Seitenwind Woche 1: Brötchen mit Soße für 60 Pfennig

Ein erster Biss
Ich spüre die buttrige Wärme
Zart wie Kükenflaum auf der Haut
Erfüllt mich mit Glück

Süsse übermannt mein Denken
Eine Rosinenexplosion
Bringt mich um den Verstand
Meine Zunge sanft umschmeichelt

Es ist Liebe
Allein dieser Duft
Lässt alles Böse vergessen
Stütchen Oh mein Stütchen

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Der selbstgemachte Erdbeerkuchen meiner Mutter

Als Kind gehörte ich zu der damals weit verbreiteten, heute fast ausgestorbenen Spezies der Hungerhaken; ich war schmächtig und ausgesprochen dürr. Hin und wieder konsultierte meine Mutter unseren Kinderarzt, weil sie sich Sorgen wegen meines geringen Gewichts machte, und jedes Mal beruhigte sie der Arzt mit den Worten: „Ja, er liegt an der unteren Grenze der Norm aber er wird schon noch früh genug Gewicht zulegen“ – so kam es leider auch – „und wird sich prächtig entwickeln“, auch das kann ich bestätigen. Trotz meiner asketischen Erscheinung war ich bei der Verwandtschaft als Viel-Esser gefürchtet, der als Teenager nur ungern zu Familienfeiern eingeladen wurde, weil ich für drei Erwachsene essen konnte und auch wollte. Als Allesfresser gab es nichts, was mir nicht schmeckte, von Rote Beete einmal abgesehen, aber ich hatte natürlich auch Leibgerichte; die Kartoffelsuppe meiner Uroma mit Brotrinde – der Geschmack ist mir noch immer gegenwärtig – und an erster Stelle, der selbstgemachte Erdbeerkuchen meiner Mutter: ein nach Eiern und Vanille duftender, etwa 2 cm dicker, frisch gebackener Biskuit-Tortenboden, bedeckt mit lauwarmem pastellgelbem Vanillepudding, darauf eng gepackt, marktfrische, kleine, süße Erdbeeren, übergossen und zusammengehalten von einem roten Tortenguss von Dr. Oetker.
Am Tisch wurde der Erdbeerkuchen von meiner Mutter immer geviertelt und jedes Viertel in drei Stücke aufgeschnitten. Dazu nutzte sie immer das gleiche lange Küchenmesser, welches sie mehrfach in einen Becher mit kaltem Wasser eintauchte, damit die Erdbeeren, der Vanillepudding und der Guss nicht am Messer kleben blieben. Dann stand er da in seiner ganzen Pracht und verströmte ein feines Aroma von Biskuit, Vanille und Erdbeeren. Ich konnte Unmengen davon vertilgen und zusammen mit meinem Bruder konnten wir so einen Kuchen am selben Tag des Entstehens auch wieder verschwinden lassen. Neben meinem guten Appetit war ich auch mit einem gesunden Selbstvertrauen ausgestattet und ich wettete gerne, vor allem wenn es ums Essen ging. So geschah es an einem frühsommerlichen Tag, es mag im Juni 1975 gewesen sein - ich war damals zehn Jahre alt -, dass ich mit meiner Mutter wettete, dass ich den soeben von ihr mit Tortenguss übergossenen Erdbeerkuchen, ganz alleine aufessen könnte. Meine Mutter, die sich, ich bewundere sie dafür noch heute, auf viele meiner absurden Wetten einließ, lachte und meinte: „Das sei ein selbstgemachter Biskuitboden mit drei Eiern und 200 Gramm Mehl. Das sei sicher doppelt so viel Teig, wie bei einem gekauften Boden, dazu der Pudding aus einem Viertelliter Vollmilch und zwei Schalen Erdbeeren … niemand könne so einen Kuchen ganz essen.“ „Doch, ich schon, Mama, wetten?“, entgegnete ich. Es kam, wie es kommen musste. Wir wetteten um zehn Mark, das war mein monatliches Taschengeld, dass ich den kompletten Kuchen an einem Stück aufessen würde, und ich stürzte mich unter den besorgten Blicken meines vier Jahre jüngeren Bruders und den amüsierten Blicken meiner Mutter auf das erste Stück Erdbeerkuchen.
Niemals werde ich diese mundfüllende Geschmackssinfonie vergessen: Luftiger, zarter, goldgelber und ein am Kuchenrand leicht angebräunter, knuspriger Biskuitboden – nur leicht gesüßt, mit einem Hauch von Vanille und Eiern. Dazu der zart schmelzende Vanillepudding, cremig und milchig mit einzelnen schwarzen Punkten aus der mitgekochten Bourbon-Vanillestange. Gekrönt vom kräftigen Erdbeergeschmack der wirklich noch nach Erdbeeren schmeckenden reifen Früchte, mit ihrem saftigen Fruchtfleisch und den zwischen den Zähnen knackenden kleinen Nüsschen, eingehüllt in ein Gelee aus noch nicht ganz ausgehärtetem, lauwarmen Tortenguss!
Die ersten drei Stücke entsprachen exakt diesem Geschmackserlebnis und verschwanden innerhalb weniger Minuten in meinem Mund. Auch die nächsten drei Stücke kamen dem sehr nahe und brauchten nur wenig mehr Zeit, um auf die gleiche Weise zu verschwinden; ein halber Kuchen war damit mühelos geschafft. Ich sah die zehn Mark Wettgewinn schon auf meiner Hand liegen und durfte den herrlichen Kuchen auch noch alleine essen. Mann, was war ich heute ein Glückspilz! Das siebte Stück verschwand ähnlich mühelos, beim achten Stück stellte sich zum ersten Mal ein leichtes Sättigungsgefühl ein - egal, es musste weitergehen –, nach dem neunten Stück, also einem dreiviertel Kuchen war ich zweifellos satt. Ich atmete kurz durch und lies meinen Blick über die Runde huschen; meine Mutter hatte jetzt den besorgten Blick meines Bruders übernommen, über das Gesicht meines Bruders lief die erste kleine Träne angesichts des sinnlos dahinschwinden Kuchens und der Tatsache, dass er bis dahin nichts abbekommen hatte. Ich dachte, wo große Taten geschehen, müssen auch Opfer gebracht werden und griff zum zehnten Stück. Es war im Grunde unerklärlich, wie sich der wunderbare Geschmack dieses außergewöhnlichen Kuchens so verändern konnte. Ich aß noch immer denselben Kuchen aber der Teig schmeckte jetzt aufdringlich und leicht penetrant nach Eiern, der Vanillepudding war schwer und glibberig und schmatzte zwischen meinen Zähnen und die Erdbeeren schmeckten leicht matschig und merkwürdig süßlich, so als hätten sie schon einen Stich. Während ich so darüber nachdachte und aß, vertilgte ich das drittletzte Stück und blickte auf die noch zwei verbliebenen. Nur noch zwei Stücke, normalerweise die leichteste Übung, jetzt eine immer größer werdende Wand. Ich war übervoll, total satt und fühlte erste Symptome von Unwohlsein. Aber es waren nur noch ZWEI Stücke – ich konnte jetzt nicht aufgeben und griff zum elften Stück. Mein Bruder begann jetzt hörbar zu weinen und meine Mutter sagte in besorgtem Tonfall: „Wolfgang, du musst das nicht essen! Wir vergessen einfach die Wette und lassen es gut sein. Okay?“ Das war ein Fehler. Hätte sie gesagt, dass ich verloren hätte und es keinen Sinn mehr macht weiterzumachen, hätte ich vielleicht aufgegeben, aber wir hatten gewettet. Ich konnte jetzt nicht so tun, als wäre nichts gewesen, schon gar nicht vor den Augen meines Bruders, nein, das ging gar nicht. Ich begann also unter dem gequälten Blick meiner Mutter und den fließenden Tränen meines Bruders den Kampf mit dem elften Stück Erdbeerkuchen. Der Teig schmeckte klotzig, der Pudding pampig und die Erdbeeren matschig; mein Gaumen weigerte sich zu schlucken, und meine innere Stimme flüsterte mir immer lauter zu, dass mir gleich schlecht wird. Darüber hinaus spannte mir der Magen und ich fühlte die ersten Bauchschmerzen kommen aber nach einer gefühlten Stunde, hatte ich das Stück niedergekämpft und runtergewürgt. Nur noch EIN Stück lag vor mir aber es kam mir vor wie ein ganzer Kuchen. Ich wollte danach greifen aber mein Körper weigerte sich, ich konnte einfach nicht. Ich fragte meine Mutter, ob ich einmal an die frische Luft und durch den Garten laufen könnte, bevor ich weiteressen würde und sie nickte mir wortlos und besorgt zu. Ich stand auf, konnte mich aber nicht mehr aufrichten. Mein Bauch spannte so sehr, dass ich in leicht gebückter Haltung, meine Gartenexkursion antrat. Auf dem Weg zurück, wurde mir klar, dass ich verloren hatte. Ich hätte keinen weiteren Bissen, geschweige denn ein ganzes Stück Kuchen mehr essen können; allein der Gedanke an ein weiteres Stück löste Brechreiz bei mir aus. Ich gab auf. Mein Bruder bekam immerhin noch das letzte Stück Erdbeerkuchen, und meine Mutter verzichtete auf die Wetteinlösung.

