfe.

„Und Sie? Wo kommen Sie her?“

„Hört man das nicht? Aus Frankfurt; ich studier hier, Promotionsstudium, Germanistik.“ Er lachte über ihr verblüfftes Gesicht. Petra schaute auf ihre Füße.

Als vom nahen Kinderkarussell „Rocking around the Christmas tree“ erklang, nahm Kaspar, der afrikanische König, sie am Arm, hielt sie fest und tanzte mit ihr auf dem holprigen Pflaster. Petra ließ sich willig führen. Das Karussell drehte sich, sie drehte sich und die Welt drehte sich mit ihr, um sie herum. Die Musik wechselte, das Karussell stoppte, der Mann am Fahrgeschäft entließ die wenigen Kinder aus ihren Träumen und Kaspar hielt sie noch einen Wimpernschlag lang fest, ehe er sie freigab.

„Danke“, sagte Petra, „da wird einem schwindlig!“

Sie strahlte.

Umstehende klatschten Beifall. Kaspar verabschiedete sich.

Petra beschloss, nachhause zu fahren, stoppte noch einmal am Speckkuchenstand, noch ein Schmeggewöhlerchen für daheim. Die Schlange war lang; der Himmel hatte sich immer tiefer in seine graue Jacke verkrochen. Leise begann es zu schneien.

„Industrieschnee!“, sagte eine ältere Frau missmutig hinter ihr, „Wasser, das an den Staubpartikeln festfriert. Kein Vergleich zu früher.“

Märchenweihnachtsmarkt.

„Und wenn sie nicht gestorben sind, die Nörgler…“ Petra hielt ihr Gesicht dem Himmel entgegen wie Sterntaler. Die Flocken schmolzen auf ihren Wangen, Tränen, die der Himmel schickte.

Als sie in der Straßenbahn saß und die Hand in die Tasche steckte, fühlte sie die Tüte der Maronifrau und das Püppchen von Kaspar und die Karte. Kaminabend.

Alle feiern. Weltweit. Sie war nicht allein.

Bin früher Zuhause, scheiß Spätschicht!
Die Kinder werden schon schlafen. Ob mein Mann auf mich wartet und noch wach ist, glaube ich nicht. Es könnte aber sein, da ich mich wegen Kopfschmerzen schon nach der Pause verabschiedet habe. Ich bin drei Stunden früher. Dieser pochende Schmerz ließ kein vernünftiges Arbeiten mehr zu.
Ich bin fast nie krank, das ist eine Ausnahme. Die Kinder schnupfen auch schon die ganze Zeit rum. Im Kindergarten grassiert die Grippe. Ob ich mich angesteckt habe.
Es ist alles dunkel, erst mal kein Licht, um keinen zu wecken, sonst ist es mit der Ruhe und dem schönen Tee auf dem Sofa Schluss.
Leise schleiche ich über den Flur, die Straßenbeleuchtung dringt in die Wohnung, so das ich im schattengrau meinen Weg finde. Ohne Schuhe gehe ich ohne Geräusch die Treppe nach oben, die Türen zu den Kinderzimmern sind zu, nur ein schwacher Lichtschein dringt unter der Schlafzimmertür durch.
Ob er noch wach ist? Ich höre Geräusche, bestimmt der Fernseher.
Ich öffne leise die Tür, falls er schläft, möchte ich ihn nicht wecken.

