Schutz des Manuskripts

Hui … hatte den Finger schon auf der Löschtaste :wink:

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In Zeiten, in denen selbst ein Handy OCR Scans drauf hat, kann man natürlich immer Text so extrahieren, dass er wieder zu editierbarem Text wird. Ich sprach deshalb von “kleinen Kopierschutz”. Das ist nur meine Annahme, dass man schon wirklich an einen boshaften Menschen geraten muss, der gewillt ist ein persönliches Leseexemplar umzubauen, die Widmung zu entfernen und dann der Piraterie freien Lauf zu lassen. Die Widmung leistet für den Schutz der Texte also lediglich eine psychologische Hürde zu sein. Aber eine nette Hürde. Aus meiner Sicht ausreichend für Nicht-Starautoren.

Wer es sicherer braucht, der kopiere Drogenbarone:
Testleser mit verbundenen Augen abholen und zur Leseplantage befördern. Ausziehen. Körperöffnungen nach USB Stick absuchen. Unter Kamerabeobachtung lesen lassen. Feedback sofort einsammeln. Auf dem Weg nach draußen schnell das Gehirn lobotomieren und zur Sicherheit eine neue Datenlage ins Gehirn spielen, z.B. unter Hypnose Schillers Glocke in verschiedenen Sprachen mehrfach reinquetschen. Dann nackt aussetzen. Mit Fakeaccount das Feedback auf Lovedingsbooks posten und sich in den nächsten Tagen auf Schlagzeilen aus der Umgebung freuen:
“Verwirrter Mann nackt in U-Bahn-Station aufgefunden. Während die Polizeibeamten beruhigend auf ihn einwirkten, pries der Perverse offenbar seine Glocken an”, so Einsatzleiter Gustavo F. von der Spezialeinheit für Lach- und Sachgeschichten.

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Vielleicht war die Idee, die du gelesen hast, auch schon geklaut. Ich habe vor ein paar Jahren ein Buch gelesen, in dem eine Frau einen antiken Teddybär kauft, am Flughafen damit aufgehalten wird, weil etwas Metallisches (Medaillon? Verlobungsring? weiß ich nicht mehr) in den Teddybär eingenäht ist, und dann kommen in dieser Flughafen-Rahmenhandlung ganz viele Episoden der Lebensgeschichte des Teddybärs aus Sicht des Teddybärs, eine tragischer als die andere. Buchtitel weiß ich leider nicht mehr.

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Note to self: Anfragen von @Stolpervogel bzgl. Testlesen AUF JEDEN FALL ablehnen. :scream:

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Zur Frage: Nein.
Ich halte es wie @Corinna Externe Festplatte, USB, Ausdrucke, PDF.
Meinen Testlesern vertraue ich 100%.
Sie bekommen hauptsächlich Ausdrucke und nur in seltenen Fällen das komplette Manuskript.
Als ich vor einiger Zeit auf Webseiten von Verlagen und Agenturen bzgl. Einreichung von Manuskripten gestöbert habe, wollte ein Verlag das komplette Manuskript als Word-Datei. Das hat mich stutzig gemacht. Wie der Verlag hieß, weiß ich nicht mehr. Es war ein Unterverlag eines renommierten Verlags.

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@Stolpervogel Mach es doch nicht so kompliziert. Besorge dir ein Blitzdingsgerät, wie es die „Men in Black“ haben, und blitzdingse deine Testleser regelmäßig. :smiley:

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Um eine pap-Datei zu öffnen, braucht man Papyrus. PDF kann jeder öffnen, da braucht man nicht mal hier angemeldet zu sein.
Nix für ungut, liebe Vroni.

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Was ist es wert, plagiiert zu werden? Der nächste Harry Potter? Erkennt man den zuverlässig vorher? Eher nicht. Vielleicht ist er ja schon bei dem einen oder der anderen hier in der Mache, nur erkennt das bislang niemand.
Ob etwas plagiierenswert ist, vermag ich nicht zu beurteilen. Ich kann nur sagen, ob ich persönlich etwas lesenswert finde. Und unter den Schreibproben hier im Forum war die eine oder andere, bei der ich durchaus gerne das ganze Buch gelesen hätte.

