Schattenwurf

Moin zusammen,
diese Frage ist sicher für einige von euch mit einem Handschlag gegen die Stirn zu beantworten, aber mich beschäftigt sie gerade für den Anfang einer Geschichte.

Wenn Gegenstände beleuchtet werden (egal von welcher Lichtquelle) dann werfen sie Schatten.
Es geht darum, das Kopfweiden vom Mond angestrahlt werden.

Jetzt habe ich aber folgenden Satz:

  • Das fahle Mondlicht brach durch die Wolken und warf unheimliche Schatten, die über das Wasser tanzten.

Jetzt die wahrscheinlich dumme Frage:
Kann Mondlicht Schatten werfen?

Ich sage nein, denn der Mond ist ja die Lichtquelle, er und die Weiden sorgen ja dafür, das ein Schatten entsteht. Also werfen die Weiden einen Schatten.

Oh man, ich komme mir gerade so blöd vor… :crazy_face:

Trotzdem schon mal DANKE

Die Schreibmöwe

Das fahle Mondlicht brach durch die Wolken und erzeugte unheimliche Schatten, die über das Wasser tanzten.

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Nur fürs Protokoll: Lichtquelle ist (und bleibt) die Sonne, der Mond reflktiert nur. :wink:

Das „erzeugen“ klingt für mich da zu künstlich.
Vielleicht:
Das fahle Mondlicht brach durch die Wolken; unheimliche Schatten tanzten über das Wasser.

(Ich mag Semikola! :smiley: )

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Du hast vollkommen recht: Wo Licht ist, ist natürlich auch Schatten! Das normale Licht des Mondes ist blass und wirft eher weiche Schatten, zumal die Umgebung dann dunkel ist. Das reflektierte Licht eines vollen Mondes hat schon deutlich mehr ‚Bumms‘ und wirft entsprechend härtere Schatten. Schau Dir im Internet (nicht gephotoshopte) Fotos an, oder geh bei Mondlicht raus und schau Dir die Wirkung an. Ein, zwei Mal im Monat gibt es bei freiem Himmel sogar die ‚pralle Dröhnung‘ :face_with_hand_over_mouth:.

Ob Deine Schatten unheimlich auf dem Wasser tanzen können, kommt auf das Gewässer an. Schatten bewegen sich in Abhängigkeit vom Untergrund (bspw. Meereswellen) oder von dem Gegenstand, der diesen Schatten wirft (hier wird tatsächlich eher geworfen als erzeugt). Da Weiden eher an ruhigen Gewässern zu finden sind und ich auf einen See tippe, stoße ich mich am Tanz der Schatten. Aber vllt. ist es ja ein langsamer Walzer.

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Deine zentrale Frage war doch einfach, ob Mondlicht Schatten werfen kann? Die finde ich alles andere als „dumm“ (abseits davon, man muss es immer wieder sagen, gibt es keine dummen Fragen, nur dumme Antworten).

Ich gehe mal davon aus: Wo Licht ist, ist auch Schatten. Ergo: Mondlicht kann Schatten werfen. Vermutlich sind die jedoch deutlich weniger erkennbar. Daher würde ich persönlich diese Stolperstelle wohl eher meiden und z.B. die Wellen einfach „im Mondlicht tanzen lassen“ o.ä.

Experte für diese Frage dürfte der Cowboy Lucky Luke sein. Der seinen Revolver schneller zieht als sein Schatten :wink:

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Klares „ja“. Mondlicht kann Schatten werfen. Jedes Licht kann Schatten werfen, sonst wäre die beleuchteten und die unbeleuchteten Areale gleich hell.
An deinem Satz würde ich nur nochmal über das „unheimlich“ nachdenken, weil das eine Wertung vorgibt, statt etwas zu beschreiben, was der Leser dann selbst unheimlich findet. Aber das ist auch nur Geschmackssache.
Wie fändest du:

  • Das fahle Mondlicht brach durch die Wolken und warf Schatten, die sich wie windende Finger über das Wasser schlängelten, als suchten nach etwas in der Dunkelheit.
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Licht wirft keine Schatten. Schatten entstehen, wenn Licht auf einen nicht lichtdurchlässigen Gegenstand fällt. Soviel zur Theorie, im Sprachgebrauch fließt das alles ineinander, aber das dein Satz ist sehr unglücklich gewählt.

In " Hallo, Mister Gott, hier spricht Anna" zeigt ein kleines Kind, aus ihrer Sicht der Dinge, dass es schnelleres als das Licht gibt und die Argumentation, die das Mädchen an den Tag legt, beindruckt mich bis heute. Sie interpretiert ihre Beobachtungen und zieht die richtigen Schlussfolgerungen, sie hat bewiesen: Der Schatten kann schneller als die Lichtquelle sein. :slight_smile:

Ich Pepsicola, sorry der Joke musste sein.

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Semicola … ich denke mal, das ist eine Cola-Schorle. Halb Cola, halb Wasser? :sunglasses:

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Ich mag den Satz so.
Und er stürzt mich nicht in einen kognitiven Konflikt, sondern erzeugt ein stimmiges atmosphärisches Bild einer Nacht.

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Ich hätte gesagt, der jeweilige Gegenstand „wirft“ den Schatten, nicht die Lichtquelle.
„Fahles Mondlicht“ halte ich generell für abgeschmackt :wink:

„Unheimliche Schatten tanzten über das Wasser, als das (fahle) Mondlicht die Wolkendecke durchbrach.“

Es stimmt, dass Licht Schatten entstehen lässt. Daran gibt es keinen Zweifel! Das angestrahlte Objekt wirft schließlich den Schatten. Somit ist der Mond der Täter,….ohne Licht kein Schatten.

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Ich bin gleich über zwei Dinge gestolpert. Zum einen darüber, dass der Mond Schatten wirft, weil er das meiner Meinung nach nicht tut. Zum anderen, weil - wenn du uns nicht gesagt hättest, dass es um Kopfweiden geht - ich mich sofort fragen würde, was denn bitte die Schatten wirft. Denn der Mond taucht die Kopfweiden in sein Licht und die Kopfweiden werfen die Schatten. Die können sehr wohl tanzen, wenn es etwas windig ist. Ich würde den Satz einfach etwas umstellen:
„Die Wolken brachen auf und das fahle Mondlicht fiel auf die Bäume, deren Schatten jetzt über das Wasser tanzten.“ (irgendwie so…?)

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