Eine Standardsituation, eine Frau mit langen Haaren sitzt nackt in meinem Bett, auf meinem Mann.
Bums, ich schlage die Tür zu.
Irgendetwas läuft nicht richtig!
Irgendetwas stimmt nicht!
Ich reiß die Tür wieder auf!
Sie sieht wollüstig in meine Augen. Wer ist sie?
Bums die Tür wieder zu.
Ich gehe runter in die Küche, dort wollte ich mir einen Tee zubereiten. Das ist ein Alptraum, meine Phantasie geht mit mir durch.
In der Küche kotze ich erstmal in den Spülstein.
Man hat ja schon davon gehört, aber bei uns, mein Mann, mir!
Schritte kommen die Treppe nach unten. Es ist sie!
Der Teekessel, den ich gerade mit Wasser gefüllt habe, landet auf ihrem Kopf. Blut spritzt!
Schon wieder sieht sie mir in die Augen, jetzt nicht mehr triumphierend, eher erstaunt, ungläubig.
Der Kessel landet mit unheimlicher Kraft und Schwung wieder auf ihrem Kopf, während sie nieder singt.
Alles Rot, vor meinen Augen, Rot!
Diese Schlampe, ich schleuder die Kanne wieder und wieder auf die am Boden liegende Frau. Völlig ohne Besinnung, bis die Stimme des Übeltäters mich aus meinem Tunnel reist.
Leer, kraftlos, mit warmer Feuchtigkeit überall stehe ich vor ihm.
Was hat er getan?

Magdalena

Wenn sie an den Menschen im Dorf vorüberging, spürte sie es deutlich. Hinter vorgehaltener Hand wurde getuschelt. Sie brauchte das Geflüster nicht zu verstehen. Magdalena wußte, worum es ging.
Trotzdem kamen immer wieder Menschen zu ihr. Leidende oder gar verzweifelte Menschen. Auch jetzt lag wieder ein Mädchen in ihrem Hinterzimmer mit hohem Fieber. Magdalenas Kräutermischungen und Elixiere taten bereits ihre Wirkung. Das war meistens so, sie konnte helfen. Sie hatte nur einen Fehler: Magdalena hatte leuchtend rote Haare. Was das mit dem Teufel zu tun haben sollte, verstand sie nicht. Ihr Vater hatte die gleichen Haare, rasierte sie aber immer ab und fiel dadurch nicht auf. Außerdem hatte er meist seinen Helm auf, und seit dem Sommer war er mit den Kreuzfahrern unterwegs, dem Rufe des Heiligen Stuhls folgend. Sie hatte ihm einige Kräutermischungen mitgegeben, damit seinem ›Stuhlgang‹, wie sie es nannte, eine gesunde Wiederkehr beschieden sei. Daran wollte sie jetzt nicht mehr denken, es schmerzte zu sehr.
Magdalena hatte gerade einen frischen Sud auf das Feuer gestellt und dem fiebernden Mädchen einen Tee bereitet. Von draußen drang Pferdegetrappel an ihr Ohr, welches vor ihrem Haus verstummte. Da hämmerte es an der Türe. So unsanft hatte bisher noch niemand um Einlass gebeten. Ein ungutes Gefühl beschlich sie. Vielleicht brauchte jemand dringend Hilfe?
Als sie öffnete, stürmten Männer in Rüstung und Waffen herein, die sie sofort ergriffen. Sie wurde in Eisen gelegt und man schleppte sie mit. Es folge die berüchtigte peinliche Befragung, eine Folter, bei der sie das Bewußtsein verlor.

»Dem Himmel sei Dank!«, sagte sie sich, »daß ich den Körper verlassen durfte, bevor es zum Scheiterhaufen ging.«
Das war nun bereits viele Jahrhunderte her, und Magdalena sah, wie es auf dem Erdenrund immer noch diesen unheiligen Stuhl gab, und immer noch saß ein Prinz Karneval des Schreckens darauf, wenn auch nicht mehr so brachial nach außen, und die Menschen beugten immer noch ihr Knie vor ihm. Nicht alle, und viele nur indirekt. Auch die Frauen, obwohl der unheilige Stuhl doch Abertausende von den Besten verbrannt hatte. Das Kraut des Vergessens schien unbemerkt überall zu wachsen. Doch etwas hatte sich seit damals verändert. Sie spürte es. Es war noch unscharf, aber die Konturen wollten klarer werden. Es schien Zeit zu sein, sich noch einmal unter die Menschen zu begeben und das ein oder andere zurechtzurücken.

Es war ein Nachtwolf, kein großer, aber er war allein und schnüffelte an dem Türspalt, dabei klopfte er mit seinem Schwanz an die Tür. Der Alchimist hat sich getäuscht, es kam kein Besucher, der Nachtwolf wurde vom Geruch angelockt und er scheint ihm zu gefallen.

