Schriftfarbe schwarz im pdf

Hallo,
ich erstelle kleinere Broschüren. Wenn ich die zum Drucker bringe, habe ich das Problem, dass in den exportierten pdf-Dateien die Schrift nicht aus 100% Schwarz besteht, sondern aus einem aus allen Farben (CYMK) gemischtem Schwarz besteht. Das ändert sich auch nicht, wenn ich ein anderes Druckprofil einstelle.
Der Drucker möchte gern eine Datei im PDF/X-1a:2003 haben, das kann ich aber beim pdf-Export nicht einstellen.
Gibt es eine Möglichkeit das die pdf-Dateien schwarz auch als schwarz abspeichern und nicht aus CYMK mischen?
Viele Grüße
Jörg

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Hi Jörg,
Genau dafür, wenn der Druckerei das Wissen um eine korrekte Einstellung / Wandlung eines PDF fehlt, haben wir alle Lösungen eingebaut.
Damit Du das Deiner Druckerei gegenüber auch kommunizieren kannst, folgt hier neben der Lösung auch etwas Theorie dazu.

Zur Theorie: Alle Druckstraßen brauchen letztlich immer ein passendes CMYK-Farbprofil (letztlich sogar jeder Tinten- oder Laser-Farbdrucker, aber da macht der Treiber die Wandlung).
Jedes Farbprofil weicht auf jedem Ausgabegerät immer etwas ab (kennt man ja schon von verschiedenen Monitoren und deren Farbabweichungen - deswegen sind „farbechte“ Monitore auch so teuer und müssen auch noch kalibriert werden)
Will man maximale Farbechtheit, dann muss das Ausgabe-Profil genau auf das Ausgabegerät passen - und alle Druckgeräte haben da eben das für sie nötige CMYK-Profil.

Normalerweise allerdings können die Druckereien ein sRGB-Farbprofil (was ja wie gesagt eigentlich für die Monitor-Ausgabe gedacht ist) vernünftig wandeln, mit nur geringen Farbabweichungen.

Papyrus kann nun alles. Normalerweise, wenn man nichts einstellt, gibt es ein PDF im sRGB Profil aus.

Manche Druckereien haben leider nur bedingt Ahnung von der Technik - entgegen bspw. Amazon, BoD, twentysix und vielen anderen Druckereien, auch unserer hier in Berlin, die alle schon mit sRGB klarkommen.

Ahnungslosere Druckereien reichen normale sRGB PDFs direkt an die Druckstraße durch und bekommen dann eben Farbprobleme.
Man muss als Drucker-Techniker allerdings entweder ein sRGB selbst wandeln (dann bleibt Schwarz Schwarz) oder ein CMYK-Farbprofil nehmen, was zur Druckstraße passt (das meist übliche ist sogenannte „FOGRA39“).

Die Lösung:
Dass einige Druckereien die PDF-Einstellung und Wandlung nicht beherrschen, war für uns Anlass, nicht mehr nur sRGB auszugeben, was dann der Drucker wandelt, sondern für alle Druckstraßen die CMYK-Farbprofile mitzuliefern, seitdem klappt’s auch bspw. mit Booksfactory (eine günstige Druckerei in Polen mit guter Qualität, aber eben auch einer Technikabteilung, wo nicht alle Mitarbeiter die Wandlung beherrschen).

Deine Druckerei nun soll entweder Dein sRGB selbst wandeln, oder aber soll Dir sagen, welches CMYK Farbprofil ihre Druckstraße denn braucht - wie schon erwähnt, das Häufigste ist „Fogra39“.
Wenn Du denen das so ansagst, erkennen die auch, dass Du weißt, wovon Du redest, und müssten Dir kompetente Antwort geben.

Die Einstellung für das Farbprofil nimmst Du bei der PDF-Ausgabe auf Lasche 2 des Dialogs vor:

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Danke Uli,
für die umfangreiche Auskunft.
Genauso habe ich es auch gemacht. Der Drucker hat meine Dateien geladen und in Indesign angezeigt und die Farbe Schwarz auf null gesetzt. Der Text war immer noch zu lesen und hätte eigentlich weiß oder farblos sein müssen. Daraus kam die Schlussfolgerung, dass der schwarze Text nicht nur mit Schwarz gedruckt wird sondern als Gemisch von allen Farben. Er kannte nur das pdf-Format PDF/X-1a:2003 als problemlos drucktauglich und das kann ich nicht einstellen. Ich habe zu Hause dann in Affinity Publisher die Schriftfarbe überprüft und mir wurden für CMYK die Werte 91/79/62/98 angezeigt und nicht wie zu erwarten gewesen wäre 0/0/0/100.
Habe ich da mit den Farbzusammensetzungen etwas falsch verstanden?
Der Druck klappt trotzdem, aber ich wollte mir nicht jedesmal vom Drucker die Kritik anhören.
Viele Grüße
Jörg

Die Frage ist halt, was Du ausgegeben hast.
Wenn Du ein sRGB erzeugst und ein Mensch / eine Software das dann fälschlich direkt ungewandelt als CMYK interpretiert (so sagt mir meine Kristallkugel, dass vermutlich der Fehler entstanden ist), werden hier Äpfel als Birnen interpretiert und moniert, dass die vermeintliche Birne nach Apfel schmeckt.

Wenn er CMYK haben will, dann ist das eine (zu) generelle Aussage (ich will ein Auto). Er muss dann schon sagen, ob Diesel oder Benzin oder Elektro (CMYK ist ein Oberbegriff, welches Profil denn? Fogra 39 wäre dann eine spezifische Autoversion - Audi A3 - die Du liefern könntest. “Auto” = CMYK ist halt zu unspezifisch.
Oder der Mensch muss mal lernen, aus einem sRGB, wo Schwarz Schwarz ist, selbst ein CMYK zu wandeln. Photoshop macht das bspw. problemlos, aber da es eine WANDLUNG ist, warnt es entsprechend auch, wenn man von RGB auf CMYK umstellt (und ja, man muss ein Profil angeben ;-), sprich, ansagen, WELCHES CMYK).

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