Ich stehe hier und schaue herunter auf das Scherbenmeer, das einmal mein Herz war.
Eine einzelne Träne löst sich aus meinem Augenwinkel und fällt herunter auf das Scherbenmeer, das einmal mein Herz war.
Ich knie mich nieder und versuche die Scherben zusammen zu lesen, aus dem Scherbenmeer, welches mal mein Herz war.
Ich schneide mich immer und immer wieder an den Scherben aus dem Scherbenmeer, welche mal mein Herz war.
Das Blut fliesst aus den Schnitten und tropft auf die Scherben, welche mal mein Herz waren.
Du kniest dich zu mir, versuchst mir zu helfen und willst mir die Scherben abnehmen. Doch ich stosse dich zurück, zu gross ist die Angst, dass auch du dich am Scherbenmeer, welches mal mein Herz war, verletzt.
Ich stosse dich weg, weg vom Scherbenmeer, das einmal mein Herz war.
Die aufgefangenen Scherben fallen dir runter und zersplittern weiter, und ich blute weiter auf das Scherbenmeer, welches mal mein Herz war.
Wie oft kann ein Splitter zerbrechen, bis er nichts mehr ist?
Wie oft kann ich dich wegstossen, bis du nicht mehr da bist?
Wie lange bis nichts mehr geht?
Emotional geschrieben.
Ist das aus einer bitteren Erfahrung heraus?
Auf jeden Fall kann ich da ein bisschen mitfühlen.
Das ist mein aktuelles Leben. Ich habe leider scheiss Erfahrungen gemacht in der Jugend und versuche seit dem mein Scherbenmeer wieder zu kitten (ohne Erfolg) und aktuell bin ich die am wegstossen, welche mich lieben und mir helfen wollen.
Das tut mir leid für dich.
Aber ich kann dir auch sagen, das im Schreiben ein gewisser Trost liegen kann. Wenn man die richtigen Worte findet. Wie gesagt, ich kann es nachfühlen.
Darum schreibe ich (und habe den Mut, meine Dunkelheit zu veröffentlichen, denn ich bin mir bewusst, es sind schwere Gedanken, welche ich haben)
Scherbenmeer.
Das Wort hallt in mir nach.
Es ist schwer, sich auffangen und halten zu lassen. Ich wünsche dir, dass du es bald zulassen kannst.
Wenn es so einfach wäre, dann wäre ich schon lange der Mensch den ich sein will.
Aber ja, ich schreibe, Geschichten, welche mir am Herzen liegen, welche meine Geschichte sind, welche meine Geschichte sein könnten.
Und wer weiss, vielleicht kann ich in 3 Monaten, 3 Jahren, 3 Jahrzehnten, euch voller Stolz mein Buch präsentieren. (oder Bücher?)