Opas gute Stube

Es klopfte an der Tür. Mehrfach. Magnus war bereits beim ersten Ton hochgeschreckt, fühlte sich ertappt. Er überlegte, eilig, war der Meinung, dass man ihn nicht beobachtet haben konnte. Nicht, als er seine Tinktur mischte und auch nicht, als er sie trank. Die ganze Zeit über waren die Fenster der Chemiestube verdunkelt gewesen. Was sollte er zu befürchten haben? Nichts, folgerte er.

Mühsam rappelte er sich auf, schwankte zur Tür, öffnete sie und war wenig begeistert.

„Mutter, was willst du denn schon wieder?“

„Schon wieder? Na, hör mal, du warst drei Tage lang nicht zuhause. Mit zwölf sind andere Jungs jeden Abend pünktlich daheim, aber du treibst dich ja lieber in Opas alter Giftbude rum. Ich werde ihm verbieten, dich hier nochmal reinzulassen. Komm, wir gehen.“

Das mit dem Gehen fiel Magnus nicht leicht, aber sich seiner Mutter zu erwehren, wäre zwecklos gewesen.

< Jos >

Erstens kommt es anders als man zweitens denkt.

Der Apotheker kam müde und erschöpft vom Nachtdienst… Harte Nacht, alle halbe Stunde ein Kunde. Endlich zu hause, der Traum von einem ausgedehnten Ruhepäuschen war dahin, als seine Frau freudestrahlend mit Konzertkarten winkte. Da er wußte, wie sehr sie sich auf diese Band gefreut hat, machte er gute Mine zu bösem Spiel. Na ja, dann geh ich mal an den Amphetaminen naschen, dann wird’s schon gehen. Gesagt, getan. Es klingelte und ein völlig aufgelöster Nachbar stand vor der Tür. Bitte kommen sie schnell und helfen meiner Schwiegermutter. Sie ist gestürzt.

Nach diesem Tag war das Kontingent an Ruhe und Gelassenheit aufgebraucht. Er eilte in seinem Ausgehsakko zum Nachbarn um nach der Schwiegermutter zu sehen. Er konnte nur mit großer Mühe die Tasten des Handys bedienen um den Notarzt zu verständigen. Der offene Bruch des linken Beins drehte ihm seinen empfindlichen Magen um. Völlig derangiert starrte er auf das blutüberströmte Bein und war handlungsunfähig.

Nachdem der Notarzt die Frau versorgt hatte, warf er einen Blick auf den kalkweissen Apotheker,

der zitternd auf einem Stuhl saß, und verabreichte ihm ein Mittel zur stabilisierung des Kreislaufs.

Seine Frau besuchte das Konzert mit Ihrem Sohn, der über den unverhofften Event sehr erfreut war.

