Schmetterling

Hallo zusammen
Ich habe mal versucht eine kleine Fabel zu schreiben und mich würde interessieren was andere Leute so dazu sagen. Also nur zu ich bin gespannt auf eure Kritik.

Schmetterling

Es war einmal eine kleine Raupe. Sie hiess Oliver und frass den lieben langen Tag saftige Blätter und nahrhafte Gräser. Und so wurde sie immer grösser und dicker.
Eines Tages suchte sich Oliver ein schönes Plätzchen und spann sich selbst in einen Kokon ein und dann passierte eine ganze Weile lang nichts, bis einige Woche später sich in dem Kokon etwas zu regen begann.
Der Kokon wurde von innen aufgebrochen und ein neues Wesen zwängte sich aus dem engen Kokon heraus. Dieses Wesen hatte so gar nichts mit der plumpen Raupe Oliver mehr zu tun. Kein Wunder, denn schliesslich war das der elegante Schmetterling Oliver, der seine Flügel nun zum ersten Mal entfalten und behaglich von der Sonne trocknen lassen konnte.
Dann begann er mit den Flügeln zu schlagen und erhob sich in die Luft und gaukelte in den wunderschönen Sommertag hinein und flatterte elegant über die Blumenwiese.
Doch schon bald verspürte Oliver Hunger und instinktiv wusste er, dass er als Schmetterling nurmehr den süssen Nektar aus den Blumen zu sich nehmen konnte, denn das hungrige kleine Raupenmaul von Oliver der kleinen Raupe war zusammen mit ihr verschwunden. Oliver der Schmetterling besass einen elegant eingerollten Rüssel, der zwar vornehm köstlichen Nektar schlürfen aber keine Blätter anknabbern konnte.
Oliver wusste also, was er zu sich nehmen konnte, aber es fiel ihm doch arg schwer sich bei dem reichhaltigen Angebot, das sich ihm hier darbot zu entscheiden. Als kleine Raupe hatte er einfach das Blatt gefressen, das sich vor seiner Nase, beziehungsweise vor seinem kleinen Raupenmaul befand, aber hier über der Blumenwiese schwebend, sah er auf hunderte, nein tausende verschiedenfarbiger, verschiedenduftender und sicherlich auch verschiedenschmeckender Blumen hinunter und es fiel ihm schwer sich für eine zu entscheiden.
Schliesslich entschied er sich für eine grosse, violette Blüte und flog auf sie zu, aber im letzten Moment erblickte er eine kleinere, gelbe Blüte und da ihm sofort klar war, dass dort noch viel süsserer Nektar zu holen sei, drehte er ab und visierte die neue Blume an, aber als er näher kam, erblickte er hinter der kleinen, gelben Blüte eine mittelgrosse, rote Blüte und da er wusste, dass diese ganz bestimmt einen noch viel besseren Nektar enthält, überflog er die gelbe Blüte und steuerte zielstrebig auf die rote zu, aber als er sie beinahe erreicht hatte, sah er etwas weiter links eine Ansammlung von winzigen, blauen Blüten, die garantiert einen besonders exquisiten Nektar enthielten und erneut änderte er seinen Kurs.
Und so ging das immer weiter. Oliver wählte eine Blüte aus und flog auf sie zu, aber jedes Mal, wenn er sie beinahe erreicht hatte, fiel ihm eine Blüte auf, die bestimmt noch einen viel besseren Nektar enthielt und änderte sein Ziel.
Den ganzen Tag flatterte Oliver kreuz und quer auf der Wiese hin und her, ohne Rast und ohne Ruh und niemals erreichte er eine der Blumen und trank den Nektar. Immer wieder drehte er im letzten Moment ab, überflog die angepeilte Blüte oder flog eine scharfe Kehre, da seine scharfen Facettenaugen eine noch viel verlockender aussehende Blüte erspäht hatten.
Es wurde Vormittag. Es wurde Mittag. Es wurde Nachmittag. Und schliesslich wurde es Abend.
Die errötende Sonne zog sich langsam hinter den Horizont zurück, die Blumen machten sich für die Nacht zurecht und schlossen langsam ihre Blüten und Oliver hatte noch immer nichts gegessen und wurde immer schwächer.
Aber immer noch suchte er die eine perfekte Blüte, die ihm den Nektar für seine erste Mahlzeit darbieten sollte.
Doch Oliver überschätzte seine Kräfte und so sank er im letzten Licht der untergehenden Sonne mit nurmehr schwach schlagenden Flügeln zur Erde hinunter und versank im langen Gras der Blumenwiese.
Dort, den menschlichen Blicken entzogen und vom hohen Gras verborgen hauchte der noch junge Schmetterling Oliver sein Leben aus ohne jemals vom süssen Nektar gekostet zu haben.

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Hi,
auf mich wirkt der erste Teil wie eine Erklärung für Kinder, was eine Raupe ist und was aus ihr wird.
Der zweite Teil ist allzu vorhersehbar.
Der ganze Text langweilt mich. Er ist völlig ohne Pepp oder Überraschungen. Da hilft es nichts, dass alle Elemente einer Fabel klar erkennbar sind.
Um ehrlich zu sein. Wäre das hier nicht das Forum, hätte ich schon bei „Es war einmal“ keine Lust mehr gehabt, weiterzulesen.