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Starker Text, erzählt so viel auf so kleinem Raum. Bedrückend.

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Das Menü bestand aus einer Tüte Paprikachips, weißen und rosafarbenen Schaumgummis, einer halben Packung Schokowaffeln, einigen Riegeln gefüllter Erdbeerjoghurtschokolade, Sahnepudding, zwei Portionen von meinem selbstgemachten Tiramisu, zwei Stücken Zwetschgendatsche, die die Nachbarin vorbeigebracht hatte, und Cola. Der Abend begann zaghaft, unentschlossen. Der Radiosender spielte die aktuellen Charts. Das Leben, an dem ich nicht teilnehmen konnte, war draußen. Mit Freunden, die ich nicht hatte. Ich riss die Chipstüte auf, öffnete das Papier der Schokoriegel, zögernd. Die Erdbeerfüllung schmeckte. Ich aß zwei Riegel, dann hörte der Genuss auf. Ich aß weiter, auf süß folgte sauer, dann salzig. Meine Scham wuchs mit jedem Bissen. Ich fraß mich in Rage. Die Scham wich der Entschlossenheit, das durchzuziehen. Ich fühlte Kraft in mir hochschießen. Mein Bauch spannte. Ich wollte pausieren, doch dafür war es zu spät. Das Maß war überschritten, der Weg zurück der einzig gangbare. Gemeinsam mit der Flasche Cola schritt ich ins Bad, hob die Klobrille an, und goss mir einen großen Schluck von dem zischenden Sirup in die Kehle. Danach steckte ich mir die zwei Finger in den Rachen und hielt sie dort, bis es aus mir herausbrach. Dann wieder Cola, wieder die Finger, um weiter zu kotzen. In Gedanken kotzte ich auf all das, was mir stellvertretend für ein glückliches Leben serviert worden war. Der gutsituierte, biedere, sichere Scheiß, eine Zukunft in Vorfreude auf den nächsten teuren Urlaub, Menschen, die mir nichts zu sagen hatten und denen ich nie etwas bedeuten würde. Meine Tränen waren verzweifelt. Ich kotzte ihnen alles vor die Füße, so lange, bis ich leer war. Am Ende schmerzte nur mein Rachen. Doch ich war frei.

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Offensichtlich (deutlich) :wink:jünger als ich alter Sack, als ich in der Schule war gab es praktisch noch keine Mikrowellen hier…

:joy:
Beste Stelle.

Überzeugt mich vom Text, auch (oder gerade) wenn ich Wirsing nicht so schlimm finde.

Irgendwann merkt man, dass es gar nicht um das Essen geht, sondern um das Gefühl. Und was würde ich dafür geben, noch mal 5 Jahre alt und bei meinem Opa auf dem Arm zu sein :frowning:

Brombeermarmelade

Ich schaue Opa hinterher, wie er die klapprige Holzleiter hinaufsteigt. Oma wacht mit Argusaugen über uns von der anderen Seite des Hofs. Vor allem über mich.
„Nein Mäuschen, da darfst du nicht hoch.“, ermahnt sie mich erneut mit verschränkten Armen. Die roten Flecken in ihrer Schürze werden jedes Jahr mehr.
Mein Opa dreht sich auf dem Schuppendach zu mir um und hebt mahnend den Zeigefinger. „Das ist gefährlich, du bleibst da unten.“
Woher wissen die beiden nur, was ich denke?
Ich grummel in mich hinein und schaue sehnsüchtig die Leiter hinauf. Die 10 Sprossen, die mich vom Paradies und von meinem Opa trennen. Von diesem undurchdringlichen Dschungel aus stacheligen Ranken. Nur Opa schafft es da durch.
„Komm Mäuschen, wir fangen schon mal an.“, sagt Oma und kommt zu mir. Ich nehme ihre Hand und wir spazieren zur Küchentür. Vorbei an meinem Planschbecken und Omas Margeriten.
Sie wartet geduldig, bis ich die Steinstufen mit meinen kurzen Beinen überwinde. Auf dem Herd steht der Entsafter. Der seltsame Topf mit seinen braunen und orangen Blumen verkündet, dass der Sommer bald vorbei ist. Die sauberen Gläser warten auf bunten Geschirrtüchern mit den Deckeln daneben.
Oma zieht einen Stuhl an den Herd, auf den ich mühselig klettere. „Pass auf, dass du nicht fällst.“, sagt sie und gibt die ersten Johannisbeeren in den Topf.
„Wir machen aber auch Brombeermarmelade, oder?“, frage ich panisch.
„Natürlich Mäuschen.“, sagt Oma und schiebt mir eine Schale dick gezuckerte Johannisbeeren hin. „Opa muss sie nur noch pflücken.“
Ich greife gierig die Beeren und den dazu passenden Löffel. Kauend beobachte ich wachsam, ob Oma alles richtig macht. Kiloweise kommen die Johannisbeeren aus Onkel Frischmanns Garten in den Entsafter. Und am Ende kommt köstliche Marmelade heraus. Zumindest fast. Oma muss noch ganz viel Zucker dazu geben. Und dann wird es fest.
„Reicht das denn?“, frage ich. Oma lacht und streichelt mir über den Kopf.
„Ja, das reicht Mäuschen.“
Ich bin nicht überzeugt und kaue weiter meine Johannisbeeren. Diese Mischung aus sauer und süß ist köstlich. Mit etwas Vanillezucker für mich.
Es dauert eine Ewigkeit, bis Opa endlich mit den ersten Brombeeren zur Küchentür kommt. Oma gibt ihm ein Küsschen, nimmt den Eimer und kippt den Inhalt in das Waschbecken. Opa ist schon wieder weg.
„Ich kann Opa auch helfen.“, sage ich und fische eine Brombeere aus dem Wasser.
„Die müssen erst gewaschen werden.“, schimpft Oma. „Und du darfst noch nicht helfen. Dafür bist du noch zu klein. Das ist gefährlich.“
„Opa darf auch da hoch.“, protestiere ich.
„Opa ist auch erwachsen.“, kontert sie. „Und auf dem Bahndamm ist es gefährlich. Da fahren die ganze Zeit Züge, Mäuschen.“
Wieder grummel ich. Für Opa ist es dann auch gefährlich, denke ich. Aber das sage ich nicht. Wenigstens gibt es jetzt Brombeermarmelade.
In der Küche wird es heiß. Von dem Entsafter auf dem Herd, von den ausgespülten Gläsern und endlich auch von Marmelade. Oma gibt einen Löffel Flüssigkeit auf einen kleinen, braunen Unterteller. „Wenn das Gelee fest wird, ist es gut.“, erklärt sie und hält mir fachkundig den Teller zur Kontrolle hin. „Gut?“ , fragt sie.
Ich betrachte aufmerksam, wie die flüssige Marmelade fest wird. Dann nicke ich. „Ja, das ist gut.“
Oma lächelt und Opa kommt endlich in die Küche. Er bringt einen letzten Eimer Beeren. „So viel Brombeergelee hast du noch nie gemacht.“, sagt er und zieht die Schuhe an der Tür aus.
„Da hat jemand auch Angst, dass es nicht genug gibt.“, lacht sie und deutet auf mich, wie ich auf dem Stuhl am Herd stehend alles überwache.
Ich strecke die Arme nach Opa aus. Auf seinem Arm ist es am schönsten. Und eigentlich habe ich ihn heute auch noch gar nicht richtig gesehen.
„Ich bin ganz dreckig Spatz.“, sagte er und nimmt mich trotzdem hoch. Es stimmt. Sein Hemd hat Löcher von den Dornen und lila Flecken. Seine Hände sind fast schwarz von den Beeren.„Dann musst du gleich in die Badewanne.“
„Das macht nichts.“, sage ich und schlinge die Arme um seinen Hals. Opa riecht nach draußen. Nach Schweiß und Rasierwasser. Ich liebe diesen Geruch.
Oma gibt erst mir, dann Opa einen Kuss. Einen dicken Schmatzer. Ich sehe, wie sie sich anlächeln.
Und in der ganzen Küche riecht es nach Brombeermarmelade.

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Der Text ist weit weg von Perfektion, bräuchte wohl noch zu viele Worte, um mich zufriedenzustellen. Fallen mir Schreibübungen deshalb oft so schwer? Weil ich die Perfektion ziehen lassen muss? Vielleicht. Vielleicht auch nicht.

Viel Spaß <3

Ob du Hitze damals auch schon so unerträglich fandest, weißt du nicht.
Ob Wespen, die um deinen sommernassen Körper kreisten, dich beunruhigten, kann dir heute niemand mehr beantworten. Ob es nun dieser eine Stich oder gar der Gedanke an etwas ganz anderes (an jemanden) gewesen war.

Fettige Finger und fast abgelaufene Mayonnaise.
Ketchup war schon immer rot.

Es ist laut und du kannst all die unerträglichen Geräusche, die gegen dein Trommelfell prallen, kaum ertragen. Warst noch nie gut darin, Töne zu filtern. Auch ein verzweifeltes Zuhalten deiner Ohren würde in diesem Moment nichts bringen, hast du dies doch bereits zu oft versucht.
Denn wenn man inmitten eines Kreises aus laut dröhnenden Musikboxen steht, kann einen nichts beschützen.
Die Welt ist genau jetzt so überwältigend, dass du nicht mehr in der Lage bist zu sagen, wann dein ganzer Körper angefangen hat zu zittern – innen wie außen, oben wie unten. Wahrscheinlich würdest du auseinanderfallen, wenn dort nicht jene Hand wäre, die die deine fest umschlossen hält. Die dich erdet und das immer – fünf Finger, die sich in deine Haut graben und eine Sicherheit versprechen, wie du sie nur selten erlebst. Dieses Gefühl, das dir erlaubt, Luft zu holen – altes Fett mit Zuckerwasser samt Chlor, zu viel Parfüm und Schweiß in dich aufzunehmen. Sommerferien.

Es dauert zu lang – eine Ewigkeit mal drei und du weißt nicht, wie fest man Hände greifen kann, bevor sie brechen; bevor Knochen nachgeben und da nichts mehr ist. Eigentlich willst du nur noch laufen, wieder frei atmen und das ekelerregende Kribbeln vergessen.
Neben dir ein Kind mit zerkochten Nudeln; fast schon Brei. Es lacht und lebt und auch du wirst in die Welt unter dem blauen Himmel zurückkatapultiert, als du endlich in das lächelnde Gesicht des Mannes mit weißem Haar und Bart blicken kannst, um dich zu bedanke und umzudrehen. Du atmest aus. Einmal. Zweimal. Niemals ein. Die Pappschale verbrennt die Finger deiner linken Hand genauso sehr, wie dass sie sie in Fett tränkt. (Der Geruch von Salz mit Paprika steigt dir in die Nase, lässt dich beinahe niesen) Deine rechten Fingerkuppen sind taub vor Kälte und ja, gekühlte Fassbrause duftet hier und heute wie der schönste Weihnachtsmarkt, den die Tropen zu bieten haben.

Deine Füße sind nackt und hinter deiner besten Freundin stolperst du Richtung Tisch – trittst dabei fast auf tote Wespen und in heruntergefallene, nun kalte Spaghetti mit Tomatensoße, die zu einem Großteil aus Ketchup besteht. Um dich herum hörst du noch immer dieses Stimmengewirr, welches dich die Schultern in die Höhe ziehen lässt und einen Salzwasserozean hinter deinen Augäpfeln erschafft.
Du stoppst; atmest ein und sogar aus.
Jemand – sie – nimmt dir den ewigen Winter ab und so schaffst du es, die heiße Schale auf den ranzigen Tisch zu stellen. Er ist aus Holz, alt und dreckig und du bist dir sicher, dass kein Lappen der Welt die klebrigen Überreste der vergangenen Jahre noch beseitigen könnte.