Der Tag der Umsetzung

„Wer klopft da wie verrückt an der Tür?“ hörte man Max schimpfen. „Ich kann jetzt nicht verflixt noch mal!“ schrie er. „Wer auch immer Sie sind, kommen Sie bitte später.“ Es kam keine Antwort von der anderen Seite, aber das Klopfen an der Tür hörte nicht auf. Er schrie nochmals raus. „Sind Sie schwerhörig. Ich kann die Tür jetzt nicht öffnen. Ich bin bei der Arbeit und habe beide Hände voll zu tun. Kommen Sie bitte später!“ Max hörte nach einer Weile eine zarte, weinende Frauenstimme sagen „Es tut mir leid Sie bei der Arbeit zu stören, aber öffnen Sie bitte danach sofort die Tür, sobald Sie Ihre Arbeit beendet haben. Es ist wichtig. Ich brauche Ihre Hilfe.“ Max war gerade an seiner neuen Rezeptur dran und war am Verzweifeln, weil es ihm rausriss. Monate hatte er damit verbracht, die Rezeptur zu entwickeln, und heute kam der Tag der Umsetzung. Er hatte ständig die Worte seines Lehrmeisters im Kopf „… mische ein flüssiges und festes Element, lass Metalle aufeinanderschlagen, sag den Zauberspruch aus, verrühre die Mischung und wiederhole den Vorgang dreißig Mal.… “ Max murmelte vor sich hin „Wie kann ich da die Tür öffnen, kann mir das jemand sagen.“ Es stresste ihn innerlich und er wollte diesen Vorgang korrekt durchführen und somit konnte er einfach noch nicht die Tür öffnen und er war doch immer so hilfsbereit und sofort für jeden da, aber dieses Mal war es anders, denn er musste sich auf seine aktuelle Arbeit konzentrieren. Er war dabei was ganz Großes zu schaffen und konnte unmöglich seine Arbeit in diesem Moment unterbrechen. Dann wäre alles umsonst gewesen.
Plötzlich, nachdem er vom Elixier gekostet hat, war ihm ganz taumelig und er war nicht mehr sich selbst. Wie in Trance stellte er den Rührstab ab, legte die Metalle auf Seite und ging wie in Trance zur Tür, öffnete sie und stand vor dem Nichts. Als er jedoch seinen Blick zu Boden wandte, traute er seinen Augen nicht mehr. Da hatte tatsächlich die Frau, die zuvor zu ihm sprach, einen Korb mit einem neugeborenen Kind abgestellt. Er bückte sich, um den Korb mit dem Baby hochzuheben, und ging wieder ins Haus und verschloss die Tür. Er musste sich mal hinsetzen und erst begreifen, was da vor sich ging. „Wieso machte das diese unbekannte Frau? Einfach so ein neugeborenes Kind an meiner Haustür abstellen.“ fragte er laut vor sich hin. Beim genaueren Hinsehen entdeckte Max einen Brief im Korb, worin das Baby lag. Er zog den Brief aus dem Umschlag und begann zu lesen.

Leseprobe

Morwie stellte ihr Taxi in der Nähe von einem großen umzäunten Grundstück ab, auf dem ein geschriebenes Schild stand Camp , Sie suchte einen Weg, um in das Camp der in das führte . Nach lange, Suchen fand, fand sie was sie suchte. An dem Zaun hing eine Tafel, auf der geschrieben stand
Zuverlässige Krankenschwester mit guter Ausbildung gesucht… Bevor sie in das camp ging, schrieb sie noch schnell einen Brief. Legte den Brief in das Taxi, gab dem Taxi einen Stoß, Sie hoffte das, das Taxi in die richtigen Händen gerät. Was sie jetzt trieb, war ein gefährliches Spiel. Aber davon hängten Hunderten Menschen die Freiheit ab. Die Männer, Frauen, und Kinder unfreiwillig in dem Camp . Die Männer und Frauen Schulden bei Mafiaboss Raschid gemacht haben, Und oft die Schulden. nur teilweise oder auch gar nicht zurück zahlen konnten. Dann mussten die Männer, Frauen und auch ihre Kinder gemeinsam die Schulden abarbeiten im Camp. Unter schrecklichen Bedingungen. Sie wurden behandelt wie Sklaven, Morwie klopfte mehrmals an die Tür zum Camp ,bis endlich noch ein junger Angestellter heraus . Achmet .wütend Morwie fragte, sie an die Tür geklopft hatte? Morwie antwortete, ich habe am Zaun die Tafel gelesen Krankenschwester gesucht: ich mich mich auf diese Job bewerben… Achmet jetzt ein wenig wütend,: "Sie sind noch sehr jung, verschwinden sie bevor, es zu spät ist und sie womöglich nie wieder aus dem Camp herauskommen. Er fügte noch hinzu., wenn Mafiaboss Rascheid kommt, sie könnten ihm womöglich gefallen.: Damit würde ich fertig werden und bitte stellen sie mich ein
entschlossener Ausdruck in Morwies Gesicht… Achmet sagte noch ein wenig genervt zu Morwie. Ich stelle sie , ,aber sehr ungerne und auf eigenen Verantwortung. Er fügte noch hinzu, sie müssen verrückt sein ,freiwillig, in das Camp zukommen. Morwie entgegnete, ,ich habe zwei Morde begangen und fliehe vor dem Gefängnis, was natürlich stimmte, Achmed kam ein Verdacht, kam die junge Frau etwas von der Polizei , er war selber sehr müde, Was er jeden Tag mit ansehen musste: Greise starben ,die Leichen wurden enden Krokodilen zum Fraß vorgeworfen, Er hasste das Geld, das er hier verdiente, aber nur für seine blinden Mütter hielt er es aus, das er bald, die Augen Operation für seine Mutter bezahlen konnte .