Vielleicht sehen andere Forianer das ja deutlich anders als ich.

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Als Fabel für nicht allzu junge Kinder (siehe @suse), finde ich die Idee im Ansatz passend. Im Ansatz? Dazu am Schluss mehr. Überbeite doch noch einmal, hier und da könntest Du straffen und mit mehr show-don´t tell wird sie ergreifender. Z.B. über Düfte, Farbspiele, könnte sie ergreifender werden. So könnte eine Blühte nicht verlockender sein, sondern honigsüß duften, ihre Regenbogenfarben seinen Flügelschlag beschleunigen. Und mehr. Als Botschaft fände ich ja ein Happy-End schöner, bei dem der Schmetterling schließlich doch noch die schönste Blüte der Wiese findet, vielleicht auf den Rat einer Biene hin. Er wird satt und glücklich, weil er sich große Mühe gegeben hat, das Beste aus dem Tag herauszuholen. Aber klar, Deine Botschaft mag eine andere sein.

Wenn es eine Fabel sein soll, würde ich es anders strukturierten.
-er sah eine Rose, aber von der wollte er nicht essen
-er sah eine Sonnenblume, aber von der wollte er auch nicht essen
-er sah eine Mohnblume, aber auch von der wollte er nicht essen

Dann Fazit: so flatterte er von Wiese zu Wiese, durch den Wald und die Gärten, bis er schließlich…

So fehlt die Struktur und leider auch die Spannung.
Aber als Thema gut! Einfach nochmal machen! Zu sehr aus dem Bauch heraus geschrieben…

Mir gehts hier wie @Suse: Der Anfang klingt wie eine Erklärung für kleine Kinder, woher die Schmetterlinge kommen, der Rest ist viel zu vorhersehbar und nicht wirklich spannend oder interessant.

Wie der Esel, der zwischen den beiden Heuhaufen verhungert, aus Schmetterlingssicht. Von der Idee her nicht schlecht, man könnte aber viel nehr draus machen.

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Hier.

Die Fabel beschreibt für mich das nicht stillbare Verlangen der Menschen nach immer Besserem.
Ich habe ein Handy, oder was auch immer, neu gekauft und keine Minute später entdecke ich das tausendmal bessere Telefon und bereue den Kauf.
Schmetterling Oliver kann sich nicht entscheiden und tänzelt von Blüte zu Blüte, repräsentiert die Menschheit, die schon fast im Gras liegt und es nicht merkt.
Raupe Oliver ist die Menschheit vor der industriellen Revolution, arm aber nicht am aussterben,

Also ich find es ganz okay. Aaaaaaaber… viel zu lang.

Puh. Könnten Sätze wie dieser der Grund sein, dass manche (viele?) etwas gelangweilt werden? Schade eigentlich, das kann man aber korrigieren. Geht ganz einfach: Mach. Mehr. Punkte.

Extratipp: Lies mal Äsop , Der hat zwar schon ein paar Jährchen auf dem Buckel (2500 wenn ich mich nicht irre), aber ist noch immer der fabelhafteste Fabulierer von allen.

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Sorry, aber ich war spätestens hier raus. Ein einziger Satz mit 120 ! Wörtern.

Den Einschub hätte ich komplett weggelassen.

Der Text hat für mich zu viele Füllwörter.

Ich provoziere mal frech:
Noch nie Kant gelesen? Da ist dieser Satz Erholung.
120! ist eine Zahl, die so groß ist, dass die meisten Taschrechner sie nicht mehr darstellen können.
Und wenn doch, dann nicht alle Stellen. So ein Taschenrechner wäre viele Kilometer breit.

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Ein kilometerbreiter Taschenrechner? Jetzt machst du aber mal 'nen Punkt!

Du musst nun ganz stark sein, denn es fehlen zu deinem Ergebnis ein paar Nullen links vom Komma, so 100, 200 oder so, egal, es kommt auf einige mehr oder weniger nicht an.
Beinahe wäre ich reingefallen, wollte schon im morgendlichen Denknebel die Breite der Ziffernanzeige des Taschenrechners überschlagen – habe gerade noch die Kurve nach der 2. Tasse Kaffee geschafft und an die alte Regel gedacht: Erst denken, dann rechnen!
Was so ein verschobenes Leerzeichen ausmacht.
Die Fakultät von 120 ist unvorstellbar groß.
Es ist vollkommen egal, ob eine Ziffer 1 mm, 1 Nanometer oder nur die Ausdehnung eines Atoms hat – das bekannte Universum wäre zu klein, um die Zahl darzustellen. Grob geschätzt reichen auch 2, 3 oder 35 Universen dafür nicht aus.

@KaePie, vielen Dank für den geretteten Sonntagmorgen. Wollte eigentlich nach Tagesschau .de den Kopf für den Rest des Tages in den Sand stecken.

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120! ist eine unfassbar große Zahl, siehe bei meinem Vorredner.
War ja auch eher provokant gesagt, weil ich lange Sätze und vieles von Kant mag.