Als du dich endlich setzt, pikst irgendetwas – wahrscheinlich ein Splitter – in dein Fleisch, aber das ist in diesem Augenblick egal. Zu viel. Es dröhnt und riecht und prickelt auf deiner Haut. Du schluckst, verstehst gar nicht wirklich, was sie sagt oder warum ihre Familie nicht mit euch gekommen ist. Warum ihr euch allein zwischen dieser Horde aus Menschen – Alt und Jung und irgendwas dazwischen befinden müsst. Warum ihre Finger sich nicht mehr um deine Hand schließen und du wieder die Flucht ergreifen willst.
Ihr redet und du begreifst gar nicht was. Weißt nur, dass Pommes knusprig und nicht labbrig wie mit Flüssigkeit vollgesogenes Toastbrot sein sollten. Weißt, dass deine Mutter, wenn sie denn Zeit hat, Kartoffeln schneidet und sie selbst frittiert. (In frischem Öl und ohne Zuckerwasser) Auf deinen Lippen, deinen Beinen und an deinen Händen aber klebt dieses Gemisch aus Überforderung und Freibad, welches dir Albträume beschert. Deine Freundin lacht und du schließt dich an – Ketchup an ihren Lippen und Mayonnaise im nassen, viel zu wirren Haar. Sommer.

Es ist süß und fettig, mit Kohlensäurenass und Gehirnfrost. Es schmeckt nach August ohne Regen und Zuhause ohne Menschen. Schmeckt nach einer fremden Familie, die du dir oft – in ruhigen Stunden – als die eigene wünschst.
Schmeckt nach der Angst gesehen, gehört und wahrgenommen zu werden. Nach der Angst, entblößt und nackt und ausgeliefert zu sein.
Schmeckt nach diesen langen Fingern, die sich um deine Hand schließen und dich mit sich ziehen. Nach diesem breiten Grinsen und lauten Lachen. Nach Tagen ohne Nächte und Licht ohne Strom.
Es schmeckt wie der gesenkte Blick und hochgezogene Schultern. Wie der Sprung ins kalte Wasser und die Freiheit, welche mit diesem Gemisch aus Chlor und irgendwann wieder auftauchen kommt.

Sommerferien mit Pommes und Fassbrause.
Aufgeschrammte Zehen und Sonnenbrand.

Faszinierend kann ich doch mit dieser Perspektive eigentlich nichts anfangen und war sie doch die Einzige, die sich hier und heute richtig angefühlt hat. So nah und dennoch eine gewisse Distanz wahrend. So schützend wie zarte, lange Finger, die sich in meine Haut graben.
Das ist intimer geworden, als ich gewollt hatte.
Ist roh geblieben und vielleicht dennoch gut so, wie es ist.
Danke fürs Lesen.

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An diesem Morgen erwachte Lenny mit einem ungewohnt ruhigen Gefühl. Er lag in einem sauberen Bett und war umgeben von weichen, duftenden Decken, Kissen und Laken. Wann hatte er das zuletzt erlebt? Hatte es so etwas überhaupt schon einmal in seinem Leben gegeben? So sehr er versuchte sich zu erinnern, es fiel ihm nichts dergleichen ein.

Langsam, ganz langsam lief nun der vorherige Tag noch einmal vor seinem inneren Auge ab. Die Polizei hatte ihn auf dem Bahnhofsvorplatz einer anonymen und lauten Großstadt aufgegriffen. Nachdem sich herausgestellt hatte, dass dieser Junge gerade einmal 12 Jahre jung war, nahmen sie ihn mit auf die Wache. Der geschmacksarme Kakao aus dem Automaten und das labberige Sandwich, welches eine mitfühlende Beamtin aus ihrem eigenen Lunchpaket überreichte, kam ihm vor wie das beste Frühstück der Welt.

Doch wie sollte es nun weitergehen? Niemand vermisste ihn, niemand erklärte sich bereit ihn abzuholen und mit nach Hause zu nehmen. Lenny war darüber keineswegs traurig. Ganz egal wie es nun weiterging, an diesen Ort wollte er nicht zurück. Von draußen wehte der Geruch von frischen Pommes durch das gekippte, vergitterte Fenster.

„Kann ich jetzt wieder gehen und mit eine Portion Pommes zusammen schnorren?“, wandte er sich an die Beamten. Die gleiche Polizistin, die ihm ihr Frühstücksbrot überlassen hatte, sah ihn bestürzt und mitleidig an.

„Dazu wirst du schon bald keinen Grund mehr haben“, entgegnete sie und griff zum Telefon.

Lenny schaltete die Ohren auf Durchzug und sah teilnahmslos aus dem Fenster. Das lange Gespräch, welches die Beamtin mit dem Jugendamt führte, ging zum größten Teil an Lenny vorbei. Er zog die Beine an den Oberkörper, umschlang sie mit den Armen und versank in sich selbst.

Er hätte daher auch nich sagen können wie lang es gedauert hat, bis die Türe des Büros aufging und eine freudliche, rundliche Dame mit roten Locken und einer runden Brille auf der Nase erschien und ihn ansprach. Lenny konnte sich selbst nicht erklären, woher dieses eigenartige Gefühl der Vertrautheit kam, das er aus heiterem Himmel bei ihrem Anblick empfand. Das war auch nicht wichtig. Hauptsache, es war da.

Diese Frau vom Jugendamt brachte ihn schlussendlich in das Haus, in dem er an diesem Morgen erwachte. Umgeben von Sauberkeit und Wohlgerüchen. Langsam wanderte nun der Duft von Spiegeleiern und Toast unter seiner Türe durch, gemischt mit dem Duft von frischem, heißem Kakao. Es klopfte sachte an der Türe, ehe sie langsam von außen geöffent wurde.

Eines der anderen Kinder, die hier ein neues Zuhause gefunden hatten, streckte den Kopf durch den Türspalt.

„Bist du schon wach Lenny? Komm doch frühstücken, die anderen sind auch schon alle da.“ Es war eine Zeitenwende in Lennys jungem Leben. Der eigentliche Beginn seiner Kindheit und Jugend. Spiegeleier, Toast und Marmelade waren von da an nur einige seiner liebsten Gerüche. Mit den Jahren kamen noch viele weitere hinzu. Selbstgemachte Pommes und Pfannkuchen. Früchtepunsch für Kinder im Herbst. Selbstgebackene Brötchen und Esskastanien. Die Fülle an Speisen und Gerüchen hätte größer nicht sein können. Ebenso wenig wie Lennys Glücksempfinden.

