Schreiblust ja, Zeit nein :(

Hallo zusammen,
eigentlich bin ich ein motivierter Schreiberliner, der seine Ideen schon im Kopf und auf Datei fest gehalten hat. Allerdings fehlt mir momentan die Zeit, da ich beruflich sehr eingespannt bin und dort auch mindestens acht Stunden vor dem PC verbringe.
Hat jemand einen Motivationsschub oder Idee um mich vor dem Schreibprogramm zu fesseln? Ich versuche gerade schon mein Zeitmanagement umzugestalten.
Liebe Grüße
Oliver

Hallöchen,
das Problem hatte ich anfangs ebenfalls. Der Tag hat einfach zu wenig Stunden :rofl: .
Zeitmanagement ist ein guter Anfang, habe ebenfalls feste Zeiten in denen ich mich nur aufs Schreiben konzentriere.
Meine Motivation, lass mich Mal nachdenken… Wenn ich am Tagträumen war, stellte ich mir vor in meinem Roman zuleben. So entstanden viele Szenen für spätere Kapitel, welche ich natürlich schnellstmöglich schreiben wollte.
Für mich war es also… meine Charaktere nicht nur Figuren sein zulassen, sondern mich intensive mit ihnen auseinander zusetzen (Hintergrund, Zukunft etc.) . Somit wollte ich, dass Figur Y unbedingt in Kapitel 6, den Gegenstand X findet und nutzt.
Hoffe ich konnte dir etwas helfen :sweat_smile:

Ja vielen Dank, jeder Tipp tut gut :grinning:

Hi Oliver, bei 8 Stunden vor dem PC kann ich verstehen, dass dir nicht nach mehr ist für dein Schreiben. Was hältst du davon, eine dicke Kladde zu kaufen mit gutem Papier, den Füllfederhalter mit einer frischen Patrone zu bestücken, morgens 10 Minuten eher aufzustehen, den Handwecker auf just diese 10 Minuten zu stellen und mit dem schönen Füller just for fun in die schöne Kladde zu schreiben, was immer dir einfällt. Einfach fließen lassen. Und dann erzähl mir bei Gelegenheit mal, solltest du es ausprobieren, ob und wie es geklappt hat. Drück dir die Daumen. Liebe Grüße von Sigrid

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Hallo Sigrid,
vielen Dank für den Tipp. Ich bin Linkshänder da eignet sich ein Füllfederhalter nur bedingt :rofl:
Ich habe aber tatsächlich schon morgens meine Visionen und Ideen in meinem Laptop dokumentiert und abgespeichert um später darauf zuzugreifen. Ich muss definitiv mein Zeitmanagement überdenken und mir eine feste Zeit einplanen um meine sprudelnden Ideen umzusetzen.
Liebe Grüße Oliver

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Hallo Oliver,

am Ende muss man schreiben, wenn man schreiben will. Hilft alles nix. Aber man kann sich selbst mal überdenken mit dem

Entdecken der eigenen Angewohnheiten

oder man muss mal das eigene Mindset überprüfen.

Grüße

Meine Ideen und angefangenen Bücher sind Jahrzehnte (!) in einem Ordner auf dem PC verstaubt. Neuer PC, Dateien sind umgezogen. „Wäre schon schön…“, geseufzt. Sogar versucht, weiterzuschreiben - steckengeblieben.

So richtig Schub habe ich bekommen, als ich in einem Workshop (Persönlichkeitsentwicklung - Die 7 Wege zur Effektivität) die Frage gestellt bekam: Welche Rollen lebst du in deinem Leben? Welche fehlt? Und da habe ich mich entschieden, die Rolle „Autorin“ anzunehmen. Vorher war das nur so eine Idee, ein „ichmöchtesogernemaleinbuchschreiben“. Mit diesem Entscheid hat mein Schreiben enorm Schub bekommen.