Ankunft

Der Klang von Schotter erinnert mich an Brandung. Schäumende Wellen, die in sich zusammenfallen, Wasser die oft nach tausenden von Kilometern an einem Strand ihr Ende finden, sich auflösen in ein Hin und Her an einer warmen oder nicht so warmen Küste. Meine Aufregung steigt mit jedem zehntel Dezibel, welches das Geräusch des Fahrzeuges lauter wird, einem Höhepunkt zustrebt und fällt in dem Moment zusammen, als Maren auf der Auffahrt die Tür öffnet. Sie springt aus dem Wagen, ich laufe bereits auf sie zu, als würde ich vor einem Feind mit Messern in der Hand fliehen. Ich fliehe vor der viel zu langen Zeit, in der wir uns nicht gesehen haben, uns nicht in den Armen gehalten haben. Wären unsere Körper nicht so fest und stabil, wie menschliche Körper nun einmal sind, hätten wir uns zerquetscht und wären als Pfütze auf der Auffahrt geblieben. Vielleicht sind unsere Körper nur viel härter als die von Früchten, Quallen, Pflanzen, damit wir uns so umarmen können, die Intensität von Nähe durch Drücken verstärken können. Manchmal kommen mir komische Gedanken.

Wenn uns jemand so sehen würde, wäre er sicher, dass er ein Liebespaar beobachtet, das sich lange nicht gesehen hat. In gewisser Weise stimmt es auch, nur das Paar passt nicht. Von Anfang an waren wir nur Freunde, wobei das nur, mehr als unpassend ist, angesichts der Paarbeziehungen, die unsere Beziehung schon überstanden, hat. Natürlich haben wir auch mal daran gedacht, dass mehr daraus werden könnte, wir haben es sogar einmal, sehr kläglich und krampfhaft, versucht. Dass dies ‘mehr‘ aber nur ein weniger wäre, dass uns unsere Freundschaft viel mehr wert ist als eine wahrscheinlich kurze Beziehung, war uns beim ersten unentspannten Berühren unserer Lippen klar. Wir haben uns voneinander gelöst und dadurch noch tiefer miteinander verbunden.

„Lass dich anschauen“ Ich nehme ihren Kopf zwischen die Hände und schaue ihr lange, lächelnd, in die Augen. „Dünn bist du geworden“ „Krankenhausessen, du weißt ja ich hasse diesen Fraß“. Sie boxt mir so kräftig auf den Arm, dass ich kurz zusammenzucken. „Au, das tat weh“ „Du zerquetscht mich ja, du Memme, also stell dich nicht so an.“ „Dito“ „Gar nicht, du Spinner“. Wir grinsen uns beide an, streichen einander über die Arme und gehen in einer engen Umarmung, die kaum Platz für einen normalen Gang lässt, zum Auto zurück. Ich nehme die kleine Reisetasche und Maren schwingt sich ihren Rucksack über die Schultern, so tragen wir ihre Sachen ins Haus und in den ersten Stock.