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Das Kaninchen, das zum Hasen wurde

Früher, als ich klein war, ging ich immer gern zu meinen Großeltern. In den Sommerferien sogar eine ganze Woche. Dort fühlte ich mich immer wie in einem kleinen Privatzoo.
Neben zwei großen Hunden lebten dort einige Fische in einem Aquarium, neun Wellensittiche, zwei Nymphensittiche, zwei grüne Amazonen und vierzehn kleine Graupapageien. Darüber hinaus hatte meine Oma einen Keller voller Schlachthasen und zog jedes Jahr um die zwanzig Schlachthähne groß.
Zu dieser Zeit mochte ich Hasenbraten. Vor allem aber, weil ihn meine Oma machte. Von den Hasen selbst habe ich nie viel mitbekommen. Und niemals war ich dabei, wenn ihnen das Fell über die Ohren gezogen wurde.
Eines Tages kaufte sie uns ein Zwergkaninchen. Es war so goldig und Rehbraun, weshalb wir ihn Bambi nannten.
Bambi lebte ebenfalls bei den anderen Hasen im Keller. Doch er hatte einen eigenen Käfig. Wir verbrachten viel Zeit mit dem kleinen Racker und brachten ihm allerlei Kunststückchen bei. Allerdings muss sich meine Oma beim Kauf von Bambi vergriffen haben, denn er wurde der größte Schlachthase, den sie jemals hatte. Und dennoch: Bambi schaffte es, mit seinem dicken flauschigen Hintern durch Ringe zu springen. Das hätten wir zu Hause mit unseren Katzen nie im Leben geschafft.
An einem sonnigen Sonntag war es dann mal wieder so weit. Wir besuchten meine Großeltern und waren zum Mittagessen eingeladen.
Ich freute mich schon darauf, mit Bambi zu spielen. Kaum, dass mein Vater das Auto geparkt hatte, rannte ich nach hinten in den Garten. Das Außengehege, in dem Bambi an schönen Tagen war, war leer. War er etwa noch im Hasenkeller? Doch bevor ich dazu kam, dort nachzusehen, wurde ich zum Essen gerufen.
Kaum, dass ich im Haus angekommen war, lief mir das Wasser im Mund zusammen. Es gab Omas Hasenbraten mit Rosmarin, ihre eigene unschlagbare Variante von Serviettenknödeln und Soße, grüne Bohnen, gekochtes Sauerkraut, Gurken- und einen grünen Salat. Kurzum ein Festmahl.
Ich liebte es, wie Oma es jedes Mal schaffte, das Fleisch so zuzubereiten, dass es förmlich auf der Zunge zerfiel. Obendrein machte es mir Spaß, die kleinen Rosmarinstückchen in meinem Mund mit der Zunge zu suchen und kleinzubeißen. Nicht umsonst zählt Rosmarin auch heute noch zu einem meiner Lieblingsgewürze. Diese herbe Schärfe, die dabei entsteht, wenn man auf ein Stückchen beißt … hach … einfach herrlich.
Dann der Serviettenknödel. Ja, ganz recht - es gab nur einen Knödel. Doch dieser war so riesig, dass er für alle mehr als nur gereicht hat. Ich könnte mir heute noch in den Hintern beißen, dass ich meine Oma nie nach dem Rezept gefragt hatte. Das hat sie, gut behütet, mit in ihr Grab genommen. Die Soße, die es dazu gab, hat sie immer aus dem Bratensud gemacht. Um diesen Geschmack beschreiben zu können, fehlen mir die passenden Worte. Wer selbst eine Oma hat oder hatte und diese ebenfalls solche Soßen zaubern konnte, der weiß, wovon ich reden. Auch die Bohnen, das Kraut und den Salat tunkte ich darin ein.
Irgendwann war mein Teller zur Hälfte leer.
„Oma, ist Bambi noch im Hasenkeller?“, fragte ich sie und steckte eine vollbeladene Gabel in den Mund.
„Frag nicht so viel und iss weiter.“

Ganz recht. Es war Bambi, den wir an jenem schicksalhaften Tag verspeisten. Er schmeckte gut, gar kein Zweifel. Doch es war auch der letzte Tag, an dem es ein Hase auf meinen Speiseplan schaffte.
Womöglich denken jetzt viele von euch, dass meine Oma eine kaltherzige alte Frau war. Das war sie nicht. Ich möchte mal behaupten, dass der Krieg viele Spuren hinterlassen hatte. Und Hasen das Fell über die Ohren zu ziehen oder Hähnchen zu rupfen und ihnen den Hals umzudrehen, gehörten für sie zur Normalität.

Ich widme diese Geschichte Bambi. Möge er im Hasenhimmel viele süßliche Karotten und bitterherbe Löwenzahnblätter zum Mümmeln bekommen.

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Meine Süße Verführung

Schon als ich klein war, fuhren wir in den Ferien immer nach Bayern zu meinem Opa. Mit meinen Eltern und meinem kleinen Bruder über fünf Stunden auf der Autobahn, war nicht immer auszuhalten, aber auch schnell wieder vergessen sobald wir in die Straße von Opas Haus einbogen. Vor seinem Haus hatte er einen schönen großen Garten mit drei riesigen Obstbäumen, vielen farbenfrohen Blumenbeeten und einem Gartenschuppen der für mich immer wirkte wie ein Spielhaus für uns Kinder. War nur leider immer abgeschlossen.

Doch am allermeisten freute ich mich auf die Kirschen, die in Hülle und Fülle den Baum schmückten. Ich konnte es meist nicht abwarten, dass wir sie gemeinsam endlich pflückten und anschließend zu Marmelade einkochten, Kuchen backten und natürlich auch Eiscreme einfroren. Aber für mich schmeckten sie am allerbesten direkt vom Baum. Da ich noch zu klein war, durfte ich nicht auf die Leiter hoch und die ersten Äste waren für mich viel zu weit weg. Somit blieb mir meist nichts anderes übrig, als neben der Leiter zu stehen, den schweren Weidenkorb vor der Brust geklemmt und abzuwarten das Opa die Kirschen vom Baum zupfte. Die dunkelroten, schon fast schwarzen Kugeln, die vor meiner Nase eine nach der anderen in den Korb plumpsten, ließen meine Augen leuchten. Es waren so unsagbar viele und der Korb wurde allmählich schwer. Dieser süßliche Geruch der direkt unter meine Nase sich sammelte, ließ mir das Wasser im Mund zusammenlaufen. Ich löcherte meinen Opa immer wieder wie lange es noch dauerte, weil ich es nicht mehr abwarten wollte. Da kam meine Mama und brachte weitere Körbe zum Einsammeln. Als sie mich kleinen Stöpsel mit dem schweren Weidenkorb stehen sah, sagte sie nur ich kann diesen schon mal in die Küche hochbringen, sie hilft derweil Opa, bis ich wieder da bin.

Den Henkel des Korbes fest umklammernd, schleppte ich mich zur Terrassentür und meine Finger gruben sich fest in die verflochtenen Streben des Korbes. Vor der Tür stellte ich den Korb kurz ab und rieb mir die pochenden Hände. Auf Zehenspitzen zur Türklinke greifend, rutschte ich mit den schwitzigen Fingern an der Klinke ab und viel steil abwärts in den Korb. Der Henkel knirschte ächzend und mir schwirrte der Kopf. Als ich mich aus dem Korb gepellt hatte, stieg mir dieser unsagbar süße Geruch in die Nase. Die obersten Kirschen waren alle zermatscht und um den Korb herum bildete sich eine rosafarbene Pfütze. All die schönen Kirschen. Ich fing an den Korb zu durchwühlen um zu sehen ob manche Kirschen überlebt hatten. Weiter unten waren noch einige heil geblieben, doch nun waren meine Hände voll mit dem roten Kirschsaft. Unbewusst schleckte ich mir die Finger ab und mich durchzog eine Gänsehaut. So süß. Überwältig von der Gier nach mehr, nahm ich mir die zermatschten Kirschenreste und steckte mir eine nach der anderen in den Mund. Das saftige Fruchtfleisch legte sich samtig auf meine Zunge und die Haut knackte leicht als ich sie mit meinen Zähnen zerkaute. Der Saft überflutete meine Mundhöhle und lief mir bereits den Hals nach hinten, bevor ich überhaupt schlucken konnte. Ich war wie in Trance und schlang eine Kirsche nach der anderen hinunter. Die Kirschkerne ließ ich dabei immer wieder in mein bereits versautes, mit Kirschsaft gesprenkeltes T-Shirt fallen, das ich zu einem kleinen Bündel vor dem Bauch zusammenhielt. Auf den kalten Steinplatten der Terrasse kniend, über dem Korb gebeugt wie ein gieriges kleines Äffchen, machte ich mich über die Kirschen her. Da ein Plopp in der Backe. Da ein „Pfuu“ spuckend ins T-Shirt. Meine Hände klebrig von Kirschsaft und Überresten von Blättern und Gehölz, umringt von dem süßlichen Duft des Sommers und dem herrlichen Geschmack von roten Sünden meiner Kindheit, stand für mich die Zeit still.

