Leider ist’s halt hin und wieder so, dass das Spezielle im Allgemeinen so verankert ist, dass eigentlich das Allgemeine zu ändern wäre, um überhaupt eine Änderung für das Spezielle sinnvoll bewerkstelligen zu können.
Auch besteht naturgemäß die Gefahr, dass man sich mit dem Hinweis auf die Unmöglichkeit oder das angeblich wenig Sinnvolle hinter dem Speziellen verschanzt und so jeder Diskussion um das Allgemeine entgeht - ein vor allem in der Politik weltweit zu beobachtender Vorgang.
Ursprüngliche Nachricht
Thema: Re: Formatvorlagen mächtiger machen
@Ulli:Zitat:
Gerade, weil wir hier und da noch dreimal nachdenken, ob und wann welche Funktionalitäten wir intensiv gebraucht werden, ist Papyrus so schlank, wie es ist.
Und sehr, sehr oft heißt es dann auch: “Ach, so einfach kann man das ja auch lösen?”.
Die Philosophie wie die Disziplin, ein Programm nicht mit unnötigem Ballast überladen zu wollen, ist von der Grundidee sicher richtig. Vor allem, wenn sich einfachere Lösungen anbieten.
Andererseits bleibt die Zeit nicht stehen und so manch gut gemeintes Argument aus der Vor-Pentium-Zeit hat heute kaum mehr Gültigkeit. Schlanke Programme waren ja nie ein Selbstzweck in sich, sondern basierten auf der Erfahrung, dass zügiges Arbeiten einfach oberste Priorität hatte.
Im Zeitalter von Dualprozessoren im Gigahertzbereich, von superschnellen Festplatten und aufgemotzen Grafikprozessoren genießt der Schlankheitsgrad von Programmen sicherlich nicht mehr oberste Priorität. Spätestens aber dann nicht mehr, wenn die Funktionalität im Vergleich zur Konkurrenz immer eingeschränkter wird.
Ich denke, wie früher so auch heute muss immer der situativ passende Kompromiss gefunden werden, der - das liegt in seiner Natur - sicherlich nie alle Leute zufrieden stellen wird, aber doch den Großteil der Anwender. Zumal das Wettrüsten in Sachen Geschwindigkeit ja weiter gehen wird und Programmumfang und einfache Lösungen sich nicht notwendigerweise wiedersprechen brauchen…