Ich muss leider ein wenig ausholen, um mein „Problem“ zu erläutern .
Im Mai 2024 hatte ich ganz plötzlich die Idee zu einem Roman. Ich setzte mich an meinen Laptop und begann, an meinem ersten Projekt zu schreiben. Begonnen habe ich mit Word, aber mir wurde bald klar, dass ich damit nicht weit kommen würde. Also habe ich mich nach umgehender Recherche für Papyrus entschieden.
Meine Gedanken sprudelten und die Geschichtete entwickelte sich fast von selber. Ich hatte keinen Plot - nur eine grobe Idee, wie die Geschichte weitergehen sollte. Das Ende hatte ich schon im Kopf und ich musste „nur“ noch die Lücken füllen.
Als ich die ersten 10.000 Wörter geschrieben hatte, habe ich über Facebook zwei mir bis dahin unbekannte Testleser gefunden. Ich habe von ihnen hilfreiche Tipps bekommen, ehrliche Kritik und letztendlich die Meinung, ich solle auf jeden Fall weiterschreiben. Das habe ich dann getan. Ich habe mir die Hinweise zu Herzen genommen, habe Ratgeber gelesen, habe meinen Text immer und immer wieder überarbeitet bis er mir richtig erschien.
Nun habe ich etwa ein Drittel des Romans fertig. An diesem Punkt gibt es eine Wendung, also entschloss ich mich dazu, hier einen Cut zu machen und ihn Teil 1 zu nennen. Zeitlich passte der Abschluss ganz gut, denn im August hatte meine Frau drei Wochen Urlaub (ich bin Rentner) und ich wollte in dieser Zeit für sie und die Enkel da sein.
Ich las dann einen Aufruf für eine Kurzgeschichte. Ich dachte mir: hey, das wäre doch cool, sowas mal als Schreibübung zu nutzen. Das würde mich nicht viele Stunden in Beschlag nehmen. Also schrieb ich „Ritter Rüdiger“ und reichte die Geschichte ein. Ich war selber überrascht, als man mir mitteilte, dass meine Geschichte veröffentlicht werden sollte. Sie ist nun Teil eines Heftes für Erstleser und Kinder mit Lese-Rechtschreibschwäche.
Dann kam der Aufruf von @SuperGirl für Adventsgeschichten und ich hatte spontan eine Idee - und dann noch eine. Mir flogen die Ideen zu und ich fand meine Freude am Schreiben von Kurzgeschichten. Mittlerweile habe ich zwei weitere Geschichten für die Weihnachtsausgabe des Erstleserheftes eingereicht und ich schreibe an einem Kurz-Krimi für einen weiteren Wettbewerb.
Zwischendurch schrieb ich weiter an meinem Roman.
Jetzt komme ich zum „Problem“: Ich merke, dass ich da stocke. Meine Texte wirken auf einmal hölzern, die Ideen fließen nicht mehr. Ich habe eine Blockade - aber nur bei meinem Roman-Projekt. Ich setze mich immer wieder hin und will weiterschreiben, aber dann kommt wieder eine Idee für eine Kurzgeschichte.
Was ist das? Eine Schreibblockade? Falls ja, warum nur für meinen Roman? Wie kann ich meinen Fokus wieder auf mein Hauptprojekt lenken? Sollte ich aufhören, zweigleisig zu schreiben und mich nur auf eines zu konzentrieren?
Sorry für den langen Text und vielen Dank vorab für eure Denkanstöße.