Da ging auf einmal die Terrassentür vor mir auf und mein Papa stand mit aufgerissenem Mund und großen Augen in der Tür. „Nicole, was…?“, da hob ich den Kopf, eine Hand am T-Shirt und eine nach der nächsten Kirsche im Korb greifend. Mit vollgestopften Hamsterbacken und großen Kulleraugen, schaute ich erst zu meinem Papa, dessen Gesicht sich zu einem Schmunzeln verzog und dann hinunter in den Korb. Da bemerkte ich, dass ich bereits den Boden des Weidengeflechts erkennen konnte. Bis auf eine Handvoll Kirschen, waren alle verputzt und es blieben nur noch Blätter und Stängel zurück. Die Kirschkerne in meinem T-Shirt kullerten bereits über den Rand hinweg, als ich die letzten Reste in meinem Mund herunterschluckte. Da grummelte mein Bauch ganz laut und ich stierte nach oben zu meinem Papa, der nun ein Breites Zähne zeigendes Lächeln im Gesicht hatte. Ich verzog das Gesicht und quengelte lauthals, „Mir ist so schleeecht!“

Aber trotz allem liebe ich Kirschen bis heute. Doch in eine Trance ähnliche Fressattacke bin ich seither nie wieder verfallen.

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Milchgesicht

Ich hatte immer Hunger. Leute, nicht die Art von Hunger, bei der einem ein bisschen der Magen knurrt. Nein, die Sorte von Hunger, bei der man den Löffel abgibt, wenn man nicht sofort, augenblicklich, auf der Stelle etwas zu essen bekommt.

Kein Wunder, dass ich so aussah, wie ich aussah. Kugelrundes Gesicht, dicke faltige Oberschenkel, sogar an den Handgelenken hatte ich Schwarten.

Hallo, hört mich denn hier keiner? Ich habe Hunger, fürchterlichen Hunger. Ich will saugen, dabei die Augen schließen und mich vom vertrauten Geruch und der wohligen Wärme umhüllen lassen. Ich will schmatzen, grunzen und nach den ersten hastigen Schlucken genussvoll das Tempo zurücknehmen. Und wenn dann die erste Brust leer ist – Leute, da geht noch was.

Na endlich, ich höre Schritte, da kommt sie ja. Aber was ist das? Statt etwas weichem Warmen spüre ich etwas Hartes an meinen Lippen. Nein, so geht das nicht. Das Harte, offenbar mit etwas Weichem drauf, schiebt sich trotz Protest in meinen Mund. Und gleich wieder raus damit, nicht mit mir.

Ein Rest klebt noch unter der Zunge. Das nervt, also rein damit in die Geschmacksabteilung.

Ich will nicht sagen, dass die Milch der letzten fünf Monate immer gleich geschmeckt hätte. Da gab es tagesaktuell einen Hauch von Knoblauch, eine Spur von Minze oder eine Note von Spargel.

Aber jetzt explodieren meine Geschmacksknospen. Sie registrieren mehligkochende Kartoffeln der Sorte Bintje, sind begeistert von der Süße des 100prozentigen Orangen-Direktsaftes, aber auch der etwas pappige Geschmack von blütenzarten Haferflocken bleibt nicht unentdeckt.

Leute, so etwas vergisst man nicht.

Ich habe Hunger.

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Einfach nur zu geil :rofl:

Ein griechischer Abend oder einfach nur Heimat

Oh man, wie aufgeregt ich bin. Heute Abend werde ich sie zum ersten Mal live erleben, die magischen Klänge der Bouzouki und die von mir so geliebte Musik aus der Heimat meines Vaters. Das Restaurant „Daphne“ hat zum griechischen Abend geladen und wir sind dabei. Ich freue mich so sehr. Vergessen ist die doofe Klassenarbeit in Mathematik, für die ich den halben Tag gelernt habe. Jetzt lassen wir uns entführen und wir sind gespannt darauf zu sehen, was uns erwartet.

Als wir das Restaurant betreten, ist dieses schon mehr als gut besucht. George, der Chef des Hauses, führt uns an unseren Tisch. Er befindet sich direkt gegenüber dem Platz, an dem später die Band spielen soll. Wir sind also richtig nah am Geschehen. Wie herrlich. Klasse, wenn man einen Vater hat, der Grieche ist.

Ich lasse meine Augen durch das Lokal wandern. Menschen lachen und unterhalten sich angeregt. Aus der Küche weht uns ein verlockender und verführerischer, aber doch auch heimatlicher Duft entgegen. Man hört das Klimpern von Gläsern und sieht Kellner, die fröhlich aber hektisch umher laufen. An der Wand hängen verschiedene Bilder von berühmten Ausgrabungsstätten, denen ich aber nie etwas habe abgewinnen können. Ausgerechnet über der alten Kasse befinden sich eine Ikone der Jungfrau Maria und eine Ewiglichtampel. Alles hier ist wirklich typisch griechisch. Das Ambiente passt also schon mal. Kein Wunder, dass dieses unser Stammlokal ist.

Und die Musiker? Sie sind noch nicht zu sehen, dafür aber ihre Instrumente. Wie stolz, groß und mächtig sie aussehen. So eine Bouzouki wird wirklich noch von Hand gebaut, desto feiner, umso sanfter, klarer und schöner ihr Klang. Oh, ich liebe die griechische Musik, habe sie aber noch nie live erlebt oder gehört. Wir befinden uns in den 90er Jahren. Schnelles Internet, Smartphones oder gar Youtube gibt es noch nicht. Griechenland ist wirklich weit weg und das Ende von Europa.

Niko, einer der Kellner versorgt uns mit Getränken und einer viel zu großen Vorspeisenplatte. „PIKELIA“ genannt besteht sie aus vielen kleinen und unterschiedlichen Köstlichkeiten, wie Oliven, Feta, Brot oder „Tarama“. Letzteres ist eine rosafarbene Creme, die ausschaut wie Erdbeereis, in Wahrheit aber Fisch ist und auch danach schmeckt. Ich mag es, mein Vater liebt es, meine Mutter findet es dagegen gruselig. „Opa, heute gibt es Essen, wie bei die Mama in Athen“, murmelt Niko und er hat dabei denselben griechischen Akzent auf den Lippen, wie ich ihn ich auch von meinem Vater kenne. Die beide wechseln einige Worte, die ich aber nur schlecht bis gar nicht verstehe, denn mein Griechisch ist dafür noch nicht gut genug und die beiden sind mir außerdem viel zu schnell.