Ich tuckerle immer noch im Schneckentempo durch die Geschichte. 520 Normseiten in mehr als 3 Jahren ist nicht wirklich grandios. Aber hallo?!? So viel habe ich noch nie geschrieben!
Am Wochenende ist dann oft die Frage: Was hat die höhere Priorität: Schreiben oder XY? Und da ich Autorin bin, kommt Schreiben vor vielen anderen Dingen. Das gibt Einbussen. Manchmal stapelt sich die Wäsche und ich wasche während des Schreibens gerade mal das Nötigste. Ist mir egal. Ich will schreiben.

Und ich werde richtig „ranzig“, wenn ich am Wochenende nicht zum Schreiben komme. Da ich auch einen Job am PC habe und nicht gut schlafe, wenn ich zu lange am Computer bin, schreibe ich hauptsächlich am Wochenende.

Keine Ahnung, ob dir das auf eine eigene Idee hilft.

Die Kurzform wäre: Wenn Schreiben dir wichtig ist, prüf deine Prioritäten und stufe was anderes tiefer. :thinking:

Hallo,
ich denke auch in deiner Kurzform liegt die Wahrheit :thinking:
Werde meine Prioritäten überdenken.
Gruß Olli

Wenn man sagt: Ab ersten Januar mache ich weniger Sport, bringt das nichts, weil die Identität noch dieselbe ist. Und darum geht es: Man muss die Identität ändern.

So, wie du es ja beschrieben hast. :slightly_smiling_face:

Einen wirklichen Tipp habe ich nicht; am Ende ist’s, wie alle bereits sagten: Man muss schreiben. Hilft nichts.

Aber ich gebe zu, mir ging und geht es ähnlich – ich habe einen recht fordernden Beruf, der sich ganztags ausschließlich am PC abspielt, sodass ich ein gutes Stück vom Resttag darauf verwenden muss, nach Arbeitsende wieder einigermaßen zu Besinnung zu kommen und Gedanken für anderes zu haben. In dem Zustand ist es sehr verlockend, den Abend mit allem zu verbringen, das nicht das Schreiben ist.

Ich hatte vor sieben Jahren einen recht großen, ungehobelten Textklotz aus einem NaNoWriMo herumliegen, der immer mal überarbeitet werden sollte, immer wieder in der Schublade verschwand, vergessen und wieder vorgekramt, zwischendurch fünfmal in den Mülleimer geworfen und sechsmal herausgefischt wurde. Letztlich half mir – wie Füchsli sagte – ein Ziel: Ich wollte das ganze Ding irgendwann einmal veröffentlichen. Und da es mir neben Hedonismus zumindest nicht an Hartnäckigkeit mangelt, nahm ich die Herausforderung an.

Seitdem schrieb ich - und ich übertreibe dabei nicht - in jeder freien Minute, stahl täglich ein, bis zwei Stunden meines Schlafs dafür, nutzte jede Arbeitspause (die eigentlich der Erholung dient), schrieb Vollzeit durch die Weihnachtstage, schrieb sogar bis in die Silvesternacht und hinein in den frühen Morgen, während andere auf ein großes Jahr anstießen. Ich überarbeitete und nahm jeden freien Tag dafür, damit das Projekt einst fertig würde.

Schließlich reduziert es sich auf wenige Dinge: Man muss ein Ziel haben, man muss sich Zeit zum Schreiben nehmen, noch besser ist es, sich zu den immergleichen Zeiten Zeit zu nehmen. Es sind dieselben Tipps, die man überall liest. Vermutlich sind es stets dieselben Tipps, weil es nicht anders funktioniert. Darüber hinaus kann ich dir nur Durchhaltevermögen und Disziplin wünschen, denn ein Buch neben dem Beruf in eine Form zu bringen, für die man sich nicht mehr ausschließlich schämt, sobald ein Dritter es liest, ist einfach harte Arbeit. Das heißt nicht, dass die Arbeit keinen Spaß macht, etwa wenn man eine Stunde über einem einzigen Absatz brütet und sich am Ende der Übung über ein gelungenes Wortspiel freut. Das muss jedoch als Ansporn genügen, denn mehr bekommt man im Schaffensprozess kaum zurück.

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