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Das wirkliche Problem mit Plagiaten sieht eher andersrum aus: Du hast es endlich geschafft, Dein Buch erscheint bei einem renommierten Verlag, landet auf der Bestsellerliste – und dann flattert Dir eine Plagiatsklage ins Haus von jemand, der überzeugt ist, dass Du den Satz “Die Gurke ist eine länglich-runde Frucht” in Kapitel 8, Zeile 15 aus seinem Blog abgeschrieben hast. Von dem Du vorher noch nie gehört hast.

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Bei weitem wahrscheinlicher, ja.

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Da muß der Satz schon deutlich spezifischer sein - zum Glück!
Aber Du hast schon recht: So herum ist es vermutlich wahrscheinlicher.
Es ist doch viel einfacher auf einen “fahrenden Zug” aufzuspringen als einen stehenden Zug anzuschieben! :wink:

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Kann ich mir die Testversion runterladen, also keine Hürde. Dann gehen zwar die Features nur auf der ersten Seite, aber ich will ja nur lesen. Und drucken muss ich den Text nicht, kann ihn ja auf dem Bildschirm lesen.

Bzgl. PDF kann man sich - falls man das Bedürfnis und das Geld hat - den Acrobat Pro zulegen. Da kann ich die PDFs sogar mit einem Kopier- und Druckschutz versehen, den ich auch noch mit einem Passwort absichere. Da kann man’s zwar noch lesen, aber ansonsten ist der Ofen aus. Abtippen ginge noch.

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Das geht auch schon mit Kostenlosen PDF Druckertreiber - aber dieser Schutz ist keiner den auch dieser geht wieder zu entfernen dazu braucht man nicht mal das PW.

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Es gibt keine hundertprozentige Sicherheit. Entsprechenden Aufwand vorausgesetzt, lassen sich alle Schutzmaßnahmen umgehen.
Was bisher vorgeschlagen wurde, sind für Laien ohne großen Aufwand umsetzbare Mindestmöglichkeiten (PDF mit Widmung und Passwort, Zeugen des Entstehungsprozesses, Wasserzeichen, Steganografie, etc.), die auch vernünftig sind. Ähnlich wie man sein Auto abschließt, bevor man fröhlich pfeifend einkaufen geht. Einen Autoknacker wird man damit nicht lange aufhalten.
Abgesehen davon ist die Beweisführung bei 1:1 Plagiaten noch relativ simpel, aber wenn der Text verändert wurde (Name und Aussehen der Protagonisten, Handlungsorte, veränderte Szenen, etc.), dann wird es ein Fest für Anwälte, Gutachter und Gerichte.
Und ein Punkt wurde bisher vergessen: Recht haben und Recht bekommen sind zweierlei Dinge. Das muss man sich leisten können. Wenn ein Prozess Hannelore Dimpflmoser gegen Amazon ansteht, dann wage ich mit 86,79%iger Wahrscheinlichkeit den finalen Ausgang des Prozesses vorherzusagen. Auf dem Weg durch die Instanzen wird den meisten irgendwo zwischen Landgericht und BGH finanziell die Luft ausgehen.
Insofern halte ich viele der genannten Maßnahmen eher zur Wahrung des persönlichen Seelenfriedens geeignet, denn als Vorbeugung für den Fall der Fälle. Die beste Methode dürfte immer noch die sorgfältige Auswahl und Integrität der Testleser zu sein, aber vor unliebsamen Überraschungen ist man da auch nicht sicher.

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Lesen können reicht. Ein Foto vom Bildschirm und spätestens ab iOS15 (kommt wohl diesen September) kann Jedermann folgendes:
Text aus Bilder lesen

Wie @RalfG schon schrieb, es gibt nie kompletten Schutz. Ist aber auch nicht nötig.

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Mit der Google Lens kann man am Smartphone Texte sehr einfach abfotografieren und den Text aus den Bildern rauskopieren. Ist krank: Wenn man dann noch auf “Übersetzen” geht, übersetzt Android den Text ins Bild hinein, das nur so als Randbemerkung.

