Ich bin seit zwei Monaten hier und habe noch keinen Thread eröffnet …
Vielleicht interessiert nicht nur mich, ob wir beim Erzählen und Dichten ähnliche Manuskriptformate benützen oder ganz verschiedene.
Nein, ich meine nicht das „richtige“ Seitenlayout für Manuskripte, die einen Verlag oder eine Agentur suchen. Diese Frage wird hier gründlich, fachmännisch und humorvoll beantwortet: http://www.andreaseschbach.com/schreiben/fragen/manuskript/manuskript.html
(Mit Verlagen und Agenturen habe ich als Selbstverlegerin nichts am Hut.)
Ich mag Standards und Normen: Manuskriptseiten mit 30 Zeilen zu 60 Zeichen sind komfortabel – locker und übersichtlich – für mich selbst ebenso wie für die Lektorinnen, und natürlich verwende ich eine Schrift mit fester Laufweite. Gefälliger und lesbarer als Courier finde ich Consolas, die bei 11 Punkt jedoch etwas klein wirkt. Da ich aber nichts ausdrucke, kommt es nicht drauf an.
Inzwischen habe ich mich damit abgefunden, dass das Taschenbuch mehr Seiten haben wird, weil weniger Zeichen pro Seite bzw. pro Zeile. So hatte der Seitenumfang von „Die eine wahre Liebe“ nach dem Layout 225 gegenüber 206 Seiten vor dem Layout. Beim Schreiben achte ich allerdings nicht auf diese Differenz.
Wie sieht das bei euch anderen aus: so ähnlich oder ganz anders?
Eigentlich genauso wie bei dir.
Bei meinem Buch gab es 331 Normseiten. Daraus wurden dann im fertigen Buch 348 Seiten.
Da muss man sich auch gar nicht näher damit befassen. Wieviele Seiten daraus letztlich werden hängt ja von vielen Faktoren ab.
Das Format des Buches, die Schriftart/-grösse und nicht zuletzt auch die Art des Textes.
Wenn man wie ich z.B. vor allem dialoglastigen Text schreibt, entstehen dadurch viel mehr Absätze und damit kann sich die Zeichenzahl pro Seite stark verringern. Auch die Menge von Kapiteln und Szenen können sich auswirken.
Aber wie gesagt, das interessiert mich eigentlich beim schreiben überhaupt nicht. Mir genügt das Wissen, dass mein Text ca. 5% mehr Seiten haben wird als er in Normseiten zeigt.
Wohl wahr!
Ich wundere mich jedoch, dass bei dir die Anzahl der Normseiten niedriger ist als im fertigen Buch (wie ja auch bei @Raya Mann). Bei mir ist es genau anders herum: 650 layoutete Seiten gegenüber 1000 genormten … wobei ich auch kein TB-Format eingestellt habe, sondern eines, das sich am Hardcover orientiert. Hätte nicht gedacht, dass das einen so großen Unterschied macht.
Was den “Aufruf” von @Raya Mann betrifft, kann ich sagen, dass genormte Layouts so gar nicht mein Fall sind. Schreibe daher in der Schriftart, in der auch später gedruckt werden soll. Bei Courier bekomme ich immer das Gefühl, es mit old-fashioned Schreibmaschinen-Lettern zu tun haben. Gefällt mir einfach nicht.
Ich schreibe in dem Taschenbuchformat, in dem ich das Buch veröffentlichen möchte, in Bookman Old Style 12 Punkt.
Um Normseiten kümmere ich mich nicht, als Selbstverlegerin brauche ich das nicht. Und ich finde das viel zu formalistisch, das gefällt mir nicht. Schriften mit fester Laufweite finde ich auch nicht gut lesbar.
Danke! Eure Kommentare sind heilsam. Schluss mit Normseiten und fester Laufweite, ab sofort schreibe ich im Format der zukünftigen Veröffentlichung. Eine neue „Standard Seitenlayout-Vorlage“ habe ich mir auch schon gemacht:
Papierformat (Taschenbuch) 13 x 19,5 cm
Haupttextrahmen (Satzspiegel) 10 x 15 cm
Satzschrift (Fließtext) Palatino 10 Punkt
Ich verwende bisher die Standard-Taschenbuchvorlage von Papyrus, die hat 12,5 x 19 cm.
Der Satzspiegel ist 10 x 15,8 cm.
Und Palatino ist auch eine Antiqua-Schriftart, wie Bookman
Ich habe das Papierformat ein wenig größer gemacht, weil die Druckerei bei der Verarbeitung des
Buchblocks auf allen 4 Blattseiten je 2-3 mm abschneidet.
Es gibt so viele schöne Buchdruck-Schriften, z.B. http://freepdfhosting.com/e4f11143ab.pdf
Das ist kein Wunder. Bei mir ist es ein Taschenbuch in üblicher Grösse und Schrift. Es kommt wie gesagt auf die Buchgrösse, Schriftgrösse und Randgestaltung an. Ich lese da gerade einen Roman von Nicholas Sparks ‘Weg der Träume’. Hier ist eine (sehr) kleine Schriftart gewählt mit entsprechend geringem Zeilenabstand. So ergibt es hier 38 Zeilen mit 60 Zeichen/Zeile. Also gegenüber der Anzahl Normseiten gute 20 Prozent weniger Buchseiten.