Irgendwo im Nirgendwo

Mit gezogener Dienstwaffe stand Detective Malawski vor der Tür des Wohnwagens. Sämtliche Ermittlungen der vergangenen Wochen hatten ihn heute an diesen verlassenen Ort inmitten der Wüste geführt.
Hier vermutete er den „Alchemisten“ und seinen Komplizen, die ein illegales Drogenlabor betrieben.
Detective Malawski legte sein Ohr an die Tür. Aus dem Inneren drang Husten und Keuchen. Mit dem Griff seines Revolvers hämmerte an die Tür.
Eine Sekunde später sprang diese, begleitet durch einen lauten Knall, auf.
Inmitten einer dichten Qualmwolke hüpften zwei, nur mit einer Schürze bekleidete Gestalten aus dem Trailer.
Sobald sie den Polizisten sahen, hoben sie die Hände.
Detective Malawski hingegen packte seine Dienstwaffe fester …

Ein todbringendes Licht
Ein breites Grinsen empfing ihn, als er nach oben blickte. Er schluckte und verneigte sich ängstlich.
„Nun, willst du nicht beiseite gehen?“ dröhnte die Stimme des Riesen in den Raum.
Der bärtige gab seinen Beinen den Befehl, die Einlasspforte freizugeben, dabei stehen zu bleiben und jegliches Zittern zu unterdrücken.
„J.ja, natürlich! Trete näher!“
Mit Bender Brust stand er neben dem großen, nach Fisch stinkenden Hünen und knetete seine dünnen Finger.
Der große Glatzkopf ging schnurstracks auf den brodelnden kessel in der Mitte der Hütte zu und griff nach der Kelle.
„Euer Heiterkeit, bitte nicht! Es könnte neben… Nebenwirkungen haben!“
Er tauchte die Kelle ein und führte sie zu seinen Lippen. Sein Tattoo auf dem Kopf begann zu leuchten. Wie immer starrte der Zauberer auf den Hinterkopf seines Besuchers. Die farblosen Stränge am Schädels des Mannes erinnerten an eine Attraktion auf dem Volksfest, das alle Aufmerksamkeit auf sich zog. Und es klappte jedes Mal.
„Starr da nicht so hin! Du machst mich verlegen!“ fuhr er den kleinen Dürren an, der sich sichtlich ertappt fühlte. Er ging einen Schritt zurück und blickte in seine bunten, fluoreszierenden Augen.
Das war ihm bis jetzt verborgen geblieben. Nie hätte er geglaubt, dass er auch seine Augen…
Er schlürfte einen Schluck aus der Kelle und ein begeisterter Ton entrang sich aus seiner Kehle:„Das ist…verdammt gut! Was ist das?“
„Nun, es ist Wasser mit Kräutern, einer Prise Salz und etwas Araunenextrakt.“
Die Kirmes in seinen Augen sprühte, als er seinem Gegenüber bedrohlich nahe kam.
„Mein Herr, mehr ist nicht drin!“ Der Dürre zog den Kopf ein.
„Du verheimlichst mir doch was, du kleiner… was passiert mit mir?“
Er ließ die Kelle fallen, taumelte und drücke beiden Fäuste gegen die Schläfen.
Der unterlegene grinste zaghaft.
Könnte es wirklich klappen? Jetzt? Hier?
Die Zeichen standen gut. Er trat auf die Empore , um nicht in der Nähe des Teufels zu sein, der jetzt torkelte und zu stürzen drohte.
„Du kommst und gehst,
du gehst und kommst,
machst mir Angst und bang,
nicht mehr allzu lang.
Dein Kopf gehört in Kürze mir ,
komm her, komm her,
Gib mir den Licht
übe dich in Verzicht!“
Der Teufel schrie und brüllte, sein Körper lang krampfend auf den staubigen Dielen und schützte seinen Schädel, dessen Farben stark und stärker leuchteten, hell loderten und brannten. Es löste sich erst zaudernd, dann entschlossener. Er wälzte sich, riss die Augen auf, aus denen das Farbenspiel schief.
Regenbogenartig bündelte sich die Pracht. Der Dürre breitete die Arme aus, um die Ernte zu empfangen.
Der Strahl schmiss ihn hart auf die Planken, sein Herz geriet aus dem Takt und fand ihn nicht wieder.
Atemlos erhob sich das farbige Licht über ihm und drang laut tosend in seinen neuen Wirt ein
Dessen Schädel leuchtete leicht, der Körper glänzte glitzernd. Der leuchtende Leichnam sog plötzlich wild Atem ein, erhob seinen rotblauen Leib und begann zu schweben. Der Teufel war nur noch eine leere, schlaffe Hülle, die keinem mehr Angst einjagte.
Er betrachtete seine Hände, die Arme…
Die anfängliche Angst wich purer Freude, als er durch die Lüfte sauste.
Raus aus der Hütte über Felder und Wälder, Flüsse und Wiesen, über alle Maßen erfreut.