Stellen wir doch lieber mal die Frage, wer hier schon wegen Urheberrechtsstreit vor Gericht war. Keiner? Dacht ich mir. :smiley:

Es muss so viel zusammenkommen:
Jemand muss plagiieren (weil diese Idee so fantastisch ist, dass er sie unbedingt braucht) UND er muss genügend Welle damit machen, dass der Urheber davon erfährt UND es finanziell lohnenswert sieht, dagegen vorzugehen. Diese Und-Kette ist schon so unwahrscheinlich. Darüber kann man nach dem ersten großen Wurf im Großverlag nachdenken. Wahrscheinlich muss man das aber dann auch nicht mehr.

Und nehmen wir mal an, zwei Leute haben die gleiche Idee und die schwirren jetzt parallel im Indie-Buchmarkt oder Internet herum. Wie groß ist die Wahrscheinlichkeit, dass der eine vom anderen irgendwann weiß? Vielleicht ist jemand gut in Wahrscheinlichkeitsrechnung.

Was war nochmal die Leakstelle für Unveröffentlichtes? Die TestleserInnen oder wer noch? Gut, wenn man Leute hat, denen man vertraut.

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Ich verstehe diesen Einwand nicht so recht: Ob man die Texte als pap-Datei oder als PDF einstellt, oder ob man sie direkt als Posting-Text eintippt, macht doch keinen Unterschied. Klauen kann man das alles.

Ich habe hier noch nichts veröffentlicht, aber wenn ich das mal tue, sehe ich das wie die Unbefleckte:

Es muss schon eine verdammt geniale Idee (oder Ausführung) sein, dass jemand das überhaupt klauen möchte. So genial bin ich wohl (leider!) nicht.

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Ohnehin ist es so: Gib 10 Autoren dieselbe Idee, und am Ende werden 10 ganz verschiedene Romane daraus. Aus der Idee “Junge trifft Mädchen und verliebt sich” sind eine Fantastilliarde Liebesromane entstanden, und jeder davon ist anders.

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Bezüglich Urheberrecht ist es wohl gar nicht verkehrt, das einfach hier reinzustellen. Dann hat man schon mal das frühere Veröffentlichungsdatum als ein Plagiateur. :wink:

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Ganz dickes Ack. Ich hatte die Idee mit „Junge trifft Mädchen und verliebt sich“ nämlich auch mal und hab dann als persönlichen originellen Twist noch eingefügt, dass ihre jeweiligen Familien miteinander verfeindet sind und sich nicht ausstehen können. Imagine my Horror, als ich feststellen musste, dass diese Erweiterung schon mal dagewesen ist. :frowning: :laughing:

Ganz im Ernst, die meisten Grundideen/Elevator Pitches bedienen sich an Elementen und dramatischen Strukturen, die dem für die spätere Geschichte geplanten Genre entsprechen. Der eigene Hook ist letztlich nur ein Zuckerl, das zur optischen Verblendung über das Grundgerüst gestülpt wird und (wenn es genügend High Concept ist) die Leute durchaus neugierig machen kann. Und klar, vielleicht ärgert sich der eine oder andere angehende Autor darüber, nicht selbst auf diesen Ansatz gekommen zu sein, aber auch dann wäre doch eine komplett andere Geschichte dabei herausgekommen. Der einzige Nachteil ist vielleicht, dass man einen besonders originellen Hook dann nicht mehr selbst verwenden kann, weil der Wiedererkennungsfaktor zu hoch ist, aber mit ein bisschen Brainstorming wird man schnell etwas Vergleichbares finden, um seine eigene Geschichte interessant aufzubereiten. Ideas are a dime a dozen. Schützenswert sind sie aber kaum. ***

*** Speziell im englischen Sprachraum (ich kenne in Deutschland jetzt nichts von ähnlicher Größe) gibt es Dutzende Bücher und auch Websites, wo die sogenannten Writing Prompts gesammelt und gelistet werden, um die Kreativität anzustacheln. Da gibt es dann „500 writing prompts for creating your next thriller“ oder „1,001 all-new writing prompts for your paranormal romance“ und so weiter. Tausende von Ideen, verpackt in ein bis zwei kurzen Sätzen (oft nach dem What-If-Prinzip) und frei verwendbar und beliebig variabel für jeden, der sie findet. Und keiner sorgt sich darum, dass der nächste Autor mit einer ähnlichen Eingebung schneller sein könnte. Und wenn - c’est la vie …

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