Nun kommen die Musiker. Es sind drei Stück, obwohl es vier Stühle und auch vier Instrumente gibt. Sie beginnen mit einigen sehr ruhigen und leisen Instrumentalswerken. Ich kenne sie alle und summe sie leise mit. Die griechische Musik ist meine Leidenschaft. Kein Wunder, denn im Auto oder daheim hören wir fast nichts anderes. Während meine Schulkameraden auf Whitney Houston, Michael Jackson oder Guns Roses stehen, schlägt mein Herz für Sänger wie Stratos Dionysiou, Stelios Katzanzides oder Litsa Diamanti. Ich kann es nicht beschreiben, aber die griechische Musik löst etwas in mir aus, was nur sie in mir erreichen und berühren kann.

So in meine Gedanken versunken beobachte ich auch einen Mann, der an der Bar des Restaurants sitzt. Er wirkt irgendwie speziell mit seinen langen, schwarzen Haaren und dem dunklen Bart. Ich habe ihn noch nie zuvor hier gesehen, aber wirkt auf mich wie ein Künstler, der heimlich auf seinen großen Auftritt wartet. Er nippt einem Glas Ouzo und raucht eine Zigarette nach der anderen. Was das wohl für ein Typ ist!?

Unser Essen kommt. Es wird auf einer großen, runden Platte serviert und enthält Gyros, Steak sowie mehrere kleine Fleischspieße. Ich traue meine Augen kaum, denn diese echte und typisch griechische Art des „Souvlaki“ habe ich bisher hier noch nie gesehen. In Deutschland wird sie nicht angeboten, vermutlich weil sie der Küche viel zu viel Arbeit machen würde. Während hier meist drei kleine Schweinefiletstücke aufgespießt werden, sind es ins Griechenland, so wie an diesem Abend, eher viele kleine, viereckige Fleischwürfel. Sie haben einen ganz fantastischen und eigenen Geschmack, dem sie einem kräftigen Zitronensaft und jede Menge Oregano verdanken. Mindestens jetzt fühle ich wirklich wie daheim, denn mit jedem Biss schmecke und genieß ich die Heimat meines Vaters.

Bei ihm ist das hellenische Flair allerdings noch nicht angekommen. Er sitzt noch immer etwas steif und leicht gelangweilt vor seinem Teller. „Ich will richtige griechisch Musik hören, nicht diese olle Gemüse mit die doofe Sirtaki“, sagt er leise. Da ist er wieder, der von mir so geliebte Akzent. Aber mein Vater hat recht, die Stimmung ist noch etwas mau. Doch das soll sich schon bald ändern.

Als wir unser Fleisch verköstigt und meine Eltern sich ausreichend am Ouzo vergnügt haben, erhebt sich urplötzlich der auffällige Herr von der Bar. Er nimmt auf dem letzten noch freien Stuhl der Band platz und greift zu einer schwarzen Bouzouki. Mit seinem Auftritt wird die Musik deutlich lauter und auch griechischer. Er improvisiert zunächst nur, wandert sinnlich und vorsichtig mit den Fingern über sein Instrument. Dann schließt er die Augen und seine Hände beginnen zu fliegen. Was für ein Musiker. Ein echter Meister seines Faches. Auch mein Vater empfindet das so. „Der Junge er hat goldene Hände, goldene Hände“, ruft er und das nicht gerade leise.

Nun kommen endlich all jene Lieder, die mein Vater aktuell auf seinen vielen Kassetten hat und die sich auch auf seinen verschiedenen Schallplatten finden. Es ist die echte, die richtige, die wahre griechische Musik, wie er sagt. Es sind Stücke, die von Liebe, Heimat, Sehnsucht und Herzschmerz erzählen. Auch wenn ich nicht alles verstehe, ich kann nahezu jedes Lied mitsingen und das bleibt nicht unbemerkt. Einer der Sänger kommt zu uns an den Tisch. „Seid ihr Griechen?“, fragt er und mein Vater grinst. Damit ist unser Schicksal besiegelt. Urplötzlich haben wir Mikrofone in der Hand und wir singen einfach mit. Mein stolzer Herr, sonst eher ernstes und stilles Oberhaupt unsere Familie, ist plötzlich wie ausgewechselt. Er singt, lacht, schnippst mit den Fingern und ich tue es ihm nach. Gäste schauen zu uns herüber, klatschen und feuern uns an. Die Kellner werfen mir ein Lächeln zu und heben anerkennend ihren Daumen. Was zum Henker geht hier ab? Mir laufen die Tränen, denn ich habe meinen Vater noch nie zuvor so gesehen. Das ist so verrückt, so irre und doch einfach nur absolut wunderschön.

Es wird immer später und mit der Länge des Abends ändert sich auch sichtbar das Publikum in dem Restaurant. Es finden sich nun mehr und mehr Griechen aus der ganzen Stadt ein, die hier lecker essen, tanzen und feiern wollen. Meine Eltern und ich sind da schon bei der zweiten Portion leckeren Jogurts mit Honig und als sich dann auch noch ein Trommler und ein Klarinettenspieler zu der Band gesellen, murmelt mein Vater nur noch staunend ein Leises: „Oha, jetzt geht es richtig los“.

Den Höhepunkt des Abends bildet, nicht nur musikalisch, der „Tsifteteli“, der griechische Bauchtanz, der einst aus Persien und der Türkei nach Griechenland kam. Ein Trommelwirbel schwebt durch die Luft. Die Bouzoukis werden schneller und schneller. Die Klarinette übernimmt anregende und fast animalische Soloparts, die sich mitten ins Herz des Zuhörers brennen.

Unweit von unserem Tisch sitzen drei junge Damen, allesamt Griechinnen. Sie lachen, klatschen und gehen voll mit der Musik mit. Als George sie sieht, ruft er: „Aneva“, zu deutsch: „Hoch, auf den Tisch“ und das lassen sich die drei Schönheiten nicht zwei Mal sagen. Beflügelt von der so intensiven und schnellen Musik springen sie nun abwechselnd auf den Tisch. Ihre Körper bewegen sich heiß und verführerisch, so wie ich es noch nie zuvor erlebt habe. Ihr Hüften und Bäuche kreisen anregend durch die Nacht. Mein Vater hat Tränen in den Augen. „Jetzt bin ich Zuhause, re Giannis! Kuck mal das an!“, flüstert er und ich komme aus dem Staunen gar nicht mehr heraus. Die Frauen bewegen sich derart erotisch, dass mir fast drohen die Augen auszufallen. Es ist das sinnliche Spiel der Verführung, was man in Griechenland auf jeder Feier und in nahezu jeder Taverne spielt, das einen wirklich gewaltig um den Verstand bringen kann. Nun werden endlich auch Teller und Gläser geworfen. Was für eine besondere und außergewöhnliche Stimmung. Selbst die Kellner tanzen und als wir gegen Mitternacht gehen müssen, habe ich für mich das Gefühl, dieses so herrliche Treiben, es geht noch für Stunden weiter.

