Ich versuche einen Schreibstil zu finden und würde gerne eure Meinung dazu hören.
Wilhelm verliebt sich in das jüdische Mädchen Elisabeth, die neu zugezogen ist und den ersten Tag in der neuen Schule erscheint.
Nr. 1
Wilhelm saß hinter ihr, unfähig, seinen Blick von ihrem Nacken abzuwenden. Ein Kunstwerk, eine Einladung zu träumen. Die zarten Linien ihrer Wirbelsäule unter ihrer glatten Haut, zeichneten sich sanft wie Pinselstriche auf einer Leinwand ab.
Die Haare, zu einem lockeren Zopf gebunden, gaben den Blick auf diesen faszinierenden Bereich frei, wo der Hals in einem zierlichen Bogen in ihre Schultern überging. Im einfallenden Licht der Morgensonne schimmerte ihre Haut wie weißer Marmor, und die winzigen Härchen am Haaransatz bewegten sich leicht im Rhythmus des Windzugs, der durch die offenstehenden Fenster drang und es wagte, sie sanft zu streicheln.
Es war, als würde dieser unscheinbare Fleck eine Geschichte erzählen, ein Geheimnis verbergen, das nur darauf wartete, entdeckt zu werden.
Sie drehte sich plötzlich um, einen flüchtigen Moment nur, als hätte sie seinen Blick gespürt, der wie ein Schatten über ihren Nacken glitt. Ihre Augen huschten durch den Raum, suchten, doch Wilhelm senkte den Kopf gerade noch rechtzeitig, und tat so, als würde er vertieft in seiner Arbeit sein. Sein Herz schlug schnell, während er versuchte, seinen Atem zu beruhigen.
Die Zeit schien stillzustehen, nur das Erschrecken ihrer Bewegung zu ihm, blieb zurück. Sie drehte sich wieder nach vorne und eine Strähne ihres Haars löste sich aus ihrem Zopf und fiel sanft wie eine kleine Feder auf ihre Schulter. Es war, als hätte sie sein Verlangen, sie zu betrachten, kurz mitbekommen, ehe sie wieder ihrer eigenen Arbeit nachging. Alleingelassen mit unerklärlichen Gefühlen versuchte sich Wilhelm wieder zu konzentrieren.
Nr. 2
Wilhelm saß hinter ihr, sein Blick gefangen in der Anmut ihres Nackens, der sich vor ihm präsentierte wie ein Gemälde. Jede Linie, jede Schattierung schien mit Sorgfalt gezeichnet, die zarte Wirbelsäule, die sich unter Perlmutt schimmernder Haut abzeichnete, als hätte ein Künstler sie mit seidenen Pinselstrichen auf weißer Leinwand erschaffen. Ihr Haar, lose zum Zopf geflochten, gab den Blick frei auf jene Stelle, wo sich Hals und Schultern in einem anmutigen Schwung vereinten.
Das Licht der Morgensonne spielte über ihrer Haut und die Schatten der Blätter der alten Eiche im Schulhof, ließ sie immer nur kurz marmorn aufleuchten, während ein leiser Luftzug durch die offenen Fenster strich und die feinen Härchen an ihrem Haaransatz, sie zart streichelten.
Wilhelms Herz begann zu pochen, noch nie hatte ihn ein Bild so gefangen genommen. Ein Gefühl stieg in ihm auf, das er nicht kannte. Es schien ihm, als sei er durch eine Tür gegangen, die ihm bis jetzt immer verschlossen war.
Doch plötzlich, als spürte sie das Gewicht seines Blicks, der wie ein schmeichelnder Finger über ihre Haut glitt, drehte sie sich um. Nur für einen Augenblick, kaum länger als ein Herzschlag. Ihre Augen streiften den Raum, suchten nach dem Ursprung dieser unsichtbaren Berührung. Wilhelm senkte hastig den Kopf, presste sich hinter die Maske der Konzentration, während sein Atem flatterte wie die Flügel eines gefangenen Vogels. Die Zeit stockte, als ihr Blick ihn fast erreicht hätte, dann, als sie sich zurückwandte, löste sich eine Strähne aus dem Zopf und sank wie ein seidener Faden auf ihre Schulter.
Ein Hauch von Vertrautheit? Eine stille Komplizenschaft? Für einen Moment schien es, als habe sie sein Verlangen, sie zu erspähen, doch gespürt. Doch nun versank sie wieder in ihrer Arbeit, ließ ihn zurück mit einem Wirbel aus Scham und Sehnsucht, der ihm die Kehle zuschnürte. Er zwang sich, auf das Papier vor sich zu starren, doch die Konturen verschwammen. Der Duft ihrer Seife, das sanfte Rascheln ihrer Bewegungen, alles blieb lange, nachdem der Moment vergangen war.
Nr. 3
Wilhelm saß hinter Elisabeth, der Neuen, zugezogenen, für sie hier der erste Schultag. Sein Blick fiel auf Ihren grazilen Nacken, der ihn gefangen nahm. Ihre Haut war hell, fast durchscheinend. Die Morgensonne fiel scharf durch die Fenster und die Blätterschatten der Schulhofeiche tanzten auf ihren Schultern. Er sah die leichte Vertiefung zwischen den Schulterblättern, die feinen Härchen am Haaransatz, die sie im Windzug der offenstehenden Fenster streichelten. Sie trug das Haar hochgebunden. Eine Strähne löste sich und fiel auf ihre Schulter.
Sie drehte sich plötzlich um.
„Ist was?“, fragte sie.
„Nein.“
„Ah.“
Er senkte den Blick auf sein Schreibheft, griff nach dem Stift. Seine Finger hinterließen feuchte Abdrücke auf dem Holz des Tisches.
Sie wandte sich wieder ihrem Heft zu. Er hörte das Kratzen ihrer Feder, das Knarren des Stuhls. Sein Mund war trocken. Durch das offene Fenster drang der Geruch von frisch gemähtem Gras. Wilhelm schrieb drei Worte in sein Heft und strich sie wieder durch. Sein Herz pochte.
Als die Glocke läutete, stand sie auf. Ihr Schatten fiel über seinen Schreibtisch. Sie sagte nichts. Er wartete, bis ihre Schritte im Flur verhallt waren. Auf ihrem Stuhl lag eine Haarnadel. Er steckte sie ein und verließ als letzter das Klassenzimmer.