In meiner neuen „Standard Seitenlayout-Vorlage“ – Taschenbuchformat mit Proportionalschrift Palatino 10 Punkt – hat mein Text 101 Seiten zu 30 Zeilen. Das ergibt im Schnitt 54 Zeichen/Zeile bzw. 1620 Zeichen/Seite.
Eine Zeile kann bis zu 70 Zeichen haben plus-minus.
Papyrus bietet die Funktion „Text nach Normseite wandeln“. Aus reiner Neugier habe ich sie auf meinen Text angewandt. In diesem Layout hat mein Text 103 Seiten zu 30 Zeilen. Das ergibt im Schnitt 53 Zeichen/Zeile bzw. 1.590 Zeichen/Seite.
Alle Zeilen haben 60 Zeichen.
ich möchte diesen Thread verwenden, da er meine Frage/Problem bezugnehmend Normseiten am ehesten trifft.
Bisher (Word) habe ich die Anzahl Zeichen inkl. Leerzeichen durch 1.800 dividiert und somit die Anzahl Normseiten errechnet. (egal wieviele Seitenumbrüche oder Kapitel, die mit einer Textzeile auf einer neuen Seiten enden, habe.)
Das wollte ich gerne als “Referenz” für mich weiter behalten. (Ah … heute habe soviel geschrieben … Für’s Exposé: Mein Roman hat 298 Seiten … )
Leider finde ich nichts, was mir dies anzeigt. (Außer Anzahl Zeichen, Wörter, usw.)
Möglicherweise bin auch blind und finde nur die Anzeige nicht.
Oder bin ich einen Trugschluß aufgesessen, dass die Normseiten “klassisch” so ausgerechnet werden?
Ja, das ist ein Trugschluss.
Eine Normseite definiert sich dadurch, dass sie MAXIMAL 60 Zeichen auf 30 Zeilen beinhaltet.
Wenn du zum Beispiel einen Dialog abbildest, der 3 Seiten lang ist (die 60 Zeichen auf 30 Zeilen fassen könnten, also dem Normseiten-Maß entsprechen) sind das trotzdem 3 Normseiten, auch wenn die Hälfte deiner Zeilen nur aus 30 Zeichen (einem kurzen, knackigen Ping-Pong-Dialog) bestehen.
Die Aufgabe einer Normseite ist nicht Zeichen zu zählen. Eine durch 1.800 geteilte Zeichenanzahl ist genauso aussagekräftig wie die nicht durch 1.800 geteilte Zeichenanzahl. Die Aufgabe einer Normseite war/ist, dem Verlag eine Abschätzung zu ermöglichen, wieviele Seiten das gedruckte Buch wohl in etwa beinhalten würde.
Um eine rasche Angabe zu haben, genügt ein Klick auf das Symbol für die Normseitenerstellung. Für das neu enstandene Dokument siehst du in der Fusszeile sofort die Anzahl Seiten. Voila, das wars. Das neue Dokument gleich wieder löschen. Neugier befriedigt.
Wie @Nina schon geschrieben hat, sind die 1800 Zeichen der theoretische Wert einer Seite.
In Tat und Wahrheit hängt es vom Text ab, Anzahl lange/kurze Absätze, Szenen-/Kapitelübergänge, wieviele Zeichen wirklich auf einer N-Seite stehen…
Bei meiner Schreibe bewegt sich der Wert zwischen 1500 - 1600 Zeichen/Normseite. Wenn ich viel Dialog habe, fällt er gegen 1400, wenn in ein, zwei Absätzen auf einer Seite nur Beschreibungen stehen, kann es bis über 1700 gehen.
Die Times würde ich nicht für Buchdruck verwenden. Die Schrift wurde für den Spaltendruck in Zeitungen entwickelt. Wenn sie über die ganze Seite läuft, wird das Lesen mühsam.
Die Didot ist auch mit Vorsicht zu verwenden. In kleinen Grössen gehen die dünnen Linien unter. Für Überschriften und Cover eine schöne Schrift.
Ich verwende, wie oben erwähnt, am liebsten eine Antiqua-Schrift. Die lesen sich gut und viele sind auch frei verfügbar.
Die Seitenzahl meiner Geschichten interessiert mich eigentlich erst ganz zum Schluss: nämlich beim Hochladen der pdf-Datei auf die jeweilige Seite des Dienstleisters, der mein Buch als Taschenbuch (etc.) drucken soll.
Sorry, ich war auf der Suche nach einer Antwort darauf, wie ich in Papyrus Zeichen zählen kann, nicht Wörter, deshalb bin ich auf Deinen Beitrag gestoßen. Ist wahrscheinlich nicht mehr aktuell. Mir war nur der Denkfehler aufgefallen…"Wie viele Seiten daraus letztlich werden hängt ja von vielen Faktoren ab. Es ist doch logisch, dass aus 331 Normseiten mehr werden, da für das gedruckte Buch ab 100 Seiten die Seitenanzahl durch vier teilbar sein muss. Zusätzlich noch Titelei etc. und schon ist man bei 348. Damit muss man sich nicht befassen, sondern nur wissen und das ist Druckgrundwissen. Spätestens, wenn Du Dein Buch als Selfpublisher herausbringen willst, lernst Du diese Druckwissen automatisch mit. Wird überall genannt.
Ich suche mal weiter…