Ich verlasse das Restaurant mit dem Gedanken, heute Abend in Griechenland und ganz nah bei meinem Vater gewesen zu sein.

Lang ist dieser Abend her. Nie wieder habe ich so gut gegessen wie damals und nie wieder habe ich meinen Vater so fröhlich und glücklich gesehen. Wie gerne hätte ich ihm diesen Text jetzt geschickt und ihm damit eine Freude gemacht. Leider ist er 2012 jedoch schon von uns gegangen. Aber mit jedem Wort, das ich hier schreibe, sehe ich ihn vor mir und ich weiß welch ein Geschenk es ist, ein Kind zweier Kulturen zu sein.

Vielen Dank für das Lesen meiner kleinen Erinnerung. Allen Teilnehmern viel Glück. Vielleicht denkt ihr ja mal an mich, wenn ihr zu eurem Griechen des Vertrauens geht, an den Jungen, der an diesem Abend seinen Vater mit ganz neuen Augen sah und der so unendlich glücklich war, denn das, das war ich.

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Bitterschokolade

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Kückskes

Mein Lieblingsgericht sind die Kückskes von Opa Jupp. Plattdeutsch für Küchlein. Puffer. Kleine runde Pfannkuchen. Mit Rosinen. Immer drei Stück auf einmal in der Pfanne. Das Besondere daran ist der Schuss Mineralwasser, und zwar mit viel Kohlensäure, damit sie außen so richtig schön knusprig werden. Und die Prise Salz. Und der steife Eischnee, der erst ganz zum Schluss vorsichtig untergehoben werden durfte. „Für die Fluffigkeit“, sagte Opa jedes Mal, wenn er den Holzlöffel dabei langsam aber engagiert durch den Teig zog.

Sind; ist; werden – durfte; sagte; zog. Opas Kückskes – Vergangenheit.

Wenn ich früher nach der Schule zu meinen Großeltern ging, gab es die häufig. Schließlich durfte ich mir dann wünschen, was wir zu Mittag essen. Kückskes. Ich weiß nicht mal, ob man das so schreibt, Opa hat es jedenfalls immer genau so ausgesprochen. Ich höre dieses Wort noch in meinen Ohren, seine Betonung auf der ersten Silbe, sehe sein verschmitztes Lächeln, wenn er die Küchlein mit dem Pfannenwender schwungvoll umdrehte. Erinnere mich an seinen entsetzt-erschrockenen Gesichtsausdruck, als er in den köstlich duftenden Puffer biss, den ich (versehentlich oder nicht, wer weiß das nach über 30 Jahren schon noch?) mit „Zucker“ aus der Schütte mit dem roten Löffel bestreut hatte. Losprustend lief ich aus der Küche, in den Flur, die Treppe bis zur Mitte hoch und lugte durch die Holzstreben, ob er mir folgt.

Tat er nicht. Und Opa Jupp war auch nicht böse auf mich – war er nie! Er rubbelte das Salz einfach mit seinen Fingern runter, streute etwas mehr Zucker als sonst drauf, biss erneut hinein und fragte, ob ich nicht was davon haben wolle, dieser sei besonders köstlich.

Besonders.

Es ist heute nicht dasselbe, wenn ich mir Kückskes backe. Wahrscheinlich, weil das Fett in meiner Pfanne nicht vorher schon für Bratkartoffeln oder Reibekuchen benutzt wurde. Aber ich liebe diese Erinnerung an den Geschmack unserer Kückskes, die für mich dadurch immer etwas Besonderes bleiben werden. Genau wie mein Opa Jupp.

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Sommer `89

Wasser tropfte aus ihrem Haar, der Geruch von Chlor und Sonnenmilch lag in der Luft. Silwi verlagerte das Gewicht von einem Bein auf das andere, der warme Asphalt unter ihren nackten Füssen wurde unangenehm. Drei Leute waren noch vor ihr, der Magen knurrte. Die Sonne brannte in ihrem Nacken.
Dann spürte sie, wie ihr jemand von hinten auf die Schulter tippte. Erschrocken fuhr sie herum.
Und starrte in türkis-blaue Augen. Jens Augen. Jens, der in der Schule zwei Reihen vor ihr saß. Heiße Röte stieg in ihr Gesicht. Langsam schob sie ihre Kopfhörer in den
Nacken, verzerrt war Billy Idols schnarrende Stimme zu hören.
Jens lächelte.
„Hi.“
Silwi senkte den Blick und musterte ihre Zehenspitzen. Den Glitzer, den sie auf ihre Fußnägel lackiert hatte.
„Hi.“, murmelte sie. Vorsichtig hob sie den Kopf. Jens lächelte immer noch. Ihre Hände begannen zu schwitzen.
„Auch Pommes?", fragte er.
Silwi zögerte und drückte die Hand mit ihrem 10 Pfennig Stück fest zusammen.
Der Eintritt war teuer gewesen, zumindest für sie.
„Nee, Wassereis.“ ,erwiderte sie kaum hörbar.
Na toll, ich hätte auch sagen können “ich habe die Wassermelonen getragen“, dachte sie missmutig. Wie kann man nur so blöd sein. Sie hätte sich selbst erwürgen können. Wut auf sich selbst stieg in ihr hoch. Abermals meldete sich ihr Magen deutlich hörbar zu Wort.
„Der nächste ,bitte.“, ertönte eine genervte Stimme. Die Schlange vor ihr hatte sich bereits aufgelöst. Hastig bestellte sie ihr Wassereis, bezahlte und entfernte sich einige Schritte. Sie hatte Glück, die alte Holzbank direkt am Sportbecken war frei.
Sie wollte gerade wieder die Kopfhörer über die Ohren ziehen, als ein Schatten vor ihr zu stehen kam.
„Hier.“, hörte sie seine Stimme. Verwirrt hob sie den Kopf. Jens hielt ihr eine Schale Pommes entgegen. Vorsichtig nahm sie sie in ihre Hände, der Boden der Pappschachtel strömte Hitze aus. Der Geruch von Salz, Öl und heißen Kartoffeln stieg in ihre Nase. Jens setzte sich neben sie. Still aßen sie beide ihre Schalen leer, in ihrem Magen bereitete sich Wärme aus. Manchmal neigte sie, kaum merklich, den Kopf. Betrachtete die feinen, sonnengebleichten Härchen auf seinem Unterarm. Fast zeitgleich waren ihre Schalen leer und sie legten sie neben sich ab.
Dann spürte sie seine Hand in ihrer. Warm, klebrig. Und durch die Kopfhörer hörte man leise „The time of my Life“ und ihre Füße wippten im Takt.

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Toll geschrieben, Aufgabe sehr gut umgesetzt. Ich hatte sofort alles vor Augen mit den ganzen Details und kann das Erlebte und die Sehnsucht nach den magischen Pommes mit Soße vom Erbsenschwind total nachvollziehen!

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Ja, das habe ich sofort nachempfinden können … hart bleiben, hart bleiben … :slight_smile:

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@Johannes1976
Dieser Text hat mich mitgerissen und sehr berührt. Vielen Dank dafür.

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