Die schreckliche Nacht des Alchimisten

Ein unangemeldeter Besucher klopft an die Tür des Alchemisten. Einmal, zweimal, ein drittes Mal. Der Alchemist, der sich versehentlich eine Überdosis seines jüngsten Elixiers verpasst hat, öffnet die Tür.

„Wer stört mich zur der späte Stunde?“ Fragte der Alchemist, als er die Tür öffnete.

Es war niemand an der Tür. Der Alchemist fragte sich, ob er sich das Klopfen nur eingebildet hatte. Er drehte sich um, um schaute auf die fast leere Flasche, dessen Inhalt er vor wenigen Augenblicken ausgetrunken hatte. Er sagte zu sich: „Ist es wirklich schon so weit, dass ich mir klopfende Besucher einbilde, die es gar nicht gibt?“

Er schloss die Tür und ging wieder an sein Tisch, um weiter neue Getränke zu brauen.

Da klopfte es wieder an der Tür. Diesmal lauter uns vehementer als zu vor. Unser von seinem Elixier vernebelter Alchemist erschrak. „Nein, das kann doch nicht sein! Schon wieder!“ Jedes einzelne Klopfen war wie ein Schlag auf sein nun immer mehr unruhiges werdendes Gemüt.

Das Klopfen wurde intensiver uns immer laute. Mit ängstlicher und vorsichtiger Schritte ging er Richtung Tür. Als er ankam und den Türknauf anfasste, blieb er stehen und nahm einen tiefen Atemzug. Er nahm all sein Mut zusammen und riss die Tür auf. In dem Moment hörte das Klopfen auf und wieder sah er, niemanden.

Er steckte sein Kopf aus der Tür und schaute sich um. Auf der Straße war keine Menschenseele zu sehen. Die Lichter wurden schon vor Stunden gelöscht, so dass nur der Vollmond sein Licht auf die Straße warf. „Vollmond!“ Kam es plötzlich in den Kopf des Alchemisten. Plötzlich erinnerte er sich an die Geschichten von mysteriösen Kreaturen, welche nur bei Vollmond nachts ihr Unwesen treiben. Erst kürzlich las er was dazu in der Zeitung, dass Menschen bei Vollmondnächten verschwanden oder man hat sie in einen schrecklichen Zustand gefunden.

Der Gedanke an die gruseligen Geschichten macht ihn mehr und mehr Angst. Er schloss die Tür und riegelte die Tür mit allen vorhanden Schlössern, was er sonst nicht machte, ab.

Leicht zittern ging er wieder an seinem Tisch. An Getränke brauen war nicht mehr zu denken. Er schaute auf die leere Flasche, die er noch vor Minuten ausgetrunken hatte. „Kann es sein, dass mein Elixier mir ein Streich spiel? Das hatte ich doch noch nie?“ Sein Verstand versuchte, die verwendeten Zutaten für sein Elixier durchzugehen, sofern es mit der Angst im Nacken möglich war. Als versuchte in seinem Kopf sich das Rezept manifestierte und er die einzelnen Bestandteile nach ungewöhnlichen Wirkungen absuchte, klopfte es wieder an der Tür. Nein, ein Klopfen war es nicht, es war schon fast wie eine Arme mit Stemmeisen, die ein Schlosstor einnehmen wollten. Die Tür riss fast aus der Verankerung, aber sie hielt gerade noch.

