mich würde interessieren, wie sich ein Pistolenschuss auf ein Knie auswirkt. Bekommt man evtl. ein
künstliches Kniegelenk? Oder es wird verschraubt und man ist mit seinen Bewegungen sehr
eingeschränk? Kann es wieder vollständig in Ordung kommen? Hinkt man vielleicht für den
Rest seines Lebens?
Kann mir da jemand Auskunft geben, oder mich an jemanden verweisen, dem dies möglich ist?
Das ist die typische Bestrafung von Verrätern bei Terrorgruppen (z. B. die IRA). Aber auch im 2. Weltkrieg bei den Nazis, wenn ich mich nicht irre.
Außer in einigen Glücksfällen ist man damit, glaube ich, ein Leben lang gezeichnet. Die Leute, die vermeintlich Verrat geübt haben, sind somit gleich für alle erkennbar und auch als Warnung zu sehen gewesen.
vielen lieben Dank für die schnelle Antwort. Dass dies eine typische Bestrafung von Verrätern ist, wuste ich nicht.
Wenn das so ist, dann passt das ganz gut zu meinem Werk. Darin rächt sich ein ehemaliger Kontrahent an meinem Helden,
dafür, dass der ihm vor vielen Jahren ein Auge ausgeschlagen hat. Ich schätze, mein Held hat vermutlich Glück, dass der
frühere Gegner mit seiner Augenklappe schlecht ziehlt So irgendwie halt…
“I used to be an adventurer, myself, but then, I got an arrow in the knee!” (Klassische Antwort einiger Spielfiguren im Computerspiel Skyrim).
Das kommt sehr stark aufs Kaliber der Waffe und Art der Kugel an, sowie darauf, was da getroffen wird und entsprechend wie kaputt geht. Wenn die Gelenkkapseln betroffen sind, ruft das schon üble Probleme hervor, wenn Menisci mit kaputtgehen, erst recht.
Schnelle, aufwendige OPs dürften die Folge sein, damit man noch einigermaßen brauchbar heilt.
Bei einer 9 mm (bei Pistolen Standard) oder .38er (bei Revolvern Standard) dürfte schon reichlich was kaputtgehen. Bei einer .357er oder gar .45er eher mehr. Ein Gewehrschuss kann mit Glück weniger Schaden machen, wenn im klassischen .223 = 5,56 mm Kaliber, wenn die Gewehrkugel glatt durchgeht.
vielen Dank für die Info. Damit kann ich auf jeden Fall was anfangen.
Mein Held wird also von einer 9 mm Pistole getroffen. Er hat Glück, denn es ist nur ein Streifschuss. Kommt also alles wieder in Ordnung.
So ist jedenfalls der Plan (mein Held ist Waldarbeiter und es wäre sehr schade, wenn er seinen Beruf nicht mehr ausüben könnte).
Da würde ich Nina unbedingt Recht geben. 9 mm Pistole Vollmantel (geht glatt durch) oder .38er Revolver (etwas schwächer, aber meist Blei, was sich beim Treffen aufspreizt), Oberschenkel-Treffer, außen (= kein großes Blutgefäß).
Da verblutet man sonst (bei Treffer in großem Blutgefäß) sehr schnell.
Das hat sich in den letzten Jahren als “nette” neue Methode etabliert, weitergegeben als “heißer Tipp” unter Messerstechern, die auszunutzen, dass man rechtlich formal bei einem Stich in die Oberschenkel-Innenseite (oder “idealerweise”, weil schwerer abzubinden, in die Leiste) trotz Treffer in Schlagadern dennoch keinen Angriff aufs Leben getätigt hat, wenn es zur Gerichtsverhandlung kommt, sondern das Opfer “nur” unglücklich umständehalber und (vermeintlich) nicht aufgrund gezielter Absicht verstirbt.
Bei der Feuerwehr kennt man das schon - da setzt sich dann der größte, dickste Kerl auf die Leiste und stützt sich noch pressend ab, damit das Opfer eine Chance hat, bis Ankunft im Krankenhaus nicht verblutet zu sein.
Nur vor Gericht hat sich das noch nicht so herumgesprochen, so dass so ein Täter glimpflich davonkommt, anders, als wenn er in den Oberkörper oder Hals gestochen hätte - das wäre dann rechtlich formal als Angriff mit tödlicher Absicht definiert.
Hab’ neulich einen Vortrag darüber gehört und musste hier daran denken - kann ja als Krimi-Futter auch nützlich sein, daher hab’ ich’s hier mal mit eingeworfen.
ihr habt mich überzeugt! Mein Held bekommt den Treffer in den Oberschenkel. Schließlich soll er ja wieder in Ordnung kommen …
Und nochmals vielen Dank für die ausführlichen Infos.
Hallo Pferdefrau,
Oberschenkel Treffer sind gefährlich, Wenn es die Arterie erwischt ist ohne Tourniquet mal eben Ende im Gelände.
Also achte darauf wo die Kugel einschlägt.
Halte ich auch für die bessere Wahl. Selbst ein Streifschuss am Knie würde vermutlich zumindest ein Band verletzen und das dauert dann, bis das wieder in Ordnung kommt…
ich werde die Schussverletzung aus meiner Geschichte herausnehmen. Ich habe mich gestern mit zwei meiner Testleser (und schärfsten Kritikern) diesbezüglich unterhalten und werde diesen Konflikt nicht weiter verfolgen. Zumal dieser weit in die Vergangenheit meines Hauptprotagonisten zurückreicht und nichts mit der eigentlichen Geschichte (Liebesroman) zu tun hat. Mein Held erinnert sich nur daran, aufgrund einer Situation in die er gerät. Ziemlich am Anfang meiner Geschichte habe ich einen Konflikt, der, nach Meinung der Testleser, viel stärker im Gedächtnis des Lesers haften bleibt und aufgelöst werden sollte. Diesen Konflikt erzähle ich in einer Rückblende, die sich wie eine eigenständige Geschichte in der Geschichte liest. Sie handelt davon, wie, und an wen, mein Held seine damalige Braut verlor.
Dazu muss ich mir noch was einfallen lassen. Wahrscheinlich muss ich ein paar Maschen auftrennen und nochmal neu stricken müssen.
Ich danke Allen nochmal für die interessanten und informativen Beiträge. Die sind bestimmt auch für einen Krimischreiber hilfreich.