„Nein! Nein!, hör auf, geh weg!“ Er hielt sich die Ohren zu, er konnte es nicht ertragen. Er fasste sich ans Herz und rannte zu Tür. Rechts von Stand ein Schrank voller Bücher und Rezepten. Es brach ihn das Herz, als er mit voller Kraft an den Schrank zehrte. Der Schrank kippte nach links, vor der immer noch von den Stößen, vibrierende Tür. Er schrie weiter: „Hör auf! Hör auf! Hör doch endlich auf!“

Mit dem Rücken setzte er sich vor den gekippten Schrank, als ob er noch zusätzlich Kraft aufwinden würde, um die Tür zu blockieren. Das Stoßen wurde immer heftiger. Unser Alchemist verzweifelte. Angst ließ ihm erstarren. Er hielt seine Ohren zu, als ob das was bringen würde.

Dann nahm er wieder den Gedanken an seinem Elixier auf. „Irgendwas musste in dem Stoff enthalten gewesen sein, was mir diese gruselige Nacht bescherte…“
Er merkte, wie das laute Sprechen ihn von der Panik und Angst stückchenweise zurückholt.

Trotzdem war es für ihn nicht möglich, in diesem Zustand herauszufinden, was er wohl diesmal anders beim Brauen des Getränks gemacht hatte als sonst. Normalerweise wird er nur davon leicht beschwipst und ist danach wie auf Wolke 7. Das Schlagen auf der Tür schien nun zum Höhepunkt zu kommen. Immer mehr ruckte und zuckte es in der Tür und folglich an dem davor liegenden Schrank. In volle Verzweiflung und um seine Angst weiter zu bekämpfen, schrie er:

„Ist das meins? Ist das meine Phantasie, die mir so übel mitspielt? Ja? Ich werde nie mehr so ein Zeug trinken. Ich verspreche mir, dass ich damit sofort aufhöre. Keine aufputschende Getränke, keine stimulierende Kräuter mehr, kein selbstgebrauten Schnaps mehr, nie mehr, nie mehrn niiii mehr!“ Mit aller Kraft schrie er das gegen die unsichtbaren Kräfte auf der anderen Seite seiner Tür.

Das Stoßen hörte in dem Moment auf. Die Augen des Alchimisten fielen zu. Er war weg, in einer andern Welt so schien es. Sein Körper schlafend oder gar schon bewusstlos. Stille, einfach nur Stille und Ruhe erfüllten den Raum.

Und so endete die schreckliche Nacht des Alchemisten. Rückblicken konnte er sich nur schemenhaft daran erinnern. War alles nur eine Einbildung seines Geistes, eine Auswirkung seines Gebräus oder wollte tatsächlich jemand die Tür durchbrechen? Es brauchte lange, den Schrank wieder aufzustellen und alle Bücher und Rezepte ein zu sortieren.

Er wusste es nicht. Er wusste nur, dass er ab sofort mit dem Konsumieren fragwürdiger zusammengemixter Elixiere und das rauchen von Kräutern mit gewissen Effekten unterlassen wird. Seitdem hielt es sich daran und es klopfte niemand mehr spät abends 3 Mal an seiner Tür.

Alchimistenküche

Am Anfang stand eine geniale Idee! Alle reden von Nachhaltigkeit, von Öko und alles so was. Meine Idee: „Ja auch ich will nachhaltig!“ Also ging ich in meine, mit reichlich Obst- und Gemüseresten ausgestattete Küche, um zu neuer Haute Cuisine aufzusteigen. Alles, was in der Küche vegetiert, sollte ein geniles Gericht zum nachkochen werden. Ich begann zu putzen, zu schnippeln und zu überlegen, wie ich die verschiedenen Dinge kombinieren kann. Als ich damit fertig war, hatte ich vieles zur Verfügung, aber nichts passte zusammen. Auch war durch die langen Vorbereitungen meine Lust am Ende. Lust weg, Ideen weg… Mein Schäfchen auf der Tasse würde sagen: „Alles doof“. So beschloss ich einfach alles in eine Schüssel zu geben. Rosinen, Chikorree, Nüsse, Apfel und Möhrchen, dazu ein kräfiger Schuss Apfelsaft und fertig war mein nachhaltiges Essen! Und das Erstaunliche daran… Es war wirklich legger.